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Genie
Als Genie (von lat. genius oder genium "Anlage, Begabung") wird eine Person von überragender geistiger oder körperlicher Begabung bezeichnet. Die Geistesforschung zeigt, dass sich die Quellen, aus denen das Genie seine Fähigkeiten schöpfen kann, im Zuge der Menschheitsentwicklung bedeutsam geändert haben bzw. künftig noch ändern werden, weil der physische Körper des Menschen nicht mehr in aufsteigender, sondern bereits in absteigender Entwicklung begriffen ist:
"Was ist geblieben durch die Griechenzeit hindurch bis in unsere Zeit herein? Geblieben ist von alledem dasjenige, was wir die Genies nennen. Da ist noch gewissermaßen eine Abhängigkeit von der Natur, wenn die genialen Fähigkeiten auftreten. Diejenigen Genies, die die fünfte Kulturperiode hat, werden die letzten Genies unserer Erdenentwickelung sein. Genies wird es in Zukunft nicht mehr geben. Das ist wichtig zu wissen. Jene Genialität, die eine Naturgabe ist, die hört auf - man muß sich schon ungeschminkt der Wirklichkeit gegenüberstellen - , dafür muß die erarbeitete Genialität eintreten, jene Genialität, welche mit einer lebendigen Verbindung des Menschen mit der sich offenbarenden Geistigkeit von außen zusammenhängen muß." (Lit.: GA 176, S. 67)
"In dem Sinne, wie das Genie bisher bestanden hat, wird es nicht in die Zukunft hinein sich fortpflanzen. Denn worauf beruhten die Genies der Vergangenheit? Sie beruhten darauf, daß eben die Seelen noch die Gewalt hatten, aus der Vererbung heraus oder durch die Erziehungskräfte Impulse in die Körperlichkeit hineinzusenden, so daß aus dem Körperlichen heraus die Intuitionen, die Inspirationen, die Imaginationen des Genies in unbewußter Art kamen. Mit der aufsteigenden Körperlichkeit war geniale Kraft vorhanden. Mit der abbröckelnden Körperlichkeit der Zukunft wird das nicht der Fall sein. Wo etwas dem Genie Ähnliches in der Zukunft auftreten wird, wird es darauf beruhen, daß die betreffenden Seelen, die man ja auch dann genial nennen mag, eben tiefer hineinsehen in das Leben der geistigen Umgebung, daß also nicht aus dem unbewußten Körperlichen die Impulse heraufsteigen, sondern daß die Betreffenden tiefer hineinsehen in die geistige Welt. Gerade an so etwas wie der Umwandelung des Genies sehen wir den tiefen Einschnitt, der da ist zwischen dem, was Entwickelung in der Vorzeit war und was Entwickelung in der Zukunft sein wird. Man möchte sagen: Aus der Körperlichkeit kam das Genie der Vorzeit, aus dem Hineinschauen der Seele in die Geistigkeit wird das kommen, was an die Stelle des Genies in der Zukunft treten wird." (Lit.: GA 177, S. 79f)
"Man hat in früherer Zeit mit vollem Recht gesprochen von irgendeinem Menschen, er sei begabt, er habe Anlage zur Genialität. Und man suchte mit Recht die Vorbedingungen zu seiner genialen Anlage in seiner leiblichen Beschaffenheit. Man konnte als Erzieher sich wenden bloß an seine leibliche Beschaffenheit, und indem man diese richtig entwickelte, kam seine Genialität heraus. Es kamen überhaupt seine Anlagen heraus. Von heute ab ist abgeschlossen die leibliche Entwickelung. Wenn man bloß den Leib entwickeln will nach irgendeiner physischen Pädagogik, kommt nichts heraus. Heute muß man sich an die Seele wenden. Heute muß man mit dem rechnen, was nicht bloß in physischer Vererbungs-Entwickelung heraufkommt, denn da kommt nichts mehr herauf, sondern man muß sich wenden an dasjenige, was der Mensch in sich trägt, weil er in diesem Erdenleben die Wiederholung früherer Erdenleben hat. Man muß heute mit dem lebendigen Bewußtsein an den werdenden Menschen gehen, daß man eine Seele vor sich hat. Die Begabungen des Leibes haben so aufgehört, daß es ein Unsinn sein würde, in der künftigen Menschheit davon zu reden. Man wird nicht mehr davon sprechen können, daß der Mensch seinem Leibe nach zu dem einen oder anderen begabt ist, sondern davon, daß der Mensch durch seine Seele zu dem einen oder anderen begabt ist. Das ist etwas, was von einer ungeheuren Bedeutung ist im Leben der Menschheit der Gegenwart. Denn vieles von dem, was man gesagt hat in früheren Zeiten über den Menschen, ist falsch, wenn man es heute sagt. Wenn wir heute noch nicht von der Geisteswissenschaft durchdrungene Pädagogiken lesen, so sind diese alle noch aufgebaut auf dem alten Glauben, der damals berechtigt war, dem Glauben von der physiologischen Begabung des Menschen. Heute gelten sie nicht mehr. Heute hat es nur einen Sinn, wenn wir von der seelischen Begabung des Menschen reden." (Lit.: GA 192, S. 358f)
Literatur
- Rudolf Steiner: Menschliche und menschheitliche Entwicklungswahrheiten. Das Karma des Materialismus., GA 176 (1982), ISBN 3-7274-1760-9 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
- Rudolf Steiner: Die spirituellen Hintergründe der äußeren Welt. Der Sturz der Geister der Finsternis., GA 177 (1985), Fünfter Vortrag, Dornach, 7. Oktober 1917 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
- Rudolf Steiner: Geisteswissenschaftliche Behandlung sozialer und pädagogischer Fragen, GA 192 (1991), ISBN 3-7274-1920-2 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
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