Ankerstich

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Der Ankerstich ist ein einfacher Knoten zum Festmachen, der sich leicht knüpfen und lösen lässt.

Verwendung

Als Feuerwehrknoten eignet sich der Ankerstich bestens, um Geräte oder Schläuche zu sichern. Dort wird er Doppelter Ankerstich[1] genannt. Da er sich unter Gewicht zuzieht, ist er als Knoten für die Menschenrettung nicht zulässig.

Der Ankerstich wird beim Klettern als Sicherungsknoten in Hakenösen verwendet. In Seilschaften mit drei oder mehr Bergsteigern besteht eine weitere Anwendung als Anseilknoten für die mittleren Seilschaftsmitglieder. Dazu bildet man eine große Schlaufe mittels Schmetterlingsknoten und bindet diese mittels Ankerstich an den Klettergurt, indem man sie durch die Anseilschlaufe zieht und dann mit dem ganzen Körper hindurchsteigt.

Beim Bogensport wird er für die Schlinge an der Bogensehne verwendet.

Um eine Kuh an einen Pfahl zu binden, eignet sich der Ankerstich gut, auch wenn der Zug nur an einem Strang greift. In diesem Fall ist er dem Webeleinenstek sogar überlegen, da sich jener lösen kann, falls die Kuh in richtiger Richtung im Kreis um den Pfahl läuft.[2]

Bei den Knüpftechniken Makramee und Scoubidou dient er unter anderem als Ausgangspunkt für verschiedene Plattings.

Abwandlungen

Der Ankerstich kann als „Basisknoten“ angesehen werden, welcher in der Abwandlung mehrere Formen annehmen kann:

  • kurze Trompete: mehrfach gedrehte Ankerstichausführung.
  • Prusikknoten: doppelte oder mehrfache Ankerstichausführung (der Augen)
  • Kreuzknoten: ein „umgekippter“ Ankerstich (z. B. wenn zwei Endlosschlingen mit einem Ankerstich verbunden und festgezogen werden.)

Ist der Zug von nur einem Strang zu erwarten, eignet sich der Webeleinenstek in den meisten Fällen eher.

Gefahren

Der Ankerstich ist beliebt, weil er einfach zu stecken und auch nach Belastung leicht wieder zu lösen ist. Geeignet ist er für Situationen, in denen beide Seilenden gleichmäßig belastet werden. Wird nur eine Seite belastet, kann der Ankerstich ausrauschen oder – falls der Ring einen kleinen Radius hat – umkippen und sich so ungewollt lösen. Wesentlich sicherer ist in so einem Fall ein Mastwurf oder ein Rundtörn mit zwei halben Schlägen.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1.  Feuerwehr-Dienstvorschrift 1. September 2006, S. 107 (PDF, abgerufen am 13. April 2016).
  2.  Clifford Ashley: Ashley-Buch der Knoten. Nummer 244.


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