Der Seelen Erwachen

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Siegelbild für das vierte Mysteriendrama nach dem Entwurf Rudolf Steiners.

Der Seelen Erwachen

Seelische und geistige Vorgänge in szenischen Bildern

ist das vierte und letzte von Rudolf Steiner verfasste Mysteriendrama. Die Uraufführung fand am 22. August 1913 im Volkstheater in München statt.

Inhaltsübersicht

Hilarius Gottgetreu hat die Leitung des väterlichen Holzsägewerks übernommen und will die Produktion nach geistig-künstlerischen Kriterien neu orientieren. Johannes Thomasius soll die Produkte künstlerisch gestalten, Strader die technische Leitung übernehmen und Benedictus, Maria und Capesius weithin Verständnis für die neue Produktionsweise wecken. Der Bürochef aber hält Hilarius Geistesbrüder nicht für befähigt, die geistigen Erkenntnisse in die Lebenspraxis umzusetzen; das Unternehmen würde dadurch zugrunde gerichtet.

Luzifer will indessen Johannes Schöpferkraft an den Geist von Johannes Jugend binden, der in dessen Seelentiefen als Schattenwesen wirkt. Johannes fühlt sich darum nicht mehr fähig, noch weiter für Hilarius zu arbeiten. Maria verweist Johannes auf die Welt der Elementarwesen. Mit ihnen soll er vergleichen, was ihm aus abgelebten Zeiten dämmert. Dann werde er erkennen, dass ihn dies Wesen aus den eigenen Seelentiefen nicht zwingen, sondern er es aus Geisteshöhen frei beherrschen könne. Nur widerwillig lauscht Johannes dem Chor der Gnomen und Sylphen.

Auch Capesius, der Johannes inneren Seelenkampf in geistiger Schau miterlebt hat, will nicht mehr für Hilarius wirken. Er fürchtet, dass ihn jede Erdenwirksamkeit seiner neuen Seherkräfte berauben könnte. Er wird darin später von Felix Balde bestärkt, der meint, dass man die Geistesschau fern jeder äußeren Tätigkeit verehrungsvoll im Herzen ruhen lassen müsse.

Bellicosus unterstützt Hilarius Pläne. Torquatus hingegen ist skeptisch, da sich Capesius mittlerweile von Benedictus und seinem Schülerkreis abgewandt hat- und das werfe auch Schatten auf Benedictus eignes Urteilsvermögen. Auch Romanus bezweifelt die Reife von Benedictus Geistesschülern, doch Straders Geistesart fühlt er sich eng verbunden. Ihm, so meint Romanus, könnte das Werk gelingen. Romanus Meinung beeindruckt auch den Bürochef, der Romanus als tüchtigen Lebenspraktiker schätzt.

Strader fühlt sich Capesius und Felix Balde stark verbunden, doch dass sie jeder Erdenwirksamkeit entsagen wollen, reißt zugleich einen schmerzlich tiefen Abgrund auf, denn ihm ersteht die Geistesschau nur dann, wenn er sich Tatgedanken widmen darf. Die Seelenpein weckt in Strader die Geistesschau. Aus dem Abgrund steigen Schattenwesen auf, die, Finsternis erzeugend, wild aufeinander stürzen. Maria fordert ihn auf, die Schatten mit seinem eigenen Licht zu erhellen. Doch Strader verstrahlt nur Finsternis, weil er, wie Maria ihm vorhält, zu feige sei, sein eignes Licht zu strahlen und lieber träumend im Selbstgenuss versinke. Maria zeigt ihm noch, wie Felix und Capesius im Kampf mit den Schatten ihr Geistesschwert härten, doch würden diese Schwerter für ihn nicht taugen – er müsse sein eigenes Schwert schmieden. Erschüttert erwacht Strader aus seiner Geistesschau.

Das fünfte und sechste Bild führt ins Geistgebiet und zeigt die Erlebnisse der handelnden Personen vor ihrem Herabstieg zur Geburt in das gegenwärtige Erdenleben. Über die Sonnensphäre steigen sie so bewusst zum Erleben der Weltenmitternacht in der Saturnsphäre auf, dass sie sich im späteren Erdenleben in ahnungsvollen Gedanken daran erinnern werden. Das siebente und achte Bild gibt eine Rückschau auf die frühere Inkarnation der Schicksalsgemeinschaft zur spätägyptischen Zeit. Ein junger Neophyt, eine frühere Inkarnation Marias, soll zum Berater des Königs eingeweiht werden. Der Opferweise und König – eine frühere Inkarnation des Capesius – will diese Initiation verhindern, weil der Neophyt nur geringen Sinn für irdische Sorgen habe und geistentrückt in seinem Geistesstreben nur der Selbstentfaltung hingegeben sei.

Unweit des Weihetempels verzehrt sich eine junge Ägypterin, eine frühere Inkarnation des Johannes Thomasius, vor Sehnsucht nach ihrem Geliebten, der nun als Neophyt eingeweiht werden soll. Benedictus leitet als höchster Opferweise das Initiationsritual, doch der Opferweise (Capesius) lässt die Einweihung absichtlich scheitern, indem er das magische Wort nicht denkt, welches das Ich des Neophyten während der Zeremonie ausschalten soll. So kündet der Neophyt, als er aus der Geistesschau erwacht, nicht von hohen Geisteswelten, sondern in frevelhafter Weise nur von seinen persönlichen, leibgebundenen Leidenschaften.

Die folgenden Bilder spielen wieder in der Gegenwart. Maria beginnt sich an die Erlebnisse der Weltenmitternachtsstunde zu erinnern. Auch ihre ägyptische Inkarnation wird ihr bewusst und der Hüter der Schwelle lässt sie den Zusammenhang der jungen Ägypterin mit dem Geist von Johannes Jugend erahnen.

Im Geiste schaut auch Johannes die Einweihungszeremonie des jungen Mysten und mit Hilfe Marias erkennt er, wie das sich von unerfüllter Sehnsucht verzehrende Leben der jungen Ägypterin und der schattenhafte Geist von Johannes Jugend zueinanderstreben. Und nun erkennt er auch Maria in ihrer wahren Geistgestalt. Luzifer will diese Erkenntnis hemmen, doch Benedictus weist ihn in die Schranken.

Strader quälen indessen noch immer die harten Worte, die Maria in der Geistesschau zu ihm gesprochen hatte. Benedictus macht ihm klar, dass dies in Wahrheit seine eigene Imagination war. Strader sei zu einer höheren geistigen Entwicklungsstufe aufgestiegen und von hier aus müsse ihm jetzt das früher schon Erreichte als Finsternis erscheinen und was er als Feigheit empfinde, sei für geringere Seelen Tapferkeit. Dennoch bezweifelt Strader, dass er genug Kraft haben werde, sich Romanus und dem Bürochef zu widersetzen, die von ihm fordern, sich von Benedictus und seinem Schülerkreis zu trennen. Dann berichtet er Benedictus von einer Traumvision, in der er sich in einem Schiff befand, am Steuer Benedictus. Entgegen kam ihnen ein zweites Schiff mit Romanus und dem Bürochef und an ihrer Seite Ahriman, mit dem Strader kämpfen muss und wie ihm dabei Theodora zu Hilfe eilt. Benedictus fühlt, dass dieses Bild in Straders Seele noch nicht ausgereift, wohl aber bedeutsam ist. Doch wie es sich vollziehen wird, verbirgt sich seinem Schauen.

Im zwölften Bild führt Ahriman, der den baldigen Tod Straders voraussieht, die Seele Ferdinand Reineckes in das Innere der Erde und inspiriert sie mit Gedanken, die Strader an seinem Werk endgültig irre machen und in die Fänge Ahrimans treiben sollen. Da erscheint Theodoras Seele; verlässt sie Strader nicht, solang er noch auf Erden lebt, wäre Ahrimans Kampf um Straders Seele verloren. Tatsächlich wird Strader von bitteren Zweifeln gequält, seit ihm Reinecke den Fehler in seinem Mechanismus nachweisen konnte und Hilarius, der sieht, dass sein Werk endgültig zu scheitern droht, versteht nicht, wie er sich so in Strader täuschen konnte. Romanus hingegen bleibt trotz aller Einwendungen fest von Straders Fähigkeiten überzeugt und ahnt, dass der Hüter der Schwelle an dessen Seite steht. Capesius berichtet Felix Balde, wie er geistig geschaut habe, dass Strader die Worte Felix Baldes so verwandelt habe, dass sie nun das harmonische Zusammenstreben von Mystik und äußerer Tat zu fordern scheinen. Zugleich erinnert sich Capesius der Worte Philias zur Weltenmitternachtsstunde, die Felix Balde aber unverständlich bleiben.

Frau Hilarius bittet den Bürochef, Hilarius Pläne trotz aller Bedenken zu unterstützen. Zwar gegen seine innerste Überzeugung, aber auf Romanus Urteils über Strader vertrauend, erklärt er sich dazu bereit. – Doch da überbringt der Sekretär die Nachricht, dass Strader vor wenigen Stunden gestorben sei. Erschüttert ahnt der Bürochef die Schicksalsmacht, die hier gesprochen hat. Die Pflegerin Doktor Straders berichtet, wie Theodora in Straders Gedanken bis zuletzt lebendig gegenwärtig war und überbringt Benedictus einen Brief, den Strader noch in seinen letzten Lebensstunden geschrieben hat. Strader kommt darin wieder auf die Traumvision zu sprechen, von der er Benedictus berichtet hatte. Nicht Ahriman sei in dem anderen Schiff an der Seite von Romanus und des Bürochefs gestanden, sondern sein eigenes irrtumsvolles Denken! Wenige Worte folgen noch, die Benedictus aber nicht mehr zu lesen vermag. Da tritt in der Geistesschau plötzlich Hilfe bietend ein unbekanntes Wesen an Benedictus Seite, das Benedictus aber nur als guten Geist anerkennen will, wenn es sich dem klaren Menschendenken offenbart. Da entflieht das Geistwesen und entpuppt sich als Ahriman und Benedictus erkennt, wie Ahriman, der das klare menschliche Denken durch einen altvererbten Irrtum stets zu verwirren sucht, nur durch das wache Menschendenken künftig erlöst werden kann.

Personen, Gestalten und Vorgänge

Siegelbild mit der von Rudolf Steiner gegebenen Hintergrundfarbe des Bucheinbandes

Die geistigen und seelischen Vorgänge, welche in „Der Seelen Erwachen“ dargestellt sind, sollen so gedacht werden, daß sie etwa ein Jahr nach denjenigen erfolgen,welche in dem früher erschienenen „Hüter der Schwelle“ gezeichnet sind.

In „Der Seelen Erwachen“ kommen die für Vorgänge die folgenden Personen und Wesen in Betracht:

I. Die Träger des geistigen Elements
  • 1. Benedictus, die Persönlichkeit, in welcher eine Anzahl seiner Schüler den Kenner tiefer geistiger Zusammenhänge sieht. (Er ist in den vorhergehenden Seelengemälden „Die Pforte der Einweihung“ und „Die Prüfung der Seele“ als Führer des „Sonnentempels“ dargestellt. Im „Hüter der Schwelle“ bringt sich in ihm die Geistesströmung zum Ausdruck, welche lebendig-gegenwärtiges Geistesleben and die Stelle des bloß traditionellen setzen will, wie es von dem dort vorkommenden „Mystenbund“ behütet wird.) In „Der Seelen Erwachen“ ist Benedictus nicht mehr bloß über seinen Schülern stehend zu denken, sondern mit seinem eigenen Seelenschicksale in die Seelenerlebnisse seiner Schüler verwoben.
  • 2. Hilarius Gottgetreu: Der Kenner traditionellen Geisteslebens, das sich bei ihm mit eigenen Geist-Erlebnissen verbindet. Dieselbe Individualität, welche in dem vorher erschienenen Seelengemälde „Prüfung der Seele“ als Großmeister eines Mystenbundes dargestellt ist.
  • 3. Der Bürochef des Hilarius Gottgetreu
  • 4. Der Sekretär des Hilarius Gottgetreu. (Dieselbe Persönlichkeit, die im „Hüter der Schwelle“ als Friedrich Geist vorkommt.)
II. Die Träger des Elements der Hingabe
  • 1. Magnus Bellicosus. (In der „Pforte der EinweihungGerman genannt. In der „Prüfung der Seele“ und dem „Hüter der Schwelle“ Präzeptor eines Mystenbundes.)
  • 2. Albertus Torquatus. (In der „Pforte der Einweihung“ Theodosius genannt. In der „Prüfung der Seele“ kommt dieselbe Individualität als erster Zeremonienmeister des dort gezeichneten Mystenbundes vor.)
  • 3. Professor Capesius. (In der “Prüfung der Seele“ kommt seine Individualität als erster Präzeptor vor.)
  • 4. Felix Balde. (In der „Pforte der Einweihung“ als Träger einer gewissen Naturmystik, hier im „Erwachen“ Träger der subjektiven Mystik. Die Individualität Felix Baldes kommt als Joseph Kühne in der „Prüfung der Seele“ vor.)
III. Die Träger des Willenselementes
  • 1. Romanus (wird hier wieder mit diesem in der „Pforte der Einweihung“ für ihn gebrauchten Namen eingeführt, weil dieser seiner inneren Wesenheit entspricht, zu der er sich in den Jahren durchgearbeitet hat, welche zwischen der „Pforte der Einweihung“ und dem „Erwachen“ liegen. Im „Hüter der Schwelle“ wird für ihn der Name gebraucht, welcher als sein Name in der äußerlichen Welt gedacht ist (Friedrich Trautman). Er wird da mit diesem Namen eingeführt, weil er innerhalb der vorkommenden Vorgänge mit seinem Innenleben nur eine geringe Bedeutung hat. Seine Individualität kommt in der „Prüfung der Seele“ als der zweite Zeremonienmeister des mittelalterlichen Mystenbundes vor.)
  • 2. Doktor Strader. (Seine Individualität kommt in der „Prüfung der Seele“ als Jude Simon vor.)
  • 3. Die Pflegerin des Doktor Strader. (Sie ist dieselbe Persönlichkeit, welche im „Hüter der Schwelle“ Maria Treufels genannt wird. In der „Pforte der Einweihung“ heißt sie die andere Maria, weil die imaginative Erkenntnis des Johannes Thomasius die Imagination gewisser Naturgewalten in ihrem Bilde gestaltet. Ihre Individualität kommt in der „Prüfung der Seele“ als Berta, die Tochter Kühnes vor.)
  • 4. Frau Balde. (Ihre Individualität kommt in der „Prüfung der Seele“ als Frau Kühne vor.)
IV. Die Träger des seelischen Elementes
  • 1. Maria. (Ihre Individualität kommt in der „Prüfung der Seele“ als Mönch vor.)
  • 2. Johannes Thomasius. (Seine Individualität kommt in der „Prüfung der Seele“ als Thomas vor.)
  • 3. Die Frau des Hilarius Gottgetreu.
V. Wesen aus der Geisteswelt
VI. Wesen des menschlichen Geisteselementes

Die geistigen Wesenheiten, welche die Verbindung der menschlichen Seelenkräfte mit dem Kosmos vermitteln.

  • 4. Die andere Philia, die Trägerin des Elementes der Liebe in der Welt, welcher die geistige Persönlichkeit angehört.
  • 5. Die Seele der Theodora: (Ihre Individualität kommt in der „Prüfung der Seele“ als Cäcilia, Kühnes Pflegetochter und Schwester des Thomas vor, der die Individualität des Johannes Thomasius darstellt.)
  • 6. Der Hüter der Schwelle
  • 7. Der Doppelgänger des Johannes Thomasius
  • 8. Der Geist von Johannes Thomasius’ Jugend
  • 9. Die Seele des Ferdinand Reinecke bei Ahriman. (12. Bild), (kommt als Ferdinand Reinecke nur im „Hüter der Schwelle“ vor.)
VII.

Die Persönlichkeiten des Benedictus und der Maria werden auch als Gedankenerlebnisse eingeführt, und zwar im zweiten und vierten Bilde als solche des Johannes Thomasius, im dritten Bilde als solche Straders. Im zehnten Bilde ist Maria als Gedankenerlebnis des Johannes Thomasius eingeführt.

VIII.

Die Individualitäten von Benedictus, Hilarius Gottgetreu, Magnus Bellicosus, Albert Torquatus, Strader, Capesius, Felix Balde, Frau Balde, Romanus, Maria, Johannes Thomasius und Theodora erscheinen im Geistgebiet (des fünften und sechsten Bildes des „Erwachens“) als Seelen, und im Tempel (des siebten und achten Bildes des „Erwachens“) als Persönlichkeiten einer weit zurückliegenden Vergangenheit.

Auch gegenüber „Der Seelen Erwachen“ sei eine Bemerkung gemacht, welche ähnlich schon für die vorangegangenen Seelengemälde vorgebracht worden ist. Es sind weder die geistigen noch die seelischen Wesenheiten bloß symbolisch oder allegorisch gemeint. Wer sie so auffassen wollte, dem bliebe die reale Wesenheit der geistigen Welten ferne. Auch in dem Erscheinen der Gedankenerlebnisse (des zweiten, dritten und zehnten Bildes) ist nichts bloß Symbolisches dargestellt, sondern reale Seelenerlebnisse, welche für denjenigen, der an der geistigen Welt Anteil hat, so wirklich sind wie Personen oder Vorgänge der Sinnenwelt. Für einen solchen stellt dies „Erwachen“ durchaus ein realistisches Seelengemälde dar. Käme es auf Symbolik oder Allegorie an, so unterließe ich ganz gewiß diese Darstellung. Auf mancherlei Fragen hin habe ich auch diesmal wieder den Versuch begonnen, für „nachträgliche Bemerkungen“ einiges Erklärende zu diesem „Seelengemälde“ hinzuzufügen. Wie früher, so unterdrücke ich auch diesmal wieder den Versuch. Es widerstrebt mir, dem Gemälde, das durch sich selbst sprechen soll, derartiges hinzuzufügen. Bei der Konzeption und der Ausarbeitung des Gemäldes können dergleichen Abstraktionen gar keine Rolle spielen. Sie würden da nur störend wirken. Die geistige Wirklichkeit, die nachgebildet ist, stellt sich mit derselben Notwendigkeit vor die Seele hin, wie die Dinge der physischen Wahrnehmung. Naturgemäß ist dabei, daß die Bilder der Geist-Wahrnehmung von der gesunden Geistesschau anders auf ihre Wesenheiten und Vorgänge bezogen werden, als die Wahrnehmungen der physischen Welt auf die entsprechenden Wesenheiten und Vorgänge. Andrerseits muß gesagt werden, daß die Art, wie die geistigen Vorgänge sich vor die wahrnehmende Seele hinstellen, zugleich die Disposition und Konposition eines solchen Gemäldes mitenthalten.

Besonders erwähnt soll werden, daß die musikalischen Beigaben für die Aufführung des Dramas von Adolf Arenson herrühren.

Inhalt

Erstes Bild

Das Comptoir Gottgetreus. In nicht allzu neuem Stile eingerichtet. Man kann sich denken, daß Gottgetreu Besitzer eines Werkes ist, in dem Holzsägearbeit gemacht wird. Bürochef und Sekretär im Gespräch; Hilarius; später Strader.

Der Sekretär und der Bürochef beklagen den Niedergang von Hilarius Gottgetreus Fabrik, seit dieser „von Leuten sich in Irrtum jagen lässt, die nach besondren Geistesgaben streben.“ Hilarius versucht jedoch den Bürochef von seinen zukunftsweisenden Ideen zu überzeugen. Er will nicht länger dem bloßen Diktat des Marktes folgen; was nützlich und zweckmäßig für den Alltagsgebrauch ist, soll Thomasius zugleich geistgemäß künstlerisch gestalten: „Gewerbe soll mit Kunst zur Einheit werden.“ Strader werde die technische Leitung des Werkes übernehmen und Benedictus, Maria und Capesius sollen weithin das Verständnis für die neue Produktionsweise wecken. Dem Bürochef, der selbst wohl schon manche Schriften studiert hat, „die Geisteswissen offenbaren wollen“, scheint die Zeit dafür noch lange nicht reif und Strader, der mit den Plänen für seine revolutionäre Maschine glücklos gescheitert ist, scheint ihm wenig geeignet, ein solches Vorhaben zu vollenden. Der Bürochef will sich nicht länger an Illusionen verschwenden, in denen Wahn und Wahrheit ineinander verschwimmen, und seine Kraft nicht auf Taten richten, deren Wirkungsart er nicht voll und klar durchschauen kann und verweigert daher, so sehr es ihn schmerzt, seine weitere Mitarbeit. Auch Strader, der hinzutritt, kann ihn nicht überzeugen:

Doch wird geschehen, was geschehen muß.
Es wird erneute Prüfung meiner Pläne
Vielleicht die Ansicht wandeln, die ihr euch
Beim ersten Überdenken bilden mußtet.

Zweites Bild

Gebirgslandschaft; im Hintergrund das Haus Hilarius’, das in der Nähe des Werkes gedacht ist. Doch wird das Werk nicht gesehen. Ein Wasserfall auf der rechten Seite. (Johannes auf einem Felsensitz; für ihn nicht sichtbar Capesius; Benedictus, Maria; Lucifer; Geistwesen, Seelenkräfte; die Seele der Theodora; der Geist von Thomasius’ Jugend.)

Thomasius will seine Seele jetzt nicht mit Erkenntnisfragen quälen und gibt sich ganz der Schönheit der ihn umgebenden Landschaft hin. In seinen träumenden Gedanken sehnt er sich nach Maria, abgelegte Seelenwünsche werden wieder wach:

Sie lebt als Geist in mir, auch wenn sie fern;
Sie denkt in meinem Denken, wenn ich mir
Des Wollens Ziele vor die Seele rufe.

Da erscheint Maria wie ein objektivierter Gedanke vor Johannes Seele, doch vermag er ihr geistig strenges Antlitz kaum zu ertragen. Ihr Bild schwindet, um sogleich wieder noch nachdrücklicher zu erscheinen. Sie mahnt ihn:

Maria, so wie du sie schauen willst,
Ist sie in Welten nicht, wo Wahrheit leuchtet.
In Truges Reichen webt Johannes' Geist,
Vom Seelenwahn verführt; - befreie dich
Von Wunschesmächten, welche dich verlocken.

Johannes erkennt, dass hier die wahre Maria spricht, und dass in seinen Seelentiefen ein fremdes Wesen lebt, das ihn verlocken will. Dies Wesen will er fliehen: „Ich will Johannes schauen ohne dich.“ Doch Benedictus, der nun als Gedankenwesen an Marias Seite sichtbar wird, gemahnt ihn, dass er dieses Wesen künftig in sein eignes Wesen integrieren muss:

Du selbst gewinnst dich nur, wenn du von ihm
Dich mutig willst stets mehr besitzen lassen.

Maria will Johannes mit ihren Kräften beistehen, doch sei sie nur in jenen kalten Eisgefilden zu finden, „wo Geister sich das Licht erschaffen müssen, wenn Finsternisse Lebenskräfte lähmen.“ Und eindringlich warnt sie ihn, sie nicht dort zu suchen, „wo abgelebtes Seelenleben sich aus Wahneswesen flüchtig Sein erlistet.“ Doch wie schön und beseligend ist dieser Wahn für Johannes. Nur aus ihm glaubt er seine Schaffenskräfte als Künstler schöpfen zu können – und verborgen möge bleiben, was man nur bewusst in Weltenhöhen schauen kann.

Unbemerkt von Johannes hat Capesius dessen inneren Seelenkampf in geistiger Schau miterlebt. Noch ist Capesius nicht klar, ob er Wahrheit oder nur eigenen Seelenwahn geschaut hat, denn „nur selten darf der Geistesforscher doch der andern Seelen Sein in sich erschauen!“ Er spricht Thomasius darauf an und dessen Schaudern bestätigt ihm das Erlebte.

In diesem Augenblick tritt Maria hinzu. Sie ist überrascht, Capesius hier zu sehen, wähnte sie ihn doch bereits ganz den Plänen von Hilarius hingegeben. Doch davon will Capesius im Hochgefühl seiner neu erwachten Geisteskräfte jetzt nichts mehr wissen. Er fürchtet, dass ihn jede Erdenwirksamkeit seiner neuen Seherkräfte berauben könnte. Während er in kurzes Sinnen verfällt, schaut Maria die Wirkung Luzifers in Capesius Seele. Geistig Geschautes in Worte und Begriffe zu kleiden, müsste, wie Capesius empfindet, ihm jede Geistesschau verdunkeln. Und auch Johannes glaubt nach dem Erlebten nicht mehr, dass er für Hilarius Pläne wirken könne – zu stark fühlt er sein altes Wunschesleben, in sich wirken. Auch ihn fesselt Luzifer. Maria weist darum Johannes Seherblick auf die Welt der Elementarwesen. Mit diesen Schatten, Schemen und Dämonen soll er vergleichen, was ihm aus abgelebten Zeiten dämmert. Er werde dann erkennen, dass ihn dies Wesen aus den eigenen Seelentiefen nicht zwingen, sondern dass er es aus Geisteshöhen frei beherrschen könne. Widerwillig lauscht Johannes dem Chor der Gnomen und Sylphen. Dann erscheinen auch die Seelenkräfte Philia, Astrid und Luna zugleich mit der andren Philia. Johannes verfällt in tiefes Sinnen und nichts bleibt in seinem wirren Bewusstsein haften als die letzten Worte der andren Philia:

Und wachendes Träumen
Enthüllet den Seelen
Verzaubertes Weben
Des eigenen Wesens.

Was in seiner Seele webt, verdichtet sich nun zum Bild. Luzifer erscheint, links von ihm der Geist von Johannes Jugend und rechts Theodora. Der Geist von Johannes Jugend fleht:

Verlierst du mich in dir, muß ich in Schmerzen
Den grausen Schatten schlimme Dienste leisten -;
Du Pfleger meines Seins, verlaß mich nicht. -

Luzifer will Johannes schöpferischen Geist ganz an dieses Schattenwesen binden. Dem tritt Theodora entgegen. Sie will liebevoll den Geist von Johannes Jugend mit den Elementarmächten verbünden. So könne er dem Zauberbann Luzifers entrinnen, mit Erdengeistern Formen bilden und mit Feuerseelen Kräfte strahlen und Johannes die Dienste leiten, die ihm wertvoll sind.

Während Luzifer, Theodora und der Geist von Johannes Jugend verschwinden, tritt die andre Philia wieder heran. Sie wiederholt ihre zuletzt gesprochenen Worte: „Und wachendes Träumen …“ Sie macht Johannes klar, dass der Schatten seiner Jugend zwar nur ein Spiegelbild ist, das sich in seiner Seele schemenhaft vor die wahre Geistesschau schiebt, solange er noch nicht reif für diese ist:

Doch Bild, das lebt und sich im Leben hält,
Solang du noch ein abgelebtes Sein
In dir bewahrst, das du betäuben zwar,
Doch jetzt fürwahr noch nicht besiegen kannst. -
Johannes, dein Erwachen bleibt ein Wahn,
Bis du den Schatten selbst erlösen wirst,
Dem deine Schuld verzaubert Leben schafft.

Drittes Bild

Die Landschaftsszenerie wie im zweiten Bilde.

(Magnus Bellicosus, Romanus, Torquatus und Hilarius so kommend von der rechten Seite, daß das Folgende, das sie im Stehen sprechen, sich denken läßt wie die Fortsetzung eines Gespräches, das sich schon vorher auf ihrem Spaziergang geführt haben. Es nimmt für die Teilnehmer einen so wichtigen Inhalt an, daß sie stehen bleiben. Später: Capesius, Strader, Felix und Felicia Balde; Benedictus, Ahriman; Maria)

Bellicosus, Romanus und Torquatus besprechen sich über die Pläne des Hilarius. Bellicosus unterstützt diese rückhaltlos. Romanus hingegen zweifelt, ob die Geistesschüler des Benedictus schon reif genug sind, ihr Geisteswissen der rauen äußeren Wirklichkeit einzuprägen, doch fühlt er sich durch Schicksalsmächte mit Strader so eng verbunden, dass er mit ihm vereint den Weg zur Umgestaltung des Erdenlebens wagen würde. Unbemerkt erscheint indessen Ahriman im Hintergrund und verschwindet sogleich wieder. Auch Torquatus ist skeptisch, da sich Capesius von Benedictus und seinem Schülerkreis abgewandt hat. Das werfe zudem trübe Schatten auf Benedictus eignes Urteilsvermögen, der Capesius für reif befunden hatte. Und Strader hält er für völlig ungeeignet, da „ihm zur Mystik die rechte Seelenstimmung gänzlich fehlt.“ Romanus will Hilarius in seinen Bestrebungen unterstützen, wenn er sich Strader zur Seite stellt, jedoch die anderen Geistesschüler des Benedictus von seinem Werk ferne hält. Doch Hilarius bezweifelt, dass sich Strader von Benedictus‘ Schülern trennen werde.

Während die vier abtreten, erscheinen von der anderen Seite Capesius, Strader und Felix und Felicia Balde. Capesius bleibt bei seinem Entschluss, sich nicht weiter mit äußerem Wirken zu belasten. Nur für den inneren Pfad der Mystik fühlt er sich gerüstet, denn deutlich ist ihm bewusst, dass er vom Weltensein nur so viel schauen kann, als er davon in seinem Eigensein genießen kann – und das taugt nicht dazu, zu schaffen, was andern frommt. Felix Balde stimmt ihm zu. Verehrungsvoll in tiefer Frömmigkeit müsse man die Geistesschau im Herzen ruhen lassen:

Das ist die Mystenstimmung. - Wer sie weckt,
Der führt sein Innres hin zum Lichtesreich.
Das äußre Werk verträgt nicht solche Stimmung.

Und deutlich empfindet Capesius, dass er sich die „Geistesschau durch Wunsch nach äußrer Tat verdorben hatte.“

Strader fühlt sich den beiden stark verbunden und doch zugleich durch einen tiefen Abgrund getrennt, denn ihm ersteht die Geistesschau nur dann, wenn er sich Tatgedanken widmen darf. Doch was ist Wahrheit und was ist Irrtum? Die tiefe Seelenpein führt Strader zur Geistesschau. Als seine Gedankenformen zwar, doch im wirklichen Geistverkehr, erscheinen ihm zuerst Benedictus mit Ahriman und dann Maria. Benedictus rät ihm, in den Abgrund zu blicken, den Capesius und Felix zwischen sich und ihm aufgerissen haben – und auch Ahriman drängt ihn dazu. Strader tut es und schaut einen Kampf, in dem Schemen und Schattenwesen, Finsternis erzeugend, wild aufeinander stürzen - bis schließlich Maria aus dem Abgrund hervortritt und ihn auffordert, die Schatten mit seinem eigenen Licht zu erhellen. Doch Strader verstrahlt nur Finsternis, weil er, wie Maria ihm vorhält, zu feige ist, sein eignes Licht zu strahlen und lieber träumend im Selbstgenuss versinkt:

Wo ist dein Licht? - Du strahlest Finsternis. -
Erkenne deine Finsternis - um dich -,
Du schaffst ins Licht die wirre Finsternis.
Du fühlest sie, wenn du sie schaffst durch dich;
Doch fühlest du dein Schaffen niemals dann.
Vergessen willst du deine Schaffensgier.
Unwissend waltet sie in deinem Wesen,
Weil du zu feige bist, dein Licht zu strahlen.
Genießen willst du dieses Eigenlicht.
Du willst dich selber nur in ihm genießen.

Benedictus lenkt Straders Blick nach rechts auf die bläulichroten Schatten, die Felix locken und nach links auf die roten und gelben, die sich zu Capesius drängen - doch vermag er nicht die Schatten hinter Strader selbst zu schauen, wie Ahriman diesem zynisch zuruft. Die Worte von Wahn und Wahrheit, die der Bürochef im ersten Bild zu ihm gesprochen hatte, kommen Strader wieder in den Sinn. Maria zeigt ihm noch, wie Felix und Capesius im Kampf mit den Schatten ihr Geistesschwert härten, doch würden diese Schwerter für ihn nicht taugen – er müsse sein eigenes Schwert schmieden. Damit verschwinden die Gestalten und Strader kehrt aus seiner Geistesschau zurück.

Felix und Capesius beharren auf der strengen Trennung von mystischer Geistesschau und äußerem Wirken. Sie nicht trennen, meint Felix, wäre so töricht als wollte Felica ihre Märchenwesen auf Puppenbühnen tanzen lassen – doch Felica sieht das ganz anders. Im Geiste sieht sie schon tausend Puppenspiele „den Weg in Kinderstuben eifrig suchen.“

Viertes Bild

Die Landschaft des zweiten und dritten Bildes.

(Der Büroschef mit Romanus sprechen, im Spaziergange stehenbleibend. Später: Johannes, sein Doppelgänger; der Geist von Johannes Jugend; der Hüter, Ahriman; Benedictus, Maria; Strader, die Seele der Theodora.)

Im Gespräch mit dem Bürochef äußert Romanus seine Ansicht, dass Straders Freunde nicht mehr im Zusammenhang mit guten Geistwesen stünden, Strader selbst jedoch noch die guten Kräfte der Naturdämonen empfangen könne. Straders Geistesart fühlt sich Romanus eng verbunden. Ihm ist, als hätte er seine eigenen Kräfte Strader zu verdanken, der sich in einem früheren Leben zu seltener Seelenhöhe gebracht und neue, tatkräftige Gedanken der Menschheitsentwicklung einverleibt habe. Der Bürochef kann ihm darin zwar nicht folgen, doch haben Romanus Worte, den er sehr achtet, für ihn doch einiges Gewicht.

Johannes steht indessen noch ganz unter der Nachwirkung der Erlebnisse des zweiten Bildes. Von ferne erklingt ihm die Stimme seines Doppelgängers, den er aber zunächst für die andre Phila hält:

Verzaubertes Weben
Des eigenen Wesens.

Mahnend führt ihm der Doppelgänger den Geist von Johannes Jugend vor das Seelenauge. Erst durch dessen Worte erkennt er den Doppelgänger, der ihn weiter führt zu seinem Herrscher, der nun als der Hüter der Schwelle sichtbar wird und ihm deutlich macht, dass er nur befreit von seinen Wunschgedanken im reinen Schauen die Schwelle übertreten könne. Ahriman erscheint und dann auch Maria und Benedictus, doch auch sie erschaut Johannes nur „als Wahngebilde, weil Wunscheswahn dem Schauen sich verbündet.“

Fünftes Bild

Das Geistgebiet. In sinnvollen Farbenfluten erscheinendes Bild; nach oben rötlich in feurig rot verlaufend, nach unten blau in dunkelblau und violett übergehend. Unten eine symbolisch wirkende Erdensphäre. Die auftretenden Gestalten wie mit dem Farbenbild ein Ganzes bildend. (Rechts die Gnomengruppe des zweiten Bildes, vor ihr Hilarius, ganz vorne die Seelenkräfte. Hinter Hilarius etwas erhöht Ahriman. Links erhöht Lucifer, im Vordergrund Felix Baldes Seele; Strader’s und Capesius’ Seele, Benedictus, Maria, Felicia Balde, der Hüter.)

Die Szene spielt im Geistgebiet zur Sonnenzeit vor dem Herabstieg der handelnden Personen zur Geburt in das gegenwärtige Erdenleben. Felix Baldes Seele erscheint vor Luzifer und erweist sich als dessen Diener. Aus Luzifers Lichtquell empfängt er die Keime seines Selbstsinns. Im Anblick der Gruppe der Gnomen, die die Seele des Hilarius umgeben, erlebt Balde die Gewichtskräfte, die seinem Schweben Widerstand leisten und ihn zur neuen Inkarnation herabziehen. Der von den Gnomen verbreitete Wünsche-Nebel ist, wie Hilarius klar erkennt, der ins Geistgebiet hinaufgeworfener Widerschein des Erdensterns. Für diesen Erdenstern wird hier im Geisterland ein denkendes Sein aus Seelenstoffen gewoben, das aber Felix Balde nur ganz nebelhaft erscheint.

Das weckt Ahriman Interesse und Strader nimmt den Widerhall der gesprochenen Worte in seine Seele auf. Die andre Philia, die wie eine dumpfer leuchtende Kopie Luzifers erscheint, und die drei Seelenkräfte Philia, Astrid und Luna weben der Seele Straders die Gewichtskräfte der Gnomen ein, die ihn zum neuen Erdenleben herabführen sollen. Ihre Wirkung soll Strader im kommenden Erdenleben fühlen, sich ihrer aber niemals voll bewusst werden. Darum wird er ihre geistigen Impulse auch nicht für das Erdenleben fruchtbar machen können. Strader fühlt zugleich, dass er das sonnenhafte Wesen der Seelenkräfte in sich zur Einheit bilden muss. Er spürt auch schon den Wunsch, die Sonnenkönigskraft durch den gedankensprühenden kalten Silberglanz der Mondensphäre zu dämpfen und Merkurs erglimmenden Begierdetrieb aufzunehmen, der ihm das getrennte Weltensein zur Einheit vermählen soll.

Während Ahriman verschwindet, erscheint die Seele des Capesius, der sich die Seelenkräfte nun zuwenden. Wie eine Bild am fernen Seelenufer, das noch nie sein Sein berührte, seit er dem letzten Erdenleben sich entrang, taucht Straders Seele vor ihm auf. Capesius erkennt, dass er dieser Seele wohl karmisch verschuldet ist, sie ihn aber für das nächste Erdensein noch nicht zum Ausgleich aufruft. Doch wird der Blick auf das Bild seines Wesen in sein Denken die Wurzel pflanzen, die im den Sinn des Erdenlebens enthüllen sollen.

Luzifer lenkt nun den Geistesblick der hier versammelten Seelen in Bereiche, die zu schauen sie noch nicht erkraftet sind und deren Licht sie daher schmerzt und ihr Leben mit Zweifeln befruchten muss – Zweifel, die bei allen Personen im kommenden Erdenleben deutlich hervortreten werden.

Zuletzt erscheinen die Seelen von Maria und Benedictus im Geistgebiet, letzterer in einer Gestalt, die wie im Kleinen die Konfiguration der ganzen Szene nachbildet. In tiefer persönlicher Betroffenheit empfindet Benedictus, wie die versammelten Seelen mit ihren dichten erdbeladenen Sphären so schwer auf seinen Weltenkreis drücken, dass sie sein Sonnenwesen nicht in sich erstrahlen finden. Maria mahnt die versammelten Seelen, dass ihnen Benedictus zwar im letzten Erdenleben fremd war, aber seines Sonnen-Wortes Kraft noch aus früheren Inkarnationen in ihren Seelenhüllen fruchtet. Felix Balde vernimmt darauf zwar tönende Worte aus ihm fremden Kreisen, die sich aber nicht zum leuchtenden Sein verdichten und ihm darum nicht ganz wesenhaft werden. Strader hingegen sieht ein leuchtendes Wesen am Geistesstrand, das ihm aber stumm und unverständlich bleibt.

Ganz nahe bei Maria erscheint nun die Seele Felica Baldes in Gestalt einer Büßerin. Sie durchschaut, warum die beiden Seelen das Wesen des Benedictus nicht voll erfassen können. Sie spricht von der unbekannten Sternenschrift - ein Wort, das in Capesius Seele zwar vage Erinnerungen weckt, die aber gleich wieder in den düsteren Schatten des Vergessens versinken.

Durch Luzifers Wirken wurden die Seelen, die einander suchen, hier zusammengeführt, ohne noch ein gedankenhaftes Verständnis füreinander gewinnen zu können, für das sie noch nicht reif sind. Luzifers Bestreben muss daher am Ende der Sonnenzeit der strenge Hüter der Schwelle entgegentreten:

Ihr Seelen, die auf Lucifers Gebot
Dem Kreis der andern Seelen euch genaht,
Ihr seid in meiner Macht an diesem Orte.
Die Seelen, die ihr sucht, - sie suchen euch. -
Sie sollen euch in dieser Weltenzeit
In ihren Sphären nicht gedankenhaft
Mit ihrem Sein berühren; - hütet euch,
In ihre Kreise euch hineinzudrängen.
Doch wagtet ihr's, es schadet' euch und ihnen. -
Ich müßt' des Sternenlichtes euch entkräften
Und euch von ihnen weltenzeitenlang
In andre Sphärenreiche hin verbannen.

Sechstes Bild

Geistgebiet in der gleichen Art wie im vorigen Bilde. Die Beleuchtung warm und nuanciert, doch nicht zu hell. (Links stehen die Sylphen. Vorne Philia, Astrid, Luna. Straders, Capesius’, Romanus’ Seele; die andre Philia mit Theodoras und Frau Baldes Seele; später: Benedictus’ und Marias Seele; der Hüter; Lucifer mit Johannes’ Seele; zuletzt der Geist von Johannes’ Jugend.)

Im Geistgebiet steigen nun die Seelen in die Saturnzeit auf. Mit Hilfe der Seele des Romanus erkennt Capesius in dem nachwirkenden Bild von Straders Seele den Juden Simon wieder, der ihm in seiner mittelalterlichen Inkarnation, die in der Rückschau des zweiten Mysteriendramas enthüllt wurde, begegnet war. Doch schon drängt sich in Gestalt eines Büßers die Seele Felix Baldes heran, dessen Seelenstrahlen sich brennend in Capesius Seelenhülle bohren. «Mein lieber Kühne, ihr erwieset euch stets treu ...», so tönen ihm seine eigenen Worte aus dieser Seele entgegen, die ihm in die tiefsten Seelengründe zu schauen vermag. Diese Seele, so erkennt Capesius, muss er suchen, um sich selbst zu finden.

Während Capesius Seele verschwindet, erscheint von links die andre Philia mit Theodoras Seele und hinter ihr die Seele von Frau Balde in Gestalt einer Büßerin. Die andre Philia, die Seelen durch die Liebe sich stets zum Führer erwerben, schreitet ihnen voran. Romanus sieht, wie der Sanftmut Licht von Thodoras Seele zu Frau Balde fließt. Das ganze Bild erstrahlt im Glanz der Schönheit, die hier im Geisterland als Weisheit lebt. Das ist zugleich der Widerschein der Sehnsucht, die Torquatus aus seinen Seelenhüllen zu Romanus hinüberstrahlen lässt und in diesem Milde und Mitgefühl erweckt, die dieser aus seinem eigenen harten Sinn niemals erwerben könnte. Bellicosus ruft seine beiden Geistesbrüder auf, ihr Geistgehör für Theodoras Worte zu öffnen. Theodora bittet ihre treue Geistgefährtin, die andre Philia, die Liebe ihrer Seelenhülle Felix Balde zuzuströmen und so der Einsamkeit verzehrende Feuerkraft zu mildern und ihm Gedankenstrahlen von den Sylphen hinzulenken, sodass „aus ihrem Glimmerglanzesschaffen den Menschenseelen Wachstums-Werdesinn im Erdenleben sich erkraften möge.“ Und Felicia Baldes Seele will ihm die Kräfte zutragen, die sie von Stern zu Stern im Weltall wandelnd für ihn sammeln will.

In Theodoras Seele hallen die Worte des Rosenkreuzerspruches wider, der auch im zweiten Mysteriendrama der Wahlspruch der mittelalterlichen Tempelritter gewesen war:

«Aus Gottessein erstand die Menschenseele;
Sie kann in Wesensgründe sterbend tauchen;
Sie wird dem Tod dereinst den Geist entbinden.»

Während diese Worte in ihrer Seele ertönen, erscheinen Luzifer und Johannes Thomasius Seele, der in der vorangegangenen Inkarnation als Bergwerksmeister Thomas ihr Bruder gewesen war. Was sie ihm an Bruderliebe geben konnte, das will ihr die andre Phila nun zur Seelenkraft verwandeln, gestärkt mit dem Glimmerlicht der Sylphen. Frau Baldes Seele soll nun ihre Schritte zu den Sternen lenken, wo gute Dämonen ihrer Werke harren, aus dem sie Phantasie in Seelen strahlen und so im Erdenleben beflügeln. Geführt von Frau Baldes Seele verschwindet langsam Felix Baldes Seele. Theodora blickt noch für einen Augenblick auf Johannes Seele, dann entschwindet sie ebenfalls. Zuletzt entfernt sich Johannes Seele mit Luzifer. Und Romanus Seele erkennt:

Daß wir an diesem Geistesorte jetzt
Das Wort der Liebe mit dem Wort des Schaffens
Zum Bund sich einen sahen, dies erkraftet
In unserm Wesen Keime, deren wir
Im spätern Erdensein bedürftig werden.

Dann ziehen sich die Seelen von Romanus, Torquatus und Bellicosus zurück und an der Seite des Hüters der Schwelle erscheinen die Seelen des Benedictus und der Maria. Der Hüter ruft sie dazu auf, ihre Weltenmitternacht im gereiften Licht Saturns wachend zu erkennen. Wachend! - Marias Seele weiß, dass sie hier im schnellsten Zucken heller Blitze Schicksalsnotwendigkeiten überschauen soll und dass in Weltengründen Donnerworte dumpf verrollen und verrollend jeden Seelenwahn bedrohen.

Benedictus vernimmt aus ewig leeren Eisgefilden Johannes Schicksalsruf, der nun wieder an der Seite Luzifers erscheint. Maria sieht Flammen sich mit ihrem eignen Denken nahen. In Johannes Seele kämpft ihr eignes Denken mit Luzifers Gedanken. Maria soll Luzifers heißes Weltenlicht erkennen und die Blitze schauen, die ihr eigenes Denken aus Luzifers Gewaltenkreisen schlägt.

Johannes fühlt die Nähe der anderen Seelen, doch kann er sie nicht schauen. „Du wirst sie schauen, wenn du schnell ergreifst, was sie im Weltenlichte selbst erleuchten“, mahnt ihn Philia. Und Benedictus ruft Maria auf, die Willenskraft aufzubringen, in ihrer jetzigen Form die Erdenkraft erstehen zu lassen – dann werde ihr Wort der Freundesseele leuchten. Alle Liebe, die Maria zu ihrem Geisteslehrer Benedictus in sich trägt, legt sie in die Worte, die sie in Johannes Seele tönen lässt. Beide, Maria und Benedictus, sollen jetzt in seiner Seele friedvoll verweilen. Und während der mahnende Donner zur Weltenmitternacht verrollt, gibt der strenge Hüter der Schwelle im Hinblick auf Johannes Seele Astrid das ernste Gebot:

Bewahre dieses Seelen-Ungewitter,
Bis ihre nächste Weltenmitternacht
Im Strom der Zeit die Seele wachend findet.
Sie soll dann anders vor sich selber stehn, —
In ältrer Zeiten Bild ihr Selbst erschauen,
Erkennen, wie zum Geisteshöhenflug
Die Schwingen auch im Seelensturz erstarken.
Es darf die Seele niemals stürzen wollen;
Doch muß sie Weisheit aus dem Sturze holen.

So will es Astrid tun und Marias Seele fühlt dabei die Sternenseligkeit, die sie im Strom der Zeit betreten darf. Im Gnadewalten will sie schaffend mit ihrer langverbundenen Seelenschwester leben, während Luna ihr Schaffen hier im Geiste hütet. So wird Maria ihre Erinnerungen an die Weltenmitternacht im folgenden Erdenleben fruchtbar machen können.

Einen von Seligkeiten leuchtenden und Gnade strahlenden Seelenstern sieht Johannes nahen. Es ist der Geist von Johannes Jugend. Er nährt Johannes Wünsche mit Leben und kraftet leuchtend in seinen Jugendzielen, doch zu den wesenlosen Schatten müsste er versinken, sollte Johannes ihn verlassen. „Verlass mich nicht!“, ruft er Johannes zu. Dafür will Luzifer sorgen und damit zugleich die innige Seelenverbindung zwischen Johannes, Maria und Benedictus stören.

Er wird dich nicht verlassen, - ich erschaue
In seines Wesens Tiefen Lichtbegierden,
Die nicht der andern Seele Spuren folgen. -
Wenn diese mit dem Glanz, den sie erzeugen,
Im Seelengrunde sich zum Sein erkraften,
Wird er die Früchte, die sie zeugen müssen,
In jenem Reiche nicht vergeuden wollen,
Wo Liebe ohne Schönheit herrschen will.

Siebentes Bild

Ein Tempel nach ägyptischer Art. Die Stätte einer weit zurückliegenden Initiation.

Drittes Kulturzeitalter der Erde. (Zunächst nur ein Gespräch zwischen dem Opferweisen, dem Schwellenhüter und dem Mysten.)

Der Opferweise und König, eine frühere Inkarnation des Capesius, berät sich mit dem Schwellenhüter und dem Mysten über die bevorstehende Initiation eines jungen Neophyten, der ausersehen ist, des Königs Rater zu werden. Der Myste hält den Neophyten, ein frühere Inkarnation der Maria, dafür wenig geeignet, da dieser nur geringen Sinn für irdische Sorgen habe und geistentrückt in seinem Geistesstreben nur der Selbstentfaltung hingegeben sei. Er würde sich wohl besser zum inneren Tempeldienst als zum Berater des Königs eignen. Auch der Opferweise hält ihn der ihm zugedachten Ehre nicht für würdig. Die Leidenschaft durchwühle sein Inneres noch stark und die Sinnestriebe schwiegen in ihm noch nicht. Doch sei es nicht die Schuld des jungen und noch unerfahrenen Neophyten, wenn dadurch unrechtes Fühlen in die bevorstehende heilige Handlung getragen und unheilvoll ins Menschenleben zurückfließen würde. Die Schuld läge bei dessen unverständigen Lehrern, die die wahren Zusammenhänge nicht durchschauten. Allein der höchste Opferweise, eine frühere Inkarnation des Benedictus, könne noch erkennen, was mystisch in den Opferformen lebt. Doch dieser sei nach dem strengen Gebot seiner Würde schweigsam wie die Einsamkeit. So sieht sich der Opferweise allein vor eine schwere Entscheidung gestellt, für die er um den Beistand des Geistes bittet.

Achtes Bild

Dieselbe Tempelszenerie wie im siebten Bild; sie ist anfangs durch einen Zwischenvorhang gedeckt, vor dem eine Ägypterin das Folgende spricht. (Die Ägypterin ist als eine der vorhergehenden Inkarnationen des Thomasius zu denken.)

Die junge Ägypterin wartet unweit des Tempels, in dem ihr Geliebter als Neophyt eingeweiht werden soll und dann für immer für sie verloren wäre. Das Geisteslicht, das ihm leuchten soll, wäre der Todesstrahl für ihre Seele. In Traumes Offenbarung hofft sie seine Initiation ahnend miterleben zu können.

Die Szene wechselt ins Innere des Tempels. Alles ist vorbereitet zur Initiation des Neophyten, der als eine frühere Inkarnation Marias gedacht ist. An der einen Seite des Opferaltars steht der höchste Opferweise, eine frühere Inkarnation des Benedictus. An der andern Seite des Altars der Wortebewahrer, eine frühere Inkarnation des Hilarius Gottgetreu; etwas vor dem Altar der Siegelbewahrer, eine frühere Inkarnation der Theodora; dann auf der einen Altarseite nach vorn: der Vertreter des Erdelementes, eine frühere Inkarnation des Romanus; der Vertreter des Luftelementes, eine frühere Inkarnation des Magnus Bellicosus; ganz nahe dem höchsten Opferweisen der Opferweise, die frühere Inkarnation des Capesius. Auf der anderen Seite der Vertreter des Feuerelementes, die frühere Inkarnation des Doktor Strader; der Vertreter des Wasserelementes, eine frühere Inkarnation des Torquatus. Vorne die Seelenschwestern Philia, Astrid, Luna und die «andre Philia». Ganz vorn erscheinen in Sphinxgestalt Lucifer und Ahriman, Lucifer so, dass der Cherub mehr betont ist, Ahriman so, dass der Stier mehr betont ist. Vier andre Priester stehen vorne. Nachdem der Tempelraum mit den Mysten sichtbar geworden ist, herrscht eine Weile lautlose Stille; dann führen der Schwellenhüter, eine frühere Inkarnation des Felix Balde, und der Myste, eine frühere Inkarnation der Frau Balde, den Neophyten durch die Pforte links ein. Sie stellen ihn in den inneren Kreis in die Nähe des Altars und bleiben in seiner Nähe stehen.

Der Schwellenhüter eröffnet die Zeremonie, dann sprechen die anderen Tempelpriester rituellen Worte. Der höchste Opferweise entzündet auf dem Altar, der in der Mitte steht, die hell leuchtende, züngelnde Opferflamme und spricht:

In dir kannst du die Antwort nicht erschau'n.
Denn finstrer Irrtum lastet noch in dir;
Und Torheit strebt in dir nach Weltenfernen.
Drum schau - in diese Flamme, die dir näher
Als deines eignen Wesens Leben ist.
Und lies die Antwort aus dem Feuer dir.

Und weiter sprechen die versammelten Mysten Ritualworte, die den Neophyten auf seinem Einweihungsweg geleiten sollen. Dann tritt eine längere Pause ein, während welcher es ganz dunkel wird, nur die Flamme und die unbestimmten Umrisse der Personen sind zu sehen. Dann fährt der höchste Opferweise fort zu sprechen:

Und nun erwache aus der Weltenschau!
Verkünde, was im Wort zu lesen ist.

Doch der Neophyt schweigt! Der höchste Opferweise ist bestürzt: „Entschwindet dir Geschautes? - Sprich!“ Und als der Neophyt endlich zu sprechen beginnt, erfüllt auch die anderen Mysten – mit Ausnahme des Opferweisen – immer größerer Schrecken. Denn der Neophyt spricht nicht von Geist-Erschautem. Frevelhaftes irdisches Fühlen, voll Freudesinn und mit voller Lebenswärme in den eigenen Leibeshüllen erlebt, entrang sich seiner Seele und stieg als unwürdiges Opfer hinauf in lichte Geisteshöhen. Zornig wirft der Wortbewahrer dem Opferweisen vor, dass er seine heilige Pflicht versäumt habe, worauf dieser antwortet:

Ich tat, was mir als Pflicht aus höhern Reichen
In dieser Feierstunde auferlegt.
Enthalten hab' ich mich, das Wort zu denken,
Das nach der Sitte mir geboten ist
Und das, von meinem Denken aus, hinüber
Zum Neophyten geistig wirken sollte.
So hat der junge Mann nicht fremdes Denken,
Er hat sein eignes Wesen hier verkündet.
Die Wahrheit hat gesiegt. - Ihr mögt mich strafen;
Ich mußte tun, was ihr in Furcht erlebt.
Ich fühle schon die Zeiten nahe kommen,
Die aus dem Gruppengeist das Ich befreien
Und ihm das eigne Denken lösen werden.
Es mag der Jüngling eurem Mystenweg
Sich jetzt entringen -. Spätres Erdesein
Wird ihm die Mystenweise sicher zeigen,
Die ihm von Schicksalsmächten vorgedacht.

Die Sphinxe, die bisher reglos wie Bildsäulen waren, beginnen daraufhin zu sprechen, doch so, dass ihre Worte nur von dem Opferweisen, dem höchsten Opferweisen und dem Neophyten gehört werden, während die anderen Mysten nur aufgeregt dastehen. Und so spricht Ahriman als Sphinx:

Ich muß für meine Stätte mir erbeuten,
Was hier nur ungerecht zum Lichte will.

Und Luzifer setzt hinzu:

Ich will für meine Stätte mir entführen,
Was hier als Geisteswunsch am Schein sich freut.

Erstaunt vernehmen die versammelten Mysten die Worte des höchsten Opferweisen:

Die Sphinxe sprechen, - sie, die Bild nur waren,
Seit Weise hier den Dienst verrichtet haben.
Der Geist, er hat die tote Form ergriffen ;
O Schicksal, du ertönst als Weltenwort —!

Und während das Licht langsam ausgeht, fügt der Opferweise hinzu:

Was wir als mystisch Weihewerk vollbringen,
Bedeutung hat es doch nicht hier allein.
Es geht des Weltgeschehens Schicksalsstrom
Durch Wort und Tat des ernsten Opferdienstes.

Neuntes Bild

Ein kleines, ernst stimmungsvolles Zimmer, - wie ein Studierzimmer – im Hause des Hilarius. – (Zunächst Maria allein in Meditation; dann Astrid, Luna; der Hüter und Benedictus.)

Als heller Geistesstern erscheint Astrid und weckt Marias Erinnerung an die Weltenmitternacht. Luna stärkt ihre Willenskraft, damit auch die Erdenhelle diese Erinnerung nicht überstrahlen kann und gemahnt sie an die Worte des Hüters: Es darf die Seele niemals stürzen wollen; Doch muß sie Weisheit aus dem Sturze holen.

In Marias Bewusstsein taucht die Erinnerung an ihre missglückte ägyptische Einweihung wieder auf. Der Hüter erscheint. Im Geistgehör soll Maria die Worte des höchsten Opferweisen ergründen. Währenddessen erscheint Benedictus und erinnert Maria an das, was der Opferweise gesprochen hatte:

Es geht des Weltgeschehens Schicksalsstrom
Durch Wort und Tat des ernsten Opferdienstes

Maria wird bewusst, dass der Opferweise schon die erste Morgenröte der griechischen Kultur geschaut und darum den Gedanken unterdrückt hatte, den er in die Seele des Neophyten hätte lenken sollen. Der Trieb zur Einsamkeit keimte damals schon in dessen Seele und ist in seiner gegenwärtigen Inkarnation als Capesius zur Frucht gereift. Das treibt ihn nun, Felix Baldes Beispiel zu folgen.

Auch die junge Ägypterin, die vor dem Tempel harrte, taucht vor Marias Seelenblick auf und der Hüter lässt sie den Zusammenhang mit dem Geist von Johannes Jugend erahnen.

Zehntes Bild

Dasselbe Zimmer wie im neunten Bilde. (Zuerst Johannes allein, meditierend, zu ihm die andre Philia; dann Maria und der Geist von Johannes’ Jugend; zuletzt Lucifer, Benedictus.)

Auch Johannes erlebt in der Meditation die junge Ägypterin und erinnert sich ihrer Worte:

«Dies ist die Zeit, in welcher er sein Sein
Dem uralt heiligen Weisheitsdienste weiht -;
Vielleicht läßt Traumes Offenbarung mich
Im Ahnen geistig jetzt bei ihm verweilen.»

Wie von ferne ertönt die Stimme der andren Philia:

Verzaubertes Weben
Des eigenen Wesens.

Und Johannes ergänzt:

Und wachendes Träumen
Enthüllet den Seelen
Verzaubertes Weben
Des eigenen Wesens.

Die andre Phila kommt näher und gemahnt Johannes nun schon zum dritten Mal, die schattenhafte Zwiegestalt seines eigenen Wesens zu erlösen, denn „als Schatten dich Umwandeln, muss auch ich so lange noch, bis du den Schatten selbst erlösen wirst, dem deine Schuld verzaubert' Leben schafft.“ Und dann enthüllt sie ihm ihr eigenes wahres Wesen, das Johannes bislang noch nicht zu ergründen vermochte: „Die Kraft der Liebe bin ich selbst in dir.“

Im Geiste schaut nun Johannes die Einweihungszeremonie des jungen Mysten und ihm wird bewusst, dass auf ihn das ganze Sehnen der jungen Ägypterin gerichtet war. Mit Hilfe Marias, die als Gedankengestalt erscheint, erkennt er, dass das unerfüllte und sich vor Sehnsucht verzehrende Leben der jungen Ägypterin und der schattenhafte Geist von Johannes Jugend, der nun ebenfalls hervortritt, zueinanderstreben. Und nun vermag er auch in Maria in ihrer wahren Geistgestalt zu erkennen, die an ihn die Worte richtet.

Du findest mich in hellen Lichtgefilden,
Wo Schönheit strahlend Lebenskräfte schafft;
In Weltengründen suche mich, wo Seelen
Das Götterfühlen sich erkämpfen wollen
Durch Liebe, die im All das Selbst erschaut.

Luzifer will dieser Erkenntnis hemmend entgegentreten, doch Benedictus, der nun erscheint, weist ihn in die Schranken:

Marias heilig ernst Gelöbnis wirket
In seiner Seele jetzt die Heil-Erstrahlung.
Er wird dich schätzen, doch dir nicht verfallen.

„Ich werde kämpfen“ schleudert ihm Luzifer entgegen – „Und kämpfend Göttern dienen“, setzt Benedictus hinzu.

Elftes Bild

Dasselbe Zimmer wie in den beiden vorigen Bildern.

(Benedictus und Strader treten in das Zimmer.)

Strader quälen noch immer die harten Worte, die Maria im 3. Bild am Abgrund zu ihm gesprochen hatte. Benedictus macht ihm klar, dass dies in Wahrheit seine eigene Imagination war.

Ihr wißt, die Bilder sind nicht wesenhaft;
Der Inhalt ist's, der zu der Seele dringen
Und sich im Bilde offenbaren will.

Strader sei zu einer höheren geistige Entwicklungsstufe aufgestiegen und von hier aus müsse ihm jetzt das früher schon Erreichte als Finsternis erscheinen und was er als Feigheit empfinde, sei für geringere Seelen Tapferkeit. Doch Strader weiß nicht, ob er Kraft genug haben werden, den Widerstand zu überwinden, den Romanus und der Bürochef seinem Werk entgegensetzen, die von ihm fordern, dass er sich von Benedictus und seinem Schülerkreis trennen müsse. „Es wird geschehen, was geschehen muss.“, erwidert ihm Benedictus. Strader schildert daraufhin eine Traumvision, die ihm wie ein Schicksalswink erscheint:

Ich war in einem Schiff; am Steuer ihr;
Besorgen mußte ich das Ruderwerk;
Maria und Johannes fuhren wir
An ihre Wirkensstätte; da erschien
Ganz nah' an uns ein andres Schiff; in ihm
Romanus mit dem Freunde Gottgetreus.
Sie stellten sich uns feindlich gegenüber.
Ich kämpfe gegen sie; - im Kampfe trat
Dann Ahriman an ihrer Seite auf.
Noch schaut' ich mich im harten Kampf mit ihm,
Zur Seite trat mir helfend Theodora.
Dann schwand das Bild aus meinem Geisteskreis.

Benedictus erkennt, dass dieses Bild in Straders Seele noch nicht voll ausgereift ist, dass aber Strader die Kraft stärken kann, die ihm dies Bild vor das Geistesauge stellte und setzt hinzu:

Erfühlen kann ich dies; doch wie es sich
Vollziehen wird, verbirgt sich meinem Schauen.

Zwölftes Bild

Das Innere der Erde. Mächtige Kristallgebilde, durchbrochen von lavaartigen Durchflüssen; das Ganze matt leuchtend, zum Teil durchsichtig, zum Teil durchscheinend. Nach oben rote Flammen, die wie von der Decke nach unten zusammengepreßt werden. (Ahriman; später die Seele des Ferdinand Reinecke; zuletzt Theodoras Seele.)

Ahriman sinnt darüber nach, wie er wieder Macht über Strader gewinnen kann. Zu nahe steht er schon dem „Mystenschwarm“, der „durch das Weisheitslicht des Benedictus das Wachen in der Weltenmitternacht ertrotzen konnte.“ Maria und Johannes sind dadurch bereits dem Lichtbezirk Luzifers entronnen und beide durchschauen auch Ahrimans Wirken. Nur mit Hilfe Straders könnte er noch an die beiden herankommen.

Doch Strader wird das Geistgewirr, das als
Natur den Menschen gilt, vielleicht noch nicht
Als meinen Geistestroß durchschauen können;
Und blindes Kraft- und Stoffgespinst vermuten,
Wo ich mit Geistverleugnung geistig schaffe.

Eile ist geboten, denn Ahriman sieht im Schicksalsbuch bereits den baldigen Tod Straders voraus – und nach dem Tod wäre Straders Seele für Ahriman verloren.

Nach Straders Tode werden sie ihn haben.
Kann ich jedoch die Seele jetzt auf Erden
An sich noch irre machen, so bewirkt
Mir dies, daß Benedictus ferner nicht
Den Mann als Vorspann für sich nutzen kann.

Ahriman holt dazu die Seele Ferdinand Reineckes, die wie eine Kopie Ahrimans erscheint, in sein Reich und inspiriert sie mit Gedanken, die Strader an seinem eigenen Werk irre machen sollen. Reinecke fühlt sich wie erleuchtet:

Mir geht der Sinn schon auf, wie ich dem Strader
Die Fehler seines Denkens demonstrier'.
Es hat sein Mechanismus einen Fehler,
Den kann er selber nicht bewußt sich machen.
Die Mystenfinsternis verhindert's ihm.
Ich werde ihm mit meiner Nüchternheit
Viel bess're Dienste wahrlich leisten können.

Da erscheint Theodoras Seele, die fest an Straders Seite steht. Wenn sie ihn nicht verlässt, solang er noch auf Erden lebt, wäre Ahrimans Kampf verloren: „doch kann ich wohl noch hoffen, daß er zuletzt sie doch vergessen könnte.“

Dreizehntes Bild

Größeres Empfangszimmer im Hause des Hilarius. (Beim Aufgehen des Vorhangs Hilarius und Romanus miteinander im Gespräch; später Capesius, Felix Balde, der Sekretär; Philia.)

Hilarius fühlt sich wie erdrückt von dem Schicksalsknoten, der sein Werk zu vernichten droht: „Nur meine Geistesschau erhielt mich stets. Und doch, - sie konnte mich bei Strader täuschen.“ Denn Strader wird von bitteren Zweifeln gequält, seit ihm Reinecke den Fehler in seinem Mechanismus nachweisen konnte. Romanus hingegen ist weiterhin von den Fähigkeiten Straders fest überzeugt: „Bei Strader habt ihr recht geschaut, trotz allem, was jener überkluge Mann erwiesen.“ Romanus ahnt, dass der Hüter der Schwelle an Straders Seite steht.

Ob er ihn schaut, ob er ihm unbewußt
Sich naht, ich kann es wahrlich nicht ergründen;
Doch Strader glaub' ich gut genug zu kennen.
Der wird sich mutvoll zu der Einsicht wenden,
Daß Selbsterkenntnis Schmerzen zeugen muß.

Nachdem beide abgegangen sind, führt der Sekretär Capesius und Felix Balde herein, die Hilarius Gottgetreu zu sprechen wünschen. Capesius berichtet Balde, was er am heutigen Morgen geistig geschaut hatte. Strader habe Felix Baldes Worte aus dem dritten Bild in so verändert, ja gegenteiliger Form wiedergegeben, dass sie nun das harmonische Zusammenstreben von Mystik und äußerer Tat zu fordern scheinen. Felix Balde kann das nur als gefährlicher Irrtum erscheinen. Doch Capesius kann gerade durch Straders Worte die Botschaft Philias erfassen, die nun vor sein geistiges Auge tritt.

Was deines Selbstes Sonnenwesen strahlt,
Wird dir Saturns gereifte Weisheit dämpfen.
Es wird sich deinem Schauen dann enthüllen,
Was du als Erdenmensch begreifen kannst.
Ich werde dich dann selbst zum Hüter führen,
Der an des Geistes Schwelle Wache hält. –

Auch Felix Balde vernimmt das Tönen ihrer Worte, doch werden sie im nicht völlig wesenhaft. Doch Capesius will der Weisung Philias folgen, „daß in Zukunft mir im Geiste auch sich offenbaren mag, was ich begreiflich schon als Erdenmensch in meinem Lebenskreise finden kann.“

Vierzehntes Bild

Dasselbe Zimmer wie im vorigen Bilde. (Im Beginne der Szene die Frau des Hilarius im Gespräch mit dem Bürochef.)

Frau Hilarius bittet den Bürochef, Hilarius Pläne, die ihm sein Lebensglück bedeuten, zu unterstützen. Das sei zwar gegen seine tiefste Überzeugung, doch habe ihn Romanus dazu gebracht, diese Last auf sich zu nehmen, seit er ihm von den Qualitäten Straders gesprochen hatte. Darüber hinaus bedeuten ihm die gewaltigen Worte des Romanus den Anfang seiner eigenen Geistesschulung. Romanus habe ihn aber auch überzeugt, dass „wenn Strader nicht zur Tat sich findet ohne seine Freunde, dies ihm ein Schicksalszeichen werden müsse.“ Frau Hilarius hält dem Bürochef entgegen, dass er Strader nicht nur mit den Augen des Romanus, sondern ganz unbefangen betrachten solle, denn:

Was Strader spricht, es wirkt im Sprechen selbst.
Man sieht, daß er bloß innres Geist-Erleben,
Das sich im Fühlen schon befriedigt weiß,
Gering nur schätzt, daß er dem Forschertrieb
Als Myste stets die Führung übergibt.
Deshalb verwirrt er auch durch Mystik nicht
Den Sinn für Wissenschaft, die praktisch sich
Dem Leben dienstbar zeigt. - Versucht doch dies
An ihm zu sehn und lernt durch ihn dann auch,
Daß man sein Urteil über seine Freunde
Wird höher als das andre schätzen müssen,
Das sich Romanus hat erwerben können.

Für den Bürochef bleibt allerdings Romanus Urteil der einzig sichere Boden, auf dem er stehen kann.

In diesem Moment tritt unvermittelt und offensichtlich verstört der Sekretär herein und überbringt die Botschaft, dass Doktor Strader vor wenigen Stunden verstorben sei. Hilarius sei durch diese Nachricht wie gelähmt. Rasch verlassen Frau Hilarius und der Sekretär daraufhin den Raum. Der Bürochef bleibt erschüttert zurück. Er ahnt die Schicksalsmacht, die hier die Fäden lenkt und die Worte, die Strader einst vor ihm und Gottgetreu gesprochen hatte, gehen ihm nicht aus dem Sinn:

Es wird geschehen, was geschehen muß!

Mit diesen Worten hatte ihn schon damals die Geisteswelt zum erstmals ergriffen.

In jenem Worte - klingt mir ihre Sprache -;
Sie klingt mir ernst; - wie lern' ich sie verstehn?

Fünfzehntes Bild

Dasselbe Zimmer wie im vorigen Bild. (Es sitzt da wartend die Pflegerin des Doktor Strader. Nachdem der Vorhang aufgegangen ist, tritt der Sekretär in das Zimmer; später Benedictus; Ahriman.)

Die Pflegerin Doktor Straders hat einen an Benedictus gerichteten Brief in Händen, den dieser noch in den letzten Stunden vor seinem Tod verfasst hat. Während sie auf Benedictus wartet, kommt sie mit dem Sekretär ins Gespräch. Dieser ist überzeugt, dass Strader ein großer Mann war. Auch die Pflegerin, die ihm die letzten Erdendienste erweisen durfte, bewundert Straders hohe Seele. Die Mysten hätten ihm Weisheit geboten, doch bedurfte er der Liebe. Doch sei die Mystenweisheit auch die Quelle seines Schaffens gewesen, wendet der Sekretär ein. Vor allem aber habe sich Strader mit ganzer Liebe seinem Erdenwerk gewidmet.

Wie Menschen sich von Wesen trennen, die
Sie lieben, so verließ die Seele Straders
Das Erdenwerk, dem ihre Liebe galt.

„Und Theodora stand wie lebend stets vor ihm -; so fühlen wahre Mystenseelen“, ergänzt der Sekretär. „Sie stand im Tode noch vor ihm.“, fügt die Pflegerin hinzu.

Dann betritt Benedictus das Zimmer und der Sekretär geht hinaus. Die Pflegerin übergibt den Brief Straders und berichtet von den letzten Augenblicken seines Lebens:

Erst lebte noch der letzte Lebensplan
In seinem Denken; dann war Theodora
Im Geist mit ihm vereint; erfühlend dies,
Entrang sich seine Seele sanft der Hülle.

Dann verabschiedet sich die Pflegerin und Benedictus beginnt Straders letzten Brief zu lesen. Strader kommt darin wieder auf die Traumvision zu sprechen, von der er Benedictus schon im 11. Bild berichtet hatte.

Da schaut' ich wieder jenes Bild, von dem
Ich euch vor kurzem sprach. Doch anders war
Des Bildes Ende dann. Nicht Ahriman
Erstand als Kämpfer mir; ein Geistesbote
Erschien an seiner Stelle, dess' Gestalt
Sich als mein eignes irrtumvolles Denken
Mir deutlich fühlbar gab. Da mußt' ich mich
Erinnern jener Worte, die ihr spracht
Von Stärkung meiner Seelenkräftemacht.
Doch dann verschwand sogleich der Geistesbote. –

Die wenigen Worte, die noch folgen, vermag Benedictus nicht zu lesen. Ein Chaos deckt sie ihm, Gedankenschleier wirksam webend, zu, während im Hintergrund Ahriman erscheint, den Benedictus zwar schaut, doch zunächst nicht erkennt. Ahriman gibt vor, Benedictus die letzten Worte Straders verkünden zu wollen: „zu deinem eignen Heil und auch für deiner Schüler Mystenweg.“ Doch Benedictus will ihn als guten Geist nur anerkennen, wenn er sich dem klaren Menschendenken offenbar. Da muss sich Ahriman rasch zurückziehen, denn sobald Benedictus Schauen ihn auch in seiner Wahrheit denken kann, entsteht in diesem Denken auch bald die Kraft, die Ahriman vernichten kann. Und während Ahriman verschwindet, erkennt ihn Benedictus in seiner wahren Gestalt und weist zugleich den Weg zu seiner Erlösung:

Er strebt das Menschendenken zu verwirren,
Weil er in ihm die Quellen seiner Leiden
Durch einen altvererbten Irrtum sucht.
Er weiß noch nicht, daß ihm Erlösung nur
In Zukunft werden kann, wenn er sein Wesen
Im Spiegel dieses Denkens wiederfindet.

Straders sonnenreife Seele aber werde als Geistesstern Maria und Johannes selbst dann noch leuchten, wenn Ahriman ihre vollerwachte Geistesschau dämpfen und des Chaos Dunkelheit verbreiten will.

Literatur

Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
Freie Werkausgaben gibt es auf steiner.wiki, bdn-steiner.ru, archive.org und im Rudolf Steiner Online Archiv.
Eine textkritische Ausgabe grundlegender Schriften Rudolf Steiners bietet die Kritische Ausgabe (SKA) (Hrsg. Christian Clement): steinerkritischeausgabe.com
Die Rudolf Steiner Ausgaben basieren auf Klartextnachschriften, die dem gesprochenen Wort Rudolf Steiners so nah wie möglich kommen.
Hilfreiche Werkzeuge zur Orientierung in Steiners Gesamtwerk sind Christian Karls kostenlos online verfügbares Handbuch zum Werk Rudolf Steiners und Urs Schwendeners Nachschlagewerk Anthroposophie unter weitestgehender Verwendung des Originalwortlautes Rudolf Steiners.

Weblinks