gemeinsam neue Wege der Erkenntnis gehen
Eine freie Initiative von Menschen bei anthrowiki.at anthrowiki.at, anthro.world anthro.world, biodyn.wiki biodyn.wiki und steiner.wiki steiner.wiki
mit online Lesekreisen, Übungsgruppen, Vorträgen ...
Wie Sie die Entwicklung von AnthroWiki durch Ihre Spende unterstützen können, erfahren Sie hier.

Use Google Translate for a raw translation of our pages into more than 100 languages.
Please note that some mistranslations can occur due to machine translation.
Alle Banner auf einen Klick

Vivisektion: Unterschied zwischen den Versionen

Aus AnthroWiki
imported>Odyssee
Keine Bearbeitungszusammenfassung
imported>Odyssee
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Zeile 1: Zeile 1:
Als '''Vivisektion''' (von [[lat.]] ''vivus'' „lebendig“ und ''sectio'' „Schnitt“) wird ein vornehmlich zu Forschungs- und Lehrzwecken durchgeführter operativer Eingriff in den [[leben]]digen [[Organismus]] von [[Tiere]]n und gegebenfalls auch [[Mensch]]en bezeichnet, insbesondere, wenn er ohne [[Wikipedia:Narkose|Narkose]] oder wenigstens [[Wikipedia:Lokalanästhesie|lokaler Betäubung]] durchgeführt wird und daher entsprechende [[Schmerz]]en verursacht. Nach dem [[Wikipedia:Tierschutzgesetz|Tierschutzgesetz]] dürfen entsprechende Tierversuche heute meist nur unter gewissen Auflagen durchgeführt werden.
Als '''Vivisektion''' (von [[lat.]] ''vivus'' „lebendig“ und ''sectio'' „Schnitt“) wird ein vornehmlich zu Forschungs- und Lehrzwecken durchgeführter operativer Eingriff in den [[leben]]digen [[Organismus]] von [[Tiere]]n und gegebenfalls auch [[Mensch]]en bezeichnet, insbesondere, wenn er ohne [[Wikipedia:Narkose|Narkose]] oder wenigstens [[Wikipedia:Lokalanästhesie|lokaler Betäubung]] durchgeführt wird und daher entsprechende [[Schmerz]]en verursacht. Nach dem [[Wikipedia:Tierschutzgesetz|Tierschutzgesetz]] dürfen entsprechende Tierversuche heute meist nur unter gewissen Auflagen durchgeführt werden.


Vivisektionen waren schon in der [[Antike]] gebräuchlich. So berichtet etwa [[Wikipedia:Aulus Cornelius Celsus|Celsus]], dass an der medizinischen Hochschule von [[Wikipedia:Alexandria|Alexandria]] Vivisektionen zum Tode Verurteilter üblich gewesen seien<ref>''De medicina, prooemium'' 23–26. 40–44, 74)Deutsche Übersetzung in: Aulus Cornelius Celsus: ''Über die Arzneiwissenschaft in acht Büchern''. Übersetzt und erklärt von Eduard Scheller. Braunschweig 2. Aufl. 1906 (Nachdruck: Darmstadt: WBG 1967), S. 24 [prooem. 23–26]. 27f. [prooem. 40–44]. 33 [prooem. 74].</ref>. Bereits [[Herophilos von Chalkedon]] (* um 325 v. Chr.; † um 255 v. Chr.), der als „Vater der Anatomie“ gilt<ref>Ferdinand Peter Moog: ''Zum Gleichnis vom tapferen Feldherrn bei Herophilos.'' In: ''Würzburger medizinhistorische Mitteilungen.'' Band 22, 2003, S. 30–39, hier: S. 30.</ref>, soll Vivisektionen an Menschen und Tieren vorgenommen haben. Von der Antike spannt sich der Bogen bis in die jüngste Vergangenheit. So waren etwa in der Zeit des [[Wikipedia:Nationalsozialismus|Nationalsozialismus]] zwar Vivisektionen an Tieren streng verboten<ref name="einestages">[http://einestages.spiegel.de/static/topicalbumbackground/260/tierliebe_menschenfeinde.html „Tierliebe Menschenfeinde“]</ref>, jedoch wurden in den [[Wikipedia:Konzentrationslager|Konzentrationslager]] Vivisektionen an Menschen ohne Narkose in beträchtlichem Umfang durchgeführt. Der später in [[Wikipedia:Brasilien|Brasilien]] untergetauchte KZ-Arzt [[Josef Mengele]] (1911-1979) erlangte diesbezüglich traurige Berühmtheit.
Vivisektionen waren schon in der [[Antike]] gebräuchlich. So berichtet etwa [[Wikipedia:Aulus Cornelius Celsus|Celsus]], dass an der medizinischen Hochschule von [[Wikipedia:Alexandria|Alexandria]] Vivisektionen zum Tode Verurteilter üblich gewesen seien<ref>''De medicina, prooemium'' 23–26. 40–44, 74)Deutsche Übersetzung in: Aulus Cornelius Celsus: ''Über die Arzneiwissenschaft in acht Büchern''. Übersetzt und erklärt von Eduard Scheller. Braunschweig 2. Aufl. 1906 (Nachdruck: Darmstadt: WBG 1967), S. 24 [prooem. 23–26]. 27f. [prooem. 40–44]. 33 [prooem. 74].</ref>. Bereits [[Herophilos von Chalkedon]] (* um 325 v. Chr.; † um 255 v. Chr.), der als „Vater der Anatomie“ gilt<ref>Ferdinand Peter Moog: ''Zum Gleichnis vom tapferen Feldherrn bei Herophilos.'' In: ''Würzburger medizinhistorische Mitteilungen.'' Band 22, 2003, S. 30–39, hier: S. 30.</ref>, soll Vivisektionen an Menschen und Tieren vorgenommen haben. Von der Antike spannt sich der Bogen bis in die jüngste Vergangenheit. So waren etwa in der Zeit des [[Wikipedia:Nationalsozialismus|Nationalsozialismus]] zwar Vivisektionen an Tieren streng verboten<ref name="einestages">[http://einestages.spiegel.de/static/topicalbumbackground/260/tierliebe_menschenfeinde.html „Tierliebe Menschenfeinde“]</ref>, jedoch wurden in den [[Wikipedia:Konzentrationslager|Konzentrationslager]] Vivisektionen an Menschen ohne Narkose in beträchtlichem Umfang durchgeführt. Der später in [[Wikipedia:Brasilien|Brasilien]] untergetauchte KZ-Arzt [[Wikipedia:Josef Mengele|Josef Mengele]] (1911-1979) erlangte diesbezüglich traurige Berühmtheit.


[[Rudolf Steiner]] hat darauf hingewiesen, dass der Weg zur praktischen [[Schwarze Magie|schwarzen Magie]] damit beginnt, in ein [[Lebewesen]] zu schneiden und dabei [[Lust]] an dessen [[Schmerz]] zu empfinden.  
[[Rudolf Steiner]] hat darauf hingewiesen, dass der Weg zur praktischen [[Schwarze Magie|schwarzen Magie]] damit beginnt, in ein [[Lebewesen]] zu schneiden und dabei [[Lust]] an dessen [[Schmerz]] zu empfinden.  

Version vom 17. Oktober 2018, 17:02 Uhr

Als Vivisektion (von lat. vivus „lebendig“ und sectio „Schnitt“) wird ein vornehmlich zu Forschungs- und Lehrzwecken durchgeführter operativer Eingriff in den lebendigen Organismus von Tieren und gegebenfalls auch Menschen bezeichnet, insbesondere, wenn er ohne Narkose oder wenigstens lokaler Betäubung durchgeführt wird und daher entsprechende Schmerzen verursacht. Nach dem Tierschutzgesetz dürfen entsprechende Tierversuche heute meist nur unter gewissen Auflagen durchgeführt werden.

Vivisektionen waren schon in der Antike gebräuchlich. So berichtet etwa Celsus, dass an der medizinischen Hochschule von Alexandria Vivisektionen zum Tode Verurteilter üblich gewesen seien[1]. Bereits Herophilos von Chalkedon (* um 325 v. Chr.; † um 255 v. Chr.), der als „Vater der Anatomie“ gilt[2], soll Vivisektionen an Menschen und Tieren vorgenommen haben. Von der Antike spannt sich der Bogen bis in die jüngste Vergangenheit. So waren etwa in der Zeit des Nationalsozialismus zwar Vivisektionen an Tieren streng verboten[3], jedoch wurden in den Konzentrationslager Vivisektionen an Menschen ohne Narkose in beträchtlichem Umfang durchgeführt. Der später in Brasilien untergetauchte KZ-Arzt Josef Mengele (1911-1979) erlangte diesbezüglich traurige Berühmtheit.

Rudolf Steiner hat darauf hingewiesen, dass der Weg zur praktischen schwarzen Magie damit beginnt, in ein Lebewesen zu schneiden und dabei Lust an dessen Schmerz zu empfinden.

„Der Schwarzmagier dürstet danach, zu töten, Leere um sich her zu schaffen in der Astralwelt, weil diese Leere um ihn her das Feld für ihn schafft, auf dem er seine egoistischen Leidenschaften entfalten kann. Dazu bedarf er der Kraft, derer er sich bemächtigt, indem er die Lebenskraft alles Lebendigen an sich reißt, das heißt, indem er tötet.

Deshalb lautet das erste Gesetz der schwarzen Magie: Man muß das Leben besiegen. Daher lehrt man in gewissen schwarzmagischen Schulen die Schüler die abscheuliche, grausame Praktik, lebenden Tieren Messerstiche zu versetzen, mit genauer Angabe der Körperstelle des Tieres, die in dem, der das Opfer vollzieht, diese oder jene Kraft erwachsen läßt. Äußerlich gesehen, kann man Gemeinsamkeiten zwischen der schwarzen Magie und der Vivisektion konstatieren. Die heutige Wissenschaft ist infolge ihres Materialismus auf die Vivisektion angewiesen. Die Gegenströmung gegen die Vivisektion entspringt tief moralischen Gründen. Aber man wird in der Wissenschaft so lange nicht zur Abschaffung der Vivisektion gelangen, als die Medizin nicht das höhere Schauen wiedergewonnen hat. Nur weil sie die Hellsichtigkeit verloren hat, hat die Medizin zur Vivisektion ihre Zuflucht nehmen müssen. Wenn wir aufs neue die Astralwelt erobert haben werden, die sich von uns zurückgezogen hat, wird die Hellsichtigkeit dem Arzt gestatten, sich auf geistige Weise in den inneren Zustand der kranken Organe zu versenken, und die Vivisektion wird als überflüssig unterlassen werden.“ (Lit.: GA 94, S. 64f)

Literatur

Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
Freie Werkausgaben gibt es auf steiner.wiki, bdn-steiner.ru, archive.org und im Rudolf Steiner Online Archiv.
Eine textkritische Ausgabe grundlegender Schriften Rudolf Steiners bietet die Kritische Ausgabe (SKA) (Hrsg. Christian Clement): steinerkritischeausgabe.com
Die Rudolf Steiner Ausgaben basieren auf Klartextnachschriften, die dem gesprochenen Wort Rudolf Steiners so nah wie möglich kommen.
Hilfreiche Werkzeuge zur Orientierung in Steiners Gesamtwerk sind Christian Karls kostenlos online verfügbares Handbuch zum Werk Rudolf Steiners und Urs Schwendeners Nachschlagewerk Anthroposophie unter weitestgehender Verwendung des Originalwortlautes Rudolf Steiners.

Einzelnachweise

  1. De medicina, prooemium 23–26. 40–44, 74)Deutsche Übersetzung in: Aulus Cornelius Celsus: Über die Arzneiwissenschaft in acht Büchern. Übersetzt und erklärt von Eduard Scheller. Braunschweig 2. Aufl. 1906 (Nachdruck: Darmstadt: WBG 1967), S. 24 [prooem. 23–26]. 27f. [prooem. 40–44]. 33 [prooem. 74].
  2. Ferdinand Peter Moog: Zum Gleichnis vom tapferen Feldherrn bei Herophilos. In: Würzburger medizinhistorische Mitteilungen. Band 22, 2003, S. 30–39, hier: S. 30.
  3. „Tierliebe Menschenfeinde“