Astronom

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Historische Darstellung eines Astronomen bei der Arbeit
Jan Vermeer 1668, Der Astronom
Galileo Galilei, einer der Väter der modernen Astronomie (hier durch häufige Sonnenbeobachtung schon fast erblindet). Porträt J.Sustermans 1636
Henrietta Swan Leavitt (1868-1921) entdeckte die Perioden-Leuchtkraft-Beziehung der Cepheiden.

Ein Astronom bzw. eine Astronomin (von griech. ἄστρον ástronStern, Gestirn‘ und νόμος nómos ‚Gesetz‘) ist eine (meist akademisch gebildete) Person, die sich wissenschaftlich mit der Astronomie beschäftigt.

Als Hobby- oder Amateurastronomen werden Personen bezeichnet, die sich aktiv (durch Sternführungen, Beobachtung, Berechnungen oder Fachliteratur) in der Himmelskunde betätigen, während das Wort Sternfreund eher emotionales Interesse an der Astronomie bedeutet.

Haupttätigkeit der Astronomen

Beschränkt man den Begriff Astronom auf jene Wissenschaftler, die sich hauptberuflich der Astronomie widmen, dann sind meist zwei der folgenden Tätigkeiten Gegenstand des Berufs:

Der Beruf des Fachastronomen setzt im Regelfall ein Hochschulstudium der Astronomie oder verwandter Naturwissenschaften voraus, etwa ein Diplom der Physik oder Astronomie (nur in Österreich), manchmal auch Studienabschlüsse aus Mathematik, Geodäsie, Aeronautik und anderen. Das Verfassen einer Dissertation schließt sich in den meisten Fällen an, denn die abgeschlossene Promotion gilt oft als Einstellungsvoraussetzung.

Gewandeltes Berufsbild

Das Berufsbild des Astronomen hat sich in den letzten Jahrzehnten stark gewandelt. In der Vergangenheit beobachteten Astronomen überwiegend den Himmel mittels optischer Teleskope an Sternwarten. Heute arbeiten die meisten Astronomen an sehr spezialisierten Fragestellungen und überwiegend am Computer. Sie verwenden elektromagnetische Signale aus allen Wellenlängenbereichen, von der kurzwelligen Gammastrahlung bis zu den längsten Radiowellen. Viele Messdaten werden auch über das Internet verbreitet – insbesondere bei regelmäßigen internationalen Messkampagnen wie im IVS – beziehungsweise vom Netz übernommen.

Daher arbeiten Astronomen heute kaum mehr am Fernrohr selbst, sondern nur einen vergleichsweise kurzen Teil ihrer Arbeitszeit in den Kontrollräumen der Sternwarten. Die dort gewonnenen Daten werden meist außerhalb der Nachtdienste ausgewertet und aufbereitet. Immer mehr gewinnt das so genannte „service mode observing“ (Beobachtung auf Abruf) an Bedeutung: es werden nur Beobachtungsziel und -art angegeben werden, während die Beobachtungen unabhängig oder automatisiert an den Teleskopen beziehungsweise von Erdsatelliten durchgeführt werden.

Fach- und Amateurastronomen

Da viele Studenten des Faches später auf anderen Gebieten arbeiten, hängt es von ihrem Selbstverständnis ab, ob sie sich auch weiterhin als Astronom bezeichnen. Inwieweit wissenschaftlich tätige Amateurastronomen als Astronomen im eigentlichen Sinn zu nennen sind, ist ebenfalls offen. Besonders in früheren Jahrhunderten ist eine Trennung zwischen Fachastronom und Amateur wenig zweckmäßig, wie etwa das Beispiel von Wilhelm Olbers zeigt.

Da die Astronomie nach wie vor eine Wissenschaft ist, die auch im professionellen Bereich von einzelnen und kleinen Forschungsgruppen geprägt ist, haben auch Amateure mit der entsprechenden Begabung und Ausrüstung die Möglichkeit, mitzuwirken. Amateure sind oft dort erfolgreich, wo eine kontinuierliche Beobachtung notwendig ist, aber wegen der Kosten durch Großteleskope kaum professionell machbar ist, etwa die Asteroiden- und Kometenüberwachung oder auf dem Gebiet veränderlicher Sterne sowie der Astrometrie.

Dienstzeit

Da Astronomen naturgemäß – wenn auch durch die moderne Beobachtungs- und Informationstechnik nicht mehr so ausgeprägt wie früher – ihre Tätigkeit in der Nacht ausüben, erfordert die Arbeit eines Berufsastronomen klare Regelungen zur Dienstzeit.

Die Zeiten des „astronomischen Schlafmangels“, über die auch berühmte Astronomen manchmal in ihren Briefen oder Berichten geklagt haben, sind allerdings größtenteils vorüber. Moderne Sternwarten sind meistens mit Technologien ausgerüstet, die ein gewisses Maß an Fernbedienung erlauben oder sogar international anbieten, wie z. B. einige Observatorien auf Hawaii oder ESO-Sternwarten wie in Chile. Da visuelle Messungen oder Kontrollen nur mehr selten erforderlich sind und elektro-optische Sensoren grundsätzlich auch eine Funktionskontrolle über EDV oder über das Internet erlauben, werden durchgehend nächtliche Arbeitszeiten zunehmend seltener.

Siehe auch

Weblinks

 Wiktionary: Astronom – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Commons: Astronomen - Weitere Bilder oder Audiodateien zum Thema
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