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Trimurti

Aus AnthroWiki
Trimurti-Darstellung aus den Ellora-Höhlen, von links nach rechts: Brahma, Vishnu, Shiva

Trimurti, manchmal auch als hinduistische Trinität bezeichnet, ist eine hinduistische Dreieinigkeit, welche die Vereinigung der drei großen Götter Brahma als des Schöpfers, Vishnu als des Erhalters, Shiva als des Zerstörers darstellt.

Trimurti-Gemälde aus Andhra Pradesh

Bedeutung

Diese Trimurti, die Dreigestalt, repräsentiert das formlose Brahman und drückt die schöpfenden, erhaltenden und zerstörenden Aspekte des höchsten Seienden aus. Sie wird entweder durch die drei Götter nebeneinander dargestellt, als eine einzige Figur mit drei Köpfen oder in einer dreiköpfigen Figur mit sechs Armen, die den jetzt personal gedachten Brahma mit Wasserkrug und Gebetskette zeigt, Vishnu mit Wurfscheibe und Muschel sowie Shiva mit seinem Dreizack und der kleinen Doppeltrommel Damaru.

Die Trimurti wird von indischen Philosophen oft aus den drei Gunas erklärt, den Grundursachen der Wirkungen und Tätigkeiten:

  • Tamas bedeutet Unwissenheit, geistige Dunkelheit und wird Shiva zugeordnet, der sie zerstört;
  • Rajas bedeutet Aktivität, Leidenschaft, Neubeginn und wird oft mit Brahma assoziiert;
  • Sattva, dem Guna der Erhaltung und höchster Erkenntnis, entspricht Vishnu.

Den Gunas sind Farben zugeordnet: weiß für Sattva, rot für Rajas und schwarz für Tamas. Gleichermaßen weist man der Trimurti die Elemente Erde (Brahma), Wasser (Vishnu) und Feuer (Shiva) zu.

Die Trimurti symbolisiert, dass alle göttlichen Wirkungen von einer Einheit ausgehen, da die drei Aspekte sich gegenseitig bedingen und ergänzen. Die hinduistische Mythologie sieht Shiva als den glühendsten Verehrer Vishnus und Vishnu als den besten Shivaiten, da beide, der Zerstörer und der Erhalter, ständig übereinander nachdenken.

Tridevi

Shakti-Verehrer, die Anhänger der weiblich dargestellten Form Gottes, kennen auch eine weibliche Trimurti, Tridevi genannt, mit Saraswati der Schöpferin, Lakshmi der Erhaltenden und Kali der Zerstörerin.

Literatur

  • Anneliese und Peter Keilhauer: Die Bildsprache des Hinduismus. Die indische Götterwelt und ihre Symbolik. DuMont, Köln 1986, ISBN 3-7701-1347-0.
  • Wolfgang Bauer, Irmtraud Dümotz, Sergius Golowin: Lexikon der Symbole. Marix-Verlag, 2001, ISBN 3-937715-60-6.
  • Walter Slaje: Trimūrti. Zur Verwandlung eines inklusivistischen Dominanzbegriffs in eine monotheistische Trinitätslehre. In: Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften und der Literatur, Franz Steiner Verlag, Stuttgart 2012, ISBN 978-3-515-10318-3.
Dieser Artikel basiert auf einer für AnthroWiki adaptierten Fassung des Artikels Trimurti aus der freien Enzyklopädie de.wikipedia.org und steht unter der Lizenz Creative Commons Attribution/Share Alike. In Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.