Eine freie Initiative von Menschen bei anthrowiki.at, anthro.world, biodyn.wiki und steiner.wiki mit online Lesekreisen, Übungsgruppen, Vorträgen ... |
Wie Sie die Entwicklung von AnthroWiki durch Ihre Spende unterstützen können, erfahren Sie hier. |
Use Google Translate for a raw translation of our pages into more than 100 languages. Please note that some mistranslations can occur due to machine translation. |
Bilderbewusstsein
Das Bilderbewusstsein, dessen Träger der Astralleib ist, hatte der Mensch auf dem alten Mond. Es ähnelte dem heutigen Traumbewusstsein. Im Gegensatz zu diesem stellten aber die Bilder, die der Mensch damals erlebte, Wirklichkeiten dar, während sich das heutige Traumbewusstsein weitgehend in zusammengewürfelten Reminiszenzen an das wache Tagesleben und bildhaften Abdrücken der Organtätigkeit erschöpft, die der Ätherleib dem Astralleib einbildet. Heute haben noch jene niederen Tiere das mondenhafte Bilder-Bewusstsein, die nicht von innen heraus ihrem Leid und ihrer Lust durch den Ton Ausdruck verleihen können.
Das Bilderbewusstsein beruhte darauf, dass die Sinnesorgane, ehe sie sich durch die luziferische Versuchung nach außen geöffnet hatten, von innen heraus symbolische Bilder erzeugten, die die Wirklichkeit repräsentierten. Ein Innen und Außen wurde dementsprechend damals noch nicht unterschieden. Da man sich nicht von der Welt unterscheiden konnte, war folglich auf dem alten Mond für den Menschen auch noch kein Selbstbewusstsein möglich.
Ein gegenständliches Bewusstsein gab es damals also noch nicht. Das Bilderbewusstsein äußerte sich vielmehr in frei flutenden Farben und Formen, die etwas von der inneren Qualität der Wesen und Dinge verkündeten. Unser heutiges Traumbewusstsein ist demgegenüber viel gegenständlicher.
Ehe sich während der Erdentwicklung auf der alten Atlantis in der ursemitischen Unterrasse das Ich-Bewusstsein entwickelte, hatten die Atlantier noch dieses Bilderbewusstsein.
Wenn es uns heute durch das Gedächtnis möglich ist, Bilder des einstmals Erlebten als Vorstellung vor das Bewusstsein zu rufen, so ist das die irdische Metamorphose des alten Mondenbewusstseins.
Das Bilderbewusstsein auf dem alten Mond
„Das ist ja der allercharakteristischste Unterschied zwischen der alten Mondenentwickelung und unserer gegenwärtigen Erdenentwickelung, daß das Bewußtsein aufgestiegen ist von einer Art alten Hellsehens, einer Art von Bilderbewußtsein, zu dem gegenwärtigen Gegenstandsbewußtsein. Im Grunde genommen betone ich das jetzt schon seit vielen Jahren, und schon vor vielen Jahren konnten Sie sich darüber unterrichten aus den ersten Aufsätzen in «Lucifer-Gnosis» über die Entwickelung aus der Akasha-Chronik heraus. Da schon wurde betont, wie das alte traumhafte Bilderbewußtsein, das unserer eigenen Wesenheit in der Vorzeit eigen war, sich heraufentwickelt hat zum Erdenbewußtsein, zu dem, was uns heute Bewußtsein von den äußeren Dingen gibt, das heißt von dem, was wir äußere Dinge im Raume im Gegensatz zu dem nennen, was wir selber im Innern sind. Diese Unterscheidung der äußeren Gegenstände von unserem eigenen Innenleben, das ist auch das Charakteristische unseres gegenwärtigen Bewußtseinszustandes. Wenn wir irgendeinen Gegenstand, zum Beispiel diese Rose, vor uns haben, so sagen wir: Diese Rose ist da im Raume. Sie ist abgesondert von uns. Wir stehen an einem anderen Orte als sie. Wir nehmen die Rose wahr und bilden uns eine Vorstellung von ihr. Die Vorstellung ist in uns, die Rose ist draußen. - Dieses Außen und Innen zu unterscheiden ist das Charakteristische unseres Erdenbewußtseins. So war das alte Mondenbewußtsein nicht. Dieser Unterschied von außen und innen wurde von jenen Wesenheiten, die das alte Mondenbewußtsein gehabt haben, gar nicht gemacht. Denken Sie einmal, Sie hätten, wenn Sie diese Rose ansehen, gar nicht das Bewußtsein, die Rose ist da draußen und Sie stellen sie im Innern vor, sondern Sie hätten das Bewußtsein: Wenn diese Rose da im Raume schwebt, so gehört ihr eigenes Wesen nicht nur dem Raume an, der in ihr abgeschlossen ist, sondern dieses Wesen dehnt sich aus in den Raum hinaus, und die Rose ist eigentlich in Ihnen.
- Ja, die Sache könnte noch weiter gehen. Denken Sie sich, Sie wenden den Blick zur Sonne und hätten nicht das Bewußtsein, die Sonne ist oben und Sie da unten, sondern das Bewußtsein, während Sie die Vorstellung der Sonne sich erzeugen, sei die Sonne in Ihnen, Ihr Bewußtsein ergreife die Sonne auf mehr oder weniger geistige Weise. Dieser Unterschied zwischen innen und außen wäre dann nicht vorhanden. Wenn Sie sich das klar machen, dann haben Sie die erste feste Eigenschaft dieses Bewußtseins, wie es war auf dem alten Monde.
Ein anderes Charakteristikum ist, daß es ein bildhaftes Bewußtsein war, so daß die Dinge nicht direkt als Gegenstände erschienen, sondern wie in Sinnbildern, so wie der Traum heute manchmal in Sinnbildern wirkt. Der Traum kann zum Beispiel so wirken, daß irgendein Feuer, das außer uns ist, wahrgenommen wird meinetwillen unter dem Sinnbild eines lichtausstrahlenden Wesens, wie in einem Bilde. Ähnlich so nahm das alte Mondenbewußtsein die Dinge wahr, sagen wir`, innerlich, aber auch bildhaft. Also ein bildhaftes, von der Eigenschaft der Innerlichkeit durchdrungenes Bewußtsein war dieses alte Mondenbewußtsein. Und es hatte noch einen weiteren wesentlichen Unterschied von unserem heutigen Bewußtsein. Es wirkte überhaupt nicht so, daß äußere Gegenstände vorhanden gewesen wären wie für das heutige Erdenbewußtsein. Das, was Sie heute Ihre Umgebung nennen, was Sie heute wahrnehrtien im pflanzlichen, im mineralischen, im menschlichen Reiche als die Sinnesgegenstände, das war für das Bewußtsein während der alten Mondenentwickelung überhaupt nicht vorhanden. Es ist wirklich auf einer untergeordneten traumhaften Stufe damals etwas Ähnliches vorhanden gewesen, wie es heute in der Seele vorhanden wenn die seherische Kraft, wenn das bewußte Hellsehen erwacht. Das erste Erwachen dieses hellseherischen Bewußtseins ist so, daß es in der ersten Zeit gar nicht schon auf äußere Wesenheiten geht. Darin liegt sogar eine Quelle zahlreicher Täuschungen für diejenigen, welche durch ihre, sagen wir, esoterische EntwickeIung die Gabe hellseherischer Kräfte in sich heranbilden.
Diese Heranbildung hellseherischer Kräfte geht ja stufenweise vor sich. Da gibt es eine erste Stufe des Hellsehens. Da entwickelt sich so mancherlei im Menschen, da sieht er so manches in seiner Umgebung. Aber er würde fehlgehen, wenn er sogleich überzeugt wäre, daß das, was er da in seiner Umgebung, also, sagen wir, im Geist-Raume, wahrnimmt, auch geistige Realität wäre. Johannes Thomasius in unserem Rosenkreuzermysterium macht dieses Stadium astralischen Hellsehens durch. Ich erinnere Sie nur an jene Bilder, die vor der Seele des Johannes Thomasius auftauchen, wenn er meditierend im Vordergrunde der Bühne sitzt und in seiner Seele aufgehen fühlt die geistige Welt. Da tauchen Bilder auf, und das erste ist, daß der Geist der Elemente ihm Bilder von Wesenheiten vor die Seele bringt, die er schon aus dem Leben kennt. Das Stück spielt ja so, daß Johannes Thomasius im Leben kennen gelernt hat den Professor Capesius und den Doktor Strader. Die kennt er vom physischen Plan her, er hat gewisse Vorstellungen aufgenommen von diesen beiden Persönlichkeiten auf dem physischen Plan. Da, wo nach dem großen Schmerz sozusagen durchbricht sein hellseherisches Vermögen, da sieht Johannes Thomasius wiederum den Professor Capesius, wiederum den Doktor Strader. Er sieht sie in merkwürdigen Gestalten. Den Capesius sieht er verjüngt, so wie er etwa im fünfundzwanzigsten, sechsundzwanzigsten Jahre seines Lebens war und nicht, wie er in dem Zeitpunkte ist, wo Johannes Thomasius in der Meditation sitzt. Ebenso sieht er den Doktor Strader nicht so, wie er in diesem Zeitpunkte ist, sondern er sieht ihn, wie er werden muß, wenn er ein Greis wird in dieser Inkarnation. Dieses und noch manches andere Bild zieht an der Seele des Johannes Thomasius vorbei. Dramatisch kann man das nur so darstellen, daß die Bilder, die eigentlich in der Seele lebendig werden durch die Meditation, sich auf der Bühne abspielen. Der Fehler kann nicht darin bestehen, daß Johannes Thomasius etwa das für Täuschung hält. Da würde er ganz fehlgehen. Die einzig richtige Stimmung dem allen gegenüber ist, daß er sich sagt er kann jetzt noch nicht wissen, inwiefern das Täuschung oder Wirklichkeit ist. Er weiß nicht, ob das, was sich in den Bildern darstellt, eine äußere geistige Realität ist, meinetwillen, ob es das ist, was in die Akasha-Chronik eingeschrieben ist, oder ob er sein eigenes Selbst erweitert hat zu einer Welt. Es kann beides sein, und er muß gelten lassen, daß es beides ist. Das, was ihm fehlt, ist die Gabe der Unterscheidung zwischen geistiger Realität und Bilderbewußtsein. Das muß er sich sagen. Und erst von dem Moment an, wo das devachanische Bewußtsein einsetzt, wo Johannes Thomasius geistige Realität erlebt, indem er in dem Devachan die geistige Realität eines Wesens wahrnimmt, das er auf dem physischen Plan kennt, die Maria, da erst kann er wiederum zurückschauen und kann Realität von bloßem Bilderbewußtsein unterscheiden. So also können Sie sehen, daß der Mensch im Verlaufe seiner esoterischen Entwickelung ein Stadium durchzumachen hat, wo er von Bildern umgeben ist, wo er aber keineswegs irgendein Unterscheidungsvermögen hat zwischen dem, was als geistige Realität sich offenbart, und den Bildern selbst. In den Bildern im Rosenkreuzerdrama ließ man natürlich wirkliche geistige Realitäten sich offenbaren. Zum Beispiel ist das, was sich zeigt als Professor Capesius, das reale Bild, das in die Akasha-Chronik eingeschrieben worden ist von der Jugend des Capesius, und was sich zeigt als Doktor Strader, das ist das reale Bild, das in ihr eingeschrieben ist von dem Alter des Strader. Sie sind im Drama real gemeint, nur weiß Johannes Thomasius nicht, daß diese Figuren real sind.
Dieses Stadium, das da durchgemacht wird, das wurde auf einer niedrigeren, traumhaften Stufe, so daß überhaupt diese Unterscheidung unmöglich eintreten konnte, während des alten Mondenbewußtseins durchgemacht. Also erst später beginnt das Unterscheidungsvermögen, und man muß sich durchaus vertraut machen mit dem, was eben jetzt gesagt worden ist. Halten wir fest, daß der Hellseher sich hineinlebt in eine Art von Bilderbewußtsein. Während der alten Mondenzeit waren aber die Bilder, die da auftraten, in der Hauptsache etwas ganz anderes als die Gegenstände unseres Erdenbewußtseins, und sie sind es auch beim beginnenden Hell- sehen heute. Beim realen beginnenden Hellsehen sieht der Hellseher gar nicht zunächst äußere geistige Wesenheiten, er sieht Bilder. Und wir müssen uns nun fragen: Was bedeuten denn diese Bilder, die da auftauchen? - Ja, sehen Sie, das sind auf der ersten Stufe des HeIlsehens gar nicht Ausdrücke für äußere reale geistige Wesenheiten, sondern zunächst ist das, was da auftritt, wenn ich so sagen darf, eine Art Organbewußtsein. Es ist eine bildliche Darstellung, ein Hinausprojizieren in den Raum dessen, was eigentlich in uns selber vorgeht. Und wenn der Hellseher anfängt, in sich die Kräfte zu entwickeln, dann kann er, um jetzt ein reales Beispiel zu erwähnen, so empfinden, wie wenn er zwei helleuchtende Kugeln weit draußen im Raum wahrnehmen würde. Das sind also zwei Bilder von in gewissen Farben helleuchtenden Kugeln. Wenn der Hellseher nun sagte: Da draußen sind irgendwo zwei Wesenheiten, so würde er wahrscheinlich etwas sehr Falsches denken. Das wird jedenfalls zunächst nicht der richtige Tatbestand sein; der wird ein ganz anderer sein. Der wird so sein, daß das Hellsehen Kräfte, die in ihm selbst arbeiten, hinausprojiziert in den Raum und wahrnimmt als zwei Kugeln. Und es können zum Beispiel diese zwei Kugeln das darstellen, was in dem astralischen Leib des Hellsehers arbeitet und innerlich die Kraft des Sehens in seinen beiden Augen bewirkt Diese Kraft des Sehens kann sich ihm hinausprojizieren in den Raum in Form von zwei Kugeln. Also eigentlich sind es innerliche Kräfte, die sich als draußen befindliche Erscheinungen des astralischen Raumes darleben, und die größtmögliche Täuschung könnte eintreten, wenn man das etwa für die Ankündigung äußerer geistiger Wesenheiten halten würde.
Noch falscher ist es, wenn man von Anfang an durch irgendwelche Mittelchen, sagen wir, dazu gebracht wird, Stimmen zu hören, und diese Stimmen gleich als Eingebungen von außen deutet. Das ist das Allerfalscheste, dem man verfallen kann. Das wird kaum etwas anderes sein als ein Echo von einem inneren Vorgang. Und während in der Regel das, was wie Farbenbilder, Formenbilder erscheint, ziemlich reinliche Vorgänge im eigenen Innern darstellt, stellen Stimmen in der Regel ziemlich wüstes Zeug, das in der Seele vorgeht, dar. Und es ist das beste, wenn ein jeglicher, der beginnt Stimmen wahrzunehmen, zunächst das größte Mißtrauen gegen den Inhalt dieser Stimmen entwickelt - Sie sehen, der Beginn dieses bildhaften Vorstellens muß unter allen Umständen mit einer großen Vorsicht aufgenommen werden. Es ist eine Art organbewußtsein, ein Hinausprojizieren des eigenen Innern in den Raum. Ganz normalerweise war aber dieses Bewußtsein während der alten Mondenentwickelung ein solches Organbewußtsein. Die Menschen selber auf der alten Mondenstufe nahmen kaum noch etwas anderes wahr als das, was damals in ihnen geschah.
Ich habe öfter erinnert an ein wichtiges Wort, das Goethe ausgesprochen hat: Das Auge ist am Lichte für das Licht gebildet. - Dieses Wort sollte recht tief genommen werden. All die Organe, die der Mensch hat, sind gebildet an der Umgebung, aus der Umgebung heraus. Und es ist eine oberflächliche Philosophie, die nur eine Seite der Wahrheit betont, die da sagt: Ohne das Auge könnte der Mensch kein Licht wahrnehmen. Denn die andere wichtige Seite dieser Wahrheit ist die: Ohne Licht könnte sich niemals ein Auge entwickelt haben, und ebenso ohne Ton kein Ohr, und so weiter. - Von einem tieferen Standpunkte aus ist alle Kantianerei eine Oberflächlichkeit, weil sie nur eine Seite der Wahrheit gibt. Das Licht, das den Weltenraum durchwebt und durchflutet, das ist die Ursache der Organe der Augen. Während der alten Mondenzeit war die Hauptarbeit der Wesenheiten, die an dem Werden unserer Welten teilgenommen haben, das Aufbauen der Organe. Zuerst müssen die Organe aufgebaut werden, dann können sie wahrnehmen. Unser jetziges gegenständliches Bewußtsein beruht darauf, daß zuerst die Organe gebaut worden sind. Als rein physikalische Organe wurden ja die Sinnesorgane schon während der alten Saturnzeit gebildet, das Auge etwa wie eine Camera obscura, die der Photograph hat. Solche rein physikalischen Apparate können nichts wahrnehmen. Die sind nach den physischen Gesetzen zusammen- gesetzt. In der alten Mondenzeit wurden diese Organe verinnerlicht. Wenn wir also das Auge in Betracht ziehen, so müssen wir sagen: Auf dem alten Saturn war es so gebildet worden, daß es höchstens ein physikalischer Apparat war. Auf der Mondenstufe wurde es durch das von außen einfallende Sonnenlicht umgestaltet zu einem Wahrnehmungsorgan, zu einem Bewußtseinsorgan. - Das Wesentliche jener Tätigkeit während des alten Mondenzustandes ist, daß die Organe sozusagen aus den Weseriheiten herausgezogen werden. Während der Erdenzeit ist das Wesentliche, daß zum Beispiel das Licht auf die Pflanzen wirkt, die Pflanzenentwickelung unterhält.
Wir sehen das Produkt dieses Lichtwirkens an der äußeren Flora. So wirkte das Licht nicht während des alten Mondenzustandes. Da zog es die 0rgane heraus, und was der Mensch damals wahrnahm, das war diese Arbeit an seinen eigenen Organen. Es war also ein Wahrnehmen von Bildern, die allerdings den 'Weltenraum zu erfüllen schienen. Es schien so, wie wenn diese Bilder ausgedehnt wären im Raum. In Wahrheit waren sie nichts anderes als Ausdrücke für das Arbeiten des elementarischen Daseins an den Organen des Menschen. Wie er sich selber bildete, wie sich da gleichsam aus der eigenen Wesenheit herausentwickelten die wahrnehmenden Augen, diese Arbeit an sich selbst, sein eigenes inneres Werden, das nahm der Mensch während der alten Mondenzeit wahr. So war ihm die Außenwelt eine Innenwelt, weil die ganze Außenwelt an seinem Innern arbeitete, und er unterschied sich gar nicht in bezug auf ein Äußeres und Inneres. Die Sonne als Äußeres nahm er gar nicht wahr. Er trennte nicht die Sonne von sich, sondern er fühlte in sich das Werden seiner Augen. Und dieses Arbeiten am Werden seiner Augen, das dehnte sich ihm hinaus zu einer bildlichen Wahrnehmung, die den Raum erfüllte. Das war für ihn die Sonnenwahrnehmung, war aber ein innerlicher Vorgang.
Das war das Charakteristische des alten Mondenbewußtseins, daß man eine Bilderwelt um sich herum wahrnahm; aber diese Bilder bedeuteten ein inneres Werden, ein inneres Aufbauen des Seelendaseins. So war der Mondenmensch im Astralischen beschlossen, fühlte sein eigenes Werden wie eine Außenwelt. Heute wäre das Wahrnehmen dieses inneren Werdens als Außenwelt, so daß man nicht unterscheiden könnte die Bilder von der Außenwelt, die man nur als Widerspiegelung des eigenen Werdens wahrnimmt, Krankheit. Während des alten Mondenbewußtseins war es das Normale. Die Arbeit also zum Beispiel jener Wesenheiten, die später die Elohim wurden, die nahm er in seinem eigenen Wesen wahr. Wie wenn Sie heute meinetwillen Ihr Blut wahrnehmen würden in sich fließen, so nahm der Mensch die Tätigkeit dieser Elohim wahr. Das war in ihm; es spiegelte sich nur in Bildern von außen her.
Solch ein Bewußtsein aber war überhaupt das, was einzig und allein auf dem alten Monde möglich war. Denn das, was auf unserer Erde geschieht, muß im Einklang mit dem gesamten Kosmos geschehen. Ein solches Bewußtsein, wie es der Mensch auf der Erde hat, mit dieser Unterscheidung von Außen und Innen, mit dieser Wahrnehsnung, daß äußere reale Gegenstände da draußen stehen und daß wir eine Innerlichkeit daneben sind, dieses erforderte, daß die ganze Entwickelung vom alten Mond zur Erde herüberging, daß eine ganz andere Form von Trennung in unserem kosmischen System eintrat. Die Trennung zum Beispiel von Mond und Erde, wie wir sie heute haben, die war während des alten Mondes überhaupt nicht vorhanden. Das, was wir den alten Mond nennen, müssen Sie sich so vorstellen, als ob der heutige Mond noch mit der Erde verbunden wäre. Dadurch waren überhaupt alle anderen Planeten einschließlich der Sonne ganz anders gestaltet.
Und unter den Bedingungen, wie sie damals waren, konnte sich nur ein solches Bilderbewußtsein entwickeln. Erst nachdem der ganze Kosmos, der zu uns gehört, die Gestalt angenommen hatte, die er eben als Umgebung der Erde hat, konnte sich das Gegenstandsbewußtsein entwickeln, so wie wir es heute haben.“ (Lit.: GA 122, S. 128ff)
Literatur
- Rudolf Steiner: Die Geheimnisse der biblischen Schöpfungsgeschichte, GA 122 (1984) pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
Freie Werkausgaben gibt es auf steiner.wiki, bdn-steiner.ru, archive.org und im Rudolf Steiner Online Archiv. Eine textkritische Ausgabe grundlegender Schriften Rudolf Steiners bietet die Kritische Ausgabe (SKA) (Hrsg. Christian Clement): steinerkritischeausgabe.com Die Rudolf Steiner Ausgaben basieren auf Klartextnachschriften, die dem gesprochenen Wort Rudolf Steiners so nah wie möglich kommen. Hilfreiche Werkzeuge zur Orientierung in Steiners Gesamtwerk sind Christian Karls kostenlos online verfügbares Handbuch zum Werk Rudolf Steiners und Urs Schwendeners Nachschlagewerk Anthroposophie unter weitestgehender Verwendung des Originalwortlautes Rudolf Steiners. |