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Pfadfinder

Aus AnthroWiki
Fahnengruß von Pfadfindern verschiedener Nationalitäten beim 10th World Scout Moot 1996

Ein Pfadfinder ist ein Angehöriger einer internationalen, religiös und politisch unabhängigen Erziehungsbewegung für Kinder und Jugendliche, die Menschen aller Nationalitäten und Glaubensrichtungen offensteht. Ziel der Pfadfinderbewegung ist die Förderung der Entwicklung junger Menschen, damit diese in der Gesellschaft Verantwortung übernehmen können.

Das erste Pfadfinderlager wurde 1907 von Robert Baden-Powell, einem britischen General, auf der englischen Insel Brownsea Island durchgeführt. Baden-Powell entwickelte aus den Erfahrungen dieses Lagers in seinem 1908 erschienenen Buch Scouting for Boys eine eigenständige Methodik, die als Pfadfindermethode bezeichnet wird. In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts breitete sich die Pfadfinderbewegung auf der ganzen Welt aus. Sie wurde schon nach wenigen Jahren in drei Altersstufen gegliedert, um altersgerechte Lern- und Erlebnisräume zu schaffen.

Zur Pfadfinderbewegung gehörten 2011 weltweit mehr als 41 Millionen Kinder und Jugendliche aus 216 Ländern und Territorien in zahlreichen nationalen und internationalen Jugendverbänden, die im Wesentlichen in zwei weltweiten Dachverbänden zusammengeschlossen waren: der World Association of Girl Guides and Girl Scouts und der World Organization of the Scout Movement. Etwa 300 Millionen Menschen haben bis heute der Pfadfinderbewegung angehört. Nur in fünf Staaten gab es 2016 keine Pfadfinderverbände: Andorra, Volksrepublik China, Kuba, Laos und Nordkorea.[1]

Pfadfindermethode

Tschechisches Lager während des World Scout Jamboree in Picarquin, Chile 1999

Zur Umsetzung seiner Erziehungsziele entwickelte Baden-Powell, der Gründer der Pfadfinderbewegung, eine eigenständige Methodik, die als Pfadfindermethode bezeichnet wird. Diese Methode wenden alle Pfadfinderverbände an. Die Bedeutung einzelner Elemente gewichten die (Dach)-Verbände unterschiedlich.

Im Folgenden wird die Umsetzung der Pfadfindermethode in der World Organization of the Scout Movement (WOSM) dargestellt. Die Beschreibungen von Ziel, Prinzipien und Methode können aber zu großen Teilen auch auf die World Association of Girl Guides and Girl Scouts (WAGGGS) und auf Pfadfinderverbände, die weder WAGGGS noch WOSM angehören, übertragen werden.[2]

WOSM definiert in ihrer Ordnung die Pfadfinderbewegung als „eine freiwillige, nicht-politische Erziehungsbewegung für junge Menschen, die offen ist für alle, ohne Unterschiede von Herkunft, Rasse oder Glaubensbekenntnis, übereinstimmend mit dem Ziel, den Prinzipien und der Methode, die vom Gründer der Bewegung entwickelt wurden.“[3]

Ziel der Pfadfinderbewegung ist es, „zur Entwicklung junger Menschen beizutragen, damit sie ihre vollen körperlichen, intellektuellen, sozialen und geistigen Fähigkeiten als Persönlichkeiten, als verantwortungsbewusste Bürger und als Mitglieder ihrer örtlichen, nationalen und internationalen Gemeinschaft einsetzen können.“[3]

Die Prinzipien der Pfadfinderbewegung bilden einen Verhaltenskodex, der für alle Mitglieder gleichermaßen gilt und damit die Bewegung als Ganzes prägt. WOSM benennt drei Grundprinzipien, die als Verpflichtungen formuliert werden:

  • die Pflicht gegenüber Gott,
  • die Pflicht gegenüber Dritten und
  • die Pflicht gegenüber sich selbst.[3]

Anstelle von „Pflicht gegenüber Gott“ wird häufig auch von einer Verpflichtung gegenüber einer höheren Macht gesprochen, um nicht-monotheistische Religionen einzubeziehen.

Die Pfadfindermethode, mit deren Hilfe das Ziel der Pfadfinderbewegung erreicht und die genannten Prinzipien erfüllt werden sollen, ist ein System fortschreitender Selbsterziehung aus vier Elementen:[3]

Die Pfadfindermethode umfasst die genannten vier Elemente als Ganzes, wenn einzelne Elemente weggelassen werden, wird nach Auffassung von WOSM keine Pfadfinderarbeit mehr geleistet.

„Pfadfindergesetz“ (in einigen Verbänden: Pfadfinderregeln) und „Pfadfinderversprechen“ dienen vor allem der Verpflichtung auf die gemeinsamen Werte der Pfadfinderbewegung, wobei das in allen Verbänden ähnliche Pfadfindergesetz das Wertesystem festlegt, während durch das persönlich abzulegende Versprechen die Selbstverpflichtung des Einzelnen auf diese Werte und die Bindung an die Pfadfinderbewegung verstärkt werden.

Mit der Betonung des „Learning by Doing“ (Lernen durch Tun) wird das erfahrungs- und handlungsorientierte Lernen als zentrale Lernmethode der Pfadfinderbewegung festgelegt.

Hauptziel der „Bildung kleiner Gruppen“ wie beispielsweise der Sippen ist die frühzeitige Übernahme von Verantwortung und die Erziehung zu Selbstständigkeit, um zur Entwicklung der Persönlichkeit beizutragen. Damit werden die Anerkennung von Verantwortlichkeit, Selbstvertrauen, Zuverlässigkeit und Bereitschaft zur Zusammenarbeit und Führung gefördert.

Die „fortschreitenden und attraktiven Programme verschiedenartiger Aktivitäten“ bewirken dabei eine stufenweise, auf bereits erworbenen Erfahrungen aufbauende Erweiterung des jeweiligen Horizonts und eine langfristige Bindung an die jeweilige Gruppe. Zu den Aktivitäten können Spiele, der Erwerb sinnvoller Fertigkeiten und der Dienst im Gemeinwesen gehören; sie finden meist in engem Kontakt mit Natur und Umwelt statt und sollen die Interessen der Teilnehmer berücksichtigen. Um die unterschiedlichen Aktivitäten in ein einheitliches Arbeitsprogramm einzubinden, haben viele Pfadfinderverbände aufeinander aufbauende Abzeichen- und Stufensysteme entwickelt.

Diese allgemeinen Festlegungen zur Pfadfindermethode werden im Alltag der Gruppen in einer Vielfalt von einzelnen Elementen umgesetzt. Zu den häufigsten unter ihnen zählen:

  • regelmäßige Gruppenstunden in festen Gruppen, Entwicklung gemeinsamer Rituale, gemeinsame Kleidung (Pfadfinderkluft)
  • Zeltlager, Fahrten und internationale Begegnungen
  • frühzeitige Übernahme von Verantwortung (beispielsweise als Gruppenleiter/Sippenführer) und gleichberechtigte Partizipation aller in Entscheidungsprozessen
  • und damit einhergehend die freiwillige Selbstverpflichtung durch das Pfadfinderversprechen
  • Einübung von Pfadfindertechniken, Basteln und Werken
  • musisch-kulturelle Aktivitäten wie gemeinsames Singen und Musizieren
  • Naturerlebnis in Spielen und Erkundungen, Kennenlernen von ökologischen Zusammenhängen
  • gesellschaftliches Engagement (beispielsweise durch Hilfsaktionen oder Altpapiersammlungen).

Zu vielen weiteren Themen siehe auch

Siehe auch

Literatur

  •  Robert Stephenson Smyth Baden-Powell, Baden-Powell of Gilwell: Pfadfinder. Georgs-Verlag, Neuss 1996 (Originaltitel: Scouting for Boys, übersetzt von Christa Brüchle), ISBN 3-927349-41-0.
  •  Hans E. Gerr: Pfadfinden. Erziehungsziele, pädagogische Grundsätze und bedürfnisorientierte Arbeit in den Altersstufen. Ungekürzte Ausgabe, 1. Auflage. Deutscher Spurbuchverlag, Baunach 1998, ISBN 3-88778-222-4.
  •  Hans E. Gerr: Pfadfindererziehung. Baden-Powells Entwurf e. Erziehung durch Scouting; Einflüsse u. Entwicklungstendenzen. Mit 43 Karikaturen von Baden-Powell. Ungekürzte Ausgabe, 1. Auflage. Edition Hinkel, Deutscher Spurbuchverl., Baunach 1996, ISBN 3-88778-150-3.
  •  Hans E. Gerr: Die Pfadfindermethode. Zur Aktualität pfadfinderischer Erziehungsgrundsätze; Praxisbeispiele und Handlungsformen. Ungekürzte Ausgabe, 1. Auflage. Deutscher Spurbuchverlag, Baunach 2000, ISBN 3-88778-246-1.
  •  Alexander Lion (Hrsg.): Das Pfadfinderbuch. Nach General Baden-Powells „Scouting for Boys“ / unter Mitwirkung von Offizieren und Schulmännern. Nachdruck der Ausgabe Verlag der Ärztlichen Rundschau Gmelin, München 1909 Auflage. Edition Hinkel, Deutscher Spurbuchverlag, Baunach 1987, ISBN 3-88778-164-3.
  •  László Nagy: 250 Millionen Pfadfinder – rund um die Welt. Panorama, Altstätten SG 1984 (Originaltitel: Deux cent cinquante millions de scouts, übersetzt von Wiltrud Weber), ISBN 3-907506-42-1.
  •  Hubert Röser, Thomas Römer (Hrsg.): Pfadfinder-Lexikon. Georgs-Verlag, Neuß 1999, ISBN 3-927349-52-6.
  •  Die Grundlagen der Pfadfinderbewegung / World Organization of the Scout Movement. Georgs-Verlag, Remscheid 1997, ISBN 3-927349-44-5.

Weblinks

Commons: Pfadfinder – Weitere Bilder oder Audiodateien zum Thema
 Wiktionary: Pfadfinder – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Weltpfadfinderbewegung

Geschichte der Weltpfadfinderbewegung

Pfadfinderportale und große Verbände im deutschsprachigen Raum

Einzelnachweise

  1. National Scouting Organizations – Potential Member Countries. Unterkapitel „Countries with no Scouting“. Abgerufen am 17. Oktober 2016 (english).
  2. Report on the Discussion on the Fundamental Principles of WAGGGS and WOSM (pdf, 308 kB), aufgerufen am 2. Mai 2011
  3. Hochspringen nach: 3,0 3,1 3,2 3,3 WOSM-Constitution (Memento vom 17. August 2011 im Internet Archive) i Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft (bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis) (pdf, 47 kB) übersetzt nach Die Grundlagen der Pfadfinderbewegung (Memento vom 1. Februar 2012 im Internet Archive) i Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft (bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis), beide aufgerufen am 2. Mai 2011
Dieser Artikel basiert auf einer für AnthroWiki adaptierten Fassung des Artikels Pfadfinder aus der freien Enzyklopädie de.wikipedia.org und steht unter der Lizenz Creative Commons Attribution/Share Alike. In Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.