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Odilienberg

Der Odilienberg (auch St. Odilienberg, franz. Mont Sainte-Odile) erhebt sich im Elsass nahe der der Ortschaften Obernai und Barr (Département Bas-Rhin) am Ostrand der Vogesen mit einer Höhe von 763 m über die Oberrheinische Tiefebene. Die Berghänge sind von der mehr als 10 km langen „Heidenmauer“ (franz. mur païen) umzogen, die vermutlich schon prähistorischen Ursprungs ist, aber im 7. bis 8. Jahrhundert umfassend restauriert wurde.
Auf dem Odilienberg wurde im 7. Jahrhundert von der heiligen Odilia, einer Tochter des merowingischen Herzogs Eticho, in der Hohenburg, die ihr der Vater überlassen hatte, ein Kloster gestiftet, dessen erste Äbtissin sie wurde. Zwischen 700 und 710 begründete Odilia auch ein Krankenhospiz am Fuß des Berges, das später zum Kloster Niedermünster ausgebaut wurde. Häufig besucht wird auch heute noch die Odilienquelle, die unterhalb des Klosters in einer Felsgrotte entspringt. Hier soll Odila mit ihrem Wanderstab auf den Felsen geschlagen haben, um einen Leprakranken, der hier ruhte, zu heilen. Auch soll hier ein Blinder in ihrer Gegenwart sehend geworden sein.
„Wie wunderbar zieht sich hin der Zauber über die Gegend um den Odilienberg herum, und wie schön wird lyrisch unmittelbar gegenwärtig die Empfindung, welche diese Schutzpatronin Odilia des Klosters vom Odilienberg ausstrahlt. Daß sie einstmals von ihrem grausamen Vater verfolgt worden ist, geblendet worden ist, und daß sie gerade durch den Verlust des Augenlichtes die mystische Fähigkeit erlangte, Blinde zu heilen, sehend zu machen, das ist ja die Sage, um die sich alles übrige herumgliedert.“ (Lit.: GA 167, S. 15)
„Wir blicken zum Beispiel hin auf den Odilienberg und sehen da in den Vogesen das christliche Kloster von Odilia begründet, die von ihrem Vater, dem heidnischen Herzog geblendet worden ist; wir sehen an der Stätte der heidnischen Mauern das christliche Kloster. Diese heidnischen Mauern sind aber nichts anderes als die Überreste alter heidnischer Mysterien. Wir sehen dort zusammenfließen an einem geographischen Punkte absterbendes Heidentum mit aufkommendem Christus-Impuls. Wir sehen das ausgedrückt in der Mythe über die von heidnischer Seite, von ihrer eigenen heidnischen Vorfahrenschaft verhängten Blendung der Odilie[1], die aber innerlich geistig sehend gemacht wird von dem Priester aus Regensburg, von dem Christus-Impuls. Wir sehen zusammenwirken, was in Regensburg später christlich geblüht hat, was in Albertus Magnus später die großen Früchte getragen hat, wir sehen es da blühend; wir sehen es einträufelnd den Christus-Impuls in das Auge der Odilie, die von heidnischen Vorfahren geblendet worden ist. Wir sehen geographisch an diesen Punkt sich ineinanderschieben dasjenige, was christliches Licht ist und die alte heidnische Finsternis. Wir sehen das auf dem Boden, für den verhängt wurde von Rom aus: Nehmet das Gold, aber bringt das Gold dar denjenigen Reichen, die die Reiche des Übersinnlichen sind. Faßt das Gold hinein in das, wofür das Kreuz das Zeichen ist! - In unserer Zeit sehen wir demgegenüber den Fluß des Goldes ganz in dem Sinne aufgefaßt, wie es in der alten heidnischen nordischen Sage zum Ausdruck gebracht ist.“ (Lit.: GA 292, S. 314)
Siehe auch
- Odilienberg - Artikel in der deutschen Wikipedia
Literatur
- Gert Meier, Uwe Topper, Hermann Zschweigert: Das Geheimnis des Elsaß - Was geschah am Odilienberg?, Grabert, Tübingen 2003, ISBN 978-3878472018
- Heike Antons, Andreas Hösl: Lebensquelle Odilienberg: Altes Wissen für eine neue Zeit, tredition 2015, ISBN 978-3732376049
- Michaela Spaar: Odilia: Lebensspuren und Heilimpulse, 2. Auflage, Futurum-Verlag 2013, ISBN 978-3856362423
- Manfred Gödrich: Das Kloster Odilienberg als Zentrum des esoterischen Christentums: Das Geistesleben rund um den Odilienberg und dessen Verbindungen zum Orden der Tempelritter im Lichte der Geisteswissenschaft, J. Ch. Mellinger Verlag 2015, ISBN 978-3880694705
- Rudolf Steiner: Gegenwärtiges und Vergangenes im Menschengeiste, GA 167 (1962), ISBN 3-7274-1670-X pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
- Rudolf Steiner: Kunstgeschichte als Abbild innerer geistiger Impulse, GA 292 (2000), ISBN 3-7274-2920-8 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
![]() Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
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Weblinks


- Website des Odilienbergs
- Mehrsprachige Website zum Odilienberg
- Deutsche Website zum Odilienberg mit Fotogalerie
- Der Seher vom Steintal - Johann Friedrich Oberlin (1740–1826) / Der Odilienberg - in: Der Europäer Jg. 6 / Nr. 2/3 / Dezember/Januar 2001/2002.
Einzelnachweise
- ↑ Hier weicht die Legende, nach der Odilia blind geboren wurde, von der Schilderung Rudolf Steiners ab.