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Einkommensorientiertes Steuersystem
Georg Schanz[1] wird oft als Vordenker einer systematischen Besteuerung des Einkommens genannt. Schanz definierte das Einkommen als in „Geldeinheiten bewerteter Reinvermögenszuwachs in einem bestimmten Betrachtungszeitraum“. Diese Definition berücksichtigt alle Arbeits- und Kapitaleinkommen. Unerheblich erschien Schanz dabei die Herkunft bzw. Quelle, der Zeitpunkt der Realisierung des Einkommens, sowie evtl. einmalige Einkommenszugänge (z. B. Erbschaft). Diese Theorie unterscheidet sich damit von der auf Bernhard Fuisting[2] zurückgehenden Quellentheorie, nach welcher nur wiederkehrende Einkünfte als Einkommen anzusehen sind.
Ausgehend von der Grundvorstellung Schanz einer Einkommensorientierung basierend auf nicht regelmäßige Einkünfte, entwickelten Robert Haig und Henry Simons eine Einkommensteuer für die Vereinigten Staaten. Dieses System wird demnach auch als Schanz-Haig-Simons-System (SHS) bezeichnet.
So sehr das SHS-System auch eine systematische Besteuerung ermöglicht, so beruht es nicht auf reinen ökonomischen Grundsätzen. Seit Joseph Schumpeter haben verschiedene Ökonomen immer wieder auf die Defizite des SHS-Systems hingewiesen. Die Einkommenbesteuerung im SHS-System verlangt die Besteuerung sämtlicher Reinvermögenszugänge eines Jahres. Dies bedeutet allerdings, dass die daraus resultierende Besteuerung von Zinsen, welche eigentlich Kompensation für früheren Konsumverzicht darstellen, eine „Bestrafung“ für Sparer wäre. Folglich verzerrt das SHS-System die Konsumentscheidung auf zeitlicher Ebene, indem sie den Preis des späteren Konsums verteuert und Anreize liefert eher jetzt als später zu konsumieren. Diese Beeinträchtigung der Sparentscheidung führt zur Reduktion des Sparkapitals und somit auch Mittel die für Investitionen zur Verfügung stehen.