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Induktion

Aus AnthroWiki
Version vom 15. Juli 2015, 11:21 Uhr von imported>Hgp

Die Induktion (lat. inducere ‚herbeiführen‘, ‚veranlassen‘, ‚einführen‘) ist ein logisches abstrahierendes Schlussverfahren, das von beobachteten Einzelfällen auf allgemein gültige Gesetze schließt. Die Induktion wird vor allem in den Erfahrungswissenschaften angewendet. Der Gegenbegriff dazu ist die Deduktion, die vom Allgemeinen auf das Besondere schließt.

Nach Kiene muß zwischen formaler und essentialer Induktion unterschieden werden. (Lit.:Kiene, S. 104ff.) Aristoteles habe mit Induktion die essentiale Induktion gemeint, die von einer einzelnen beobachteten Sache auf das Wesen der Sache schließt. Das von David Hume diagnostizierte Induktionsproblem betreffe lediglich die formale Induktion, das rein logische Schlußverfahren, das Aristoteles gar nicht gemeint habe.

Beispiel

Diese und jene Schwäne sind weiß. (Beobachtungsresultat von vielen Einzelfällen, Besonderes)

Jedem Schwan kommt die Eigenschaft zu, weiß zu sein.

Alle Schwäne sind weiß. (Schlußfolgerung, allgemein)

Geisteswissenschaft: Induktion und Deduktion

Während für das eigentlich geistige Gebiet auch die Induktion als Methode zuständig sei, würde der Geistesforscher für das Gebiet der Natur die Deduktion durchführen:

"Wie geht der Naturwissenschafter eigentlich vor? Er hat die Naturtatsachen, die Naturerscheinungen vor sich, danach bildet er sich seine Begriffe und Vorstellungen. Der Begriff, die Vorstellung ist das zweite. Das Gesetz ist das, wozu er kommt. Er geht also von der Tatsache zu dem Gesetz. Das Sinneswahrnehmen steht in der Mitte. Der Geistesforscher wird es ja in einer ähnlichen Weise mit Bezug auf die geistige Welt machen müssen; da ist die Forschung eigentlich nicht verschieden, aber in bezug auf das Sinnliche werden sich doch Unterschiede ergeben. Man weiß ja zunächst die Tatsachen, indem man sie in der geistigen Welt ergreift. Will man also die Bedeutung dieser geistigen Tatsachen in der äußeren Sinneswelt suchen, so muß man die äußeren Lebenstatsachen hinterher suchen. Man hat zuerst das Geistige gegeben, dann sucht man dazu jene Sinnestatsache oder Lebenstatsache, welche durch dasjenige erklärt wird, was man im Geiste ergriffen hat. Ältere Geistesforscher haben das immer dadurch ausgesprochen, daß sie gesagt haben: Die äußere Naturbetrachtung geht induktiv vor, von der Tatsache zum Begriff, die Geisteswissenschaft muß deduktiv vorgehen, vom Begriff zur Tatsache." (GA 176, S. 159)

Siehe auch

Weblinks

Literatur

Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
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