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Baldrian (Valeriana): Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 2. Februar 2018, 19:50 Uhr
Baldriane
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![]() Echter Baldrian (Valeriana officinalis) | ||||||||||||
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Valeriana | ||||||||||||
L. |
Baldriane (Valeriana) sind eine Pflanzengattung aus der Unterfamilie der Baldriangewächse (Valerianoideae). Sie umfasst etwa 150 bis 250 Pflanzenarten.
Beschreibung
Es handelt sich um mehrjährige, krautige Pflanzen und manchmal Sträucher wie Valeriana microphylla in den Anden. Die Laubblätter sind einfach oder geteilt. Die zwittrigen Blüten sind drei- bis fünfzählig. Es sind zwei Blütenhüllblattkreise vorhanden. Die Blütenkronblätter sind verwachsen. In jeder Blüte gibt es nur drei Staubblätter. Die drei Fruchtblätter sind zu einem unterständigen Fruchtknoten verwachsen.
Mitteleuropäische Baldriane wachsen häufig an Weg- und Waldrändern und erreichen Wuchshöhen von 50 bis 100 Zentimeter. Der medizinisch verwendete Baldrian (Valeriana officinalis) hat weiße bis rosafarbene, doldenartige Blütenstände und gefiederte Blätter.
Verbreitung
Die Gattung hat eine weite Verbreitung in den gemäßigten Zonen Europas, Asiens, Afrikas und Amerikas. Sie ist hauptsächlich in den Waldregionen Europas, zum Teil auch in Nordamerika und den Tropen Südamerikas verbreitet. Es gibt mit Valeriana wallichii auch eine rein indische Art. Einige Baldrian-Arten und Sorten eignen sich als Zierpflanzen für Parks und Gärten.
Namensgebung
Der botanische Name kommt von lat. valere = kräftig, gesund sein. Der deutsche Name stammt vom lateinischen ab[1] und ist möglicherweise volksetymologisch angelehnt an den Namen des nordischen Lichtgottes Balder (Baldur), Sohn des Odin und der Frigga.
Noch im 19. Jahrhundert hießen Valeriana-Arten auch Narden.[2]
Inhaltsstoffe
Sämtliche Baldrian-Arten enthalten Alkaloide und vor allem ätherische Öle (Monoterpene und Sesquiterpene), die (nach der Trocknung) charakteristisch und für manche Menschen unangenehm riechen, da teilweise Zersetzung zu niederen Carbonsäuren wie Valeriansäure eintritt. Für die schlaffördernde und beruhigende Wirkung sind vor allem die Sesquiterpene verantwortlich. Diese Effekte beinhalten eine Modulation der Erregungsübertragung und Funktion von GABA-Rezeptoren.[3][4] Aus der Baldrianwurzel (Radix valerianae) können Trockenextrakte, aber auch ethanolische oder wässrige Auszüge (Baldriantinktur) hergestellt werden.
Medizinische Anwendung
Baldrian wird allein oder in Kombination mit anderen pflanzlichen Extrakten wie Hopfen, Melisse oder Weißdorn als mildes Beruhigungs- und Schlafmittel eingesetzt; im deutschsprachigen Raum sind zahlreiche baldrianhaltige Fertigpräparate im Handel, die häufig als traditionelles pflanzliches Arzneimittel zugelassen sind. Die Wirksamkeit von Baldrianpräparaten im Vergleich zu Placebo bei der Behandlung der Schlaflosigkeit ist zwar erwiesen; die Wirkung ist jedoch eher als gering einzuschätzen.[5] Für den ebenfalls zugelassenen[6] Einsatz von Baldrianpräparaten bei der Behandlung von Angststörungen ergibt sich nach einer kleinen Studie von 2006 keine ausreichende Evidenz.[7] Einige Studien bescheinigen einer Baldrian-Johanniskraut-Kombination jedoch eine gute Wirksamkeit bei Depressionen und Angstzuständen.[8] Bei nervösen Herzbeschwerden kann Baldrian die Tagesbefindlichkeit (Konzentration, Leistungsfähigkeit) bessern.[9]
Zur Systematik und zu den Arten siehe auch
Siehe auch
Literatur
- David Jeffrey Ockendon: Valeriana L. In: Thomas Gaskell Tutin u. a.: Flora Europaea. Band 4, S. 52–55. Cambridge University Press 1976. ISBN 0-521-08717-1
- David Aeschimann, Konrad Lauber, Daniel Martin Moser, Jean-Paul Theurillat: Flora alpina. Ein Atlas sämtlicher 4500 Gefäßpflanzen der Alpen. Band 1–3. Haupt Verlag, Bern/Stuttgart/Wien 2004, ISBN 3-258-06600-0.
Einzelnachweise
- ↑ Johann Christoph Adelung: Grammatisch-kritisches Wörterbuch der hochdeutschen Mundart. Leipzig 1793, Band 1, S. 698–699, Digitalisat
- ↑ Aulus Cornelius Celsus, Eduard Scheller, Walther Frieboes: Aulus Cornelius Celsus über die Arzneiwissenschaft in acht Büchern. 2 Auflage. F. Vieweg & Sohn, 1906, S. 589.
- ↑ Ortiz et al.: Effects of Valeriana officinalis extracts on [3H]flunitrazepam binding, synaptosomal [3H]GABA uptake, and hippocampal [3H]GABA release. Neurochem Res. 1999; 24 (11): S. 1373–1378. PMID 10555777
- ↑ Santos et al.: Synaptosomal GABA release as influenced by valerian root extract--involvement of the GABA carrier. Arch Int Pharmacodyn Ther. 1994; 327 (2): S 220–231. PMID 7979830
- ↑ Oxman et al.: A televised, web-based randomised trial of an herbal remedy (valerian) for insomnia. PLoS ONE. 17. Oktober 2007; 2( 10): e1040. PMID 17940604
- ↑ European Medicines Agency: Community herbal monograph on valeriana officinalis l., radix (EMEA/HMPC/340719/2005; PDF; 81 kB)
- ↑ Miyasaka et al.: Valerian for anxiety disorders. Cochrane Database Syst Rev. 2006 (4):CD004515. PMID 17054208
- ↑ Deutsches Ärzteblatt: Depression/Angst – Johanniskraut und Baldrian kombinieren
- ↑ Ursel Bühring: Praxis-Lehrbuch der modernen Heilpflanzen. Grundlagen, Anwendung, Therapie. 2., überarbeitete Auflage, S. 838, Sonntag Verlag, Stuttgart.
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Weblinks


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