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Somatisches Nervensystem: Unterschied zwischen den Versionen

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Das '''Somatische Nervensystem''' ({{ELSalt|σῶμα}} ''soma'' „Körper“), auch '''animalisches Nervensystem''', '''cerebrospinales Nervensystem''' oder '''willkürliches Nervensystem''' genannt, wurde bereits auf dem [[Alter Mond|alten Mond]] veranlagt und ist das primäre leibliche Werkzeug des [[Astralleib]]s. Es dient der [[Bewusstsein|bewussten]] [[sinnlich]]en [[Wahrnehmung]] und der Kontrolle der [[Willkür]]bewegungen.
Das '''Somatische Nervensystem''' ({{ELSalt|σῶμα}} ''soma'' „Körper“), auch '''animalisches Nervensystem''', '''cerebrospinales Nervensystem''' oder '''willkürliches Nervensystem''' genannt, wurde bereits auf dem [[Alter Mond|alten Mond]] veranlagt und ist das primäre leibliche Werkzeug des [[Astralleib]]s. Es dient der [[Bewusstsein|bewussten]] [[sinnlich]]en [[Wahrnehmung]] und der Kontrolle der [[Willkür]]bewegungen, wobei [[Rudolf Steiner]] nachdrücklich darauf hingewiesen hat, dass dabei die Einteilung in [[Sensorische Nerven|sensorische]] und [[motorische Nerven]] falsch ist. Die sog. motorischen Nerven seien in Wahrheit ebenfalls sensorische und würden nur der Wahrnehmung der Bewegung dienen, nicht aber diese auslösen.
 
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"Denken, Fühlen
und Wollen hängen zusammen unmittelbar mit dem Nervenleben, und
erst durch die Nerven wird übertragen die Tätigkeit des Seelenlebens
indirekt auf den Zirkulationsmenschen, auf den rhythmischen Menschen
und auf den Stoffwechselmenschen. Dadurch kommt eine ganze
Verwirrung in die Auffassung vom Menschen hinein. Man entfernt sich
von der menschlichen Natur, statt daß man sich ihr nähert. Mit dem
Nerven-Sinnes-Leben hat nichts anderes als das Vorstellen in unmittelbarer
Art zu tun. Dagegen ist ebenso unmittelbar, wie das Vorstellungsleben
verknüpft ist mit dem Nerven-Sinnes-Leben, das Gefühlsleben
des Menschen unmittelbar verbunden mit dem rhythmischen System
des Menschen. Gefühlsleben als seelisches Leben pulsiert zugleich in
Atmung, Blutzirkulation, Lymphzirkulation und ist ebenso unmittelbar
mit diesem System verbunden, wie das Vorstellungssystem mit
dem Nervensystem. Und das Willenssystem ist unmittelbar verbunden
mit dem Stoffwechselsystem. Immer geschieht irgend etwas im menschlichen
Stoffwechsel, wenn eine Willenstätigkeit oder eine Willenskombination
vorliegt. Das Nervenleben hat nicht die Beziehung zum Wollen,
die man ihm gewöhnlich zuschreibt, sondern der Wille hat unmittelbar
eine Beziehung zum Stoffwechsel, und diese Beziehung zum
Stoffwechsel nimmt der vorstellende Mensch erst wiederum wahr durch
das Nervensystem. Das ist die wirkliche Beziehung. Das Nervensystem
hat keine andere Aufgabe, als vorzustellen. Ob vorgestellt wird irgendein
äußerer Gegenstand, ob vorgestellt wird dasjenige, was durch den
Willen im Zusammenhange mit dem Stoffwechsel geschieht, der Nerv
hat immer die gleiche Aufgabe. Die heutige Wissenschaft unterscheidet
sensitive Nerven, die da sein sollen, um von der Körperperipherie aus
gewissermaßen die Eindrücke der Außenwelt zum Zentralorgan, wie
man sagt, zu tragen; dann wiederum sollen motorische Nerven da
sein, welche dasjenige, was vom Zentralsystem als Willensimpuls ausgehen
soll, nach der Peripherie des Körpers zu tragen haben. Man hat,
ich werde davon noch genauer reden, sehr geistreiche - geistreich sind
sie ja, die Dinge -, sehr geistreiche Theorien ersonnen, um nachzuweisen,
wie man durch Durchschneiden und so weiter von Nerven beweisen
könne, daß ein solcher Unterschied besteht zwischen sensitiven
und motorischen Nerven. Aber in Wirklichkeit existiert er nicht. Und
viel bedeutungsvoller als alle im Laufe der Zeit geistreich ersonnenen
Theorien über den Unterschied von motorischen und sensitiven Nerven
ist die andere Tatsache, daß man allerdings den sogenannten motorischen
Nerv zerschneiden kann, sein Ende zusammenstückeln kann
mit dem Ende eines ebenfalls durchschnittenen sensitiven Nervs, und
daß dies dann wiederum einen Nerv von einer Nervenart gibt. Das
ist viel mehr sprechend als alles übrige, was sonst ersonnen worden
ist, daß ein Unterschied in der wirklichen Funktion zwischen motorischen
und sensitiven Nerven nicht gefunden werden kann. Er kann
auch in anatomisch-physiologischer Beziehung nicht gefunden werden.
Die sogenannten motorischen Nerven sind nicht dasjenige, was den
Willensimpuls vom Zentralorgan zu der Peripherie des Menschen
trägt, sondern diese motorischen Nerven sind in Wirklichkeit auch
sensitive Nerven. Sie sind dazu da, sagen wir, wenn ich zum Beispiel
einen Finger bewege, daß eine unmittelbare Beziehung zwischen dem
Willensentschluß und dem Stoffwechsel des Fingers zustande kommt,
daß der unmittelbare Einfluß, der vom Willen ausgeübt wird, den
Stoffwechsel des Fingers ergreift. Diese Stoffwechseländerung, dieser
Stoffwechselvorgang wird durch den sogenannten motorischen Nerv
wahrgenommen. Und wenn ich den Stoffwechselvorgang nicht wahrnehme,
dann erfolgt auch kein Willensentschluß, weil der Mensch
darauf angewiesen ist, dasjenige, was in ihm vorgeht, ebenso wahrzunehmen,
wenn er dadurch etwas wissen soll, sich beteiligen soll
daran, wie irgend etwas in der äußeren Welt wahrzunehmen ist, wenn
er daran beteiligt sein soll.
 
Es ist geradezu, ich möchte sagen, diese Unterscheidung von sensitiven
Nerven und motorischen Nerven der bequemste Knecht des
Materialismus, allerdings ein Knecht, der nur hat heraufziehen können
in der materialistischen Wissenschaft dadurch, daß man einen billigen
Vergleich gefunden hat in dieser neueren Zeit, nämlich den des Telegraphen.
Man telegraphiert von einer Station zur anderen hin, und
dann telegraphiert man wiederum zurück. Nach diesem Bilde des Telegraphierens
stellt man sich ungefähr heute die Vorgänge vor von der
Peripherie nach dem Zentralorgan und wiederum zurück durch sensitive
und motorische Nerven. Das ganze Bild ist natürlich nur möglich in
einem Zeitalter, in dem eben gerade die Telegraphie eine solche Rolle
zu spielen hat wie im 19. Jahrhundert. Wäre die Telegraphie nicht da,
so hätte man ja auch dieses Bild nicht gefunden, und man wäre vielleicht
zu einer naturgemäßeren Anschauung der entsprechenden Vorgänge
gekommen." {{Lit|{{G|301|30ff}}}}
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== Literatur ==
 
#Rudolf Steiner: ''Die Erneuerung der pädagogisch-didaktischen Kunst durch Geisteswissenschaft'', [[GA 301]] (1991), ISBN 3-7274-3010-9 {{Vorträge|301}}
 
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[[Kategorie:Nerven]]
[[Kategorie:Nerven]]

Version vom 10. Juni 2015, 09:53 Uhr

Das Somatische Nervensystem (griech. σῶμα soma „Körper“), auch animalisches Nervensystem, cerebrospinales Nervensystem oder willkürliches Nervensystem genannt, wurde bereits auf dem alten Mond veranlagt und ist das primäre leibliche Werkzeug des Astralleibs. Es dient der bewussten sinnlichen Wahrnehmung und der Kontrolle der Willkürbewegungen, wobei Rudolf Steiner nachdrücklich darauf hingewiesen hat, dass dabei die Einteilung in sensorische und motorische Nerven falsch ist. Die sog. motorischen Nerven seien in Wahrheit ebenfalls sensorische und würden nur der Wahrnehmung der Bewegung dienen, nicht aber diese auslösen.

"Denken, Fühlen und Wollen hängen zusammen unmittelbar mit dem Nervenleben, und erst durch die Nerven wird übertragen die Tätigkeit des Seelenlebens indirekt auf den Zirkulationsmenschen, auf den rhythmischen Menschen und auf den Stoffwechselmenschen. Dadurch kommt eine ganze Verwirrung in die Auffassung vom Menschen hinein. Man entfernt sich von der menschlichen Natur, statt daß man sich ihr nähert. Mit dem Nerven-Sinnes-Leben hat nichts anderes als das Vorstellen in unmittelbarer Art zu tun. Dagegen ist ebenso unmittelbar, wie das Vorstellungsleben verknüpft ist mit dem Nerven-Sinnes-Leben, das Gefühlsleben des Menschen unmittelbar verbunden mit dem rhythmischen System des Menschen. Gefühlsleben als seelisches Leben pulsiert zugleich in Atmung, Blutzirkulation, Lymphzirkulation und ist ebenso unmittelbar mit diesem System verbunden, wie das Vorstellungssystem mit dem Nervensystem. Und das Willenssystem ist unmittelbar verbunden mit dem Stoffwechselsystem. Immer geschieht irgend etwas im menschlichen Stoffwechsel, wenn eine Willenstätigkeit oder eine Willenskombination vorliegt. Das Nervenleben hat nicht die Beziehung zum Wollen, die man ihm gewöhnlich zuschreibt, sondern der Wille hat unmittelbar eine Beziehung zum Stoffwechsel, und diese Beziehung zum Stoffwechsel nimmt der vorstellende Mensch erst wiederum wahr durch das Nervensystem. Das ist die wirkliche Beziehung. Das Nervensystem hat keine andere Aufgabe, als vorzustellen. Ob vorgestellt wird irgendein äußerer Gegenstand, ob vorgestellt wird dasjenige, was durch den Willen im Zusammenhange mit dem Stoffwechsel geschieht, der Nerv hat immer die gleiche Aufgabe. Die heutige Wissenschaft unterscheidet sensitive Nerven, die da sein sollen, um von der Körperperipherie aus gewissermaßen die Eindrücke der Außenwelt zum Zentralorgan, wie man sagt, zu tragen; dann wiederum sollen motorische Nerven da sein, welche dasjenige, was vom Zentralsystem als Willensimpuls ausgehen soll, nach der Peripherie des Körpers zu tragen haben. Man hat, ich werde davon noch genauer reden, sehr geistreiche - geistreich sind sie ja, die Dinge -, sehr geistreiche Theorien ersonnen, um nachzuweisen, wie man durch Durchschneiden und so weiter von Nerven beweisen könne, daß ein solcher Unterschied besteht zwischen sensitiven und motorischen Nerven. Aber in Wirklichkeit existiert er nicht. Und viel bedeutungsvoller als alle im Laufe der Zeit geistreich ersonnenen Theorien über den Unterschied von motorischen und sensitiven Nerven ist die andere Tatsache, daß man allerdings den sogenannten motorischen Nerv zerschneiden kann, sein Ende zusammenstückeln kann mit dem Ende eines ebenfalls durchschnittenen sensitiven Nervs, und daß dies dann wiederum einen Nerv von einer Nervenart gibt. Das ist viel mehr sprechend als alles übrige, was sonst ersonnen worden ist, daß ein Unterschied in der wirklichen Funktion zwischen motorischen und sensitiven Nerven nicht gefunden werden kann. Er kann auch in anatomisch-physiologischer Beziehung nicht gefunden werden. Die sogenannten motorischen Nerven sind nicht dasjenige, was den Willensimpuls vom Zentralorgan zu der Peripherie des Menschen trägt, sondern diese motorischen Nerven sind in Wirklichkeit auch sensitive Nerven. Sie sind dazu da, sagen wir, wenn ich zum Beispiel einen Finger bewege, daß eine unmittelbare Beziehung zwischen dem Willensentschluß und dem Stoffwechsel des Fingers zustande kommt, daß der unmittelbare Einfluß, der vom Willen ausgeübt wird, den Stoffwechsel des Fingers ergreift. Diese Stoffwechseländerung, dieser Stoffwechselvorgang wird durch den sogenannten motorischen Nerv wahrgenommen. Und wenn ich den Stoffwechselvorgang nicht wahrnehme, dann erfolgt auch kein Willensentschluß, weil der Mensch darauf angewiesen ist, dasjenige, was in ihm vorgeht, ebenso wahrzunehmen, wenn er dadurch etwas wissen soll, sich beteiligen soll daran, wie irgend etwas in der äußeren Welt wahrzunehmen ist, wenn er daran beteiligt sein soll.

Es ist geradezu, ich möchte sagen, diese Unterscheidung von sensitiven Nerven und motorischen Nerven der bequemste Knecht des Materialismus, allerdings ein Knecht, der nur hat heraufziehen können in der materialistischen Wissenschaft dadurch, daß man einen billigen Vergleich gefunden hat in dieser neueren Zeit, nämlich den des Telegraphen. Man telegraphiert von einer Station zur anderen hin, und dann telegraphiert man wiederum zurück. Nach diesem Bilde des Telegraphierens stellt man sich ungefähr heute die Vorgänge vor von der Peripherie nach dem Zentralorgan und wiederum zurück durch sensitive und motorische Nerven. Das ganze Bild ist natürlich nur möglich in einem Zeitalter, in dem eben gerade die Telegraphie eine solche Rolle zu spielen hat wie im 19. Jahrhundert. Wäre die Telegraphie nicht da, so hätte man ja auch dieses Bild nicht gefunden, und man wäre vielleicht zu einer naturgemäßeren Anschauung der entsprechenden Vorgänge gekommen." (Lit.: GA 301, S. 30ff)

Literatur

  1. Rudolf Steiner: Die Erneuerung der pädagogisch-didaktischen Kunst durch Geisteswissenschaft, GA 301 (1991), ISBN 3-7274-3010-9 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
Freie Werkausgaben gibt es auf steiner.wiki, bdn-steiner.ru, archive.org und im Rudolf Steiner Online Archiv.
Eine textkritische Ausgabe grundlegender Schriften Rudolf Steiners bietet die Kritische Ausgabe (SKA) (Hrsg. Christian Clement): steinerkritischeausgabe.com
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