Satya-Yuga

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Satya Yuga (skrt. सत्य युग), auch Krita Yuga (skrt. कृत युग Kṛta yuga ) genannt, ist das erste und vollkommenste von vier in den hinduistischen heiligen Schriften beschriebenen Yugas oder Weltaltern. Es steht am Beginn eines Maha-Yuga-Zyklus. Dem Satya Yuga folgt das Treta Yuga. Das Satya Yuga dauert viermal so lange wie das Kali Yuga, also 4 × 432.000 = 1.728.000 Jahre. Das Lebensgesetz (Dharma) wird in diesem Zeitalter zur Gänze verwirklicht.

Satya bezeichnet „Wahrheit“, „Rechtschaffenheit“ und „Tugend“, Satya Yuga ist demnach das „Zeitalter der Wahrheit“ bzw. der Tugend. Kṛta ist das Partizip Perfekt von kṛi, tun, also übersetzt „getan“, „vollendet“, „vollbracht“. Es ist also das Zeitalter der Vollendung. Gleichzeitig bezeichnet Kṛta den „Vierer“, den Siegerwurf im Würfelspiel, der den totalen Gewinn bringt. Weniger prosaisch verbindet sich mit der Vierheit das Konzept der Vollständigkeit: alles Ganze, in sich Abgeschlossene und in sich Ruhende verfügt über seine vier Viertel (pāda) bzw. steht auf vier Beinen.

So hat auch die als Kuh dargestellte Gottheit des Dharma in diesem Yuga auf vier Füßen stehend stabilen Stand. Das Dharma ist hier zu verstehen als Sanatana-Dharma, das die Ordnung des Rita (Ṛta) aufrecht erhaltende Weltgesetz. Dementsprechend ist in diesem Zeitalter alles schlechthin ideal und wie es sein soll: die Brahmanen sind heilig, die Könige sind gerecht und Bauern und Handwerker dienen gehorsam und voller Hingabe.[1]

Im Manusmriti, dem „Gesetzbuch des Manu“ wird die Dauer des Satya Yuga als 4000 Jahre zuzüglich einer vorangehenden und folgenden Übergangszeit von jeweils 400 Jahren angegeben, also insgesamt 4800 Jahre.[2] Dem Bhagavatapurana entsprechend wird allerdings diese Angabe als auf die Zeitrechnung der Götter bezogen betrachtet, bei denen ein Jahr 360 menschlichen Jahren entspricht, die Dauer des Satya Yuga in menschlichen Jahren ist daher 4800 × 360 = 1.728.000 Jahre.[3]

Rudolf Steiner sagt über das Krita Yuga:

„Andere Impulse hat der Mensch entwickelt unter Menschen, und andere, als er unter Göttern lebte. Das hat eine höhere Erkenntnis immer gewußt. Es blickte eine solche Erkenntnis zurück in jene alten Zeitalter, in denen die Menschen sozusagen im unmittelbaren Verkehr mit göttlich-geistigen Wesenheiten waren. Und unmittelbarer Verkehr mit den göttlichgeistigen Wesen, der wirkte so, daß die Seele sich zugehörig fühlte zur göttlich-geistigen Welt. Das erzeugte aber auch Impulse, Kräfte in der Seele, die in ganz anderem Sinne noch göttlich-geistig waren, als die heutigen Kräfte es sind. Da wo die Seele so wirkte, daß sie sich als zugehörig zu der höheren Welt fühlte, da, aus dieser Seele sprach auch ein Wille, der aus der göttlich-geistigen Welt stammte, von dem man sagen konnte, er sei eingeflößt, dieser Wille, weil die Seele unter Göttern lebte.

Von diesem Zeitalter, wo der Mensch noch eins war mit den göttlich- geistigen Wesenheiten, von diesem Zeitalter sprechen solche Erkenntnisse als von dem goldenen Zeitalter oder Krita Yuga. Das ist also ein altes Zeitalter, dessen wesentlichen Verlauf wir sogar noch vor der atlantischen Katastrophe suchen müssen.“ (Lit.:GA 118, S. 19)

Literatur

Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
Freie Werkausgaben gibt es auf steiner.wiki, bdn-steiner.ru, archive.org und im Rudolf Steiner Online Archiv.
Eine textkritische Ausgabe grundlegender Schriften Rudolf Steiners bietet die Kritische Ausgabe (SKA) (Hrsg. Christian Clement): steinerkritischeausgabe.com
Die Rudolf Steiner Ausgaben basieren auf Klartextnachschriften, die dem gesprochenen Wort Rudolf Steiners so nah wie möglich kommen.
Hilfreiche Werkzeuge zur Orientierung in Steiners Gesamtwerk sind Christian Karls kostenlos online verfügbares Handbuch zum Werk Rudolf Steiners und Urs Schwendeners Nachschlagewerk Anthroposophie unter weitestgehender Verwendung des Originalwortlautes Rudolf Steiners.

Einzelnachweise

  1. Heinrich Zimmer: Indische Mythen und Symbole. München 2000, S. 18
  2. Manusmriti I,69
  3. Bhagavatapurana 3, 11, 19


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