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Alberich (Mythologie): Unterschied zwischen den Versionen

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[[Datei:Ring11.jpg|miniatur|Darstellung des Alberich von [[Wikipedia:Arthur Rackham|Arthur Rackham]] (1910)]]
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[[Datei:Joseph Noel Paton Oberon and the Mermaid JKAM.jpg|thumb|right|Oberon und die Meerjungfrau, Joseph Noel Paton, 1888]]
[[Bild:Ortnit, gegen den Drachen reitend.jpg|thumb|[[Wikipedia:Ortnit|Ortnit]] kämpft mit dem Drachen. Ausschnitt einer Federzeichnung aus der Heidelberger Handschrift, 1418.]]
[[Bild:Ortnit, gegen den Drachen reitend.jpg|thumb|[[Wikipedia:Ortnit|Ortnit]] kämpft mit dem Drachen. Ausschnitt einer Federzeichnung aus der Heidelberger Handschrift, 1418.]]


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durch Wagners Rheingold. Wagner hatte Dichtungen vor sich, die
durch Wagners Rheingold. Wagner hatte Dichtungen vor sich, die
aus den Urmythen stammten.|92|114f}}
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{{GZ|Das alte dumpfe Bewußtsein hatte eine gewisse Selbstlosigkeit
zur Folge. Mit dem Reinigen der Luft zog der
Egoismus herauf. Der Nebeldunst der alten Atlantis bildete
rings um den Menschen eine Atmosphäre von Weisheit, die
erfüllt war von Selbstlosigkeit, von Liebe. Das strömte in
die Wasser des Rheins und ruhte da unten als Weisheit, als
Gold. Wenn das aber vom Egoismus erfaßt wird, dann gibt
es zu gleicher Zeit die egoistische Macht. So sahen die Repräsentanten
der alten Bewohner von Nibelungenheim, als
sie ostwärts zogen, den Rhein den Hort in sich schließen,
der aus dem Gold der Weisheit bestand, die einstmals in
selbstloser Art gewirkt hat. Das alles ruhte - nicht so ausgesprochen
- in der Sagenwelt, deren sich Richard Wagners
Seele bemächtigte. Und diese Seele war dem großen geistigen
Wesen, das darinnen wirkte und das Gedächtnis der
alten Tatsachen bewahrte, so kongenial, daß sie aus dieser
Sagenwelt dasjenige herausholte, was der Extrakt seiner
ganzen Weltanschauung war. So hören wir nachklingen in
der Musik Richard Wagners und sehen im Drama über die
Bühne schreiten das Werden und Weben des menschlichen
Egoismus. Das Zusammenschließen des Rings, wir sehen es
in dem, daß Alberich dem Rhein, den Wellenmädchen das
Gold abnimmt. In Alberich sehen wir den egoistisch gewordenen
Repräsentanten der Nibelungen. Wir sehen den
Menschen, welcher der Liebe, die den Menschen in ein Ganzes
hineingestellt hat, abschwört.|55|227f}}


== Literatur ==
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* Norbert Borrmann: ''Lexikon der Monster, Geister und Dämonen. Die Geschöpfe der Nacht aus Mythos, Sage, Literatur und Film. Das (etwas) andere Who is Who''. 2. Auflage. Berlin 2000, ISBN 3-89602-233-4
* Norbert Borrmann: ''Lexikon der Monster, Geister und Dämonen. Die Geschöpfe der Nacht aus Mythos, Sage, Literatur und Film. Das (etwas) andere Who is Who''. 2. Auflage. Berlin 2000, ISBN 3-89602-233-4
* [[Wikipedia:Leander Petzoldt|Leander Petzoldt]]: ''Kleines Lexikon der Dämonen und Elementargeister''. 3. Auflage. München 2003, ISBN 3-406-49451-X, Seite 18
* [[Wikipedia:Leander Petzoldt|Leander Petzoldt]]: ''Kleines Lexikon der Dämonen und Elementargeister''. 3. Auflage. München 2003, ISBN 3-406-49451-X, Seite 18
* Rudolf Steiner: ''Die Erkenntnis des Übersinnlichen in unserer Zeit'', [[GA 55]] (1983), ISBN 3-7274-0550-3 {{Vorträge|055}}
* Rudolf Steiner: ''Die okkulten Wahrheiten alter Mythen und Sagen'', [[GA 92]] (1999), ISBN 3-7274-0920-7 {{Vorträge|092}}  
* Rudolf Steiner: ''Die okkulten Wahrheiten alter Mythen und Sagen'', [[GA 92]] (1999), ISBN 3-7274-0920-7 {{Vorträge|092}}  



Version vom 13. August 2015, 09:47 Uhr

Darstellung des Alberich von Arthur Rackham (1910)
Oberon und die Meerjungfrau, Joseph Noel Paton, 1888
Ortnit kämpft mit dem Drachen. Ausschnitt einer Federzeichnung aus der Heidelberger Handschrift, 1418.

Alberich ist in der germanischen Mythologie der König des gleichnamigen Elfen- bzw. Zwergengeschlechts. Im Nibelungenlied hütet Alberich, der sich durch seine Tarnkappe, die eigentlich ein Mantel (von lat. cappa „Cape, Kapuzenmantel“) ist, unsichtbar machen kann, den Nibelungenhort. Siegfried entwendet ihm die Tarnkappe und gelangt so an den Schatz der Nibelungen.

In der nordischen Mythologie findet Alberich seine Entsprechung in Andwari. In der Sage von Ortnit, die um das 13. Jahrhundert in das Wolfdietrich-Epos eingegliedert wurde, offenbart sich Alberich als eigentlicher Vater von König Ortnit, des Herrschers über das Lampartenland, der heutigen Lombardei. Von Alberich erhält Ortnit eine goldene Rüstung und das Schwert Rose, das nicht nur Steine, sondern sogar Drachenhaut durchbohren kann.

In die französischen Sage Les Prouesses et faitz du noble Huon de Bordeaux aus dem frühen 13. Jahrhundert, die dem Sagenkreis um Karl den Großen angehört, wird Alberich als Auberon aufgenommen und schließlich als Elfenkönig Oberon in den Sagenkreis um König Artus integriert. William Shakespeare schildert ihn zusammen mit seiner Gattin Titania in seinem «Sommernachtstraum» und Goethe übernahm ihn in Faust I in die Szene des Walpurgisnachtstraums.

Richard Wagner bearbeitete den Stoff eigenständig in seiner Nibelungen-Tetralogie Der Ring des Nibelungen und zeichnet darin Alberich als tyrannischen egoistischen Zwergenkönig aus dem Geschlecht der Schwarzalben.

Die Zwerge in der Nibelungen-Sage sind nach Rudolf Steiner die Träger des am Ende der atlantischen Zeit erwachenden Ich-Bewusstseins - aber auch des Egoismus.

„Die Zwerge des Nifelheim sind die Träger des Ich-Bewußtseins. Als Gegner stellt Richard Wagner einander gegenüber Wotan, den alten atlantischen Eingeweihten, und Alberich, den Träger des Egoismus aus dem Zwergengeschlechte der Nibelungen, den Initiierten des nachatlantischen Zeitalters. Das Gold ist tief bedeutsam, bedeutungsvoll in der Mystik. Das Gold ist das Licht; das Licht, das ausströmt, wird zur Weisheit. Das Gold, die verhärtete Weisheit, holt Alberich aus dem Rheinstrom. Die Wasser sind immer das Seelische, das Astrale. Aus dem Seelischen wird das Ego, das Gold, die Weisheit des Ich geboren. Der Rheinstrom ist die Seele des neuen Zeitalters, in dem der Verstand, das Ich-Bewußtsein aufgeht. Alberich bemächtigt sich des Goldes, er entreißt es den Rheintöchtern, dem weiblichen Element, die den ursprünglichen Bewußtseinszustand charakterisieren.

Tief in Wagners Seele hat dieser Zusammenhang gelebt. Das Heraufholen des Ich-Bewußtseins in diesem neuen Zeitalter ist gewaltig gefühlt, gewaltig dargestellt im Beginn des «Rheingold» in den Akkorden in Es-Dur. Das lebt und webt auch musikalisch durch Wagners Rheingold. Wagner hatte Dichtungen vor sich, die aus den Urmythen stammten.“ (Lit.: GA 92, S. 114f)

„Das alte dumpfe Bewußtsein hatte eine gewisse Selbstlosigkeit zur Folge. Mit dem Reinigen der Luft zog der Egoismus herauf. Der Nebeldunst der alten Atlantis bildete rings um den Menschen eine Atmosphäre von Weisheit, die erfüllt war von Selbstlosigkeit, von Liebe. Das strömte in die Wasser des Rheins und ruhte da unten als Weisheit, als Gold. Wenn das aber vom Egoismus erfaßt wird, dann gibt es zu gleicher Zeit die egoistische Macht. So sahen die Repräsentanten der alten Bewohner von Nibelungenheim, als sie ostwärts zogen, den Rhein den Hort in sich schließen, der aus dem Gold der Weisheit bestand, die einstmals in selbstloser Art gewirkt hat. Das alles ruhte - nicht so ausgesprochen - in der Sagenwelt, deren sich Richard Wagners Seele bemächtigte. Und diese Seele war dem großen geistigen Wesen, das darinnen wirkte und das Gedächtnis der alten Tatsachen bewahrte, so kongenial, daß sie aus dieser Sagenwelt dasjenige herausholte, was der Extrakt seiner ganzen Weltanschauung war. So hören wir nachklingen in der Musik Richard Wagners und sehen im Drama über die Bühne schreiten das Werden und Weben des menschlichen Egoismus. Das Zusammenschließen des Rings, wir sehen es in dem, daß Alberich dem Rhein, den Wellenmädchen das Gold abnimmt. In Alberich sehen wir den egoistisch gewordenen Repräsentanten der Nibelungen. Wir sehen den Menschen, welcher der Liebe, die den Menschen in ein Ganzes hineingestellt hat, abschwört.“ (Lit.: GA 55, S. 227f)

Literatur

Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
Freie Werkausgaben gibt es auf steiner.wiki, bdn-steiner.ru, archive.org und im Rudolf Steiner Online Archiv.
Eine textkritische Ausgabe grundlegender Schriften Rudolf Steiners bietet die Kritische Ausgabe (SKA) (Hrsg. Christian Clement): steinerkritischeausgabe.com
Die Rudolf Steiner Ausgaben basieren auf Klartextnachschriften, die dem gesprochenen Wort Rudolf Steiners so nah wie möglich kommen.
Hilfreiche Werkzeuge zur Orientierung in Steiners Gesamtwerk sind Christian Karls kostenlos online verfügbares Handbuch zum Werk Rudolf Steiners und Urs Schwendeners Nachschlagewerk Anthroposophie unter weitestgehender Verwendung des Originalwortlautes Rudolf Steiners.