Bienenwabe

Aus AnthroWiki
(Weitergeleitet von Bienenwabenzelle)
Struktur der Bienenwabenzellen
Waben eines Wespennestes
Honigbienen in der Bienenwabe mit Eiern und Larven
Die Bienenkönigin (Mitte) wird von einer Arbeiterin gefüttert.
ansehen im RUDOLF STEINER VERLAG

Bienenwaben werden als sechseckige Zellen von den Honigbienen aus Bienenwachs geformt, das sie aus den Wachsdrüsen ihres Körpers absondern. Flächig dicht nebeneinander angeordnet bilden sie die typische Wabenstruktur. In den Waben lagern die Bienen die Pollen, die sie aus den Blüten sammeln, und den Honig, den sie produzieren. Er dient den Larven, die aus den von den Bienen in die Waben gelegten Eiern schlüpfen, als Nahrung.

Auch Hummeln bauen Waben, die aber nicht so regelmäßig gebaut sind wie die der Bienen. Echte Wespen verkleben verwitterte Holzfasern zu einer Art Papier, aus dem sie die Waben ihres Wespennestes bilden.

Rudolf Steiner hat daruf hingewiesen, dass die Waben nicht zufällig ähnlich geformt wie Quarzkristalle sind:

„Die Biene geht an die Pflanze heran, sucht sich den Honigsaft, nimmt ihn auf, verarbeitet ihn in sich, baut dasjenige auf, was wir so bewundern müssen bei der Biene, baut auf den ganzen Wabenbau, den Zellenbau im Bienenstock. Wir schauen auf diese zwei ganz merkwürdigen, wunderbaren Vorgänge hin, auf die Biene, die draußen auf der Blume sitzt, den Blumensaft saugt, dann hineingeht in den Bienenstock und aus sich heraus im Zusammenhange mit anderen Bienen die Wachszellen auf er baut, um sie mit Honig zu füllen. Was geschieht denn da? Sehen Sie, diese Zellen müssen Sie der Form nach ansehen. Sie sind so geformt (siehe Zeichnung, rechts), da ist die eine, die zweite

Tafel 12
Tafel 12

daran und so weiter. Es sind kleine Zellen, deren Hohlräume so geformt sind, wie, ausgefüllt allerdings mit Substanz, etwas anders geformt, wie geformt sind die Quarzkristalle, die Kieselsäurekristalle. Wenn Sie ins Gebirge gehen und die Quarzkristalle ansehen, so können Sie sie auch so zeichnen. Sie kriegen zwar eine etwas unregelmäßige, aber eine ähnliche Zeichnung wie bei den Bienenzellen, die nebeneinander sind. Nur sind die Bienenzellen aus Wachs, der Quarz ist aus Kieselsäure.

Geht man der Sache nach, so findet man: Unter dem Einflüsse des allgemeinen Ätherischen, Astralischen wurde in einer bestimmten Zeit der Erdenentwickelung mit Hilfe der Kieselsäure der Quarzkristall in den Gebirgen gebildet. Da sehen Sie einmal Kräfte, die aus dem Umkreis der Erde herankommen, die wirken als ätherisch - astralische Kräfte, die Quarzkristalle im Kiesel aufbauend. Sie finden sie überall draußen in den Gebirgen, finden ganz wunderbare Quarzkristalle, diese sechseckigen Gebilde. Das, was da diese Quarzkristalle sind, das sind als Hohlräume die Bienenzellen in den Bienenstöcken. Die Biene holt nämlich aus der Blume dasjenige heraus, was einstmals da war, um die sechseckigen Quarzkristalle zu machen. Das holt die Biene aus der Blume heraus und macht durch ihren eigenen Körper Nachbildungen der Quarzkristalle. Da geht zwischen der Biene und der Blume etwas Ahnliches vor wie das, was einstmals draußen im Makrokosmos vorgegangen ist.“ (Lit.:GA 233, S. 125ff)

„Sehen Sie, die Bienen sind imstande - das haben Sie ja aus den Vorträgen, die Ihnen von Herrn Müller gehalten worden sind, gesehen -, dasjenige zu sammeln, was in den Pflanzen eigentlich schon als der Honig enthalten ist. Sie sammeln ja eigentlich bloß den Honig, und wir Menschen nehmen ihnen dann von dem, was sie in ihrem Bienenstocke sammeln, nur einen Teil weg, nicht einmal einen so sehr großen Teil. Denn man kann vielleicht sagen, daß dasjenige, was der Mensch wegnimmt, etwa 20 Prozent beträgt. So viel ungefähr beträgt dasjenige, was der Mensch den Bienen wegnimmt.

Außerdem aber kann die Biene durch ihre ganze Körperlichkeit, durch ihre ganze Organisation den Pflanzen auch noch Blutenstaub wegnehmen. So daß also die Biene gerade dasjenige von den Pflanzen sammelt, was eigentlich sehr wenig in ihnen enthalten ist und was sehr schwer zu haben ist. Blutenstaub wird ja in der winzigen Menge, in der er im Verhältnis vorhanden ist, von den Bienen gesammelt durch die Bürstchen, die sie an ihren Hinterbeinen haben, und wird ja auch aufgespeichert beziehungsweise verzehrt im Bienenstock. So daß wir also in der Biene zunächst dasjenige Tier haben, das außerordentlich fein von der Natur zubereiteten Stoff aufsaugt und für seinen eigenen Haushalt gebraucht.

Dann aber weiter: Nachdem die Biene - und das ist vielleicht das zunächst wenigst Auffällige, weil gar nicht darüber nachgedacht wird — erst ihre Nahrung durch ihren eigenen Verdauungsapparat umgewandelt hat in Wachs - das erzeugt sie ja durch sich selber, das Wachs -, macht sie, um Eier abzulegen, aber auch um ihre Vorräte aufzubewahren, ein eigenes kleines Gefäß. Und dieses eigene kleine Gefäß, das ist eine große Merkwürdigkeit, möchte ich sagen. Dieses Gefäß schaut ja so aus, daß es von oben angesehen sechseckig ist, von der Seite angesehen also so (siehe Zeichnung), und auf der einen Seite ist es ja so abgeschlossen. Dahinein können die Eier gelegt werden oder auch die Vorräte. Da ist eines an dem anderen. Die Dinge passen sehr gut zusammen, so daß bei den Bienenwaben durch diese Platte, mit der eine solche Zelle - so nennt man das - an die andere gefügt ist, der Raum außerordentlich gut ausgenützt ist.

Zeichnung aus GA 351, S. 134
Zeichnung aus GA 351, S. 134

Wenn man die Frage aufwirft: Wie kommt es, daß die Biene aus ihrem Instinkt heraus just eine so künstlich geformte Zelle baut? - so sagen die Leute gewöhnlich: Das ist, damit der Raum gut ausgenützt wird. - Das ist ja auch wahr. Wenn Sie sich irgendeine andere Form der Zelle denken würden, so würde immer ein Zwischenraum entstehen. Bei dieser Form entsteht kein Zwischenraum, sondern alles legt sich aneinander, so daß der Raum dieser Wabenplatte ganz ausgenützt ist.

Nun, das ist ganz gewiß ein Grund. Aber es ist nicht der einzige Grund, sondern Sie müssen bedenken: Wenn da die kleine Made, die Larve drinnenliegt, so ist sie ganz abgeschlossen, und man soll nur ja nicht glauben, daß dasjenige, was in der Natur irgendwo vorhanden ist, keine Kräfte hat. Dieses ganze sechseckige Gehäuse, sechsflächige Gehäuse hat ja Kräfte in sich, und es wäre etwas ganz anderes, wenn die Larve in einer Kugel drinnenliegen würde. Daß sie in einer solchen sechsflächigen Häuslichkeit drinnenliegt, das bedeutet in der Natur etwas ganz anderes. Die Larve selber bekommt in sich diese Formen, und in ihrem Körper, da spürt sie, daß sie in ihrer Jugend, wo sie am meisten weich war, in einer solchen sechseckigen Zelle drinnen war. Und aus derselben Kraft, die sie da aufsaugt, baut sie dann selber eine solche Zelle. Da drinnen liegen die Kräfte, aus denen heraus die Biene überhaupt arbeitet. Also das liegt in der Umgebung, was die Biene äußerlich macht. Das ist schon das erste, auf was wir aufmerksam sein müssen.

Nun aber ist Ihnen ja ausgeführt worden die weitere sehr, sehr merkwürdige Tatsache: In dem ganzen Bienenstock finden sich ja verschiedenartige Zellen. Ich glaube, ein Bienenzüchter kann sehr gut Arbeitsbienenzellen und Drohnenzellen voneinander unterscheiden. Nicht wahr, das ist ja nicht besonders schwer. Und noch leichter kann er die Zellen der Arbeiterinnen und der Drohnen von den Königinnenzellen unterscheiden, denn die Königinnenzellen haben ja gar nicht diese Form; die sind eigentlich so wie ein Sack. Es finden sich auch sehr wenige in einem Bienenstock. So daß man also sagen muß: Die Arbeiterinnen und die Drohnen - also die Männchen, das sind die Drohnen -, die entwickeln sich in solchen sechsflächigen Zellen, die Königin entwickelt sich aber eigentlich in einem Sack. Die nimmt keine Rücksicht auf dasjenige, was solch eine flächige Umgebung ist.

Dazu kommt aber noch etwas anderes. Sehen Sie, meine Herren, die Königin braucht zu ihrer vollen Entwickelung, bis sie ganz fertig ist, eine ausgewachsene Königin ist, nur 16 Tage. Dann ist sie schon eine ausgewachsene Königin. Eine Arbeiterin, die braucht ungefähr 21 Tage, also länger. Man könnte also sagen: die Natur verwendet viel mehr Sorgfalt auf die Ausgestaltung der Arbeiterinnen als der Königinnen. Wir werden nachher gleich sehen, daß dazu noch ein anderer Grund kommt. Also die Arbeiterin, die braucht 21 Tage. Und die Drohne, das Männchen, die am frühesten abgenützt wird - die Männchen werden, nachdem sie ihre Aufgabe erfüllt haben, getötet -, die braucht sogar 23 bis 24 Tage.

Sehen Sie, das ist wiederum eine neue Sache. Die verschiedenen Bienenarten, Königin, Arbeitsbiene, Drohne, brauchen eine verschiedene Anzahl von Tagen.

Nun, meine Herren, sehen Sie, mit diesen 21 Tagen, die die Arbeitsbiene braucht, hat es nämlich eine ganz besondere Bewandtnis. 21 Tage sind keine gleichgültige Zeit in allem, was auf der Erde geschieht. Diese 21 Tage, das ist diejenige Zeit, in der sich die Sonne ungefähr einmal um sich selber herum dreht.

Denken Sie sich also, die Arbeitsbiene wird gerade just fertig in der Zeit, in der sich die Sonne einmal um sich selber herumgedreht hat. Dadurch, meine Herren, macht die Arbeitsbiene eine ganze Umdrehung der Sonne durch, kommt also dadurch, daß sie eine ganze Umdrehung der Sonne durchgemacht hat, in all das hinein, was die Sonne an ihr bewirken kann.

Und wenn sie nun weitergehen wollte, so würde sie von der Sonne aus nur immer auf dasselbe treffen. Denn wenn Sie sich da die Arbeitsbiene vorstellen (es wird gezeichnet), da die Sonne, wenn das Ei gelegt wird, so ist dieses der Punkt, der gerade der Sonne gegenüberliegt. Die Sonne dreht sich in 21 Tagen einmal um sich selber herum. Da kommt sie wieder da her, da ist der Punkt wieder da. Wenn es jetzt weitergeht, kommt lauter Wirkung von der Sonne, die schon einmal da war. So daß die Arbeitsbiene just alles dasjenige bis zu ihrer vollen Entwickelung genießt, was die Sonne leisten kann. Würde sich nun die Arbeitsbiene weiter entwickeln, dann würde sie aus der Sonne heraus in die Erdenentwickelung hereinkommen, würde nicht mehr Sonnenentwickelung haben, weil sie die schon gehabt hat, ganz ausgekostet hat. Jetzt kommt sie in die Erdenentwickelung herein. Die macht sie aber als fertiges Insekt nur mit, als ganz fertiges Tier. Also, sie nimmt gerade noch, ich möchte sagen, einen Moment, einen Augenblick für sich in Anspruch, und nachher ist sie abgeschlossen nach der Sonnenentwickelung und ist ganz Sonnentier, die Arbeitsbiene.

Betrachten Sie jetzt die Drohne. Die, möchte ich sagen, überlegt sich die Geschichte noch ein Stückel weiter. Die erklärt sich noch nicht für abgeschlossen nach 21 Tagen. Die begibt sich, bevor sie ausgewachsen ist, noch in die Erdenentwickelung hinein. So daß also die Drohne ein Erdentier ist. Die Arbeitsbiene ist das fertige Sonnenkind.

Und wie ist es mit der Königin? Die Königin macht überhaupt die ganze Sonnenentwickelung nicht einmal fertig. Die bleibt zurück. Die bleibt immer Sonnentier. Also die Königin, die bleibt gewissermaßen immer ihrem Larvenzustand, ihrem Madenzustand näher als die anderen Tiere. Und am weitesten entfernt vom Madenzustand ist die Drohne, das Männchen. Die Königin ist dadurch, [daß sie dem Madenzustand näher bleibt,] imstande, ihre Eier abzulegen. Und Sie können an der Biene richtig sehen, was das bedeutet, unter Erdeinfluß sein oder unter Sonneneinfluß sein. Denn ob eine Biene Königin oder Arbeitsbiene oder Drohne wird, das hängt bloß davon ab, ob sie abwartet einmal eine Sonnenentwickelung oder ob sie das nicht abwartet. Die Königin kann dadurch Eier legen, daß ihr die Sonnenwirkung immer bleibt, daß sie gar nichts von der Erdenentwickelung aufnimmt. Die Arbeitsbiene, die geht weiter, die entwickelt sich 4 bis 5 Tage weiter. Die kostet die Sonne noch ganz aus. Aber da geht sie, indem gerade ihr Körper fest genug wird, auch schon wiederum in die Erdenentwickelung ein bißchen, sagte ich, einen Augenblick über. Sie kann deshalb nicht wiederum in die Sonnenentwickelung zurück, weil sie sich ganz absorbiert hat. Dadurch kann sie keine Eier legen.

Die Drohnen sind Männchen; die können befruchten. Die Befruchtung, die kommt also von der Erde. Die Befruchtung[skräfte] erwerben sich die Drohnen durch die paar Tage, die sie noch länger im Entwickelungszustande, nicht im fertigen Zustand, der Erdenentwickelung [hingegeben] sind. So daß man sagen kann: An den Bienen sieht man ganz klar, Befruchtung, männliche Befruchtung kommt von den Erdenkräften; weibliche Fähigkeit, Eier zu entwickeln, kommt von den Sonnenkräften.“ (Lit.:GA 351, S. 133ff)

Siehe auch

Literatur

Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
Freie Werkausgaben gibt es auf steiner.wiki, bdn-steiner.ru, archive.org und im Rudolf Steiner Online Archiv.
Eine textkritische Ausgabe grundlegender Schriften Rudolf Steiners bietet die Kritische Ausgabe (SKA) (Hrsg. Christian Clement): steinerkritischeausgabe.com
Die Rudolf Steiner Ausgaben basieren auf Klartextnachschriften, die dem gesprochenen Wort Rudolf Steiners so nah wie möglich kommen.
Hilfreiche Werkzeuge zur Orientierung in Steiners Gesamtwerk sind Christian Karls kostenlos online verfügbares Handbuch zum Werk Rudolf Steiners und Urs Schwendeners Nachschlagewerk Anthroposophie unter weitestgehender Verwendung des Originalwortlautes Rudolf Steiners.
Dieser Artikel basiert (teilweise) auf dem Artikel Bienenwabe aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Lizenz Creative Commons Attribution/Share Alike. In Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.