Kosmotheismus

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Der Kosmotheismus ist ein Begriff der Religionsphilosophie. Im Kosmotheismus spielt, im Gegensatz zum Theismus, die Welt selbst eine zentrale Rolle als ordnende und schöpfende Kraft. Sie ist nicht der willentliche Akt eines Schöpfergottes, sondern ist von alleine entstanden, bzw. es hat sie schon immer gegeben. Die Trennung von Natürlichem und Übernatürlichem besteht nicht (Monismus).

Der Kosmotheismus kann sowohl als atheistisch, polytheistisch oder monotheistisch aufgefasst werden. Das verbindende Element ist die Auffassung, dass es eine Kraft gibt, der die Götter bzw. der Gott unterworfen sind, wie Karma oder Dharma im Hinduismus und Buddhismus oder Dao im Daoismus.

Bezogen auf China gebrauchte Jan Jakob Maria de Groot 1918 den Ausdruck Universismus, um die für das altchinesische Denken maßgebliche Überzeugung von der Ordnung des Kosmos und der Entsprechung des menschlichen Mikrokosmos zum Makrokosmos des Universums damit zu bezeichnen. Helmuth von Glasenapp nahm diesen Ausdruck auf und unterschied mit Hilfe des Begriffes Universismus die Religionen, in denen ein „ewiges Weltgesetz“ angenommen wird, wie in der Kosmologie des Daoismus und Konfuzianismus, von solchen Religionen, in denen ein Schöpfergott mit seinem Willen die Welt erschafft, wie dies im Judentum, Christentum und Islam der Fall ist.

Schwierig zu unterscheiden vom Kosmotheismus ist der Pantheismus: Während sich das Göttliche für den Pantheisten in der Vielfalt der Welt einmalig und einzigartig ausdrückt, ist die Welt für den Kosmotheisten nur eine Erscheinungsform des göttlichen Seins, neben der es noch andere geben könnte.[1][2]

Siehe auch

Literatur

Einzelnachweise

  1. Meyers Großes Konversations-Lexikon, Bd. 15, 1905 - 1909, S. 366f.
  2. Hintergrundinformationen zur Reihe „religiöse Orientierungen“ der GEFAP e.V. 2003. Gesellschaft zur Erforschung und Förderung angewandten Philosophierens e.V. - GEFAP, Hamburg, abgerufen am 13. August 2014.
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