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Gehirnbläschen

Gehirnbläschen, auch Hirnbläschen genannt, treten während der Embryonalentwicklung bei Chordatieren als erste sichtbare Strukturen des sich entwickelnden Gehirns auf. Sie entstehen in der Anlage des zentralen Nervensystems als Erweiterungen des vorderen Neuralrohrs im Zusammenhang mit der Entwicklung eines Kopfbereichs, in dem besondere Sinnesorgane ausgebildet werden.
Zunächst entstehen drei primäre Hirnbläschen:
- das (aus dem Archencephalon hervorgegangene) Prosencephalon (Vorderhirn),
- das daran schließende Mesencephalon (Mittelhirn) und
- das Rhombencephalon (Rautenhirn).
Diese aus dem vorderen Neuralrohr entstandene primäre Gehirnanlage geht hinter der Nackenbeuge (Flexura cervicalis) nach kaudal ohne scharfe Grenze in den das Rückenmark bildenden medullaren Neuralrohrabschnitt über.
Durch anschließende weitere Differenzierung der Anlagen des Prosencephalons in zwei Hirnbereiche sowie die Untergliederung des Rhombencephalons in zwei Bereiche durch die Brückenbeuge (Flexura pontina) wird dann die für alle Wirbeltiere typische fünfteilige Gliederung des Gehirns erreicht, angelegt als fünf sekundäre Hirnbläschen:[1]
- Telencephalon (Endhirn),
- Diencephalon (Zwischenhirn),
- Mesencephalon (Mittelhirn),
- Metencephalon (Hinterhirn) und
- Myelencephalon (Markhirn).
Aus dem Lumen des Neuralrohrs wird das liquorführende System der Hirnventrikel und der Zentralkanal des Rückenmarks.
Einzelnachweise
- ↑ J. Dudel, R. Menzel, R. Schmidt (Hrsg.): Neurowissenschaft: Vom Molekül zur Kognition. 2. Auflage. Springer-Verlag, 2013, S. 19.
Weblinks
- Chordaten-Nervensystem im Lexikon der Neurowissenschaften auf spektrum.de
- Ontogenese des Nervensystems im Lexikon der Neurowissenschaften auf spektrum.de
Dieser Artikel basiert auf einer für AnthroWiki adaptierten Fassung des Artikels Gehirnbläschen aus der freien Enzyklopädie de.wikipedia.org und steht unter der Lizenz Creative Commons Attribution/Share Alike. In Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |