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Gemeiner Goldregen (Labornum anagyroides)
Gemeiner Goldregen
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Laburnum anagyroides | ||||||||||||
Medik. |
Der Gemeine Goldregen (Laburnum anagyroides), auch Gewöhnlicher Goldregen genannt, ist eine Pflanzenart aus der Gattung Goldregen (Laburnum). Sie ist giftig.
Beschreibung


Vegetative Merkmale
Der Gewöhnliche Goldregen wächst als sommergrüner Strauch oder kleiner Baum und erreicht Wuchshöhen von bis zu 7 Metern. Die grünen, wechselständig angeordneten Laubblätter sind in Blattstiel und Blattspreite gegliedert. Der Blattstiel ist dicht angedrückt und behaart. Die Blattspreite ist dreizählig gefingert.
Generative Merkmale
Die Blütezeit reicht von April bis Juni. In hängenden, traubigen befinden sich viele Blüten. Die Blüten sind zygomorph mit fünfzählig mit doppelter Blütenhülle. Die fünf Kronblätter sind gelb.
Die Hülsenfrüchte sind länglich. Die bohnenförmigen Samen sind ungefähr 3 Millimeter groß.
Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 48.
Ökologie
Der Gewöhnliche Goldregen wird nur 20 bis 30 Jahre alt. Die Äste sind mit einer Korkschicht als Periderm umgeben; es wird keine Borke gebildet. Es liegt VA-Mykorrhiza vor und in Wurzelknöllchen wird Luftstickstoff assimiliert.
Blütenökologisch handelt es sich um duftlose „Pollen-Schmetterlingsblumen“ mit Klappmechanismus. Da kein Nektar angeboten wird, sind die Staubblätter zu einer Röhre verwachsen; die Blüten besitzen aber ein anbohrbares Gewebe. In den hängenden Trauben gelangen die Blüten erst durch Drehung (Resupination) in eine waagrechte Lage. Bestäuber sind Bienen und Käfer.
Die Hülsenfrüchte springen bei Trockenheit, d. h. Xerochas, auf und verbreiten ihre Samen als Selbststreuer; ihre Streuweite beträgt mehrere Meter und sie sind Wintersteher. Die Rollsamen haben Fettes Öl als Nährstoffvorrat. Die Fruchtreife erstreckt sich von August bis September.
Vorkommen
Laburnum anagyroides kommt im südlichen Mittel- und Osteuropa vor. Sie gedeiht in Südosteuropa in der Pflanzengesellschaft des Orno-Ostryetum und kommt in Mitteleuropa vor allem im Quercetum pubescenti-petraeae vor.
Giftigkeit
Alle Pflanzenteile des Goldregens sind sehr giftig, besonders die Samen.[1] Die Samen enthalten bis zu 2 Prozent des stark giftigen Alkaloids Cytisin, in den Blüten sind ungefähr 1 Prozent des Giftstoffes enthalten, die Blätter enthalten etwa 0,5 Prozent Cytisin.[2] Der Gehalt kann jahreszeitlich bedingt schwanken. Neben dem Hauptalkaloid Cytisin sind noch N-Methylcytisin, Laburnin und Chinolizidinalkaloide nachgewiesen worden.
Da eine Kreuztoleranz des Cytisins zum Nikotin besteht, wurden die Samen früher zur Raucherentwöhnung benutzt.
Bei Vergiftungen mit Goldregen tritt zunächst ähnlich wie bei Nikotin eine zentrale Erregung auf. Diese geht später in eine Dämpfung von ZNS und Sympathikus über. Symptome sind Übelkeit, Salivation, Magenschmerzen und Schweißausbrüche. Häufig kommt es sehr schnell nach oraler Aufnahme zu heftigem Erbrechen. Daher sind Vergiftungen mit Todesfolge eher selten. Bleibt das Erbrechen aus, so erfolgt der Tod durch Atemlähmung nach heftigen Krämpfen, die in Lähmungen übergehen.
Systematik
Die Erstveröffentlichung von Laburnum anagyroides erfolgte 1787 durch Friedrich Kasimir Medikus in Vorlesungen der Churpfälzischen Physikalisch-Ökonomischen Gesellschaft. Heidelberg 2, Seite 363. Synonyme für Laburnum anagyroides sind: Cytisus laburnum und Laburnum vulgare.
Nutzung
Der Gewöhnliche Goldregen wird oft als Zierstrauch verwendet.
Es wurden einige Sorten gezüchtet, hier eine Auswahl:[3] ‘Aureum’, ‘Bullatum’, ‘Carlieri’, ‘Chrysophyllum’, ‘Incisum’, ‘Pendulum’, ‘Quercifolium’, ‘Serotinum’, ‘Sessilifolium’, ‘Variegatum’
Trivialnamen
Für den Gewöhnlichen Goldregen bestehen bzw. bestanden auch die weiteren deutschsprachigen Trivialnamen: Gäli Akazie (Schweiz), Baumbonen, Bohnenbaum, Falscher Ebenbaum, Deutscher Ebenbaum, Goldregen (Schweiz, Ostfriesland), Hosen und Schoontjes (Ostfriesland), Kleebaum und Markweiden.[4]
Siehe auch
- Goldregen (Pflanze) - Artikel in der deutschen Wikipedia
- Gemeiner Goldregen - Artikel in der deutschen Wikipedia
Literatur
- Roth/Daunderer/Kormann: Giftpflanzen Pflanzengifte. 4. Auflage.
- Ingrid und Peter Schönfelder: Das neue Handbuch der Heilpflanzen, Franckh-Kosmos Verlagsgesellschaft, 2011, ISBN 3-440-09387-5.
Weblinks

- Thomas Meyer: Datenblatt mit Bestimmungsschlüssel und Fotos bei Flora-de: Flora von Deutschland (alter Name der Webseite: Blumen in Schwaben).
- Goldregen - Giftpflanze des Jahres 2012.
Einzelnachweise
- ↑ Natur-Lexikon Goldregen Abgerufen am 28. Juli 2010.
- ↑ Gemeiner Goldregen (Laburnum anagyroides) bei giftpflanzen.com. Abgerufen am 26. Juni 2014.
- ↑ SysTax-Datenbank. In: Universität Ulm.
- ↑ Georg August Pritzel, Carl Jessen: Die deutschen Volksnamen der Pflanzen. Neuer Beitrag zum deutschen Sprachschatze. Philipp Cohen, Hannover 1882, S. 126. (online).
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Dieser Artikel basiert auf einer für AnthroWiki adaptierten Fassung des Artikels Gemeiner Goldregen (Labornum anagyroides) aus der freien Enzyklopädie de.wikipedia.org und steht unter der Lizenz Creative Commons Attribution/Share Alike. In Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |