Theodizee

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Der Begriff Theodizee (frz. théodicée, altgriech. θεός theós ‚Gott‘ und δίκη díkē ‚Gerechtigkeit‘), wörtlich die „Gerechtigkeit Gottes“ oder „Rechtfertigung Gottes“, wurde von Gottfried Wilhelm Leibniz geprägt, um die Frage zu beantworten, warum Gott trotz der von ihm anzunehmenden Allmacht und Allgüte das Böse und das daraus resultierende Leid in der Welt zulasse. Die Frage als solche ist allerdings so alt wie das Denken der Menschen selbst und wird z.B. schon im alttestamentarischen Buch Hiob gestellt.

Leibniz beantwortet die Frage der Theodizee derart, dass Gott „die beste aller möglichen Welten“ geschaffen habe und das Böse und das Leid daher ein notwendiger Bestandteil dieser Welt sei. Er argumentiert auf metaphysischer Ebene zunächst mit der Endlichkeit der geschaffenen Welt, die damit notwendig unvollkommen sein müsse. Da damit auch alle geschaffenen Wesen notwendig unvollkommen sind, folgt daraus Leid und Schmerz. Darüber hinaus habe Gott dem Menschen die Freiheit gegeben und damit die reale Möglichkeit zu sündigen, d.h. das Böse zu tun.

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