Eine freie Initiative von Menschen bei ![]() ![]() ![]() ![]() mit online Lesekreisen, Übungsgruppen, Vorträgen ... |
![]() |
Use Google Translate for a raw translation of our pages into more than 100 languages. Please note that some mistranslations can occur due to machine translation. |
Homunculus: Unterschied zwischen den Versionen
imported>Odyssee Keine Bearbeitungszusammenfassung |
imported>Odyssee K (1 Versionen) |
(kein Unterschied)
|
Version vom 26. Dezember 2007, 02:25 Uhr
Datei:Faust Homunculus.jpg Der Homunculus (lat. Menschlein, griech. anthroparion) ist nach vor allem im späteren Mittelalter verbreiteten alchemistischen Vorstellungen ein künstlich in der Retorte erzeugtes Menschlein. Das Wort selbst, als verkleinerte Form des lateinischen Wortes homo (Mensch), ist schon bei Cicero, Plautus und Apuleius belegt (Lit.: Handwörterbuch, Homunculus).
Rudolf Steiner hat nachdrücklich betont, dass die Erzeugung des Homunculus aber keineswegs als materielle Urzeugung missverstanden werden darf:
"Wenn man im Mittelalter trachtete, in der Retorte den Homunkulus darzustellen, so war dieser Gedanke der Darstellung eines Wesens aus Ingredienzien nicht als Urzeugung gedacht. Man dachte noch nicht das Weltall als Mechanismus, als Totes. Deshalb glaubte man an die Möglichkeit, aus dem allgemeinen Lebendigen ein spezielles Lebendiges herausholen zu können. Aber an eine Zusammenfügung des Unlebendigen zum Lebendigen dachte eigentlich das mittelalterliche Gemüt noch nicht." (Lit.: GA 221, S 125)
Vielmehr war der Homunculus, von dem die Alchemisten sprachen, überhaupt nicht als physisches, sondern als astralisches Wesen gedacht:
"Denen, die während des Mittelalters von dem Homunkulus sprachen, war er nichts anderes als eine bestimmte Form des astralischen Leibes." (Lit.: GA 57, S 340)
Das war wohl auch Goethe, der bekanntlich das Bild des Homunculus im zweiten Teil seiner Faust-Tragödie gebraucht, bewusst, denn dort wird der Homunculus zunächst als leuchtendes Zwerglein beschrieben und weiter heißt es dann:
Er ist, wie ich von ihm vernommen, |
Der Homunculus und das Phantom des Antimons
"Wenn die alten Ärzte sprachen von der Erzeugung des Homunkulus, so ist das im Grunde genommen so, daß sie in ihrem noch vorhandenen Hellsehen so etwas schauen konnten, wie es das «Phantom» des Antimons ist. Da erschien ihnen in dem Bildeprozeß, den sie äußerlich in ihrem Laboratorium vollführten, während das Antimon seine Kräfte entfaltete, hineinprojiziert aus ihrem eigenen Wesen dasjenige, was diese Antimonkräfte als albuminisierende Kräfte bekämpft. Dasjenige, was sonst zurückbleibt im menschlichen Organismus, das projizierten sie hinaus, und da sahen sie den Homunkulus, der da erschien, während sich der Prozeß abspielte, in welchem das Antimon seine verschiedenen Formen annimmt." (Lit.: GA 312, S 362f)
Literatur
- Handwörterbuch des deutschen Aberglaubens, Walter de Gruyter, 1932
- Rudolf Steiner: Wo und wie findet man den Geist?, GA 57 (1984)
- Rudolf Steiner: Erdenwissen und Himmelserkenntnis, GA 221 (1998)
- Rudolf Steiner: Geisteswissenschaft und Medizin, GA 312 (1999)
![]() Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
Freie Werkausgaben gibt es auf steiner.wiki, bdn-steiner.ru, archive.org und im Rudolf Steiner Online Archiv. Eine textkritische Ausgabe grundlegender Schriften Rudolf Steiners bietet die Kritische Ausgabe (SKA) (Hrsg. Christian Clement): steinerkritischeausgabe.com Die Rudolf Steiner Ausgaben basieren auf Klartextnachschriften, die dem gesprochenen Wort Rudolf Steiners so nah wie möglich kommen. Hilfreiche Werkzeuge zur Orientierung in Steiners Gesamtwerk sind Christian Karls kostenlos online verfügbares Handbuch zum Werk Rudolf Steiners und Urs Schwendeners Nachschlagewerk Anthroposophie unter weitestgehender Verwendung des Originalwortlautes Rudolf Steiners. |