Chemie

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Die Chemie (von griech. χυμεία chymeia „Kunst des Gießens“, vermutlich abgeleitet von altägypt. kemet „Schwarze Erde“[1], dem alten Namen Ägyptens), die sich etwa ab dem 17. Jahrhundert aus der mittelalterlichen Alchemie entwickelt hat und früher auch als Scheidekunst[2] oder Scheidekunde[3] bezeichnet wurde, ist eine Naturwissenschaft, die sich mit den Eigenschaften, dem Aufbau und der chemischen[4] Umwandlung der Stoffe beschäftigt.

"Wenn einer lebendig über Kalium und Kalzium redet, das heißt lebendige Chemie treibt, so ist das viel wertvoller, als wenn einer zum Beispiel eine tote, intellektualistische Theosophie treibt." (Lit.: GA 217, S. 51)

Chemie und Sphärenharmonie

„Wenn der Mensch etwas wahrzunehmen lernt von dem, was er sonst nur als Maja in der Wirkung der chemischen Zusammensetzungen und Auflösungen sieht, dann hört er diese Geister der Bewegung, dann nimmt er die Sphärenmusik wahr, von der die pythagoräische und andere Geheimschulen sprechen. Das ist auch das, was Goethe beschreibt, wenn er von der Sonne nicht als der Lichtspenderin spricht, sondern sagt: «Die Sonne tönt nach alter Weise in Brudersphären Wettgesang, und ihre vorgeschriebne Reise vollendet sie mit Donnergang.»“ (Lit.:GA 121, S. 93)

„In der Welt sind eine Anzahl Substanzen, die verbindbar und trennbar sind. Was wir Chemismus nennen, ist hineinprojiziert in die physische Welt aus der Welt des Devachan, der Sphärenharmonie. So daß in der Verbindung zweier Stoffe nach ihren Atomgewichten wir die Abschattung haben zweier Töne der Sphärenharmonie. Die chemische Verwandtschaft zweier Stoffe in der physischen Welt ist eine Abschattung aus der Welt der Sphärenharmonie. Die Zahlenverhältnisse der Chemie sind wirklich die Ausdrücke für die Zahlenverhältnisse der Sphärenharmonie. Diese letztere ist stumm geworden durch die Verdichtung der Materie. Würde man die Stoffe tatsächlich bis zur ätherischen Verdünnung bringen und die Atomzahlen als innerlich formendes Prinzip wahrnehmen können, so würde man die Sphärenharmonie hören. Man hat die physische, die astralische Welt, das untere Devachan und das obere Devachan. Wenn man nun einen Körper noch weiter hinunterdrückt als zur physischen Welt, dann kommt man in die unterphysische Welt, in die unterastralische Welt, das untere oder schlechte Unterdevachan und das untere oder schlechte Oberdevachan. Die schlechte Astralwelt ist das Gebiet des Luzifer, das schlechte untere Devachan ist das Gebiet des Ahriman und das schlechte obere Devachan ist das Gebiet der Asuras. Wenn man den Chemismus noch weiter hinunterstößt als unter den physischen Plan, in die schlechte untere devachanische Welt, entsteht Magnetismus, und wenn man das Licht ins Untermaterielle stößt, also um eine Stufe tiefer als die materielle Welt, entsteht die Elektrizität. Wenn wir das, was lebt in der Sphärenharmonie, noch weiter hinabstoßen bis zu den Asuras, dann gibt es eine noch furchtbarere Kraft, die nicht mehr lange wird geheim gehalten werden können. Man muß nur wünschen, daß wenn diese Kraft kommt, die wir uns viel, viel stärker vorstellen müssen als die stärksten elektrischen Entladungen, und die jedenfalls kommen wird - dann muß man wünschen, daß, bevor diese Kraft der Menschheit durch einen Erfinder gegeben wird, die Menschen nichts Unmoralisches mehr an sich haben werden!“ (Lit.:GA 130, S. 102f)

„Man müßte ausgehen vom Weltenrhythmus, das periodische System aus dem Weltenrhythmus heraus erklären. Diesen Umweg muß man machen, der aber nicht in die Schule hereingehört. Überhaupt ist es ein Unfug, von Atomgewichten auszugehen. Vom Rhythmischen muß man ausgehen! Die ganzen quantitativen Verhältnisse muß man aus den Schwingungen heraus erklären. Etwas wie eine Oktave zum Beispiel hat man im Verhältnis von Wasserstoff zu Sauerstoff.“ (Lit.:GA 300c, S. 157)

Die Leber als «Chemikator» im Menschen

Siehe auch: Leber

Die Leber ist der eigentliche Chemikator im menschlichen Organismus:

„Der Mensch hat in sich — wenn ich mich so ausdrücken darf — einen Chemikator. Er hat etwas von der himmlischen Sphäre in sich, in der der Ursprung der chemischen Aktionen liegt. Und das ist recht stark lokalisiert im Menschen, was da so wirkt, das ist nämlich lokalisiert in der Leber. Und studieren Sie diese ganze merkwürdige Tätigkeit, welche die Leber im menschlichen Organismus entfaltet, all den Anteil, den sie hat auf der einen Seite, indem sie, ich möchte sagen, wie saugend wirkt für die Beschaffenheit des Blutes, auf der anderen Seite, indem sie regulierend wirkt durch die Gallenabsonderung im menschlichen Organismus, für die ganze Zubereitung der Blutflüssigkeit. Sehen Sie diese ganze ausgebreitete Tätigkeit der Leber an, und Sie werden in ihr erblicken müssen dasjenige, was, wenn es zu Ende studiert wird, die Chemie, die wirkliche Chemie gibt, denn unsere äußerliche Chemie ist ja auf der Erde gar nicht in ihrer Wirklichkeit zu finden. Die müssen wir ja als ein Spiegelbild der außermenschlichen chemischen Sphäre ansehen. Aber wir können auch diese außerirdische Sphäre studieren, indem wir alle die wunderbaren Wirkungen der menschlichen Leber studieren.“ (Lit.:GA 312, S. 221)

Siehe auch

Portal
Portal
 Wikipedia:Portal: Chemie – Übersicht zu Wikipedia-Inhalten zum Thema Chemie

Literatur

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Hilfreiche Werkzeuge zur Orientierung in Steiners Gesamtwerk sind Christian Karls kostenlos online verfügbares Handbuch zum Werk Rudolf Steiners und Urs Schwendeners Nachschlagewerk Anthroposophie unter weitestgehender Verwendung des Originalwortlautes Rudolf Steiners.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. So berichtet Plutarch und ergänzt, dass eigentlich das Schwarze im Auge, also ein tiefes Geheimnis, gemeint sei - ein Hinweis auf die „schwarze Kunst“ der Ägypter, auf die Alchemie.
  2. Scheidekunst. Duden, abgerufen am 3. Februar 2014.
  3. Scheidekunde. Duden, abgerufen am 3. Februar 2014.
  4. Kernreaktionen, die zu einer Umwandlung der chemischen Elemente führt, werden nicht als chemische, sondern als physikalische Prozesse betrachtet.
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