Horusauge

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Das Horusauge in Hieroglyphen
D10

Horusauge
Udjat
Wḏ3t
intakt, vollständig, heil, gesund
D11

das Weiße des Auges (links)
= 1/2 Heqat*
D12

Pupille
= 1/4 Heqat
D13

Augenbraue
= 1/8 Heqat
D14

das Weiße des Auges (rechts)
= 1/16 Heqat
D15

1. Strich unter dem Horusauge
= 1/32 Heqat
D16

2. Strich unter dem Horusauge
= 1/64 Heqat
D10

das „heile“ Horusauge
= 63/64 Heqat
Horsauge mit Horus-Falke innerhalb des Auges
(Tempel von Kom Ombo)
Horusauge
Auge des Horus mit Heqat-Einteilungen
Proportionen des Horusauges innerhalb eines Quadrats

Das Horusauge, auch Udjat-Auge (von altägypt. udjat „intakt, vollständig, heil, gesund“) oder Udzat-Auge genannt, ist das von Thot geheilte linke Auge, das Mondauge, des Lichtgottes Horus, das ihm Seth im Kampf um den Thron des Osiris herausgerissen hatte (→ Der Streit zwischen Horus und Seth).

Magie

Die Hieroglyphe

D10

des Horusauges[1] galt schon im Alten Reich als magisch wirksames Symbol gegen den bösen Blick und wurde auf Amuletten getragen. Im Neues Reich wurden Grabbeigaben und Sargwände mit solchen magischen Augen versehen.

Mathematik

In der ägyptischen Mathematik wurden die einzelnen Bestandteile der Hieroglyphe zur Darstellung der Stammbrüche (1/x) verwendet, insbesondere mit x = 2, 4, 8, 16, 32 und 64. Damit konnten die Bruchteile des Hohlmaßes Heqat (etwa 4,8 l) geschrieben werden. Etwa bei der Herstellung von Heilmitteln wurden die Substanzen nach diesen Verhältnissen bemessen. Die Summe der Brüche ergibt allerdings nur 63/64 - 1/64 soll Thot genommen haben.

Siehe auch

Literatur

  • Hans Bonnet: Horusauge. In: Hans Bonnet: Lexikon der ägyptischen Religionsgeschichte. 3. unveränderte Auflage. Nikol, Hamburg 2000, ISBN 3-937872-08-6, S. 314f.
  • Alan Gardiner: Egyptian Grammar. Being an Introduction to the Study of Hieroglyphs. 3d revised edition. Griffith Institute – Ashmolean Museum, Oxford 1957. 1988 printing, ISBN 0-900416-35-1 (zur Verwendung des Horusauges für die Bildung von Brüchen: § 266).
  • Erhart Graefe: Mittelägyptische Grammatik für Anfänger. 4. völlig überarbeitete Auflage. Harrassowitz, Wiesbaden 1994, ISBN 3-447-03445-9.
  • Alexandra von Lieven: Grundriss des Laufes der Sterne. Das sogenannte Nutbuch (= Carsten Niebuhr Institute Publications. Bd. 31; The Carlsberg Papyri. Bd. 8). The Carsten Niebuhr Institute of Ancient Eastern Studies u. a., Kopenhagen 2007, ISBN 978-87-635-0406-5.

Einzelnachweise

  1. D10 nach der Gardiner-Liste.
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