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Qilin

Aus AnthroWiki
Qilin aus der Qing-Zeit im Sommerpalast
Qilin der Hakka-Ethnie

Der oder das Qilin (chin. 麒麟, Audio-Datei / Hörbeispiel Qílín?/i, W.-G. Ch'i-lin), auch bekannt als das chinesische Einhorn, ist ein faszinierendes und vielschichtiges Fabelwesen, das tief in der Mythologie und Kultur Chinas verwurzelt ist. Es symbolisiert Frieden, Wohlstand und Weisheit und wird häufig als Omen für glückverheißende Ereignisse betrachtet. Dieses Geschöpf, das oft als Mischwesen aus verschiedenen Tieren dargestellt wird, hat in der chinesischen Kunst und Literatur über Jahrtausende eine bedeutende Rolle gespielt. Neben dem DrachenLóng“, dem PhönixFènghuáng“ und der Schildkröte „Guī“ zählt das Qilin zu den vier Wundertieren (siling) der chinesischen Mythologie.

Ursprung und Bedeutung

Der Name Qilin setzt sich aus zwei Schriftzeichen zusammen: „Qi“ (麒) steht für das männliche Wesen, „Lin“ (麟) für das weibliche, worin sich auch der Dualismus von Yin und Yang ausdrückt. Der Qilin wird oft als Symbol für Tugendhaftigkeit und Güte angesehen. Einer Legende nach erschien ein Qilin am Hof des legendären Kaisers Fu Xi und überbrachte ihm die Lehren des Daoismus, was das Tier in die Rolle eines göttlichen Überbringers von Weisheit erhob.

Das Qilin ist ein bedeutendes Symbol für gute Herrschaft und wird als Vorbote von weisen und gerechten Führern angesehen. Es heißt, dass der Qilin vor der Geburt des Konfuzius erschien, um dessen weise Herrschaft vorauszusagen. In der chinesischen Mythologie bringt der Qilin dem Land Frieden, indem es sich nur in Zeiten großer Tugend zeigt, und zieht sich zurück, wenn das Land in Unruhe gerät.

Erscheinungsbild

Die Beschreibung des Qilin variiert in den verschiedenen Dynastien und Texten, aber es wird meist als ein Geschöpf mit dem Körper eines Hirsches, den Hufen eines Pferdes, dem Schwanz eines Ochsen und manchmal mit Schuppen wie ein Drache dargestellt. Einige Darstellungen zeigen den Qilin auch mit einem oder mehreren Hörnern, was es mit dem westlichen Einhorn vergleichbar macht. Obwohl es oft furchterregend aussehen kann, wird dem Qilin nachgesagt, dass es nie Lebewesen tötet oder zerstört, und nicht einmal das Gras unter seinen Füßen zertritt.

Religiöse und kulturelle Bedeutung

Im Konfuzianismus, Daoismus und Buddhismus spielt der Qilin eine herausragende Rolle. Im Daoismus wird es mit der Idee des kosmischen Gleichgewichts in Verbindung gebracht, während es im Buddhismus manchmal als Wächterfigur erscheint. In der chinesischen Kunst taucht der Qilin oft als Motiv auf Keramiken, Gemälden und sogar in der Architektur auf, wo es meist als Symbol für Frieden und göttliche Gunst fungiert.

Eine berühmte Legende aus der Ming-Dynastie erzählt von dem chinesischen Seefahrer Zheng He, der im 15. Jahrhundert auf einer seiner Reisen eine Giraffe aus Afrika nach China brachte. Die Giraffe wurde als Qilin interpretiert, da sie dem mythologischen Geschöpf äußerlich ähnelte, und wurde als Zeichen göttlicher Bestätigung für die kaiserliche Herrschaft angesehen.

Der Qilin in der modernen Kultur

Heute ist das Bild des Qilin nach wie vor ein starker Bestandteil der chinesischen Kultur. Es taucht in Filmen, Literatur und sogar in modernen Logos und Maskottchen auf, die mit Tugend, Frieden und Glück assoziiert werden. Seine Rolle als Beschützer des Friedens und als Zeichen göttlicher Weisheit bleibt eine kraftvolle Symbolik in der heutigen Zeit.

Literatur

  • Johny Cherry: Fabeltiere. Von Drachen, Einhörnern und anderen mythischen Wesen. Reclam, Stuttgart 2009, ISBN 978-3-15-020185-5, S. 101–102.
  • Josef Guter: Lexikon der Götter und Symbole der Alten Chinesen. Marix, Wiesbaden 2004, ISBN 3-937715-04-5, S. 266–267.
  • Wolfgang Münke: Mythologie der chinesischen Antike. Mit Ausblick auf spätere Entwicklungen. Peter Lang, Europäischer Verlag der Wissenschaften, Frankfurt am Main 1998, ISBN 3-631-32776-5, S. 55.