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Instinkt

Aus AnthroWiki
(Weitergeleitet von Instinkte)

Der Instinkt (von lat. instinctae naturae, wörtlich Naturtrieb, aus instinguere = anstacheln, antreiben, hineinstechen), ist eine angeborene Verhaltensweise, die mit der weisheitsvollen Gestaltung des physischen Leibes zusammenhängt, durch die sich dieser in rechter Weise in die Gesetzmäßigkeiten seiner Umwelt einfügt. Im Instinkt prägt sich der Wille unmittelbar gestaltend im physischen Leib aus. Der Instinkt unterscheidet sich dadurch vom vitalen Trieb, der aus der Tätigkeit des Ätherleibs entspringt, und von der Begierde, die ihren Ursprung im Astralleib hat. Tiere werden in ihrem Verhalten sehr weitgehed durch Instinkte geleitet, beim Menschen spielen sie nur mehr eine untergeordnete Rolle.

„Nun wissen Sie ja, daß der physische Leib, wie wir ihn an uns tragen, auch dem Tiere eigen ist. Wir bekommen nur, wenn wir diesen ganzen Menschen nach diesen neun Gliedern mit der Tierwelt vergleichen, eine empfindungsgemäße und für die Auffassung des Willens brauchbare Vorstellung von der Beziehung des Menschen zu den Tieren, wenn wir wissen: so wie der Mensch in seiner Seele umkleidet ist mit dem physischen Leib, so ist auch das Tier mit einem physischen Leib umkleidet, aber der physische Leib des Tieres ist in vieler Beziehung anders gestaltet als der des Menschen. Der physische Leib des Menschen ist nicht eigentlich vollkommener als der des Tieres. Denken Sie an solche aus der Reihe der höheren Tiere wie an den Biber, wenn er seinen Biberbau formt. Das kann der Mensch nicht, wenn er es nicht lernt, wenn er nicht sogar eine sehr komplizierte Schulung dazu durchmacht, wenn er nicht Architektur lernt und dergleichen. Der Biber macht seinen Bau aus der Organisation seines Leibes heraus. Es ist einfach sein äußerer, physischer Leib so geformt, daß er sich in die äußere physische Welt so einfügt, daß er das, was in den Formen seines physischen Leibes lebt, zur Herstellung seines Biberbaues verwenden kann. Sein physischer Leib selbst ist in dieser Beziehung sein Lehrmeister. Wir können die Wespen, die Bienen, können auch die sogenannten niederen Tiere beobachten und werden in der Form ihrer physischen Leiber finden, daß darin etwas verankert ist, was im physischen Leibe des Menschen in dieser Ausdehnung, in dieser Stärke nicht vorhanden ist. Das ist alles das, was wir umfassen mit dem Begriff des Instinktes; so daß wir den Instinkt in Wirklichkeit nur studieren können, wenn wir ihn im Zusammenhange mit der Form des physischen Leibes betrachten. Studieren wir die ganze Tierreihe, wie sie sich außen ausbreitet, so werden wir in den Formen der physischen Leiber der Tiere überall drinnen die Anleitung haben, die verschiedenen Arten der Instinkte zu studieren. Wir müssen, wenn wir den Willen studieren wollen, ihn zuerst aufsuchen im Gebiete des Instinktes und müssen uns bewußt werden, daß wir den Instinkt auffinden in den Formen der physischen Leiber der verschiedenen Tiere. Wenn wir die Hauptformen der einzelnen Tiere ins Auge fassen und aufzeichnen würden, so würden wir die verschiedenen Gebiete des Instinktes zeichnen können. Was der Instinkt als Wille ist, das ist im Bilde die Form des physischen Leibes der verschiedenen Tiere. Sie sehen, dadurch kommt Sinn in die Welt hinein, wenn wir diesen Gesichtspunkt anlegen können. Wir überschauen die Formen der physischen Tierleiber und sehen darin eine Zeichnung, welche die Natur selbst von den Instinkten schafft, durch die sie verwirklichen will, was im Dasein lebt.“ (Lit.: GA 293, S. 65f)

„Was ist denn eigentlich bei den Tieren dasjenige, was man Instinkt nennt?

Wir wissen, die Tiere haben eine Gruppenseele. Das Tier ist ja, so wie es ist, kein abgeschlossenes Wesen, sondern dahinter steht die Gruppenseele. Welcher Welt gehört denn eigentlich die Gruppenseele an? Da muß man die Frage beantworten: Wo findet man die Gruppenseelen der Tiere? Hier in der physisch-sinnlichen Welt findet man die Gruppenseelen der Tiere ja nicht, hier sind nur die einzelnen Individuen der Tiere. Man findet die Gruppenseelen der Tiere erst, wenn man entweder durch Initiation oder im gewöhnlichen Verlauf der menschlichen Entwickelung zwischen dem Tode und einer neuen Geburt in die ganz andere Welt hineinkommt, die der Mensch zwischen Tod und neuer Geburt durchmacht. Da findet man unter den Wesenheiten, mit denen man dann zusammen ist und unter denen ja vorzugsweise diejenigen sind, die ich angeführt habe als solche, mit denen man das Karma ausarbeitet, die Gruppenseelen der Tiere. Und die Tiere, die hier auf dieser Erde sind, handeln, wenn sie instinktiv handeln, aus dem vollen Bewußtsein dieser Gruppenseelen heraus. So können Sie sich vorstellen, meine lieben Freunde, wie, wenn wir, schematisch gezeichnet, hier das Reich haben, in dem wir zwischen Tod und neuer Geburt leben (siehe Zeichnung, gelb), die Kräfte wirken, die von den Gruppenseelen der Tiere ausgehen (blau). Die sind da drinnen auch. Und hier auf dieser Erde sind dann die einzelnen Tiere, die wirken, indem sie gewissermaßen an den Fäden gezogen werden, die zu den Gruppenseelen hingehen, die man in dem Reiche zwischen dem Tod und einer neuen Geburt findet. Das ist Instinkt.

Zeichnung aus GA 237, S. 31
Zeichnung aus GA 237, S. 31

Es ist ganz natürlich, daß eine materialistische Weltanschauung den Instinkt nicht erklären kann, weil der Instinkt ein Handeln aus dem heraus ist, was Sie zum Beispiel in meinem Buche «Theosophie» und in meiner «Geheimwissenschaft im Umriß» als «Geisterland» bezeichnet finden. Beim Menschen ist das anders. Der Mensch hat auch einen Instinkt, aber er handelt, wenn er hier ist, durch diesen Instinkt nicht aus diesem Reiche heraus, sondern er handelt aus seinen früheren Erdenleben heraus, über die Zeit hinaus aus seinen früheren Erdenleben, aus einer Anzahl früherer Erdenleben (rot). Wie das geistige Reich auf die Tiere in der Art wirkt, daß sie instinktiv handeln, so wirken die früheren Inkarnationen des Menschen auf die späteren Inkarnationen so, daß das Karma einfach instinktmäßig ausgelebt wird, aber es ist ein geistiger Instinkt, es ist ein Instinkt, der innerhalb des Ich wirkt.“ (Lit.: GA 237, S. 30f)

Literatur

Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
Freie Werkausgaben gibt es auf steiner.wiki, bdn-steiner.ru, archive.org und im Rudolf Steiner Online Archiv.
Eine textkritische Ausgabe grundlegender Schriften Rudolf Steiners bietet die Kritische Ausgabe (SKA) (Hrsg. Christian Clement): steinerkritischeausgabe.com
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Hilfreiche Werkzeuge zur Orientierung in Steiners Gesamtwerk sind Christian Karls kostenlos online verfügbares Handbuch zum Werk Rudolf Steiners und Urs Schwendeners Nachschlagewerk Anthroposophie unter weitestgehender Verwendung des Originalwortlautes Rudolf Steiners.