gemeinsam neue Wege der Erkenntnis gehen
Eine freie Initiative von Menschen bei anthrowiki.at anthrowiki.at, anthro.world anthro.world, biodyn.wiki biodyn.wiki und steiner.wiki steiner.wiki
mit online Lesekreisen, Übungsgruppen, Vorträgen ...
Wie Sie die Entwicklung von AnthroWiki durch Ihre Spende unterstützen können, erfahren Sie hier.

Use Google Translate for a raw translation of our pages into more than 100 languages.
Please note that some mistranslations can occur due to machine translation.
Alle Banner auf einen Klick

Odilienberg

Aus AnthroWiki
Das Kloster der heiligen Odilia auf dem Odilienberg
Die „Grotte der Druiden“ in der „Heidenmauer“

Der Odilienberg (auch St. Odilienberg, franz. Mont Sainte-Odile) erhebt sich im Elsass nahe der der Ortschaften Obernai und Barr (Département Bas-Rhin) am Ostrand der Vogesen mit einer Höhe von 763 m über die Oberrheinische Tiefebene. Die Berghänge sind von der mehr als 10 km langen „Heidenmauer“ (franz. mur païen) umzogen, die vermutlich schon prähistorischen Ursprungs ist, aber im 7. bis 8. Jahrhundert umfassend restauriert wurde.

Auf dem Odilienberg wurde im 7. Jahrhundert von der heiligen Odilia, einer Tochter des merowingischen Herzogs Eticho, in der Hohenburg, die ihr der Vater überlassen hatte, ein Kloster gestiftet, dessen erste Äbtissin sie wurde. Zwischen 700 und 710 begründete Odilia auch ein Krankenhospiz am Fuß des Berges, das später zum Kloster Niedermünster ausgebaut wurde. Häufig besucht wird auch heute noch die Odilienquelle, die unterhalb des Klosters in einer Felsgrotte entspringt. Hier soll Odila mit ihrem Wanderstab auf den Felsen geschlagen haben, um einen Leprakranken, der hier ruhte, zu heilen. Auch soll hier ein Blinder in ihrer Gegenwart sehend geworden sein.

„Wie wunderbar zieht sich hin der Zauber über die Gegend um den Odilienberg herum, und wie schön wird lyrisch unmittelbar gegenwärtig die Empfindung, welche diese Schutzpatronin Odilia des Klosters vom Odilienberg ausstrahlt. Daß sie einstmals von ihrem grausamen Vater verfolgt worden ist, geblendet worden ist, und daß sie gerade durch den Verlust des Augenlichtes die mystische Fähigkeit erlangte, Blinde zu heilen, sehend zu machen, das ist ja die Sage, um die sich alles übrige herumgliedert.“ (Lit.: GA 167, S. 15)

„Wir blicken zum Beispiel hin auf den Odilienberg und sehen da in den Vogesen das christliche Kloster von Odilia begründet, die von ihrem Vater, dem heidnischen Herzog geblendet worden ist; wir sehen an der Stätte der heidnischen Mauern das christliche Kloster. Diese heidnischen Mauern sind aber nichts anderes als die Überreste alter heidnischer Mysterien. Wir sehen dort zusammenfließen an einem geographischen Punkte absterbendes Heidentum mit aufkommendem Christus-Impuls. Wir sehen das ausgedrückt in der Mythe über die von heidnischer Seite, von ihrer eigenen heidnischen Vorfahrenschaft verhängten Blendung der Odilie[1], die aber innerlich geistig sehend gemacht wird von dem Priester aus Regensburg, von dem Christus-Impuls. Wir sehen zusammenwirken, was in Regensburg später christlich geblüht hat, was in Albertus Magnus später die großen Früchte getragen hat, wir sehen es da blühend; wir sehen es einträufelnd den Christus-Impuls in das Auge der Odilie, die von heidnischen Vorfahren geblendet worden ist. Wir sehen geographisch an diesen Punkt sich ineinanderschieben dasjenige, was christliches Licht ist und die alte heidnische Finsternis. Wir sehen das auf dem Boden, für den verhängt wurde von Rom aus: Nehmet das Gold, aber bringt das Gold dar denjenigen Reichen, die die Reiche des Übersinnlichen sind. Faßt das Gold hinein in das, wofür das Kreuz das Zeichen ist! - In unserer Zeit sehen wir demgegenüber den Fluß des Goldes ganz in dem Sinne aufgefaßt, wie es in der alten heidnischen nordischen Sage zum Ausdruck gebracht ist.“ (Lit.: GA 292, S. 314)

Siehe auch

Literatur

Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
Freie Werkausgaben gibt es auf steiner.wiki, bdn-steiner.ru, archive.org und im Rudolf Steiner Online Archiv.
Eine textkritische Ausgabe grundlegender Schriften Rudolf Steiners bietet die Kritische Ausgabe (SKA) (Hrsg. Christian Clement): steinerkritischeausgabe.com
Die Rudolf Steiner Ausgaben basieren auf Klartextnachschriften, die dem gesprochenen Wort Rudolf Steiners so nah wie möglich kommen.
Hilfreiche Werkzeuge zur Orientierung in Steiners Gesamtwerk sind Christian Karls kostenlos online verfügbares Handbuch zum Werk Rudolf Steiners und Urs Schwendeners Nachschlagewerk Anthroposophie unter weitestgehender Verwendung des Originalwortlautes Rudolf Steiners.

Weblinks

 Wikisource: Odilienberg – Quellen und Volltexte
Commons: Mont Sainte-Odile – Weitere Bilder oder Audiodateien zum Thema

Einzelnachweise

  1. Hier weicht die Legende, nach der Odilia blind geboren wurde, von der Schilderung Rudolf Steiners ab.