Alan Turing

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Alan Turing
Unterschrift von Alan Turing
Unterschrift von Alan Turing

Alan Mathison Turing OBE,[1] FRS[2] (* 23. Juni 1912 in London; † 7. Juni 1954 in Wilmslow, Cheshire) war ein britischer Logiker, Mathematiker, Kryptoanalytiker und Informatiker. Er gilt heute als einer der einflussreichsten Theoretiker der frühen Computerentwicklung und Informatik. Turing schuf einen großen Teil der theoretischen Grundlagen für die moderne Informations- und Computertechnologie. Als richtungsweisend erwiesen sich auch seine Beiträge zur theoretischen Biologie, insbesondere seine 1952 veröffentlichte Arbeit über die physikalisch-chemischen Grundlagen der Morphogenese.

Das von ihm entwickelte Berechenbarkeitsmodell der Turingmaschine bildet eines der Fundamente der Theoretischen Informatik. Während des Zweiten Weltkrieges war er maßgeblich an der Entzifferung der mit der „Enigma“ verschlüsselten deutschen Funksprüche beteiligt. Der Großteil seiner Arbeiten blieb auch nach Kriegsende unter Verschluss.

Turing entwickelte 1953 eines der ersten Schachprogramme, dessen Berechnungen er mangels Hardware selbst durchführte. Nach ihm benannt sind der Turing Award, die bedeutendste Auszeichnung in der Informatik, sowie der Turing-Test zum Überprüfen des Vorhandenseins von künstlicher Intelligenz.[3]

Im März 1952 wurde Turing wegen seiner Homosexualität, die damals noch als Straftat verfolgt wurde, zur chemischen Kastration verurteilt.[4] Turing erkrankte in Folge der Hormonbehandlung an einer Depression und starb etwa zwei Jahre später durch Suizid.

Werke

Veröffentlichungen

Wichtige Veröffentlichungen

Englische Ausgaben

  •  Mechanical intelligence (= Collected Works of A. M. Turing). North Holland, Amsterdam 1992, ISBN 978-0-444-88058-1.
  •  Pure Mathematics (= Collected Works of A. M. Turing). North Holland, Amsterdam 1992, ISBN 978-0-444-88059-8.
  •  Morphogenesis (= Collected Works of A. M. Turing). North Holland, Amsterdam 1992, ISBN 978-0-444-88486-2.
  •  Mathematical Logic (= Collected Works of A. M. Turing). North Holland, Amsterdam 2001, ISBN 978-0-444-50423-4.
  •  The Essential Turing. Seminal Writings in Computing, Logic, Philosophy, Artificial Intelligence, and Artificial Life plus The Secrets of Enigma. Oxford University Press, Oxford 2004, ISBN 0-19-825080-0.
  •  Alan Turing: His Work and Impact. Elsevier, New York 2013, ISBN 978-0-12-386980-7 (Enthält fast vollständig die Collected Works, mit ausführlichem Kommentar, aber ohne Konkordanz).

Deutsche Ausgabe und Übersetzungen

  •  Alan M. Turing: Kann eine Maschine denken?. In: Neue Mathematik (= Kursbuch). Suhrkamp, Frankfurt am Main 1967 (Originaltitel: Computing Machinery and Intelligence, 1950, übersetzt von P. Gänßler).
  •  Intelligence Service. Schriften. Brinkmann u. Bose, Berlin 1987, ISBN 3-922660-22-3 (Enthält informative Einführung. Umfangreiche Auswahl).
  •  Alan M. Turing: Kann eine Maschine denken?. In: Künstliche Intelligenz. Philosophische Probleme. Reclam, Stuttgart 1994 (Originaltitel: Computing Machinery and Intelligence, 1950, übersetzt von P. Gänßler), ISBN 3-15-008922-0.

Einzelnachweise

  1. Alan Turing: Colleagues share their memories. In: BBC News, 23. Juni 2012.
  2. alphabetische Mitgliederliste der Royal Society (PDF; 1,1 MB), abgerufen am 18. Juli 2012.
  3. Andrew Hodges: Alan Turing – a short biography. In: turing.org, 1995.
  4. Alan Turing: Manchester celebrates pardoned genius. In: BBC News, 24. Dezember 2013, abgerufen am 25. Dezember 2013.


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