Dasein

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Der Begriff Dasein wird häufig in der Philosophie synonym zur Existenz gebraucht. Eine besondere Wendung erhielt dieser Begriff durch den Existentialismus.

Das Dasein bei Hegel

In seiner dialektischen Logik entfaltet Hegel mit dem Begriff Dasein seine Konzeption von Endlichkeit-Unendlichkeit. Hegel definiert in seiner Enzyklopädie Dasein als "die Einheit des Seins und des Nichts ... – eine Einheit, in der sie nur noch Momente sind" (§ 89, Anm.). Das Dasein ist dem Werden, dem Entstehen und Vergehen entnommen und als etwas Veränderliches anzusehen. Es ist in Hegels dialektischer Logik die Grundbestimmung eines jeden Etwas, über das gesprochen, mit dem agiert und kommuniziert, über das Erkenntnis gewonnen werden kann.

Zur Bedeutung des Begriffs "Dasein" im Existentialismus

Im Existentialismus wird der Begriff des Daseins vom bloßen Vorhandensein abgegrenzt: Dinge sind "vorhanden", dem Menschen aber wird "Dasein" (Existenz) zugeschrieben: "Weil Dasein Bewußtsein ist und ich als Bewußtsein da bin, sind für mich die Dinge nur als Gegenstände des Bewußtseins" (wie alle folgenden Zitate aus Sein und Zeit). Nach Heidegger kennzeichnet Dasein das Sein des Menschen, sofern dieser sich zu sich selbst (seinem Sein) verhält, aber auch zu nichtmenschlichen Sein und dem Sein der anderen Menschen: "Dasein versteht sich in irgendeiner Weise und Ausdrücklichkeit in seinem Sein. Diesem Seienden eignet, dass mit und durch sein Sein dieses ihm selbst erschlossen ist." (S.11f). Dasein ist kein nur passives Einordnen in eine gegebene Welt von Dingen, sondern hat den Charakter eines Entwurfs in Hinblick auf Möglichkeiten, die in einem strukturierten Zusammenhang von Bezügen (den Heidegger Welt nennt) offen liegen. Insbesondere: "Das Dasein versteht sich selbst immer aus seiner Existenz, einer Möglichkeit seiner selbst, es selbst oder nicht es selbst zu sein." Dasein ist für Heidegger durch etwas gekennzeichnet, was er die "Hinfälligkeit" und das "Geworfensein" des Menschen nennt, etwa sofern die Möglichkeiten, auf die hin Dasein sich entwirft, nicht nur selbstgewählt sind: "Diese Möglichkeiten hat das Dasein entweder selbst gewählt oder es ist in sie hineingetragen oder je schon darin aufgewachsen".

Für Karl Jaspers steht D. in Zusammenhang mit der Sinnerfüllung im Leben. "Im Dasein ist nur die Wahl zwischen spannungslosem Versinken der Existenz und spannungsreicher, nie endgültiger Verwirklichung der Existenz in Subjektivität und Objektivität" (K.Jaspers, in: Philosophie I, 7, 349).

J. P. Sartre betont die Freiheit des einzelnen Menschen und grenzt den existentialistischen Freiheitsbegriff von Hegels Auffassung von Freiheit als Einsicht in die Notwendigkeit scharf ab. Der Mensch ist nach Sartre sozusagen der Schöpfer seines Wesens, der alle seine Entscheidungen nicht nur frei treffen kann, sondern sogar muss („zur Freiheit verurteilt“ ist).

Siehe auch

Literaturhinweis

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