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Abū l-ʿAlāʾ al-Maʿarrī

Aus AnthroWiki
(Weitergeleitet von Al-Ma'arri)

Abu l-'Ala al-Ma'arri (arab. أبو العلاء المعري, DMG Abū l-ʿAlāʾ al-Maʿarrī; * 973 in Ma'arra; † 1057 in Ma'arra) war ein arabischer Philosoph und Dichter. Er wird trotz seiner unorthodoxen Ansichten als einer der größten klassischen arabischen Dichter angesehen, gilt zugleich aber bis heute auch als umstritten. Er wurde in der nordsyrischen Stadt Ma'arra geboren, erblindete als Kind, studierte in Aleppo, Tripolis und Antiochia, wurde ein bekannter Dichter in Bagdad und kehrte im Jahr 1010 in seine Geburtsstadt zurück, wo er unverheiratet im Alter von 83 Jahren starb.

Al-Ma’arri war ein zutiefst pessimistischer Freidenker, Skeptiker und Rationalist und orientierte sich an der Vernunft als alleiniger Quelle der Weisheit. Er lehnte religiöse Dogmen vehement ab und übte scharfe Kritik an Islam, Judentum, Christentum und Zoroastrismus. Er selbst pflegte einen asketischen, abgeschiedenen Lebensstil und war ein strikter Veganer. Als Anti-Natalist war er der Meinung, dass Kinder nicht geboren werden sollten, um sie von den zu erwartenden Qualen des Lebens zu verschonen. Al-Ma’arris bekannteste Werke sind „Der Zunderfunke“, „Die Vorschrift, die nicht vorgeschrieben ist“ und das „Sendschreiben über die Vergebung“, welches oft mit Dantes «Göttlicher Komödie» verglichen wird.

Werke

Ausgabe von al-Maʿarrīs al-Luzumiyyat

Al-Maʿarrī verfasste sowohl Gedichte als auch Prosawerke. In seine Jugendzeit und Bagdader Periode fällt das Siqt az-zand („Zunderfunke“), eine Sammlung eher konventioneller Gedichte, darunter Trauerklagen über den Tod seiner Eltern und Lobgedichte auf die Bevölkerung Aleppos und den Hamdaniden-König Sa'd al-Dawla. Mit dieser sehr beliebten Gedichtsammlung konnte er sich als Poet etablieren. Die nach dem Bagdad-Aufenthalt entstandenen Gedichte, gesammelt im Luzum ma la yalzam (Die Vorschrift, die nicht vorgeschrieben ist لزوم ما لا يلزم أو اللزوميات‎), beschäftigen sich dagegen in komplizierter Reimtechnik mit philosophischen Themen.

Seine umfangreichste Prosaschrift ist ein Antwortschreiben auf den ebenfalls erhaltenen Brief eines gewissen Ibn al-Qarih. Dieser, ein eher erfolgloser Dichter, wandte sich an al-Ma'arri mit der Bitte um finanzielle Unterstützung. Ibn al-Qarih hatte seinen früheren Mäzen al-Maghribi, einen fatimidischen Staatssekretär, recht schäbig im Stich gelassen, als dessen Familie beim Kalifen in Ungnade fiel. In seinem Brief an al-Ma'arri versucht Ibn al-Qarih, sich von diesem Verhalten reinzuwaschen.

Al-Ma'arris Antwort, die risalat al-ghufran („Sendschreiben über die Vergebung“), hat man oft mit Dantes Göttlicher Komödie verglichen. Der Dichter schickt den noch lebenden Ibn al-Qarih in seiner Vorstellung auf eine Jenseitsreise durch Hölle und Paradies, in welchem er die arabischen Dichter der vorislamischen Zeit trifft, was der islamischen Doktrin, dass nur Gottgläubige Erlösung erlangen, völlig widerspricht. Das Werk wurde häufig mit der 100 Jahre später entstandenen Göttlichen Komödie von Dante Alighieri sowie mit Ibn Shuhayds Risala al-tawabi' wa al-zawabi verglichen, obwohl es keine Hinweise darauf gibt, dass Dante von Al-Ma’arri bzw. Al-Ma’arri von Ibn Shuyhad inspiriert worden sein könnte.[1]

Al-Fusul wal-ghayat („Abschnitte und Enden“), eine Sammlung von Homilien in Reimprosa, wurde als eine Parodie des Korans bezeichnet.[2]

Siehe auch

Dieser Artikel basiert auf einer für AnthroWiki adaptierten Fassung des Artikels Abū l-ʿAlāʾ al-Maʿarrī aus der freien Enzyklopädie de.wikipedia.org und steht unter der Lizenz Creative Commons Attribution/Share Alike. In Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
  1.  Oliver Leaman: The Biographical Encyclopedia of Islamic Philosophy. Bloomsbury Publishing, 2015, ISBN 978-1-4725-6946-2 (https://books.google.com/books?id=iX-8BwAAQBAJ&pg=PT364&lpg=PT364&dq=al+qifti+al-ma+arri).
  2. Encyclopaedia Britannica