Ravana

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Ravana, mythischer "Dämonenkönig" von Lanka (Sri Lanka)

Rāvaṇa ( ˈrɑːʋəɳə, रावण, இராவணன், රාවණා), der mythische "Dämonenkönig'" von Lanka (möglicherweise Sri Lanka), ist im Epos Ramayana der König der Rakshasas und Gegenspieler des göttlichen Rama.

Ravana ist der Sohn von Vishravas und Kaikasi und der Gatte von Mandodari. Er hatte sich von Brahma die Gnade erbeten, weder von Göttern noch von Dämonen verletzt oder getötet werden zu können. In seiner Arroganz hatte er vergessen, Brahma zu bitten, diesen Schutz auch auf die Menschen auszudehnen.[1] Am Anfang ist er der Wächter der ersten Wasserquellen, verliert diese später jedoch. Die Mythologie berichtet, er könne wie jeder Rakshasa jede Gestalt annehmen, die er möchte, allerdings bevorzuge er die eines Tigers. Oft wird er mit zehn Köpfen und 20 Händen dargestellt.

Ravana kommt auch im thailändischen Kulturkreis vor, dort nennt man ihn Tosakanth.

Im Ramayana, dem berühmten indischen Epos, raubt er Sita, die Ehefrau Ramas. Mit Hilfe von Hanuman gelingt es jedoch, sie wieder zurückzugewinnen. Rama gelingt es nach langem Kampf, Ravana zu töten.

Ravanas Geschichte und Abstammung, seine Kämpfe gegen die Götter und der Grund, warum er nur von einem Menschen getötet werden kann, von Göttern und himmlische Wesen aber unbesiegbar ist, wird detailliert im 7. und letzten Buch des Ramayana, dem textgeschichtlich jüngeren Uttarakanda, geschildert (Kap. 1–34 der krit. Ausgabe).

Ravana gilt nicht einseitig als in jeder Hinsicht böse und nur als Feind der Götter. Ihm werden daneben seine Gelehrsamkeit und seine musikalische Begabung zugutegehalten. Mit der ravanahattha oder Ravana vina erfand er das älteste indische Streichinstrument.[2]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. C. Rajagopalalachari: Ramayana, Mumbai 2006, S. 2f.
  2. John Clifford Holt: The Buddhist Viṣṇu: Religious Transformation, Politics, and Culture. Columbia University Press, New York 2005, S. 138.


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