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Meru (Mythologie)

Der Berg Meru (Sanskrit, m., मेरु, meru; chin. 須彌山, Xūmí shān, W.-G. Hsü-mi shan; hgl. 수미산, Sumisan; jap. 須弥山, Shumisen; viet. Tu di sơn, tib.: ri rab), auch als Sumeru, Sineru or Mahāmeru bekannt, bildet gemäß der hinduistischen, jainistischen und der buddhistischen Kosmologie das Zentrum des Universums.
Beschreibung
Der unvorstellbar hohe Berg Sumeru, Wohnsitz von Göttern und Schutz-Gottheiten, erhebt sich im Mittelpunkt des Universums. Um ihn kreisen die Sonne und der Mond, die Sterne und die Planeten, die den Lauf von Tag und Nacht beeinflussen, das Kommen und Gehen der Jahreszeiten und damit letztlich das Wohlergehen der Menschen.
Nach alten thailändischen Texten erhebt sich der Berg Sumeru 84.000 Yojana über die Erdoberfläche, er reicht weitere 84.000 Yojana in die Tiefe. Er ist 84.000 Yojana dick und sein Umfang beträgt 252.000 Yojana. [1]
Nach der hinduistischen Überlieferung ist der Meru von vier konzentrischen Ketten von Kontinenten umgeben. Gemäß der buddhistischen Kosmologie – wie z. B. in dem thailändischen Opus Traiphum Phra Ruang aus dem 14. Jahrhundert ausführlich dargelegt – umgeben ihn sieben konzentrische Bergketten, die nach außen hin immer niedriger werden. Jede Bergkette ist von der nächsten durch einen tiefen Ozean, den Sidantara-Ozean getrennt. Dies gesamte System wird nach außen hin von einer weiteren, unüberwindlichen Bergkette begrenzt, der Cakkavala-Bergkette („Eisen-Berge“). Jenseits der Eisen-Berge liegt das Nichts.
Zwischen den Eisen-Bergen und den sieben Bergketten, die den Berg Meru umgeben, in dem großen Salz-Ozean, liegen vier Kontinente: Im Osten liegt Pubbavideha, im Norden Uttarakuru, im Westen Aparagoyana und im Süden der Jambu-Kontinent (Sanskrit, m., जम्बुद्वीप, Jambudvīpa, Thai, ชมพูทวีป - Chomphuthawip). Im Norden diese Kontinents, an den Hängen des Berges Meru, liegt der Himaphan Wald, Heimat vieler Fabeltiere. Jeder dieser Kontinente ist von 500 kleineren Inseln umgeben. Zwischen den 4 großen Kontinenten liegen vier kleinere Kontinente, Yupara genannt. Dies ist das Land, in dem Garuda leben. Auf dem Jambu-Kontinent leben die Menschen.
Meru wird manchmal regional unterschiedlich verortet. So werden auch Berge in China, Japan und Bali mit Meru oder anderen heiligen Bergen des Buddhismus identifiziert. Mythologische Erklärungen dafür sind z. B. Umzüge von übernatürlichen Wesen, der Flug des Berges oder kosmologische Erläuterungen. Besonders in Südostasien zeigen symbolische Nachbauten den Mittelpunkt von Königreichen.
Siehe auch
- Meru (Mythologie) - Artikel in der deutschen Wikipedia
- Kailash
- Heilige Berge in China
- Angkor
Literatur
- Frank E. Reynolds (Transl.): Three Worlds According to King Ruang. University of California (Berkeley Buddhist studies series), 1982, ISBN 0-89581-153-7
Weblinks

- Beschreibung Mount Merus im Devi-bhagavata-purana (englisch): 1, 2
- Mount Meru in Encyclopedia of Buddhist Iconography: 1, 2
Einzelnachweise
- ↑ Yojana: altes Längenmass, etwa 16 km; siehe auch: Alte Maße und Gewichte (Thailand)
Dieser Artikel basiert auf einer für AnthroWiki adaptierten Fassung des Artikels Meru (Mythologie) aus der freien Enzyklopädie de.wikipedia.org und steht unter der Lizenz Creative Commons Attribution/Share Alike. In Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |