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Gottebenbildlichkeit
Die Gottebenbildlichkeit (hebr. צֶלֶם אֱלֹהִים, tzäläm elohim; griech. εἰκὼν τοῦ θεοῦ, eikōn tou theou; lat. imago dei) des Menschen ist ein zentrales Motiv der biblischen Schöpfungsgeschichte. Am sechsten Schöpfungstag wird Adam nach dem Bild (hebr. צֶ֫לֶם zäläm) und Gleichnis (hebr. דְּמוּת demuth) der Elohim erschaffen:
„Und es sprachen die Elohim: lasset uns den Adam machen nach unserem Bild als unser Gleichnis ... hebr. וַיֹּ֣אמֶר אֱלֹהִ֔ים נַֽעֲשֶׂ֥ה אָדָ֛ם בְּצַלְמֵ֖נוּ כִּדְמוּתֵ֑נוּ wajomär älohim na‘ asäh ádám be‘ zal‘ menú kidmuténu ...“
Der griechische Kirchenvater Irenäus von Lyon unterschied scharf zwischen dem „Abbild“ bzw. „Ebenbild“ Gottes (griech. εἰκών eikōn; lat. imago) und der „Ähnlichkeit“ (griech. ὁμοίωσις homóiōsis, lat. similitudo) zu Gott. Er antwortete damit auf die Herausforderung der Gnostiker, die die beiden Schöpfungsgeschichten der Bibel dahingehend interpretiert hatten, dass dadurch zwei verschiedene Menschen geschaffen wurden, nämlich laut Gen 1,26,LUT EU der himmlische, unvergängliche gottebenbildliche Mensch und nach Gen 2,7 LUT der vergängliche irdische Mensch. Zwar sei der Mensch in seinem Wesen unverlierbar nach dem Bild Gottes geschaffen, doch sei die Ähnlichkeit zu Gott anfangs noch unvollkommen. Erst durch einen langen Entwicklungsprozess könne der Mensch Gott aus freiem Entschluss immer ähnlicher werden. Um diese Entwicklung aber überhaupt zu ermöglichen, musste Gott durch den Christus Mensch werden. Nur durch den Christus konnte sich das göttliche Urbild ganz mit dem Menschen verbinden.
„Denn frei hat ihn Gott im Anfang erschaffen, mit eigener Macht wie mit eigener Seele, sodaß er mit freiem Willen ohne Zwang von Seiten Gottes Gottes Einsicht folgen sollte. Denn bei Gott ist kein Zwang; gute Erkenntnis aber ist bei ihm immerzu, und deswegen gibt er auch allen guten Rat. Er legte aber in den Menschen wie in die Engel die Gewalt zu wählen, denn auch die Engel sind mit Vernunft begabt, damit die, welche ihm gehorchen würden, mit Recht das Gute besäßen, von Gott verliehen, aber von ihnen bewahrt. Die aber ihm nicht gehorchten, die werden gerechterweise nicht bei dem Guten gefunden und empfangen die verdiente Strafe. Gab ihnen doch Gott in seiner Güte das Gute; sie aber bewahrten es nicht sorgfältig, noch erachteten sie es als wertvoll, sondern verachteten die überaus große Güte.“
Aus innerer Notwendigkeit war also der paradiesische Mensch noch nicht vollkommen.
„Sollte aber jemand sagen: „Wie denn? Konnte Gott nicht von Anfang an den Menschen vollkommen machen?“ so soll er wissen, daß Gott, der Unveränderliche und Unerschaffene, an und für sich alles vermag, das Erschaffene aber, eben weil es seinen Anfang erst später genommen hat, deshalb auch seinem Schöpfer nachstehen muß. Was eben geworden ist, kann nicht unerschaffen sein. Weil sie nicht unerschaffen sind, daher bleiben sie hinter dem Vollkommenen zurück. Weil sie jünger sind, darum sind sie gleichsam Kinder und folglich noch nicht gewöhnt und ungeübt in der Wissenschaft des Vollkommenen. Wie nämlich die Mutter ihrem Kinde vollkommene Speise reichen könnte, das Kind aber die zu starke Speise nicht vertragen kann, so war auch Gott imstande, dem Menschen die Vollkommenheit von Anfang an zu gewähren, der Mensch aber war unfähig, sie aufzunehmen; denn er war noch ein Kind. Und deswegen kam unser Herr in den letzten Zeiten, indem er alles in sich rekapitulierte, zu uns, nicht wie er selber hätte können, sondern wie wir ihn zu sehen vermochten. Er hätte nämlich in seiner unaussprechlichen Herrlichkeit zu uns kommen können; aber wir waren nicht im geringsten imstande, die Größe seiner Herrlichkeit zu ertragen. Und deshalb gab er, der das vollkommene Brot[1] des Vaters war, sich uns gleichsam wie Kindern als Milch — denn das war seine menschliche Ankunft — damit wir gleichsam von der Mutterbrust seines Fleisches genährt, durch solche Milchnahrung gewöhnt wurden, das Wort Gottes „zu essen und zu trinken“[2], und damit wir imstande wären, das Brot der Unsterblichkeit, welches der Geist des Vaters ist, in uns zu bewahren.“