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Tonminerale: Unterschied zwischen den Versionen
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'''Tonminerale''' (kurz '''Ton''') sind einerseits feinstkörnige [[Mineral]]e mit einer durchschnittlichen Korngröße unter 2 µm, anderseits handelt es sich dabei um [[Wikipedia:Schichtsilikate|Schichtsilikate]], die aus zwei charakteristischen [[Struktur]]elementen aufgebaut sind, nämlich aus Tetraederschichten (T) aus eckenverknüpften SiO<sub>4</sub>-[[Wikipedia:Tetraeder|Tetraeder]]n (wobei [[Silicium|Si]] teilweise durch [[Aluminium|Al]] substituiert ist) und Oktaederschichten (O) aus kantenverknüpften AlO<sub>6</sub>-[[Wikipedia:Oktaeder|Oktaeder]]n (mit teilweiser Substitution von [[Aluminium|Al]] durch [[Magnesium|Mg]]). Je nach Anordnung dieser Schichten unterscheidet man Zweischicht- (TO: z.B. [[Wikipedia:Kaolinit|Kaolinit]] und [[Wikipedia:Chrysotil|Chrysotil]]), Dreischicht- (TOT: z.B. [[Wikipedia:Illit|Illit]], [[Wikipedia:Smektitgruppe|Smectit]] und [[Wikipedia:Vermiculit|Vermiculit]]) und Vierschicht-Tonminerale (TOTO: z.B. [[Wikipedia:Chloritgruppe|Chlorit]]). | '''Tonminerale''' (kurz '''Ton''') sind einerseits feinstkörnige [[Mineral]]e mit einer durchschnittlichen Korngröße unter 2 µm, anderseits handelt es sich dabei um [[Wikipedia:Schichtsilikate|Schichtsilikate]], die aus zwei charakteristischen [[Struktur]]elementen aufgebaut sind, nämlich aus Tetraederschichten (T) aus eckenverknüpften SiO<sub>4</sub>-[[Wikipedia:Tetraeder|Tetraeder]]n (wobei [[Silicium|Si]] teilweise durch [[Aluminium|Al]] substituiert ist) und Oktaederschichten (O) aus kantenverknüpften AlO<sub>6</sub>-[[Wikipedia:Oktaeder|Oktaeder]]n (mit teilweiser Substitution von [[Aluminium|Al]] durch [[Magnesium|Mg]]). Je nach Anordnung dieser Schichten unterscheidet man Zweischicht- (TO: z.B. [[Wikipedia:Kaolinit|Kaolinit]] und [[Wikipedia:Chrysotil|Chrysotil]]), Dreischicht- (TOT: z.B. [[Wikipedia:Illit|Illit]], [[Wikipedia:Smektitgruppe|Smectit]] und [[Wikipedia:Vermiculit|Vermiculit]]) und Vierschicht-Tonminerale (TOTO: z.B. [[Wikipedia:Chloritgruppe|Chlorit]]). | ||
Tonminerale entstehen entweder durch hydrolytische [[Wikipedia:Verwitterung|Verwitterung]] anderer [[Mineral]]e oder [[Gläser]] oder bilden sich neu als Ausscheidung aus übersättigten [[Wikipedia:Bodenlösung|Bodenlösung]]en. Sie sind sehr weich und plastisch verformbar und besitzen eine große [[Wikipedia:innere Oberfläche|innere Oberfläche]] an der Stoffe absorbiert und auch wieder desorbiert werden können. Aufgrund ihrer dadurch bedingten hohen [[Wikipedia:Kationenaustauschkapazität|Kationenaustauschkapazität]], namentlich für [[Kalium|K<sup>+</sup>]] und [[Wikipedia:Ammonium|NH<sub>4</sub><sup>+</sup>]], bestimmen die Tonminerale maßgeblich die Fruchtbarkeit der Böden, indem sie die [[Pflanzen]] mit den notwendigen Mineralstoffen versorgen. Tonminerale sind auch weitgehend wasserundurchlässig und regulieren den Wasserhaushalt der Böden. | |||
Tonminerale entstehen entweder durch hydrolytische [[Wikipedia:Verwitterung|Verwitterung]] anderer [[Mineral]]e oder [[Gläser]] oder bilden sich neu als Ausscheidung aus übersättigten [[Wikipedia:Bodenlösung|Bodenlösung]]en. Sie besitzen eine große [[Wikipedia:innere Oberfläche|innere Oberfläche]] an der Stoffe absorbiert und auch wieder desorbiert werden können. Aufgrund ihrer dadurch bedingten hohen [[Wikipedia:Kationenaustauschkapazität|Kationenaustauschkapazität]], namentlich für [[Kalium|K<sup>+</sup>]] und [[Wikipedia:Ammonium|NH<sub>4</sub><sup>+</sup>]], bestimmen die Tonminerale maßgeblich die Fruchtbarkeit der Böden, indem sie die [[Pflanzen]] mit den notwendigen Mineralstoffen versorgen. Tonminerale sind auch weitgehend wasserundurchlässig und regulieren den Wasserhaushalt der Böden. | |||
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Version vom 2. Juli 2015, 16:42 Uhr
Tonminerale (kurz Ton) sind einerseits feinstkörnige Minerale mit einer durchschnittlichen Korngröße unter 2 µm, anderseits handelt es sich dabei um Schichtsilikate, die aus zwei charakteristischen Strukturelementen aufgebaut sind, nämlich aus Tetraederschichten (T) aus eckenverknüpften SiO4-Tetraedern (wobei Si teilweise durch Al substituiert ist) und Oktaederschichten (O) aus kantenverknüpften AlO6-Oktaedern (mit teilweiser Substitution von Al durch Mg). Je nach Anordnung dieser Schichten unterscheidet man Zweischicht- (TO: z.B. Kaolinit und Chrysotil), Dreischicht- (TOT: z.B. Illit, Smectit und Vermiculit) und Vierschicht-Tonminerale (TOTO: z.B. Chlorit).
Tonminerale entstehen entweder durch hydrolytische Verwitterung anderer Minerale oder Gläser oder bilden sich neu als Ausscheidung aus übersättigten Bodenlösungen. Sie sind sehr weich und plastisch verformbar und besitzen eine große innere Oberfläche an der Stoffe absorbiert und auch wieder desorbiert werden können. Aufgrund ihrer dadurch bedingten hohen Kationenaustauschkapazität, namentlich für K+ und NH4+, bestimmen die Tonminerale maßgeblich die Fruchtbarkeit der Böden, indem sie die Pflanzen mit den notwendigen Mineralstoffen versorgen. Tonminerale sind auch weitgehend wasserundurchlässig und regulieren den Wasserhaushalt der Böden.