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Atemrhythmus
Im Atemholen sind zweierlei Gnaden: Johann Wolfgang von Goethe[1]
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Der Atemrhythmus, die Atemfrequenz des Menschen, bildet, wenn man durchschnittliche Werte zugrundelegt, mikroskosmisch in verkleinertem Maßstab den großen makrokosmische Rhythmus des platonischen Weltenjahres ab. Der Mensch macht durchschnittlich 25.920 Atemzüge pro Tag, was in etwa der Dauer des platonischen Weltenjahrs in Jahren entspricht (siehe unten). Ein Mensch macht daher etwa 18 Atemzüge pro Minute und ein einzelner Atemzug dauert ca. 3,3 Sekunden. Die genaue Dauer kann jedoch je nach körperlicher Verfassung, Aktivität, seelischem Befinden und anderen Faktoren variieren.
Variabilität der Atemfrequenz
Ebenso wie die Herzfrequenzvariabilität sind auch die beständigen Schwankungen der Atemfrequenz für das Leben und die Gesundheit des Menschen bedeutsam. Bei einem normalen Erwachsenen beträgt die Atemfrequenz in Ruhe etwa 12 bis 20 Atemzüge pro Minute. Dies bedeutet, dass ein Atemzyklus (Ein- und Ausatmen) ungefähr 3 bis 5 Sekunden dauert. Diese Zeitspanne bestimmt auch das subjektive Erleben der Gegenwart, die wir als Augenblick, d. h. als scheinbar völlig zeitlosen Moment empfinden und begrenzt auch die Kapazität unseres Kurzzeitgedächtnisses. Diese Art des zeitlichen Erlebens ist auf den luziferischen Einfluss zurückzuführen, der uns der Welt der Ewigkeit entrissen hat (Lit.: GA 138, S. 79ff).
Die Atemfrequenz variiert je nach Lebensalter[2][3]:
- Neugeborene: 40-45 Atemzüge/min
- Säuglinge: 35-40 Atemzüge/min
- Kleinkinder: 20-30 Atemzüge/min
- Kinder: 16-25 Atemzüge/min
- Erwachsene: 12-18 Atemzüge/min
Mit jedem Atemzug verändert sich auch die Zusammensetzung der ein- bzw. ausgeatmeten Luft[3]:
Eingeatmete Luft:
- 78% Stickstoff
- 21% Sauerstoff
- 1% Edelgase und Spurengase
Ausgeatmete Luft:
- 73% Stickstoff
- 16% Sauerstoff
- 6% Wasserdampf
- 4% Kohlendioxid
- 1% Edelgase und Spurengase
Der Atemrhythmus als mikrokosmisches Abbild des platonischen Weltenjahres
Rudolf Steiner hat über den oben bereits erwähnten inneren Zusammenhang des platonischen Weltenjahres mit dem Atemrhythmus wiederholt gesprochen.
„Durch unsere Lunge stehen wir mit dem ganzen Kosmos in Beziehung, und der ganze Kosmos schafft an unserem Ätherleib. Den Ätherleib selbst legen wir ab, wenn wir durch die Pforte des Todes treten, aber wir treten ein in dasjenige, was hineinspielt in unser Lungensystem; das steht mit dem ganzen Kosmos in Verbindung. Daher jene merkwürdige Übereinstimmung im Rhythmus des Menschenlebens und im Rhythmus der Atmung. Sie wissen ja - ich habe das schon einmal hier ausgeführt -, wenn Sie die 18 Atemzüge, die der Mensch in der Minute hat, ausrechnen, so daß Sie die Zahl der Atemzüge in einem Tage bekommen, so sind es also 18 mal 60 in der Stunde, für den Tag mal 24 sind 25920 Atemzüge in einem Tage. Der Mensch atmet ein und atmet aus; das gibt seinen Rhythmus, seinen kleinsten Rhythmus zunächst. Dann aber ist ein anderer Rhythmus in unserem Leben da, wie ich Ihnen schon einmal angedeutet habe: der besteht darinnen, daß wir unser Seelisches, das Ich und den astralischen Leib, an jedem Morgen beim Aufwachen in unser physisches System gewissermaßen einatmen, beim Einschlafen wiederum ausatmen. Das machen wir durch unser ganzes physisches Leben hindurch. Nehmen wir ein Durchschnittsmaß des menschlichen Lebens an, so haben wir das so zu berechnen, daß wir sagen: 365mal während eines Jahres atmen wir uns selbst aus und uns selbst ein. Das gibt, wenn wir das menschliche Leben, sagen wir durchschnittsmäßig auf 71 Jahre annehmen, 25915. Sie sehen, im wesentlichen dieselbe Zahl - das Leben ist ja nicht gleich bei den einzelnen Menschen -, wiederum 25920 mal während eines Lebens zwischen Geburt und Tod wird aus- und eingeatmet dasjenige, was wir unser eigentliches Selbst nennen. So daß wir sagen können: Wie wir uns mit einem Atemzug verhalten zu den Elementen ringsherum, so verhalten wir uns zu der Welt, der wir selbst angehören. In demselben Rhythmus zum Kosmos leben wir während des Lebens, in welchem wir durch unser Atmen während des Tages stehen. Und wiederum, wenn wir unser Leben nehmen, sagen wir also ungefähr 71 Jahre, und wir betrachten dieses Leben des Menschen als einen kosmischen Tag - nennen wir einmal ein Menschenleben einen kosmischen Tag -, so würde ein kosmisches Jahr 365 mal soviel sein, 25920, also annähernd wiederum ein Jahr. Das aber ist die Zeit, in welcher die Sonne wiederum zurückkehrt zu demselben Sternbilde: 25920 Jahre. Wenn in einem bestimmten Jahre die Sonne im Widder erscheint, nach 25920 Jahren erscheint sie wiederum im Widder im Aufgang, denn die Sonne bewegt sich durch den ganzen Tierkreis im Laufe von 25920 Jahren. So also ist ein ganzes Menschenleben herausgeatmet aus dem Kosmos, ein Atemzug des Kosmos, der sich genau zum kosmischen Werden, zum kosmischen Umschwung der Sonne im Tierkreis verhält, wie ein Atemzug zum Tagesleben. Eine tiefe innerliche Gesetzmäßigkeit! Sie sehen, alles ist auf Rhythmus aufgebaut. Wir atmen dreifach oder wenigstens stehen dreifach in einem Atmungsprozeß drinnen. Wir atmen zunächst durch unsere Lunge in den Elementen - in einem Rhythmus, der durch die Zahl 25920 angegeben wird. Wir atmen im ganzen Sonnensystem, wenn wir Auf- und Untergang der Sonne als parallellaufend zählen unserem Einschlafen und Aufwachen. Wir atmen durch unser ganzes Leben hindurch in einem Rhythmus, der wiederum durch die Zahl 25920 bestimmt ist. Und endlich, das Weltenall atmet uns aus, atmet uns wieder ein in einem Rhythmus, der wiederum durch die Zahl 25920 bestimmt ist, bestimmt durch den Umlauf der Sonne um den Tierkreis.
So sind wir hineingestellt in den ganzen sichtbaren Kosmos, dem nun der unsichtbare Kosmos zugrunde liegt. In diesen unsichtbaren Kosmos treten wir ein, wenn wir durch die Pforte des Todes treten. Rhythmisches Leben ist dasjenige Leben, das unserem Gefühlsleben zugrunde liegt. In das rhythmische Leben des Kosmos treten wir ein in der Zeit, die wir durchleben zwischen dem Tod und einer neuen Geburt. Dieses rhythmische Leben liegt als unser ätherisches Leben bestimmend hinter dem Sinnesteppich ausgebreitet. Sehen würde man in dem Augenblicke, wo man zum schauenden Bewußtsein kommt, diesen Weltenrhythmus, der gewissermaßen ein rhythmisch wogendes Weltenmeer ist, jetzt astralisch geartet. Und in diesem rhythmisch wogenden astralischen Meere sind auch die sogenannten Toten vorhanden, sind die Wesenheiten der höheren Hierarchien vorhanden, ist dasjenige vorhanden, was zu uns gehört, was aber unter der Schwelle liegt, aus der nur die Gefühle heraufwogen, die verträumt werden, die Willensimpulse heraufwogen, die in ihrer eigenen Wirklichkeit verschlafen werden.“ (Lit.: GA 179, S. 74ff)
Siehe auch
Literatur
- Rudolf Steiner: Von der Initiation. Von Ewigkeit und Augenblick. Von Geisteslicht und Lebensdunkel., GA 138 (1986) pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
- Rudolf Steiner: Geschichtliche Notwendigkeit und Freiheit. Schicksalseinwirkungen aus der Welt der Toten., GA 179 (1977), Vierter Vortrag, Dornach, 11. Dezember 1917
![]() Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
Freie Werkausgaben gibt es auf steiner.wiki, bdn-steiner.ru, archive.org und im Rudolf Steiner Online Archiv. Eine textkritische Ausgabe grundlegender Schriften Rudolf Steiners bietet die Kritische Ausgabe (SKA) (Hrsg. Christian Clement): steinerkritischeausgabe.com Die Rudolf Steiner Ausgaben basieren auf Klartextnachschriften, die dem gesprochenen Wort Rudolf Steiners so nah wie möglich kommen. Hilfreiche Werkzeuge zur Orientierung in Steiners Gesamtwerk sind Christian Karls kostenlos online verfügbares Handbuch zum Werk Rudolf Steiners und Urs Schwendeners Nachschlagewerk Anthroposophie unter weitestgehender Verwendung des Originalwortlautes Rudolf Steiners. |
Einzelnachweise
- ↑ Johann Wolfgang von Goethe: Gedichte. West-östlicher Divan, 1814 - 1819. Buch des Sängers
- ↑ Artikel „Atemfrequenz“ in: DocCheck Flexikon. Abgerufen am 17. November 2024
- ↑ 3,0 3,1 Artikel „Atemfrequenz, Atemintensität und Atemkontrolle“ auf mein.sanofi.de. Abgerufen am 17. November 2024