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James Alan Shapiro

Aus AnthroWiki
Version vom 25. März 2019, 08:52 Uhr von imported>Odyssee

James Alan Shapiro (* 18. Mai 1943) ist ein US-amerikanischer Biologe, Experte für Bakteriengenetik und Professor am Department of Biochemistry and Molecular Biology an der University of Chicago.

Leben und Werk

Shapiro erwarb 1964 seinen Bachelor in Englisch am Harvard College. 1][6] Angeregt von einem genetischen Kurs wechselte er vom Englischen in die Naturwissenschaften und promovierte 1968 am Corpus Christi College in Cambridge in Genetik. Anschließend forschte er als Postdoc bei Jonathan Beckwith an der Harvard Medical School, wo er dem Team angehörte, das 1969 erstmals ein einzelnes Gen aus einem Organismus isolierte[1]. Über die möglichen gentechnischen Anwendungen seiner Forschung, die „schlimme Konsequenzen haben könnte, die wir nicht kontrollieren können“[2], war Shapiro ebenso wie Beckwith zutiefst beunruhigt[3][4]

Shapiro verbrachte zwei Jahre als Dozent für Genetik in Havanna, Kuba, bevor er für eine weitere Postdoc-Arbeit zu Harlyn Halvorson an die Brandeis University zurückkehrte[5] Seit 1973 arbeitet er als Professor für Mikrobiologie an der University of Chicago und war von Zeit zu Zeit auch Gastprofessor, darunter 1994 als Darwin Prize Visiting Professor an der University of Edinburgh.

Von Barbara McClintock, der Entdeckerin der Transposons („springende Gene“), habe er gelernt, die Natur mit einem naiven, unvoreingenommen Blick zu betrachten: „Eine der Sachen, die ich von Barbara gelernt habe, ist, dass es die Aufgabe des Wissenschaftlers ist, die Geheimnisse zu identifizieren, die Probleme der Wissenschaft zu sehen, für die es keine Lösungen gibt.“[5]

1979 schlug Shapiro erstmals die „Replikative Transposition“ als Mechanismus der Gen-Mobilität vor[6]. Nach seinem Modell werden Gene wie Retrotransposons von einer DNA-Sequenz auf eine andere übertragen, wobei sich aus den beiden Sequenzen intermediäre „Theta-Komplexe“ („Shapiro intermediates“) bilden[7].

Shapiro untersuchte auch Musterbildungen bei Bakterien, ein Bereich, in dem es seiner Meinung nach neue mathematische Prinzipien zu entdecken gibt, die auch dem Wachstum von Kristallen und den Formen kosmologischer Strukturen zugrunde liegen[5][8].

Veröffentlichungen

Bücher
  • James A. Shapiro: Evolution: A View from the 21st Century, Financial Times Prentice Hall 2013, ISBN 978-0133435535

Einzelnachweise

  1. Robert Reinhold: Scientists Isolate Single Gene in Step to Heredity Control, Artikel in The New York Times, 23. November 1969
  2. Playing With Biological Fire, Artikel in The New York Times, 8. Dezember 1969
  3. Jonathan R. Beckwith: Making genes, making waves: a social activist in science, Harvard University Press 2002, ISBN 978-0-674-00928-8
  4. Richard Knox: (January 20, 1970), "Harvard Geneticist Turns to Social Ills", Artikel in The Boston Globe, 20. Januar 1970
  5. Hochspringen nach: 5,0 5,1 5,2 Gina Kolata: The Biologist Who Saw a Pattern, Artikel in The New York Times, 13. Oktober 1992
  6. J. A. Shapiro: (1979), Molecular model for the transposition and replication of bacteriophage Mu and other transposable elements, in: Proceedings of the National Academy of Sciences of the United States of America, 76 (4), 1979, pp. 1933–1937, doi:10.1073/pnas.76.4.1933, PMC 383507, PMID 287033. pdf
  7. Frederic Bushman: Lateral DNA transfer: mechanisms and consequences, CSHL Press 2002, p. 46, ISBN 978-0-87969-621-4 google
  8. Making the complex simple, Artikel in The Economist, 25. Januar 2001