Kontinent

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Sieben Kontinente
Eine aus Satellitenaufnahmen zusammengestellte Weltkarte der sieben Weltmeere und der sieben Kontinente
Die Lithosphärenplatten der Erde
Pangaea im Cisuralium (Unterperm)

Ein Kontinent (lat. terra continens „zusammenhängendes Land“) ist eine große zusammenhängende Landmasse, die durch Wasser oder andere natürliche Grenzen weitestgehend abgeschlossen ist. Geographisch gesehen umfassen die Kontinente knapp 30% der Erdoberfläche, insgesamt etwa 148 Millionen Quadratkilometer. Geologisch werden auch die vom Flachmeer bedeckten Festlandsockel - das Schelf - dem Kontinent zugerechnet. Wie viele Kontinente es gibt, hängt von der Zählweise ab - die Zahl schwankt zwischen 4 und 7. Die amerikanische National Geographic Society und die britische Royal Geographical Society (RGS) unterscheiden folgende sieben Kontinente:

Nach der von Alfred Wegener erstmals 1915 in Die Entstehung der Kontinente und Ozeane veröffentlichten Theorie der Kontinentaldrift sind die Kontinente in beständiger langsamer Bewegung begriffen. Aus der genauen Passung der Küstenlinien von Südamerika und Afrika schloss Wegener, dass im späten Perm am Ende des Paläozoikums alle Kontinente zu einem Superkontinent vereinigt waren, den er Pangäa nannte. Nach dem modernen Modell der Plattentektonik geht man davon aus, dass es bereits davor weitere Superkontinente gab, die wieder zerfallen sind. Der sog. Wilson-Zyklus beschreibt ein zyklisches Entstehen und Vergehen dieser Superkontinente im Laufe der Erdentwicklung.

Die Kontinente sind Teile der Lithosphäre, die sich in sieben große und eine Reihe kleinerer Lithosphärenplatten gliedert, die gleichsam auf der darunterliegenden dichteren und plastisch fließenden Asthenosphäre (von griech. a + sthenos „ohne Festigkeit“) schwimmen und sich nach dem Modell der Plattentektonik durch die endogene Dynamik der Erde gegeneinander bewegen. Die meisten gebirgsbildenden und vulkanischen Prozesse finden an den Plattenrändern statt.

Die Lage der Kontinente als Ausdruck kosmischer Kräfte

Auch Rudolf Steiner ging davon aus, dass die Kontinente „schwimmen“ und darüber hinaus nur durch kosmische Kräfte in ihrer jeweiligen Position festgehalten werden. In seinen «Arbeitervorträgen» stellte er die Sache vereinfachend so dar:

"Denn die Erde ist ja fortwährend so - nur muß man große Zeiträume in Betracht ziehen - , daß ihre Oberflächen steigen und fallen, steigen und fallen. Wenn zum Beispiel hier das Meer ist (es wird gezeichnet), und da oben Land» so schwimmt dieses Land da im Meere. Alles Land schwimmt nämlich im Meere. Kann man sich das vorstellen? Es ist nicht so, daß das hinuntergeht bis zum Grund, sondern das Land, alle Lander, schwimmen im Meere. Unter den Ländern ist auch Meer.

Nun werden Sie sagen: Warum schwimmt denn das nicht hin und her wie ein Schiff? Ich will Ihnen zuerst etwas anderes noch sagen. Tatsächlich schwimmen die Länder im Meere, aber nehmen Sie an, das sei Großbritannien, England (es wird gezeichnet). England ist eine Insel. Die schwimmt tatsächlich so im Meere, schwimmt allerdings in der Nahe von Europa, und die Entfernung ändert sich nicht. Aber selbst nach naturwissenschaftlichen Ansichten war das nicht immer so, wie es jetzt ist, sondern es gab auch Zeiten, in denen das Wasser da oben drüber ging. Da war England unter dem Meer drunten. Man kam dann, wenn man dieses Stückchen Meer durchquerte, natürlich auf den Boden. Also die Sache ist so, daß es Zeiten gegeben hat, wo England unter dem Meere war.

Ja, die Sache ist sogar so: Wenn Sie den Boden von England untersuchen, dann finden Sie in diesem Boden gewisse versteinerte Tiere. Aber die sind nicht alle gleich. Wenn Sie hier ein Stück Boden von England untersuchen, und weiter oben wieder, so sind da ganz andersartige versteinerte Tiere, und noch weiter oben sind wiederum ganz andere versteinerte Tiere und noch weiter oben wiederum ganz andersartige versteinerte Tiere. Vier aufeinanderfolgende Lagen von versteinerten Tieren findet man im Boden von England!

Woher kommen denn diese versteinerten Tiere? Wenn das Meer ein Land überschwemmt, dann sterben die Tiere ab. Ihre Schalen fallen hinunter, und die Tiere werden versteinert. Wenn ich vier übereinander folgende Lagen finde in einem Boden, so muß das betreffende Land viermal vom Meer überschwemmt worden sein. Da hat es immer eine Lage abgesetzt. Und so findet man bei England, daß das Land viermal oben und wieder unten war. Viermal war England über Wasser, ist immer wieder gestiegen.

Nun können Sie fragen: Warum geht denn solch eine Insel, die eigentlich im Wasser schwimmt, nicht hin und her wie ein Schiff? Ja, von der Erde aus wird sie nämlich nicht gehalten. Wenn es auf die Erde bloß ankäme, man kann es sich gar nicht vorstellen, wie da alles durcheinander gerüttelt würde! Da würde bald England an die Küste von Norwegen angeschlagen werden, bald nach Amerika hinübergeschlagen werden und so weiter, und die Länder würden alle durcheinandergeschlagen werden, wenn es bloß auf die Erde ankäme. Aber es kommt nicht bloß auf die Erde an, sondern die Sternkonstellation am Himmel sendet die Kräfte aus, welche ein Land an einer bestimmten Stelle festhalten. Also an der Erde liegt das nicht. Es liegt an der Sternkonstellation. Und man kann immer nachweisen: Wenn sich die Lage geändert hat, da hat sich die Sternkonstellation verändert - natürlich nicht die der Planeten, sondern der Fixsterne." (Lit.: GA 349, S. 204ff)

In der Lehrerkonferenz vom 25.4.1923 erläuterte Steiner weiter:

"... was ich selbst bei meinen Arbeitern in Dornach [Anm.: siehe oben] angestrebt habe, denen ich schon klarmachen konnte, daß ja eigentlich, sagen wir, solch eine Insel, wie zum Beispiel die britische Insel, im Meere schwimmt und festgehalten wird von außen durch Sternenkräfte. Man hat es zu tun mit einer Insel, die sitzt nicht auf Grund auf, sie schwimmt, sie wird von außen festgehalten. Im ganzen, im Prinzip wird die kontinentale Gestaltung und Inselgestaltung von außen durch den Kosmos bewirkt. Das ist bei der Konfiguration der Festländer überhaupt der Fall. Das sind Wirkungen des Kosmos, Wirkungen der Sternenwelt. Die Erde ist durchaus ein Spiegelbild des Kosmos, nicht etwas, was von innen bewirkt wird." (Lit.: GA 300c, S. 34f)

"In der Regel denkt man doch nicht darüber nach, wie es ausschaut, wenn man dem Mittelpunkt der Erde zukommt. Man kommt sehr bald in Schichten, wo es flüssig ist, gleich ob Wasser oder etwas anderes. Also schon nach dem, was man immerhin annimmt, schwimmen die Kontinente. Nun fragt es sich, warum sie nicht durcheinander purzeln, warum es nicht hin und hergeht, warum sie immer gleich weit voneinander entfernt sind, da doch die Erde allen möglichen Einflüssen ausgesetzt ist. Warum stoßen sie sich nun nicht; warum ist der Kanal zum Beispiel immer gleich breit? Da gibt es aus dem Inneren der Erde keine Erklärung dafür. Das kommt von außen. Es schwimmt ja alles Festland, das ist von den Sternen festgehalten. Es würde zerbrechen. Die Grundform des Meeres tendiert nach dem Sphärischen.

Es wird noch eine Frage gestellt nach näheren Einzelheiten. Dr. Steiner nimmt das Heft eines Lehrers, zeichnet die nachstehende Skizze hinein und gibt dabei Erklärungen:

Zeichnung aus GA 300c, S 43
Zeichnung aus GA 300c, S 43

Es ist interessant, der Gegensatz. Die Kontinente schwimmen, sie sitzen nicht auf. Die Kontinente auf der Erde werden von außen festgehalten durch Fixsternkonstellationen. Wenn die sich ändern, ändern sich auch die Kontinente. Auf alten Tellurien und Atlanten sind auch noch die Tierkreisbilder richtig eingezeichnet, mit diesen Beziehungen zwischen Fixsternkonstellation und Konfiguration der Erdoberfläche. Die Kontinente sind von der Peripherie herein gehalten; die große Sphäre hält die Erdteile. Der Mond dagegen wird dynamisch von der Erde gehalten, wie auf einem Zapfen. Der Mond geht so mit, wie wenn er einen richtigen Zapfen hätte." (Lit.: GA 300c, S. 43f)

Literatur

Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
Freie Werkausgaben gibt es auf steiner.wiki, bdn-steiner.ru, archive.org und im Rudolf Steiner Online Archiv.
Eine textkritische Ausgabe grundlegender Schriften Rudolf Steiners bietet die Kritische Ausgabe (SKA) (Hrsg. Christian Clement): steinerkritischeausgabe.com
Die Rudolf Steiner Ausgaben basieren auf Klartextnachschriften, die dem gesprochenen Wort Rudolf Steiners so nah wie möglich kommen.
Hilfreiche Werkzeuge zur Orientierung in Steiners Gesamtwerk sind Christian Karls kostenlos online verfügbares Handbuch zum Werk Rudolf Steiners und Urs Schwendeners Nachschlagewerk Anthroposophie unter weitestgehender Verwendung des Originalwortlautes Rudolf Steiners.


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