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Kailash

Aus AnthroWiki
Die Nordseite des Kailash
Blick auf die Südseite des Kailash

Der Kailash, Kailas oder Gang Rinpoche (lang * Parameter unbekannt: 'WYLIE ZWPY' in Template:lang; deutsch: „kostbares Schneejuwel“) ist ein seine Umgebung deutlich überragender Berg im Gangdisê-Gebirge, dem westlichen Teil der Gebirgszüge des Transhimalaya im Autonomen Gebiet Tibet der Volksrepublik China. Der Kailash liegt näher an Indien als an dem Ballungsgebiet Lhasa. Die Entfernung von Delhi zum Kailash beträgt 980 km, während Lhasa 1280 km entfernt ist.

Die Spitze des Kailash hat eine außergewöhnlich symmetrische Form und gleicht einem Kristall oder einer Pyramide, die ganzjährig mit Schnee bedeckt ist. Er gilt den Tibetern als heiliger Berg. Seine Höhe wird häufig mit 6714 m angegeben,[1] neueren Quellen zufolge beträgt die Höhe 6638 m.[2]

Heiliger Berg Tibets

Der Kailash liegt im Zentrum eines Gebiets, das für den gesamten Wasserlauf des tibetischen Hochlands von zentraler Bedeutung ist. In seinem Gebiet entspringen die vier großen Flüsse des südasiatischen Raums: im Norden der Indus, im Osten der Yarlung Tsangpo (Brahmaputra), im Westen der Satluj, ein Zufluss des Indus, und im Süden der Karnali, ein Zufluss des Ganges. Diese Flüsse haben einen maßgeblichen Anteil an der Wasserversorgung des gesamten indischen Subkontinents. Die religiöse Bedeutung ist eng mit diesem Umstand verbunden.

Durch die besondere Form und Lage, die den Kailash als Berg Meru identifizieren, zählt er im Tibetischen Buddhismus, Hinduismus, Jainismus und Bön – somit für eine große Anzahl von Menschen – zu den bedeutendsten spirituellen Orten und gilt als heiligster Berg. Eine Umrundung des Berges (tibetisch Kora oder Sanskrit: Parikrama) auf einem 53 km langen Weg, der bis in eine Höhe von 5700 m über den Drölma La (tib. „Pass der [Göttin] Tara“) führt, ist die wichtigste Pilgerreise für Anhänger dieser Religionen. Die Richtung der Umrundung erfolgt dabei in Abhängigkeit von der Religionszugehörigkeit des Pilgers (Buddhisten, Hindus und Jainas im Uhrzeigersinn, Anhänger des Bön gegen den Uhrzeigersinn). Nach der 13. Umrundung des Kailash bekommt der Pilger Zutritt zur inneren Kora. Vorgebliches Ziel jedes Buddhisten sei es, den Kailash 108-mal zu umrunden. Wer dies schafft, der erlangt nach buddhistischer Lehre die unmittelbare Erleuchtung.[3] Der tibetische Kalender sieht zudem vor, dass zu bestimmten Zeiten Umrundungen jeweils einen anderen Stellenwert haben, so zählt beispielsweise im Jahr des Pferdes jede Runde sechsfach.

Literatur

Filme

  • Reinhold Messner, Michael Albus: Wohnungen der Götter – Eine Reise zum heiligen Berg Kailash. Film von 1997 (ZDF/Phoenix)
  • Bei Pilgern im Himalaja – Eine bayerische Pfarrerin am Kailash. Film von Peter-Hugo Scholz (2006)
  • Kailash – Zum heiligsten Berg Tibets. Film von 2001
  • Mit dem Motorrad zum Mount Kailash. Film von 2002
  • Mit Pilgern zum heiligen Berg Kailash. Film von 2005
  • Shangri La. Film von 2006

Weblinks

Commons: Kailash – Weitere Bilder oder Audiodateien zum Thema

Einzelnachweise

  1. Diese Höhe geht zurück auf Vermessungen des Survey of India im Jahr 1872, die von britisch-indischem Gebiet aus über große Entfernungen vorgenommen wurden (Clements R. Markham: A Memoir on the Indian Surveys. (PDF; 60,6 MB) 2. Aufl. W.H. Allen & Co., London 1878, S. 133. Digitalisat auf archive.org).
  2. Karten der Chinesischen Akademie der Wissenschaften; vgl. Erwin Heine, Robert Kostka, Roland Grillmayer: Mapping Mt. Kailash – An interdisciplinary project on cultural landscape documentation (Memento vom 30. Dezember 2015 im Internet Archive) (Paper presented at the Space and Time – GIS and Remote Sensing Conference, Sopron, Hungary, 6–8 September, 2001; PDF; 1,9 MB) und Jonathan de Ferranti: Some frequently misquoted elevations
  3. Kay Estler: Info. In: Kailash. 2008. Auf KayEstler.de, abgerufen am 11. Dezember 2021.
Dieser Artikel basiert auf einer für AnthroWiki adaptierten Fassung des Artikels Kailash aus der freien Enzyklopädie de.wikipedia.org und steht unter der Lizenz Creative Commons Attribution/Share Alike. In Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.