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Struktur: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 22. August 2019, 15:49 Uhr
Die Struktur (von lat. structura „ordentliche Zusammenfügung“ bzw. lat. struere „schichten, zusammenfügen“) bezeichnet, im Gegensatz zur äußeren Form oder Gestalt, den inneren Aufbau eines Gegenstands oder Systems, d.h. die räumliche und zeitliche Beziehung seiner Teile zueinander und zum Ganzen.
Grundbegriff und Beispiel
Eine Struktur ist eine Anordnung von ihr zugehörigen Elementen. So hat z.B. eine Melodie eine Struktur: Die Töne sind als die Elemente der Melodie in bestimmter Anordnung zueinander, hinsichtlich Reihenfolge und Tonhöhe. Ebenso sind die Tonarten Dur und Moll Strukturen. Die unterschiedliche Struktur von Dur und Moll ist bestimmt durch das Terz-Verhältnis (kleine oder große Terz) zum Grundton der Tonart. Die Variation einer Melodie ist ein Strukturwandel. Dieser kann soweit gehen, daß die Melodie sich verliert und in eine andere übergeht. Eine bestimmte Struktur ist daher immer durch eine gewisse Festigkeit der Anordnung ihrer wesentlichen Elemente gekennzeichnet. Eigenständige Stukturen können auf verschiedenste Weisen zueinander in Beziehung stehen und dadurch andere Strukturen bilden, oder ihre Bildung ermöglichen, oder andere Strukturen zur Voraussetzung haben. Eine Melodie mit Moll-Charakter z.B. hat die Struktur der Tonart Moll zur Voraussetzung, aber auch anderes, wie z.B. die Zeit mit ihrer Struktur der zeitlichen Folge.
Mathematische Struktur
Eine mathematische Struktur ist ganz allgemein eine Menge mit bestimmten Eigenschaften, die sich aus einer oder mehreren Relationen zwischen den Elementen oder Teilmengen der Menge ergeben.
Struktur von physikalischen und biologischen Systemen
Die Struktur eines Systems ist um so schärfer ausgeprägt, je geringer die Zahl der Mikrozustände ist, durch die sich der beobachtete Makrozustand realisieren läßt, d.h. je geringer seine thermodynamische Entropie ist. Je schärfer die Struktur des Systems ausgebildet ist, desto geringer ist aber zugleich seine innere Dynamik und Flexibilität. Lebendige Systeme bedürfen eines ausgewogenen Verhältnisses zwischen Struktur und Dynamik. Wird die Dynamik zu hoch, verliert es seine charakteristische Struktur und nähert sich dem Chaos; erstarrt hingegen die Struktur zu sehr, verliert es die für sein Überleben nötige Flexibilität. Eine vollkommen unbewegliche starre Struktur ist in der Realität nicht verwirklichbar. Sie erscheint nur als Momentaufnahme eines voranschreitenden, teilweise auch periodisch in sich selbst zurücklaufenden Prozesses. Jede reale Struktur ist daher stets bis zu einem gewissen Grad eine dynamische Struktur. In diesem Sinn hat selbst die festeste Materie und der härteste Kristall einen prozessuralen Charakter.
Siehe auch
Weblinks
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