Max Stirner

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Max Stirner, Ausschnitt aus einer Karikatur von Friedrich Engels (1842)[1]

Max Stirner (Pseudonym für Johann Caspar Schmidt, * 25. Oktober 1806 in Bayreuth; † 25. Juni 1856 in Berlin) war ein deutscher Philosoph und Journalist.

Leben

Infostele zum 1970 abgerissenen Geburtshaus am Marktplatz in Bayreuth
Stirners Sterbehaus in Berlin, vor 1914

Johann Caspar Schmidt stammte aus bürgerlichen Verhältnissen. Sein Vater fertigte Holzblasinstrumente; er starb, als Johann Caspar ein halbes Jahr alt war. Seine Mutter heiratete zwei Jahre später einen Apotheker und zog von Bayreuth nach Culm/Westpreußen. Johann Caspar wuchs in Bayreuth bei seinen Pateneltern auf. Nach dem Abitur studierte er von 1826 bis 1828 in Berlin bei Hegel, Schleiermacher und anderen. 1828/1829 war er an der Universität Erlangen immatrikuliert. Nach längerer Unterbrechung studierte er 1832/1833 zwei weitere Semester in Berlin, um die Voraussetzung zur Ausübung des Lehrberufs zu erfüllen. Er schloss sein Studium 1835 ab, bekam dann jedoch keine staatliche Anstellung und trat seine erste Stelle 1839 bei einer privaten Schule für höhere Töchter in Berlin an. Seit 1841 verkehrte er dort bei den „Freien“, einem Debattierzirkel oppositioneller (liberaler und sozialistischer) Akademiker und Publizisten, dem unter anderem Bruno Bauer, Edgar Bauer, Karl Friedrich Köppen, Ludwig Buhl, Adolf Friedrich Rutenberg, Hermann Maron und kurzzeitig Friedrich Engels angehörten. Zu dieser Zeit publizierte er Artikel und Zeitungskorrespondenzen, sowohl anonym als auch unter dem Pseudonym „Max Stirner“.

Ab circa 1843 arbeitete er am Manuskript seines Werkes Der Einzige und sein Eigentum. Dieses erschien im Oktober 1844 mit Erscheinungsdatum 1845. Unmittelbar zuvor hatte er seine Anstellung aufgegeben; die Gründe dafür sind nicht bekannt.

Stirner war zweimal verheiratet. Seine erste Frau starb 1838 im Kindbett; auch das Kind konnte nicht gerettet werden. 1843 heiratete Stirner Marie Dähnhardt, die Tochter eines wohlhabenden Apothekers aus Gadebusch, die in Berlin bei den „Freien“ verkehrte. Die beiden Brautleute gestalteten die Hochzeitsfeier zu einer formvollendeten Satire auf das kirchliche Eheschließungszeremoniell. Stirners Buch Der Einzige und sein Eigentum, das ein Jahr danach erschien, trägt die Widmung „Meinem Liebchen Marie Dähnhardt“, vermutlich eine bitter-sarkastische Anspielung auf den Wandel seiner Frau. Das Paar trennte sich 1846. Marie konvertierte zur katholischen Kirche und ging nach England.

Max Stirner übersetzte 1847 Adam Smiths The Wealth of Nations ins Deutsche, schrieb weiterhin Artikel und erstellte zuletzt eine Kompilation Geschichte der Reaktion (1852). Er starb 1856 infolge einer Infektion, verursacht durch einen Insektenstich, und wurde auf dem II. Sophien-Friedhof in Berlin-Mitte in der Abt. V-8-53, G3 bestattet. Sein Nachlass muss als verschollen gelten. Nur sehr wenige Originaldokumente von und über Stirner sind erhalten geblieben. Auch gibt es keine zeitgenössischen Bildnisse, nur zwei Skizzen von Friedrich Engels, eine von 1842, die Stirner im Rahmen eines Gruppenbildes der „Freien“ zeigt, die andere, ein Kopfprofil, das er fast fünfzig Jahre später aus dem Gedächtnis angefertigt hat. Letztere soll Zeitgenossen zufolge Stirner allerdings „nicht ähnlich“ sehen.[2] Der Schriftsteller und Stirner-Verehrer John Henry Mackay schrieb eine Biographie Stirners (1898, erw. 1910, erw. 1914), der später kaum noch etwas hinzugefügt werden konnte.

Werk

Philosophie

„Max Stirner. Nach der Erinnerung gezeichnet von Friedrich Engels, London 1892.“[3]

Stirner wird philosophiehistorisch meist der Hegelschen Linken bzw. den Junghegelianern zugeordnet. In Der Einzige und sein Eigentum kritisierte er zwar Hegel, in erster Linie aber die Junghegelianer, namentlich Bruno Bauer und Ludwig Feuerbach. Ihnen, die meinten, nach dem deutschen Idealismus die atheistische Aufklärung in Deutschland zu begründen, rief er spöttisch zu: „Unsere Atheisten sind fromme Leute.“ (EE, 203)[Anm. 1] Was er damit meinte, fasste er wie folgt: „Das Jenseits außer Uns ist allerdings weggefegt, und das große Unternehmen der Aufklärer vollbracht; allein das Jenseits in Uns ist ein neuer Himmel geworden und ruft Uns zu neuen Himmelstürmen auf.“ (aus der Präambel zur 2. Abteilung des Einzigen - EE, 170)

Stirners Philosophie weist im Kern, unter Abzug aller Polemik, auf Praxis: nach der Aufklärung gelte es, um wirklich den viel beschworenen Ausgang aus der „Unmündigkeit“ zu schaffen, auch das „Jenseits in Uns“ zu beseitigen. Den so entstandenen bzw. beschaffenen Menschen nennt Stirner den „Eigner“ (von „Allem“, incl. seiner selbst), provokant auch den „Egoisten“. Eigner können grundsätzlich auf zweierlei Weise entstehen: entweder durch den sozusagen autotherapeutischen Akt der „Empörung“, verstanden als das „Herausarbeiten Meiner aus dem Bestehenden“, (EE, 354), oder durch eine Art von Erziehung, die das Heranwachsen des Kindes zum Eigner möglichst wenig behindert (s. Abschnitt „Pädagogik“).

Das Stirnersche „Jenseits in Uns“ bezeichnet in etwa das, was Sigmund Freud später Über-Ich nannte, [Anm. 2] also eine psychische Instanz, die im Laufe des Erziehungsprozesses großteils unbewusst gebildet wird und später als Gewissen, als Komplex der Wert- und Moralvorstellungen, der (kulturellen) Identität etc. das Verhalten des Menschen reguliert. Stirner verwendet zur Bestimmung jener Instanz den Begriff des Heiligen.

„Vor dem Heiligen verliert man alles Machtgefühl und allen Mut… Und doch ist kein Ding durch sich heilig, sondern durch Meine Heiligsprechung, durch Meinen Spruch, Mein Urteil, Mein Kniebeugen, kurz durch Mein - Gewissen. … Alles, wovor Ihr einen Respekt oder eine Ehrfurcht hegt, verdient den Namen des Heiligen. (EE, 77)“

Vor dem Heiligen empfinde man keine Furcht, sondern Ehrfurcht; man ehre es zwar, aber man fürchte es zugleich., S.

„Allein in der Furcht bleibt immer noch der Versuch, sich vom Gefürchteten zu befreien… Dagegen ist's in der Ehrfurcht ganz anders. Hier wird nicht bloß gefürchtet, sondern auch geehrt: das Gefürchtete ist zu einer innerlichen Macht geworden, der Ich Mich nicht mehr entziehen kann… Ich bin vollständig in seiner Gewalt und versuche die Befreiung nicht einmal mehr… Ich und das Gefürchtete sind Eins. (EE, 78)“

Es gibt noch zahlreiche Passagen im Einzigen, in denen Stirner, teils mit weiteren Begriffen wie z. B. Besessenheit, Spuk, Sparren, Eigenheit, Selbstangehörigkeit Meiner, diesem Gegenstand beizukommen sucht.

Die Gestalt des Eigners (synonym: des Egoisten, des Einzigen) steht im Zentrum des stirnerschen Denkens. Von hier aus kritisiert Stirner sowohl Hegel, Feuerbach und Bauer, aber auch den Anarchisten Pierre-Joseph Proudhon, den Kommunisten Wilhelm Weitling und andere. Vom Standpunkt des Eigners aus kritisiert Stirner die progressiven politischen Richtungen seiner Zeit (die konservativen oder reaktionären stehen für ihn unter aller Kritik) unter den Titeln des politischen, des sozialen und des humanen Liberalismus; weiterhin erhabene Ideen wie die der Freiheit und der Menschheit, denen der Eigner sich nicht verpflichtet fühlt, und Institutionen wie den Staat, das Recht, die Ehe, das Eigentum usw. Das Eigentum des Einzigen bzw. Eigners, wie es prominent in seinem Buchtitel erscheint, ist nicht das durch Staat und Recht garantierte, sondern „Alles“:

„Wie die Welt als Eigentum zu einem Material geworden ist, mit welchem Ich anfange, was Ich will, so muss auch der Geist als Eigentum zu einem Material herabsinken, vor dem Ich keine heilige Scheu mehr trage.“ (EE, 402)“

Der viel zitierte Ausspruch Stirners „Mir geht nichts über Mich“ (EE, 5) besagt genau das: Der Eigner akzeptiert nichts „über sich“, nichts Heiliges; er ist frei von jenem erzieherisch erzeugten Über-Ich, von dem die meisten bisherigen Menschen mehr oder weniger „besessen“ (EE, 36, 47, passim) sind. Stirner gilt daher als Klassiker des Amoralismus und des Ethischen Egoismus. Dieser Aspekt von Stirners Philosophie steht in einer gewissen Spannung zu seinem Konzept des „Vereins“ - einem unscharf konzipierten Gegenstück zum „Staat" der Nicht-Eigner - die vorzuziehende gesellige Lebens- und Kooperationsform von Eignern.

Pädagogik

Schon in seiner Schrift Das unwahre Princip unserer Erziehung (1842) erklärte Stirner die Frage der Erziehung als „so wichtig, als es eine unserer sozialen nur irgend sein kann, ja sie ist die wichtigste.“ (PKR, 75) Denn er war der Auffassung, „dass eine Gesellschaft nicht neu werden kann, solange diejenigen, welche sie ausmachen und konstituieren, die alten bleiben.“ (EE, 231) Stirner sieht um sich herum „nichts als unterwürfige Menschen“, und dies in allen Schichten: „Was sind unsere geistreichen und gebildeten Subjekte grösstenteils? Hohnlächelnde Sklavenbesitzer und selber - Sklaven.“ (PKR, 90f). Seine Zukunftsvision ist der „freie“, „persönliche“, „ganze“, „wahre“, „vernünftige“, „prinzipielle“ oder auch „selbstschöpferische“ Mensch. Im Einzigen (1844) wird er ihn den Eigner nennen.

Hier zeigt Stirner sich am deutlichsten und substantiellsten als Antipode Hegels, der gelehrt hat, Erziehung müsse in erster Linie „Zucht [sein], welche den Sinn hat, den Eigenwillen des Kindes zu brechen… Das Vernünftige muss als seine eigenste Subjektivität ihm erscheinen… Die Sittlichkeit muss als Empfindung in das Kind gepflanzt worden sein…“ (Grundlinien der Philosophie des Rechts, §§ 174, 175, Zus.).

Stirner sieht genau darin das Übel, dass „der moralische Einfluss das Hauptingredienz unserer Erziehung“ ist, (EE, 332) eben jenes „unwahre Prinzip“, das zu eliminieren wäre. „Der moralische Einfluss nimmt da seinen Anfang, wo die Demütigung beginnt, ja er ist nichts anderes, als diese Demütigung selbst, die Brechung und Beugung des Mutes zur Demut herab.“ (EE, 88) Das Übel bestehe demnach darin, „dass unsere ganze Erziehung darauf ausgeht, Gefühle in Uns zu erzeugen, d. h. sie Uns einzugeben, statt die Erzeugung derselben Uns zu überlassen, wie sie auch ausfallen mögen.“ Die letzteren wären „eigene“, wären Gefühle, deren „Eigner“ ich bin. Die ersteren wären mir, obwohl zunächst fremd, durch die Art ihrer Einprägung bald „heilig“; ich wäre nicht ihr Eigner, sondern sie wären sozusagen die Eigner meiner, ich von ihnen „besessen“. (EE, 70f)

Stirner entwickelt keine Erziehungslehre; er gibt nur das seiner Auffassung nach entscheidende Kriterium für eine solche, wenn sie wirklich das Leben des Individuums und der Gesellschaft verbessern, d. h. „das große Unternehmen der Aufklärer“ weiterführen soll. Er antizipiert damit zugleich eine Kritik am späteren Historischen Materialismus, der das Entstehen des Neuen Menschen allein aufgrund historischer Gesetzmäßigkeiten erwartet: „Eine [politische] Revolution führt gewiss das Ende [der alten Zustände] nicht herbei, wenn nicht vorher eine Empörung [zum „Eigner“] vollbracht ist!“ (EE, 356)

Wirkung

Obwohl die meisten Darstellungen der Geschichte der Philosophie Stirner allenfalls am Rande erwähnen, hat er nicht nur Karl Marx, sondern auch zahlreiche andere Denker (oft vermutet auch Friedrich Nietzsche)[4] insofern beeinflusst, als sie ihre Lehre (meist unausgesprochen) gegen seine „nihilistischen” Ideen entwickelten. Marx verfasste eine umfassende Kritik (Sankt Max),[5] veröffentlichte sie jedoch nicht und verschwieg Stirners Funktion bei seiner Konzeption des Historischen Materialismus.[6] „Was Nietzsche betrifft”, schreibt Rüdiger Safranski, „so scheint es bei ihm auch ein bemerkenswertes Verschweigen [Stirners] zu geben.” Diese verschwiegene Wirkung Stirners habe sich auch später fortgesetzt: Edmund Husserl habe zwar einmal von der „versucherischen Kraft" Stirners gesprochen, ihn in seinem Werk jedoch nirgendwo erwähnt; Carl Schmitt sei als Student von Stirner tief beeindruckt gewesen, sei Jahre später, 1947, in seiner Gefängniszelle von ihm „heimgesucht" worden, habe ihn in seinem Werk jedoch verschwiegen. Georg Simmel habe sich die Berührung mit dieser „merkwürdigen Art von Individualismus" bewusst untersagt; Nietzsche habe sich sogar einen Plagiatsvorwurf seitens Eduard von Hartmanns zugezogen, der Nietzsches Kenntnis der Stirnerschen Gedanken damit belegte, dass Nietzsche in seiner Unzeitgemässen Betrachtung. Zweites Stück genau diejenigen Passagen des Hartmannschen Werkes kritisiert habe, in denen es um eine ausdrückliche Zurückweisung des Stirnerschen Denkens gehe.[7]

Stirner wird gelegentlich als Solipsist, oft als Vorläufer des Anarchismus, speziell des individualistischen Anarchismus und des Existenzialismus bezeichnet, was jedoch Stirners Philosophie einer konsequenten Individualität nur teilweise gerecht wird.

Dem Anarchismus als eine mit dem Marxismus konkurrierende Lehre wurde Stirner in polemischer Absicht durch Friedrich Engels zugeordnet.[8] Doch Stirner war, weil auch die prominenten Anarchisten Bakunin, Proudhon und Kropotkin zu ihm geschwiegen hatten, unter Anarchisten stets umstritten.[9] Die meisten von ihnen hielten seine Ideen mit denen des Anarchismus für unvereinbar, und nur sehr wenige, z. B. John Henry Mackay und in den 1970er Jahren Kurt Zube, bezeichneten Stirner ausdrücklich als ihren Vordenker.

Stirner wurde, nachdem er jeweils für ca. ein halbes Jahrhundert vergessen gewesen war, zweimal wiederentdeckt: 1) um die Wende zum 20. Jahrhundert im Kielwasser der Nietzsche-Begeisterung; 2) 1966, als der marxistische Autor Hans G Helms ihn, angesichts „der gefährlichen Entwicklung der ideologischen Lage“, in einer 600-seitigen Abhandlung als „konsequentesten Ideologen“ der aktuell „herrschenden Klasse in allen modernen Industriestaaten“ darstellte.[10] Am Rande der Marxforschung wurde aber auch immer deutlicher, welche Rolle Stirner bei Marx' Konzeption des historischen Materialismus hatte, so dass Wolfgang Eßbach 1982 in einer sorgfältigen Studie die These wagte, Stirners „Materialismus des Selbst“ sei (fast) gleichrangig neben Marx' „Materialismus der Verhältnisse“ zu stellen. Nach dem Geltungsverlust des Marxismus gingen zwei jüngere Autoren noch weiter in der Neubewertung Stirners. Bernd A. Laska stellt seit 1985 in mehreren, meist rezeptionsgeschichtlichen Arbeiten Stirner (neben La Mettrie im 18., Wilhelm Reich im 20. Jahrhundert) als eine von drei „Schlüsselfiguren [vor], mit deren Hilfe eine neue Sicht auf die in eine Sackgasse geratene Aufklärung (incl. Anarchismen) gewonnen werden kann.“ Saul Newman sieht in Stirner ebenfalls eine Schlüsselfigur: er nennt ihn einen Proto-Poststrukturalisten (vgl. Postanarchismus), der die modernen Poststrukturalisten wie Foucault, Lacan, Deleuze, Derrida u. a. rudimentär vorweggenommen, zugleich aber – und deshalb sei er heute wichtig – über sie hinausgewiesen und, im Gegensatz zu diesen, einen Ansatzpunkt für heute aktuelle, „nicht-essentialistische“ Ideologiekritik gefunden habe. Den mit einem 1000-seitigen Werk bisher aufwändigsten Versuch, Stirner – im Nachgang zu Helms, aber auf wissenssoziologischer Grundlage – als noch unerkannten Ideologen der „modernen Individualität” darzustellen, legte 2010 Alexander Stulpe vor. Die moderne Gesellschaft habe Stirners Figur des „Einzigen”, vor allem in den Jahrzehnten um 1900, „so viele Gestalten verlieh[en]” und ihn sich „in dieser Vielgestaltigkeit so gründlich einverleibt, dass sein philosophischer Schöpfer längst vergessen, er aber überall ist.”[11]

Ehrungen

Seine Grabstätte wurde durch Senatsbeschluss vom 22. März 1994 als Ehrengrab der Stadt Berlin in der Liste der Berliner Ehrengräber eingetragen.[12]

In Stirners Geburtsstadt Bayreuth trägt seit 1947 die Max-Stirner-Straße seinen Namen.[13] Außerdem gibt es eine Stirnerstraße in Berlin (Ortsteil Steglitz des Bezirks Steglitz-Zehlendorf)[14] und in Nürnberg.

Sonstiges

Gedenkplakette

Das Geburtshaus Max Stirners in der Maximilianstraße 31 in Bayreuth wurde 1970 abgerissen. Die von John Henry Mackay gestiftete Gedenktafel wurde an das Nachfolgebauwerk übernommen.[15]

Eine Max-Stirner-Gesellschaft e. V. wurde 2002 gegründet. Sie löste sich Ende September 2013 selbst auf.

Werke

Kleinere Schriften (genauere Angaben in Mackay (Hrsg.) oder Laska (Hrsg.))

  • Über Schulgesetze, 1834 (Erstveröff. 1920)
  • Christentum und Antichristentum, 1842
  • Gegenwort eines Mitglieds der Berliner Gemeinde wider die Schrift der sieben und funfzig Berliner Geistlichen, 1842
  • Ueber B. Bauer's Posaune des jüngsten Gerichts, 1842
  • Das unwahre Princip unserer Erziehung, 1842
  • Kunst und Religion, 1842
  • Über die Verpflichtung der Staatsbürger zu irgendeinem Religionsbekenntnis
  • Über »Die Mysterien von Paris« (Eugène Sue), 1843
  • Einiges Vorläufige vom Liebesstaat, 1844
  • Recensenten Stirners, 1845
  • Die philosophischen Reaktionäre. Die modernen Sophisten von Kuno Fischer, 1847

Ausgaben (Auswahl)

Der Einzige und sein Eigentum

  • Paul Lauterbach (Hrsg.): Max Stirner: Der Einzige und sein Eigentum (= Reclams Universal-Bibliothek 3057–3060). Reclam, Leipzig 1892 u. ö. (Digitalisat in der Google Buchsuche).
  • Ahlrich Meyer (Hrsg.): Max Stirner: Der Einzige und sein Eigentum (= Reclams Universal-Bibliothek 3057). Reclam, Stuttgart 1972 u. ö., ISBN 978-3-15-003057-8.
  • Bernd Kast (Hrsg.): Max Stirner: Der Einzige und sein Eigentum. Ausführlich kommentierte Studienausgabe. Karl Alber, Freiburg/München 2009, ISBN 978-3-495-48342-8.

Kleinere Schriften

Übersetzungen

  • Jean-Baptiste Say: Ausführliches Lehrbuch des praktischen politischen Oekonomie. Deutsch mit Anmerkungen von Max Stirner. 3 Bände. Otto Wigand, Leipzig 1845.
  • Adam Smith: Untersuchungen über das Wesen und die Ursachen des Nationalreichthums. Deutsch mit Anmerkungen von Max Stirner. (= National-Oekonomen der Franzosen und Engländer herausgegeben von Max Stirner Bd. 5-8). Otto Wigand, Leipzig 1846-1847.

Literatur

Weblinks

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Texte

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Literatur

Sonstiges

Anmerkungen

  1. Nachfolgend werden Zitatnachweise aus Stirners Schriften im laufenden Text mit folgenden Abkürzungen und Seitenzahl gegeben: *EE = Der Einzige und sein Eigentum. Stuttgart: Reclam 1972; *PKR = Parerga, Kritiken, Repliken. Nürnberg: LSR-Verlag 1986
  2. Der Psychoanalytiker Bernd Nitzschke konstatierte, Stirner nehme zum Problem der Individuation „ein sehr modernes Wissen“ vorweg. Er schreibe, „als hätte er ein modernes psychoanalytisches Lehrbuch … gelesen.“ (in: Die Liebe als Duell, Rowohlt, Reinbek 1991, S. 18). – Bernd A. Laska geht auf dieses Problem genauer ein in Die Negation des irrationalen Über-Ichs bei Max Stirner, zuerst u.d.T. Max Stirner als „pädagogischer Anarchist“, in: Anarchismus und Pädagogik. Studien zu einer vergessenen Tradition, hg. v. Ulrich Klemm. Frankfurt/M: dipa-Verlag 1991, S. 33-44.

Einzelnachweise

  1. „Ruge bei den Berliner ‚Freien‘ (1842)“. Marx-Engels-Werke. Bd. 27, gegenüber S. 400.
  2. John Henry Mackay: Max Stirner. Sein Leben und sein Werk. 3. Aufl. (Selbstverlag) Berlin-Charlottenburg 1914, S. 222
  3. Marx-Engels-Werke. Bd. 38, S. 43.
  4. Vgl. Bernd A. Laska: Nietzsches initiale Krise. In: Germanic Notes and Reviews, vol. 33, n. 2, fall/Herbst 2002, S. 109–133.
  5. Marx-Engels Werke, Dietz Verlag Berlin, 1969, Band 3, S. 101ff.
  6. siehe z. B. Wolfgang Eßbach: Gegenzüge. Frankfurt/M.: Materialis 1982
  7. Rüdiger Safranski: Nietzsche. Biographie seines Denkens. München: Carl Hanser Verlag 2000, S. 123 ff.
  8. Vgl. Bernd A. Laska: Ein dauerhafter Dissident. Nürnberg 1996. S. 38ff.
  9. Vgl. Bernd A. Laska: Ein dauerhafter Dissident. Nürnberg 1996. S. 40ff, passim; sowie [[Wikipedia:Max Nettlau|]]: Der Vorfrühling der Anarchie. Berlin 1925. S. 169–179.
  10. Hans G Helms: Die Ideologie der anonymen Gesellschaft. Köln: DuMont 1966, Vorwort, S. 1–5.
  11. Alexander Stulpe: Gesichter des Einzigen. Max Stirner und die Anatomie moderner Individualität. Duncker & Humblot, Berlin 2010, S. 935; dazu Rezensionsessay von Bernd A. Laska, Der Stachel Stirner (PDF-Datei; 47 kB). In: Aufklärung und Kritik, 17. Jg., Band 4 (2010), S. 272–279.
  12. Berliner Senatsverwaltung Ehrengrabstätten
  13. Rosa und Volker Kohlheim: Bayreuth von A-Z, Verlag C. und C. Rabenstein, Bayreuth, S. 84
  14. Kauperts Straßenverzeichnis
  15. Bayreuth.de > Rathaus > Pressemitteilungen > Archiv. bayreuth.de (31. Juli 2006). Archiviert vom Original am 21. Juli 2013. Abgerufen am 21. Juli 2013.
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