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Lehrer: Unterschied zwischen den Versionen
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'''Lehrer''' haben ganz allgemein die Aufgabe, zu '''lehren''', d.h. andere [[Mensch]]en dabei zu unterstützen, sich bestimmte [[Fähigkeiten]] und [[Kenntnisse]] zu erwerben. Diese können auf spezielle, rein äußere Zwecke gerichtet sein, wie in der berufsorientierten [[Ausbildung]], aber auch der allseitigen, zweckfreien [[Bildung]] dienen und dadurch zugleich die [[frei]]e Entfaltung der [[Individualität]] des [[Schüler]]s fördern. Dazu ist vor allem auch [[Erziehung]] im Sinne von [[Charakterbildung]] nötig, aber nicht nach vorgegebenen [[moral]]ischen Regeln, sondern als Hilfe, die ganz individuellen charakterlichen Anlagen zu entwickeln. Der Lehrer wird diese Aufgabe am besten erfüllen, wenn er selbst niemals aufhört, seine eigenen Kentnisse, Fähigkeiten und vor allem seine Individualität weiterzuentwickeln und wenn er genügend [[Aufmerksamkeit]], [[Selbstlosigkeit]] und [[Vorurteilslosigkeit]] aufbringt, um das [[Wesen]] seiner Schüler instinktiv erfassen zu können | '''Lehrer''' haben ganz allgemein die Aufgabe, zu '''lehren''', d.h. andere [[Mensch]]en dabei zu unterstützen, sich bestimmte [[Fähigkeiten]] und [[Kenntnisse]] zu erwerben. Diese können auf spezielle, rein äußere Zwecke gerichtet sein, wie in der berufsorientierten [[Ausbildung]], aber auch der allseitigen, zweckfreien [[Bildung]] dienen und dadurch zugleich die [[frei]]e Entfaltung der [[Individualität]] des [[Schüler]]s fördern. Dazu ist vor allem auch [[Erziehung]] im Sinne von [[Charakterbildung]] nötig, aber nicht nach vorgegebenen [[moral]]ischen Regeln, sondern als Hilfe, die ganz individuellen charakterlichen Anlagen zu entwickeln. Der Lehrer wird diese Aufgabe am besten erfüllen, wenn er selbst niemals aufhört, seine eigenen Kentnisse, Fähigkeiten und vor allem seine Individualität durch [[Selbsterziehung]] weiterzuentwickeln und wenn er genügend [[Aufmerksamkeit]], [[Selbstlosigkeit]] und [[Vorurteilslosigkeit]] aufbringt, um das [[Wesen]] seiner Schüler instinktiv erfassen zu können. Diese Anforderung wird insbesondere der [[Waldorflehrer]] an sich stellen. | ||
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Version vom 19. April 2013, 02:06 Uhr
Lehrer haben ganz allgemein die Aufgabe, zu lehren, d.h. andere Menschen dabei zu unterstützen, sich bestimmte Fähigkeiten und Kenntnisse zu erwerben. Diese können auf spezielle, rein äußere Zwecke gerichtet sein, wie in der berufsorientierten Ausbildung, aber auch der allseitigen, zweckfreien Bildung dienen und dadurch zugleich die freie Entfaltung der Individualität des Schülers fördern. Dazu ist vor allem auch Erziehung im Sinne von Charakterbildung nötig, aber nicht nach vorgegebenen moralischen Regeln, sondern als Hilfe, die ganz individuellen charakterlichen Anlagen zu entwickeln. Der Lehrer wird diese Aufgabe am besten erfüllen, wenn er selbst niemals aufhört, seine eigenen Kentnisse, Fähigkeiten und vor allem seine Individualität durch Selbsterziehung weiterzuentwickeln und wenn er genügend Aufmerksamkeit, Selbstlosigkeit und Vorurteilslosigkeit aufbringt, um das Wesen seiner Schüler instinktiv erfassen zu können. Diese Anforderung wird insbesondere der Waldorflehrer an sich stellen.
"Der Lehrende, der Erziehende darf ja nicht zuerst etwas theoretisch lernen und sich dann sagen: Was ich theoretisch gelernt habe, das wende ich jetzt auf das Kind in dieser oder jener Weise an. - Dadurch entfernt er sich von dem Kinde, er nähert sich nicht dem Kinde. Der Lehrer muß das, was er über den Menschen weiß, in eine Art höheren Instinkt hineinbekommen, so daß er in einer gewissen Weise instinktiv jeder Regung des einzelnen individuellen Kindeslebens gegenübersteht. Dadurch unterscheidet sich eben anthroposophische Menschenerkenntnis von jener, die heute üblich ist. Diejenige Menschenerkenntnis, die heute üblich ist, führt höchstens zur Erziehungsroutine, nicht aber zur wirklichen Erziehergesinnung und zur wirklichen Erzieherpraxis. Denn einer wirklichen Erzieherpraxis muß eine solche Menschenerkenntnis zugrunde liegen, die dem Kinde gegenüber in jedem Augenblick instinktiv wird, so daß man aus der ganzen Fülle dessen, was einem am Kinde entgegentritt, dem einzelnen Falle gegenüber weiß, was man zu tun hat." (Lit.: GA 306, S. 32)
"Es gibt im Grunde genommen auf keiner Stufe eine andere Erziehung als Selbsterziehung. Aus tieferen Gründen heraus wird ja das insbesondere durch die Anthroposophie eingesehen, die von wiederholten Erdenleben ein wirklich forschungsgemäßes Bewußtsein hat. Jede Erziehung ist Selbsterziehung, und wir sind eigentlich als Lehrer und Erzieher nur die Umgebung des sich selbst erziehenden Kindes. Wir müssen die günstigste Umgebung abgeben, damit an uns das Kind sich so erzieht, wie es sich durch sein inneres Schicksal erziehen muß." (Lit.: GA 306, S. 131)
Im höchsten Sinn steht der Geisteslehrer dem Geistesschüler, der den geistigen Schulungsweg beschreitet, auf dessen Wunsch als Freund mit Rat und Hilfe zur Seite, um seine geistigen Kräfte zu stärken. Geisteslehrer - und in abgeschwächter Form gilt das für jeden Lehrer - ist man durch innere Berufung und durch die eigenen Erfahrungen, die man auf dem Schulungsweg gemacht hat.
Siehe auch
Literatur
- Rudolf Steiner: Die pädagogische Praxis vom Gesichtspunkte geisteswissenschaftlicher Menschenerkenntnis. Die Erziehung des Kindes und jüngeren Menschen., GA 306 (1989), ISBN 3-7274-3060-5 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
![]() Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
Freie Werkausgaben gibt es auf steiner.wiki, bdn-steiner.ru, archive.org und im Rudolf Steiner Online Archiv. Eine textkritische Ausgabe grundlegender Schriften Rudolf Steiners bietet die Kritische Ausgabe (SKA) (Hrsg. Christian Clement): steinerkritischeausgabe.com Die Rudolf Steiner Ausgaben basieren auf Klartextnachschriften, die dem gesprochenen Wort Rudolf Steiners so nah wie möglich kommen. Hilfreiche Werkzeuge zur Orientierung in Steiners Gesamtwerk sind Christian Karls kostenlos online verfügbares Handbuch zum Werk Rudolf Steiners und Urs Schwendeners Nachschlagewerk Anthroposophie unter weitestgehender Verwendung des Originalwortlautes Rudolf Steiners. |