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Terran

Als Terran (von lat. terra „Erde“) oder Kleinkontinent werden in der Geologie kleinere, unabhängige Krustensegmente bezeichnet, die sich durch tektonische Prozesse wie Plattenverschiebungen, Kollisionen und Subduktion von größeren Kontinenten getrennt oder an diese angelagert haben. Terrane können verschiedene geologische Merkmale aufweisen, die sich deutlich von den umliegenden Gebieten unterscheiden, darunter unterschiedliche Gesteinsarten, Fossilien und geologische Strukturen. Der Begriff wurde in der geologischen Fachliteratur erstmals in den 1970er Jahren verwendet.[1][2] Den Namen prägte William Porter Irwin. Besonders einflussreich war die Arbeit von Paul Coney, David Lawrence Jones und John W. H. Monger, die den Begriff in einem Artikel in der Zeitschrift Nature im Jahr 1980 populär machten.[3]
Entstehung und Bedeutung von Terranen
Die Bildung von Terranen ist eng mit der Plattentektonik verbunden. Terrane entstehen häufig in konvergenten Plattengrenzen, wo Ozeanplatten unter Kontinentalplatten subduziert werden. Dabei können Fragmente von ozeanischer Kruste, Inselbögen oder mikrokontinentale Fragmente abgerissen und auf die kontinentale Kruste akkretiert werden. Dieser Prozess wird auch als terrane Akkretion bezeichnet.
Terrane spielen eine zentrale Rolle in der geologischen Forschung, da sie Hinweise auf vergangene tektonische Aktivitäten und die geologische Evolution der Erde liefern. Die Untersuchung von Terranen ermöglicht es, die Geschichte der Plattenbewegungen und die Entwicklung von Kontinenten nachzuvollziehen. Beispielsweise ist die Zusammensetzung und Anordnung von Terranen in der heutigen Erdkruste ein Schlüssel zur Rekonstruktion ehemaliger Superkontinente wie Pangaea und Rodinia.
Beispiele
Ein bekanntes Beispiel sind die Wrangellia-Terrane in Nordamerika, der aus einer Reihe geologisch unterschiedlicher Fragmenten bestehen, die durch tektonische Prozesse auf den nordamerikanischen Kontinent aufgeschoben wurden. Ein weiteres Beispiel ist Avalonia, das heute Teile von Westeuropa und Nordamerika umfasst und ursprünglich ein eigenständiger Kleinkontinent war.
Literatur
- David G. Howell: Terranes, Scientific American, November 1985
- David G. Howell: Tectonics of suspect terranes, Chapman and Hall 1989
- J. D. Keppie: Northern Appalachian terranes and their accretionary history. Geological Society of America, Special Paper, Bd. 230 1989, S. 159–192
- Howell, D.G. (1989). Tectonics of suspect terranes. Chapman and Hall.
- Moores, E.M., & Twiss, R.J. (1995). Tectonics. W.H. Freeman and Company.
- Stampfli, G.M., & Borel, G.D. (2002). A plate tectonic model for the Paleozoic and Mesozoic constrained by dynamic plate boundaries and restored synthetic oceanic isochrons. Earth and Planetary Science Letters, 196(1-2), 17-33.
- Dickinson, W.R. (2004). Evolution of the North American Cordillera. Annual Review of Earth and Planetary Sciences, 32, 13-45.
- M. S. Oczlon: Terrane Map of Europe. Gaea Heidelbergensis, Bd. 15, 2006
Einzelnachweise
- ↑ Rolf Meissner, The Little Book of Planet Earth, Copernicus Books 2002, S. 199 (englisch)
- ↑ Biographie von David Jones, Berkeley (englisch)
- ↑ Coney, P.J., Jones, D.L., & Monger, J.W.H. (1980). Cordilleran suspect terranes. Nature, 288(5792), 329-333.