Asphodeliengrund

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Ästiger Affodill (Asphodelus ramosus)

Der Asphodeliengrund (griech. ἀσφόδελος λειμών ásphódelos leimón „Asphodeloswiese“), benannt nach den Asphodelen (lat. Asphodelus), die gerne auf Gräber gepflanzt wurden und in der Unterwelt als mythische Blumen wachsen, ist neben dem Elysion, der Insel der Seligen, und dem Tartaros, als dem Ort ewiger Verdammnis, ein dritter Teil der Unterwelt der griechischen Mythologie. Hier wohnen die weitaus meisten Toten als Schatten, die sich endlich nach langer Zeit verflüchtigen. Nach der Odyssee des Homer herrschte hier Achilleus nach seinem Tod[1]. Hier fallen auch die bedeutenden Worte, die Achileus zu dem in die Unterwelt herabgestiegenen Odysseus spricht:

Preise mir jetzt nicht tröstend den Tod, ruhmvoller Odysseus.
Lieber möcht' ich fürwahr dem unbegüterten Meier,
Der nur kümmerlich lebt, als Tagelöhner das Feld baun,
Als die ganze Schar vermoderter Toten beherrschen.

Homer: Odyssee 11,488-491 (übersetzt von Johann Heinrich Voß)

Rudolf Steiner bemerkt dazu:

„Die vierte Kultur, die griechisch-römische, sie führt den Menschen vollends herab auf den physischen Plan. So lieb hat er ihn jetzt gewonnen, daß er ganz vergessen hat, woher er gekommen ist. Das Verständnis für die geistige Welt ist ihm verlorengegangen. Tief zeigt dieses der Ausspruch des griechischen Helden Achilles: Lieber ein Bettler in der Oberwelt als ein König im Reiche der Schatten.“ (Lit.:GA 109, S. 246f)

Anmerkungen

  1. Homer: Odyssee 11,467ff

Literatur

  1. Rudolf Steiner: Das Prinzip der spirituellen Ökonomie im Zusammenhang mit Wiederverkörperungsfragen, GA 109 (2000), ISBN 3-7274-1090-6 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
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