Sonnenflecken

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Sonnenfleck (Durchmesser ca. 20.000 km); die Granulation der Sonnenoberfläche ist durch die Konvektionsströmungen in der darunter gelegenen Schicht bedingt. Anders als bei den durch Magnetfelder erzeugten Sonnenflecken handelt es sich hier um ein rein thermisches Phänomen. Die dunklen Ränder der Konvektionszellen, an denen das abgekühlte Plasma wieder absinkt, sind etwa 500 °K kühler als das heller leuchtende heiße Plasma, das in der Mitte aufsteigt.
Veränderung der Sonnenfleckenhäufigkeit seit 1610

Sonnenflecken erscheinen als dunkle Gebilde auf der sichtbaren Sonnenoberfläche, der (Photosphäre). Sie sind um 1000 - 1500°C kühler als die restliche Sonnenoberfläche, die eine durchschnittliche Temperatur von etwa 5500°C hat. Ihr vermehrtes Auftreten zeigt eine erhöhte Sonnenaktivität an, die zu starken lokalen Schwankungen des solaren Magnetfeldes führt, die die Konvektion behindern und dadurch die Abkühlung hervorrufen. Die starken Magnetfelder rufen auch gewaltige Sonneneruptionen hervor. Die Sonnenflecken sind relativ kurzlebig; nur etwa 50 % der Flecken werden älter als zwei Tage und nur 10 % älter als elf Tage; größere Sonnenfleckengruppen sind in der Regel langlebiger[1].

Sonnenfleckenzyklus

Der Sonnenfleckenzyklus folgt einem Rhythmus von etwa 11 Jahren. Während eines Fleckenzyklus ändert sich die magnetische Polarität der lokalen Magnetfelder nicht. Mit dem folgenden Fleckenzyklus erfolgt allerdings eine Umpolung, sodass insgesamt ein 22-jähriger Zyklus vorliegt. Die Dauer der Zyklen schwankt dabei innerhalb gewisser Grenzen. So lag der durchschnittliche Rhythmus im 20. Jahrhundert bei etwa 10,2 Jahren. Es treten aber auch Zyklen von 9 bis 14 Jahren auf. Während des Minimums sind oft monatelang keine Flecken zu beaobachten und die Energieabstrahlung der Sonne verringert sich zu dieser Zeit um etwa 1 ‰.

Minima und Maxima der Sonnenfleckenaktivität

14C als Indikator der Sonnenaktivität der letzten 1100 Jahre.
Die Sonnenaktivität der letzten 2000 Jahre

In der Vergangenheit gab es wiederholt Minima und Maxima der Sonnenfleckenaktivität. Im Zeitraum 1010 bis 1140[2], nach engerer Definition von 1040 bis 1080, fand das nach dem niederländischen Astronomen Jan Hendrik Oort benannte Oort-Minimum statt. Es lässt sich nur indirekt durch den verringerten 14C-Gehalt in den Jahresringen der Bäume nachweisen; eine direkte Beobachtung der Sonnenflecken war im Mittelalter noch nicht möglich. Ihm folgte zwischen 1150 und 1300 das Mittelalterliche Maximum (alternativ auch zwischen 1100 und 1250 datiert), das sich mit der Mittelalterliche Warmzeit überschneidet, die auf der Nordhalbkugel zwischen 950 und 1250 ihren Höhepunkt erreichte. Um 1300 schloß sich das nach dem Astronomen Rudolf Wolf benannte Wolf-Minimum an. Zwischen 1420 und 1570, mit dem Schwerpunkt zwischen 1460 und 1550, folge das nach Gustav Spörer benannte Spörer-Minimum.

Besonders ausgeprägt war das nach dem englischen Astronomen und Bibelforscher Edward Walter Maunder und seiner Gattin Annie Maunder benannte Maunder-Minimum, das zwischen 1645 und 1715 stattfand und mit der mittleren Kleinen Eiszeit zusammenfiel, die etwa vom Anfang des 15. Jahrhunderts bis in das 19. Jahrhundert hinein währte. Ihr folgte von 1790 bis 1830 das nach John Dalton benannte Dalton-Minimum[3]. Um 1914 begann das Moderne Maximum, das um 1960 seinen Höhepunkt erreichte und um 2000 endete und nun vermutlich in ein neues Minimum übergeht[4][5].

Geistige Hintergründe

Der Ursprung der Sonnenflecken auf der alten Sonne

Die tieferen Ursachen der Sonnenfleckenbildung sind nach Rudolf Steiner geistiger Natur und müssen bereits auf der alten Sonne gesucht werden. Die dunklen Flecken der Sonne sind durch jene Wesenheiten bedingt, die auf der kosmischen Entwicklungsstufe des alten Saturn zurückgeblieben sind, der überwiegend noch eine lichtlose Wärmewelt war.

"Innerhalb dieser Sonnenmasse kamen nicht alle Wesen zu der Entwicklungsstufe, von der ich Ihnen gesprochen habe. Manche blieben zurück auf der Stufe des Saturndaseins. Sie konnten das, was in den Weltenraum hineinstrahlte, nicht in sich aufnehmen und nach der Aufnahme zurückschicken. Sie mußten es direkt zurückschicken, sie konnten sich nicht damit durchdringen. Diese Wesenheiten erschienen deshalb auf der Sonne als eine Art von dunklen Eingliederungen, als etwas, was nicht Eigenlicht aussenden konnte. Und weil sie in der Sonnenmasse eingeschlossen waren, umgeben von einer Eigenlicht aussendenden Masse, wirkten sie wie dunkle Stellen. Wir müssen daher unterscheiden solche Sonnenstellen, die das, was sie empfangen hatten, in den Weltenraum hinausstrahlten, und solche, die nichts hinausstrahlen konnten. So wirkten sie wie dunkle Einschiebsel innerhalb der Sonnenmasse; sie hatten auf dem Saturn nichts hinzugelernt. Ebenso, wie Sie im menschlichen Leibe auch nicht überall Drüsen und Wachstumsorgane finden, sondern er durchsetzt ist von Totem, Eingegliedertem, ebenso war die Sonne durchsetzt von diesen dunklen Einschiebseln.

Unsere heutige Sonne ist der Nachkomme der alten Erdensonnenmasse. Sie hat herausgeworfen den Mond und die Erde und hat das Vortrefflichste zurückbehalten. Dasjenige, was in der damaligen Sonnenmasse vorhanden war als Reste vom Saturn, hat seine Rudimente in der heutigen Sonne in den sogenannten Sonnenflecken. Sie sind die letzten Rudimente des Saturn, die als dunkle Einschiebsel in der leuchtenden Sonnenmasse verblieben. Unsere okkulte Weisheit deckt die verborgenen geistigen Quellen der physischen Tatsachen auf. Die physische Wissenschaft konstatiert die physischen Ursachen der Sonnenflecken durch ihre Astronomie und Astrophysik; die geistigen Ursachen aber liegen in jenen zurückgebliebenen Rückständen des Saturn." (Lit.: GA 99, S. 101f)

Michael und das Eisen als Grundlage der menschlichen Freiheit

"Es ist Ihnen ja bekannt die Erscheinung der Sonnenflecken, die mit einer gewissen Regelmäßigkeit auf der Sonne auftreten. Die Sonne bekommt dunkle Flecken. Es wird in der äußeren materiellen Wissenschaft viel gestritten über diese Sonnenflecken und was sie für eine Bedeutung haben. Wenn man aber genauer verfolgen würde, was die Bedeutung dieser Sonnenflecken ist, so würde man finden: Da wird vom Inneren der Sonne fortwährend die Anregung gegeben, daß Sonnensubstanz durch diese dunklen Tore ausgeworfen wird ins Weltenall. Und was so von der Sonne als Sonnensubstanz in den Kosmos hinausgeworfen wird, das erscheint dann innerhalb unseres Sonnensystems als Kometen und Meteore, auch als die bekannten Sternschnuppen. Diejenigen Wesenheiten, die innerhalb der Sonne die Welt verwalten, sie werfen, insbesondere in unserem Zeitalter, diese Dinge in unser Zeitalter hinein. Sie haben es schon früher getan, die Dinge sind nicht erst heute aufgetreten, aber sie bekommen nun eine andere Bedeutung, als sie früher gehabt haben. Deshalb sagte ich: In den früheren Zeitaltern haben vorzugsweise die geistigen Impulse gewirkt, die im Sternensystem da sind. Nun beginnen diese Impulse, die da im ausgeworfenen Eisen liegen, eine besondere Bedeutung zu haben für den Menschen. Diese Impulse sind es, die nun ein besonderer Geist, der hier wieder seine besondere Bedeutung gewinnt und den wir den Michael-Geist nennen, im Kosmos anwendet - im Dienste des Geistigen im Kosmos. So daß für unser Zeitalter dasjenige im Kosmos eingetreten ist, was in den früheren Zeitaltern nicht in demselben Grade vorhanden war: daß das kosmische Eisen in seiner geistigen Bedeutung dem Michael-Geist die Möglichkeit gibt, zu vermitteln zwischen dem Übersinnlichen und dem Sinnlichen der Erde. Und so haben wir auf der einen Seite eine Art kriegerischen Geistes in der Welt, die man betritt, wenn man in unserem Zeitalter hinter das sinnliche Dasein kommt. Wenn in unserem Zeitalter der Mensch zum übersinnlichen Schauen kommt, wenn er die Schwelle übertritt und nun nicht den Blick auf die Dinge richtet, die ihn zunächst menschlich-persönlich angehen, sondern auf die Dinge, welche die großen Weltangelegenheiten sind und unserer ganzen Zivilisation zugrunde liegen, dann dringt sein Blick in diese Welt hinein, und er erschaut dort Kampf, Streit, geistigen Kampf. Es streitet, es kriegt hinter den Kulissen des Daseins im Geistigen. Und das, was bis zur physischen Deutlichkeit von den Sonnengeistern als Eisen hineingeworfen wird in den Kosmos, das wird dann im umfassendsten Sinne kosmische Rüstung des Michael, der nun seine Aufgabe in diesem kosmischen Kampfe hat, um gegenüber diesen Mächten des Kampfes und Krieges hinter den Kulissen der Zivilisation der Menschheit im rechten Sinne vorwärtszuhelfen. So daß einem auf der einen Seite entgegentritt Streit und Kampf, auf der anderen Seite die Bemühungen des Michael.

Das alles hängt aber wieder zusammen mit der Entwickelung der menschlichen Freiheit. Denn sehen Sie, wir haben als Erdenmenschen Eisen in unserem Blut. Wären wir Wesen, die kein Eisen in ihrem Blute hätten, so könnte in unseren Seelen ganz gut auch das Freiheitsgefühl, der Freiheitsimpuls auftauchen, aber wir hätten nie einen Körper, den wir benutzen könnten, um diesen Freiheitsimpuls zur Ausführung zu bringen. Daß wir die Freiheitsidee, den Freiheitsimpuls nicht nur fassen können, sondern daß wir in unserem Körper auch die Kraft fühlen, diesen Körper zu einem Träger des Freiheitsimpulses zu machen, das rührt davon her, daß wir in unserem Zeitalter lernen können, wie Michael das kosmische Eisen, das auch früher ausgeworfen worden ist, in seinen Dienst zu stellen vermag, und daß wir lernen können, wenn wir immer mehr und mehr den Michael-Impuls verstehen, das innere Eisen in uns in den Dienst des Freiheitsimpulses zu stellen. Das äußere Materielle bekommt immer erst dann einen Sinn, wenn wir es als Ausdruck des Geistigen in der Welt verstehen lernen. Und das Eisen in unserem Blute müssen wir in diesem Zeitalter in der richtigen Weise zu gebrauchen lernen, denn überall da, wo das Eisen auftritt, ist der Impuls gegeben aus dem Kosmos heraus, aus dem Menschen heraus, daß sich die Freiheit entwickele. Aus einem tiefen Instinkt heraus haben daher die alten Initiierten dem Mars das Eisen zugeschrieben, das mit seiner Wichtigkeit im Blut zugleich die Wichtigkeit im Kosmos bekommt." (Lit.: GA 231, S. 111ff)

Sonnenflecken und die kosmische Intelligenz

Die Sonnenflecken sind ein Anzeichen dafür, dass die von Michael verwaltete kosmische Intelligenz immer mehr abnimmt.

"Sie wissen: Alle elf Jahre ungefähr haben wir eine Sonnenfleckenperiode; die Sonne scheint so auf die Erde, daß gewisse Stellen dunkel sind, daß gewisse Stellen fleckig sind. Das war nicht immer so. Die Sonne glänzte in sehr alten Zeiten als eine gleichförmige Scheibe herunter, Sonnenflecken waren nicht da. Und die Sonne wird nach Tausenden und Tausenden von Jahren wesentlich viel mehr Flecken haben als heute, sie wird immer fleckiger. Das ist immer die äußere Offenbarung dessen, daß die Michael-Kraft, die kosmische Kraft der Intelligenz immer mehr abnimmt. In dem Vermehren der Sonnenflecken durch die kosmische Entwickelung zeigt sich der Verfall der Sonne; immer mehr zeigt sich das Matterwerden, das Altwerden der Sonne im Kosmos. Und an dem Auftreten einer genügend großen Anzahl von Sonnenflecken erkannten die anderen planetarischen Intelligenzen, daß sie nicht mehr von der Sonne beherrscht sein wollen. Sie nahmen sich vor, die Erde nicht mehr von der Sonne abhängig sein zu lassen, sondern direkt vom gesamten Kosmos. Das geschieht durch die planetarischen Ratschlüsse der Archangeloi. Namentlich unter der Führung des Oriphiel geschieht diese Emanzipierung der planetarischen Intelligenz von der Sonnenintelligenz. Es war ein vollständiges Trennen von bis dahin zusammengehörigen Weltgewalten. Die Sonnenintelligenz des Michael und die planetarischen Intelligenzen gerieten nach und nach in kosmische Opposition zueinander." (Lit.: GA 237, S. 170f)

Siehe auch

Literatur

Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
Freie Werkausgaben gibt es auf steiner.wiki, bdn-steiner.ru, archive.org und im Rudolf Steiner Online Archiv.
Eine textkritische Ausgabe grundlegender Schriften Rudolf Steiners bietet die Kritische Ausgabe (SKA) (Hrsg. Christian Clement): steinerkritischeausgabe.com
Die Rudolf Steiner Ausgaben basieren auf Klartextnachschriften, die dem gesprochenen Wort Rudolf Steiners so nah wie möglich kommen.
Hilfreiche Werkzeuge zur Orientierung in Steiners Gesamtwerk sind Christian Karls kostenlos online verfügbares Handbuch zum Werk Rudolf Steiners und Urs Schwendeners Nachschlagewerk Anthroposophie unter weitestgehender Verwendung des Originalwortlautes Rudolf Steiners.

Weblinks

 Wiktionary: Sonnenfleck – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Commons: Sonnenflecken - Weitere Bilder oder Audiodateien zum Thema
Commons: Sonnenfleckenzyklen - Weitere Bilder oder Audiodateien zum Thema

Einzelnachweise

  1. The Lifetime of a Sunspot Group. In: Ionospheric Prediction Service (IPS). The Australian Space Weather Agency, abgerufen am 23. Mai 2016.
  2.  Damon, P. E. u. a.: Secular Variation of Δ14C during the medieval solar Maximum: a proposal report, Proceedings of the 16th International 14C Conference. In: Radiocarbon. Vol. 40, Nr. 1, 1998, S. 343-350.
  3. Dalton minimum. In: Encyclopædia Britannica Online. Abgerufen am 13. November 2015.
  4.  G. Usoskin u. a.: Evidence for distinct modes of solar activity. In: Astronomy & Astrophysics. 2014, doi:10.1051/0004-6361/201423391.
  5.  Sarah Ineson u. a.: Regional climate impacts of a possible future grand solar minimum. In: Nature Communications. 23. Juni 2015, doi:10.1038/ncomms8535.