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Io (Mythologie)

Aus AnthroWiki
Hermes, Io (als Kuh) und Argos, schwarzfigurige Amphora der Northampton-Gruppe, 540530 v. Chr., Staatliche Antikensammlungen (Inv. 585)
Lage des Ionisches Meeres

Io (altgriech. Ἰώ ) ist in der griechischen Mythologie die Tochter des Flussgottes Inachos. Sie war eine Geliebte des Zeus und gebar ihm den Epaphos.

Mythos

Zeus verliebte sich einst in Io und wollte sie entführen. Dies bemerkte jedoch seine eifersüchtige Gattin Hera. Um die Entführung zu vertuschen, verwandelte Zeus Io in eine silberglänzende Kuh. Hera entdeckte dies jedoch und forderte die Kuh als Geschenk, was Zeus ihr nicht abzuschlagen vermochte.[1]

Hera ließ die Kuh von dem hundertäugigen Riesen Argos bewachen, dessen Anblick Io vor Angst fast in den Wahnsinn treibt. Rudolf Steiner sieht darin einen Hinweis auf das alte traumartig hellsichtige Bilderbewusstsein, in dem Io, als Bild für die Seele, gefangen ist:

„Das Bilderbewusstsein ist angepasst den früheren Erdenverhältnissen. Das Verstandesbewusstsein entspricht der heutigen Zeit. Der Künstler stellt uns [das] dar in der Gestalt der Io. Sie stellt ein Wesen dar, das sich aus der Bewusstseinsstufe der Alten gestaltet hat. Was wird aus diesem [Bilderbewusstsein, wenn es in unserer Zeit auftritt]? Wahnsinn! Was soll das Bild der früheren Zeit sagen? Es kann sein, man hat auch die Fähigkeit dazu, es zu sagen, aber diese Fähigkeiten taugen nicht. Sie bringen Irrtum und Blendwerk um die Seele hervor.

Vor einem solchen Bewusstsein, das wie ein altes Erbstück geblieben ist, sodass da Irrtum und Blendwerk und Täuschung auftauchen, das stellt der griechische Genius dadurch vor, dass [Io] den hundertäugigen Argus sieht. Bilder treten ihr entgegen. Das sind aber Täuschungen, Blendwerk, das ist Illusion. Auch wenn dieses Bewusstsein, wenn es die menschlichen Seelenfähigkeiten ergriffen hat, wenn dieses Bewusstsein auch dem Wahnsinn verfallen würde, so darf man doch nicht glauben, dass es nicht eine Bedeutung haben wird. Das, was der Entwickelte an Bewusstsein hat, hat nur einen Teil des Menschenwesens ergriffen, das Gehirn, und [hat] es zu seinem Organ gemacht.

Die Io arbeitet aber auch noch heute am Menschen. Das ist menschliche Zukunftsentwicklung, dass alle Kräfte, die da sein können, in späterer Zeit in neuen Formen auftreten wie die Io mit ihrem Bewusstsein in alter Zeit. So ist sie eine Wahnsinnige. Wie sie aber sein wird, wenn dasjenige in der menschlichen Natur, [was] das Unterbewusste bearbeitet, sich verbindet mit dem, was höhere Menschennatur ist, dann wird das menschliche Urteil bewusst sein; der Prometheus in der Menschennatur wird erlöst werden.“ (Lit.: GA 68b, S. 748f)

Io:
Weh mir! weh mir!
Es sticht mich Arme, mich die Bremse wieder!
Gespenst, des Argos Riesenbild,
Wehrt ihm! Huh! Entsetzen!
Den Tausendäugigen, meinen Hüter seh ich!
Und er umschleicht mich schon, tückischen Haß im Blick,
Den auch erschlagen nicht der Erde Gruft birgt!
Nein, von den Tiefen aufwärts wider mich Arme steigt er
Und scheucht mich, jagt mich Lechzende fort über den sandigen Strand einsam;
Zu mir herüber trägt der wachsgefügten Rohrflöte Schall
Sein Schlaflied so süß!

Weh, weh! wohin, wohin schweif ich, irr ich fern in die Ferne fort?
Was denn an mir, o Kronos' Sohn, was denn an mir
Hast du Ursach erkannt, daß du so schwerer Qual Joch mir auflegst? Oh!
Mit dieser wahnsinngeißelnden Angst mich Angstzerrüttete also marterst?
Gib mir der Flammen Tod, birg in ein Grab mich tief, tief ins Meer
Wirf mich dem Hai zum Raub!
Nein, versag nicht, Herr, mir diesen einen Wunsch!
Mein Schweifen fern in die Ferne hat
Mich gnug gequält, nicht weiß ich mehr, auf welchem Pfad
Dieser Qual ich fliehn soll!
Aischylos: Der gefesselte Prometeus

Aus Mitleid mit Io entsandte Zeus den Himmelsboten Hermes zu Argos, mit dem Auftrag, diesen zu töten. Hermes schläferte ihn mit seinem Flötenspiel ein und schlug ihm dann den Kopf ab, sodass Io – immer noch in Tiergestalt – entfliehen konnte.[2]

Der befreiten Io sandte Hera eine Rinderdassel, die sie unablässig verfolgte und durch die ganze Welt trieb. (Das tiefe Surren dieser für Rinder lebensgefährlichen Bremse vermag ganze Kuhherden in die Flucht zu treiben.) Auf der Flucht überquerte Io das Meer, das später nach ihr benannt wurde (Ionisches Meer) und überschritt die Furt, die ihr ihren Namen verdankt (Bosporus = griech. für Kuh- oder Ochsenfurt), von Europa nach Asien.[3]

Schließlich ließ sich Hera besänftigen, und Io, mittlerweile am Nil angelangt, erhielt ihre menschliche Gestalt zurück.[4]

Nach Herodot[5] war Ios Vater Inachos König von Argos. Einmal seien Phönizier nach Argos gekommen, um ihre Waren zu verkaufen. Als die Königstochter Io zu den Ständen kam, hätten die Phönizier sie geraubt, woraufhin die Griechen Vergeltung übten und die Tochter des Königs von Tyros raubten, die Europa hieß. So sei, berichtet Herodot, eine Reihe von gegenseitigen Frauenrauben entstanden, wie auch der Raub der Medea (Argonautensage) und der Helena, der zum Auslöser für den Trojanischen Krieg wurde. Allerdings berichtet Herodot auch von einer Version der Geschichte, nach der Io schwanger vom Kapitän des phönizischen Schiffs gewesen sei, weswegen sie, aus Furcht vor dem Zorn ihrer Eltern, freiwillig mit den Phöniziern mitgegangen sei.

Io (Mond)

Nach Io ist der gleichnamige innerste der vier größten Monde des Jupiter benannt. Mit einem Durchmesser von rund 3643 km ist Io der drittgrößte Mond Jupiters und der viertgrößte des ganzen Sonnensystems. Sein ausgeprägter Vulkanismus übertrifft den aller anderen Himmelskörper in unserem Sonnensystem.

Literatur

Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
Freie Werkausgaben gibt es auf steiner.wiki, bdn-steiner.ru, archive.org und im Rudolf Steiner Online Archiv.
Eine textkritische Ausgabe grundlegender Schriften Rudolf Steiners bietet die Kritische Ausgabe (SKA) (Hrsg. Christian Clement): steinerkritischeausgabe.com
Die Rudolf Steiner Ausgaben basieren auf Klartextnachschriften, die dem gesprochenen Wort Rudolf Steiners so nah wie möglich kommen.
Hilfreiche Werkzeuge zur Orientierung in Steiners Gesamtwerk sind Christian Karls kostenlos online verfügbares Handbuch zum Werk Rudolf Steiners und Urs Schwendeners Nachschlagewerk Anthroposophie unter weitestgehender Verwendung des Originalwortlautes Rudolf Steiners.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Ovid, Metamorphosen I, 588–621.
  2. Ovid, Metamorphosen I, 622–719.
  3. Apollodor, Götter- und Heldensagen II, 7.
  4. Ovid, Metamorphosen I, 734–743.
  5. Historien I, 1–5
Dieser Artikel basiert auf einer für AnthroWiki adaptierten Fassung des Artikels Io (Mythologie) aus der freien Enzyklopädie de.wikipedia.org und steht unter der Lizenz Creative Commons Attribution/Share Alike. In Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.