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Ich der Tiere

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Das Ich der Tiere und die jeder Art und Gattung zugehörige Gruppenseele lebt auf dem Astralplan.

Die instinktive Weisheit der Gruppenseele der Tiere

„Das Tier ist in gewissem Sinne weise: im Instinkt des Tieres liegt Weisheit. Aber das Tier hat keine individuelle Seele, sondern eine Gruppenseele, die von außen wirkt, wie eine geistige Wesenheit. Alle Tiere, deren Blut man unbeschadet mischen kann, haben eine gemeinsame Seele, die Gruppenseele.“ (Lit.: GA 55, S. 152)

„Die einzelne Seele, die beim Menschen auf dem physischen Plan ist, diese Seele ist bei den Tieren auf dem Astralplan. Das Tier kann nicht hier auf dem physischen Plan zu sich Ich sagen.

Oft wird die Frage gestellt: Hat das Tier keine solche Seele wie der Mensch? - Es hat eine solche Seele, aber die Tierseele ist oben auf dem Astralplan. Das einzelne Tier verhält sich zu der Tierseele so, wie sich beim Menschen die einzelnen Organe zu seiner Seele verhalten. Tut man einem Finger weh, so ist es die Seele, die dies empfindet. Alle Empfindungen der einzelnen Organe gehen zu der Seele hin. Das ist bei einer Tiergruppe in gleicher Weise der Fall. Alles, was das einzelne Tier empfindet, empfindet in ihm die Gruppenseele. Nehmen wir zum Beispiel alle verschiedenen Löwen: Die Empfindungen der Löwen führen alle zu einer gemeinschaftlichen Seele hin. Auf dem astralen Plan haben alle Löwen eine gemeinschaftliche Gruppenseele. So haben alle Tiere auf dem Astralplan ihre Gruppenseele. Wenn man dem einzelnen Löwen einen Schmerz bereitet, oder wenn er eine Wollust empfindet, so setzt sich das bis auf den Astralplan fort, wie der Schmerz des Fingers sich bis zu der Menschenseele fortsetzt. Der Mensch kann sich zum Verständnis der Gruppenseele erheben, wenn er sich eine Form zu gestalten vermag, die alle einzelnen Löwen enthält, so wie ein allgemeiner Begriff die einzelnen dazugehörigen Gebilde enthält.“ (Lit.: GA 96, S. 156f)

Die Tiere verfügen über einen eigenen Astralleib, doch ist er nicht so in sich abgeschlossen, wie der des auf Erden verkörperten Menschen. Eine ähnliche Gestalt zeigt allerdings der werdende Astralleib, den sich der Mensch bildet, bevor er zur irdischen Inkarnation herabsteigt (Lit.: GA 088, S. 67f). Indem das Gruppen-Ich der Tiere gestaltend in den Astralleib hineinwirkt, bildet sich die tierische Gruppenseele, die von den Hebräern Nephesch genannt wurde. Sie umschwebt das einzelne Tier gleichsam von außen und reguliert namentlich die Atmungstätigkeit. Erst beim Menschen zieht Nephesch als Empfindungsseele ins Innere ein (Lit.: GA 107, S. 269f).

Die Gruppen-Iche der Tiere sind Nachkommen der Geister der Bewegung

Die Gruppen-Iche der Tiere wirken von den Planeten unseres Planetensystems aus und sind Nachkommen der Geister der Bewegung, die auf dem alten Mond dem Menschen den Astralleib verliehen haben.

„Der Mensch, wie er uns hier entgegentritt, hat eine individuelle Seele, die, eine jede für sich, eine Ich-Wesenheit hat. Die Tiere haben nicht in der gleichen Weise eine Ich-Wesenheit. Bei ihnen haben die gleichgestalteten Formen, also alle Löwen, alle Tiger, alle Schildkröten dasjenige, was man eine gemeinsame, eine Gruppenseele nennen kann. Und Sie müssen sich vorstellen, daß auf dem astralen Plane eine Ichheit lebt, gleichgültig wo die Tiere im Physischen leben. Alle sind eingebettet in eine Ichheit, die auf dem astralen Plane eine wirkliche Persönlichkeit ist, und dort kann man dieser Persönlichkeit, dieser Gruppenseele begegnen, wie hier einem Menschen.

Ein Beispiel: Nehmen Sie einmal einen Vogelzug, wenn die Vögel anfangen, von den nördlichen Gegenden zum Äquator zu ziehen. Wer nicht oberflächlich diese wirklich außerordentlich weisheitsvollen Vogelzüge beobachtet, wird staunen darüber, wieviel von dem, was man Intelligenz nennt, zu einem solchen Zuge der Vögel gehört. Die einen ziehen in diese, andere in die andere Region; Gefahren bestehen sie, sie landen, wo sie landen müssen. Da sieht das gewöhnliche physische Bewußtsein nur die dahinziehenden Schwärme. Das hellseherische Bewußtsein aber sieht die Gruppenseele, das Wirken der Persönlichkeiten, die da leiten und lenken, was da vorgeht. Tatsächlich sind es solche astrale Persönlichkeiten, die das Ganze führen und leiten. Diese Gruppenseelen sind es, die uns zunächst als eine Bevölkerung der Astralwelt entgegentreten. Die Mannigfaltigkeit, die in der Gruppenseele der Tiere auf dem Astralplan herrscht, diese Buntheit ist eine unendlich viel größere. Nur nebenbei sei erwähnt, daß auf dem astralen Plan Platz für alle ist, weil sich dort die Wesen durchdringen; denn das Gesetz der Undurchdringlichkeit gilt nur für den physischen Plan. Nur fühlen sie dort die Einflüsse, wenn sie durchdrungen werden, gute wie böse; im innerlichen Erleben spüren sie das Durchgehen. Sie können also durch einander durchgehen; sie können auch an ein und demselben Orte leben. Es herrscht dort das Gesetz der Durchdringlichkeit.

Aber das ist wiederum nur ein Teil der Astralbevölkerung, allerdings einer, den wir im vollen, richtigen Sinne erst erkennen, wenn wir ihn ganz erfassen. Glauben Sie nicht, daß derjenige schon einen Begriff von einer Gruppenseele irgendeiner Tierform hat, der, sagen wir, aufmerksam ist, wie diese in der Astralwelt eingebettet ist und wie zu dieser Gruppenseele hinauf sein Bewußtsein geleitet wird. Das genügt nicht. Gerade hier tritt uns lebendig entgegen, daß das, was räumlich getrennt ist, zusammengehört, so daß wir für jede Tiergruppenseele, die weisheitsvoll das Ganze leitet, ein Gegenbild haben, und zwar ein schlimmes Gegenbild. Darin besteht die Tierheit, daß sie einmal hinaufweist in die Astralwelt, aber dann hinunterweist in jenen Teil der Astralwelt, wo Häßlichkeit und Widrigkeit herrschen, so daß wir für jede Tiergruppe eine Lichtgestalt und eine häßliche Gestalt haben, welche sich einmal abgesondert hat von der Lichtgestalt als das Böse, Häßliche, was einmal in ihr drinnen war. Da können Sie nun sehen, wie die alten Bilder und Kunstwerke aus einer höheren Erkenntnis hervorgegangen sind. Heute erkennt man als eine Individualität nur das, was im Menschen lebt. Und man kann daher, wenn man etwas Höheres darstellen will, nur zur Phantasie greifen. So war das durchaus nicht immer. Damals, als ein großer Teil der Menschheit, namentlich der, welcher künstlerisch wirkte, ein gewisses hellseherisches Bewußtsein oder doch Überlieferungen vom Hellsehen hatte, da hat man immer dargestellt das, was sich wirklich in den höheren Welten vorfindet. Und so haben Sie in dem Ihnen bekannten Michael mit dem Drachen oder Sankt Georg mit dem Drachen eine wunderbare Darstellung der Verhältnisse, welche der Hellseher auf dem astralen Plane bezüglich der Tierformen immer vorfindet. Sie erhebt ihn zu einer höheren Gestaltung, die weise ist und weit hinausragt über die Weisheit der Menschen. Aber diese Weisheit ist errungen dadurch, das herausgeworfen worden ist aus der Astralität solcher Wesenheiten die schlimme Seite. Diese schlimme Gestalt haben Sie in dem widrigen Drachen. Wenn der Hellseher aufsieht von der lebenden Form, so sieht er alles, was für die lebendige Form angeordnet wird von der höheren Wesenheit, die weise ist, die nur nicht die Liebe kennt. Aber diese Ausbildung der lichten Seelengestalt ist nur errungen worden dadurch, daß unter die Füße getreten worden sind die bösen Eigenschaften, die in der Wesenheitsform waren. Der Mensch hat seine heutige Natur dadurch errungen, daß er heute noch in seinem Karma Gut und Böse vermischt hat, während auf das Tier die moralischen Unterschiede von Gut und Böse sich nicht anwenden lassen. Aber der Begriff der lichtvollen Wesenheit ist mit dem Zuge nach oben, der des Gefallenseins mit dem, was überwunden worden ist, verknüpft. Alte Kunst hat meist so geschaffen in bedeutungsvollen Symbolen, und was da geschaffen worden ist, ist nichts weiter als ein Ergebnis hellseherischer Betrachtungen. Das wird erst dann begriffen werden, wenn man die astralischen Urbilder wieder erkennen wird.“ (Lit.: GA 108, S. 20ff)

Die unterschiedliche Entwicklungshöhe der tierischen Gruppenseelen

„Die Gruppenseele des Bienenstockes ist eine sehr hohe Wesenheit, höher als die der Ameisen; sie ist so hoch, daß man sagen könnte: sie ist kosmisch frühreif. Sie hat einen Entwickelungszustand erreicht, wie ihn der Mensch erst auf der Venus haben wird. Wie ein frühreifes Kind müssen wir sie betrachten; sie hebt sich heraus aus der normalen Entwickelung. Ähnlich ist es bei der Gruppenseele der Ameisen, nur ist sie niederer. Die Korallengruppenseele ist ein noch höheres Wesen, aber auch ein frühreifes Wesen; sie ist höher als zum Beispiel die Gruppenseele der Rinder. Nur paßt die Höhe nicht immer in die Zeit hinein; es wird da mancher spätere Entwickelungsgrad vorausgenommen. Dadurch sind die Wesen mancherlei Gefahren ausgesetzt, denen sie noch nicht gewachsen sind. Die okkulte Zoologie ist sehr kompliziert und die Entwickelungshöhe der Gruppenseelen sehr verschieden.“ (Lit.: GA 110, S. 179)

Die künftige Entwicklung der tierischen Gruppenseelen

Die Gruppenseelen der Tiere entwickeln sich künftig zu individuell verkörperten Einzelwesen weiter. Sie machen dann gleichsam ihre Menschheitsstufe durch, aber unter ganz anderen Bedingungen und in ganz anderer Art als der Mensch heute.

„Die Gruppenseelen werden später, viel später dieselben Erfahrungen in sich aufnehmen, die heute der Mensch macht. Sie werden sich später einen eigenen Leib aufbauen. Sie werden ein einzelnes Individuum werden und werden dann eine Individualseele haben. Aus Tieren werden niemals Menschen werden, aber aus den Gruppenseelen werden Menschen werden; zwar ganz andere Menschen als wir. Man kann die Menschheitsstufe in der verschiedensten Weise durchmachen: auf der Saturnstufe, der Sonnenstufe, der Mondenstufe, der Erdenstufe und so weiter.“ (Lit.: GA 95, S. 153)

„Die Gruppenseele der Tiere entwickelt sich hinauf, sie wird ein anderes Wesen sein auf dem Jupiter. Sie werden freilich nicht in dem heutigen Sinne Menschen, aber auf dem Jupiter erreichen diese Gruppenseelen eine Art Menschentum. Für das einzelne Tier gibt es keine Höherentwickelung, denn das einzelne Tier verhält sich zur Gruppenseele wie die Baumrinde zum sprossenden Trieb: Es fällt ab, wie beim Baum die Rinde abfällt; die Gruppenseele aber steigt hinauf.“ (Lit.: GA 110, S. 180)

Haustiere

„Dadurch unterscheidet sich der Mensch von Tier, Pflanze, Mineral, daß er dieses Ich hier auf dem physischen Plan, in der gewöhnlichen Welt hat.

Nun müssen Sie die Worte, die ich jetzt spreche, nicht so nehmen, daß Sie gleich wieder mit einem Entweder-Oder darüber denken. Sie müssen sich klar bewußt sein, daß gewisse höhere Tiere, namentlich solche, die mit dem Menschen viel Zusammenleben, wie die Haustiere, eine Art von Selbstbewußtsein haben, das schon dem des niedrigen wilden Menschen heute in einer gewissen Weise gleichkommt. Überall sind Gradunterschiede. Wir sprechen nicht von Übergängen, sondern von den Hauptsachen, wie sie sozusagen in mittleren Zuständen sind. Da finden wir beim Tier im allgemeinen hier auf dem physischen Plane nicht das Selbstbewußtsein.“ (Lit.: GA 98, S. 116)

Literatur

Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
Freie Werkausgaben gibt es auf steiner.wiki, bdn-steiner.ru, archive.org und im Rudolf Steiner Online Archiv.
Eine textkritische Ausgabe grundlegender Schriften Rudolf Steiners bietet die Kritische Ausgabe (SKA) (Hrsg. Christian Clement): steinerkritischeausgabe.com
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