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Menelaos

Menelaos (griech. Μενέλαος „Führer des Volkes“; lat. Menelaus) war nach der griechischen Mythologie König von Sparta und Ehemann von Helena, deren Entführung durch Paris den Trojanischen Krieg auslöste. Er wird oft als Xanthos (griech. ξανθός „der Blonde“) bezeichnet und in der Kunst häufig mit wallendem blondem Haar und einem gewellten Bart dargestellt. Sein Palast wird als prächtig und reich beschrieben:
„Gleich dem Strahle der Sonn', und gleich dem Schimmer des Mondes
Blinkte die hohe Burg Menelaos' des Ehregekrönten.“
Herkunft und Familie
Menelaos war der Sohn des mykenischen Königs Atreus und seiner Gemahlin Aërope und zählte somit gemeinsam mit seinem berühmten Bruder Agamemnon, zu dem vom Atridenfluch gezeichneten Geschlecht der Atriden. Noch in ihrer Jugend mussten Menelaos und Agamemnon aus Mykene fliehen, nachdem ihr Onkel Thyestes ihren Vater ermordet hatte. Sie fanden Zuflucht bei König Tyndareus in Sparta.
Heirat mit Helena
Menelaos wurde einer der Freier der schönen Helena, der Tochter des Tyndareus. Durch einen klugen Vorschlag des Odysseus wurde vereinbart, dass alle Freier den von Helena gewählten Ehemann unterstützen würden. Helena entschied sich für Menelaos, und sie hatten eine Tochter namens Hermione.
Der Raub der Helena und der Trojanische Krieg


Der Trojanische Krieg begann, als Paris, ein Prinz von Troja, die schöne Helena entführte. Dies geschah, nachdem Aphrodite Paris die Liebe der schönsten Frau der Welt versprochen hatte, im Austausch dafür, dass er sie im Streit der Göttinnen als die Schönste auswählte. Menelaos, wütend über den Raub seiner Frau, rief die anderen griechischen Führer zur Hilfe auf, eingedenk ihres Eides. Gemeinsam mit seinem Bruder Agamemnon führte er eine gewaltige Armee gegen Troja, nachdem er zuvor als Teil einer Gesandtschaft nach Troja gereist war, um letztlich erfolglos die friedliche Rückgabe Helenas zu fordern.
Der Aufbruch der griechischen Flotte verzögerte sich jedoch, da Artemis eine Windstille in Aulis, dem Versammlungsort der griechischen Flotte, bewirkte, sodass die Schiffe nicht auslaufen konnten. Der Grund für Artemis' Zorn war, dass Agamemnon, der Anführer der Griechen, eine heilige Hirschkuh in einem der Göttin geweihten Hain getötet hatte. Als Göttin der Jagd und der Wildtiere empfand Artemis dies als schwere Beleidigung. Auch soll Agamemnon nach der Erlegung der Hirschkuh geprahlt haben, dass er ein besserer Jäger sei als Artemis selbst. Diese Hybris erregte zusätzlich den Zorn der Göttin. Nach einigen Versionen hatte Agamemnon überdies Artemis einst versprochen, ihr das schönste Geschöpf zu opfern, das in seinem Königreich geboren würde. Dies war seine Tochter Iphigenie, aber Agamemnon hielt sein Versprechen nicht ein. Der Seher Kalchas erinnerte Agamemnon an sein vergessenes Versprechen und erklärte, dass nur die Opferung Iphigenies den Zorn der Göttin besänftigen und die Windstille beenden könne. Agamemnon stand somit vor einer schwierigen Entscheidung, doch letztlich entschied er sich, dem Willen der Göttin zu folgen, um die Expedition fortsetzen zu können. In einigen Versionen der Geschichte wurde Iphigenie im letzten Moment von Artemis gerettet und durch eine Hirschkuh ersetzt, woraufhin sie von der Göttin nach Tauris gebracht wurde, um dort als Priesterin zu dienen.
Während des zehnjährigen Krieges erwies sich Menelaos als tapferer Kämpfer. Homer beschreibt ihn in der Ilias als einen der mutigsten Helden vor Troja. Er forderte Paris zum Zweikampf, um so den Krieg rasch zu beenden. Der Zweikampf endete jedoch unentschieden, da Paris schließlich von der Göttin Aphrodite gerettet wurde.
Eine weitere berühmte Szene in der Ilias zeigt Menelaos' Trauer über den Tod des jungen griechischen Kriegers Patroklos, dessen Leichnam er bewachte, um ihn vor Plünderung zu schützen.
Menelaos war auch einer der griechischen Helden, die sich im Trojanischen Pferd versteckten, was letztendlich zur Eroberung Trojas führte.
Versöhnung mit Helena und Rückkehr nach Sparta
Die Beziehung zwischen Menelaos und Helena nach dem Trojanischen Krieg wird in verschiedenen mythologischen Überlieferungen unterschiedlich dargestellt.
In der bekanntesten Version, die auch in Homers Odyssee zu finden ist, kehren Menelaos und Helena nach einer acht Jahre während Irrfahrt schließlich gemeinsam nach Sparta zurück und leben dort friedlich als Herrscherpaar.
Eine interessante Variante besagt, dass Helena niemals in Troja ankam. Stattdessen blieb sie während des Krieges in Ägypten, während in Troja nur ein „Phantom“ oder „Idol“ der Helena anwesend war. Nach dieser Version holte Menelaos seine unschuldig gebliebene Gattin aus Ägypten ab und brachte sie nach Hause.
Tod und Aufstieg in die Elysischen Gefilde
Es heißt, dass Menelaos nach seinem Tod in die Elysischen Gefilde aufstieg. Die Elysischen Gefilde waren in der griechischen Mythologie ein paradiesischer Ort im Jenseits, der für besonders tugendhafte und von den Göttern begünstigte Menschen bestimmt war. Einige Überlieferungen besagen, dass Menelaos und Helena gemeinsam die Ewigkeit in den Elysischen Gefilden verbringen. Obwohl von seiner Unsterblichkeit die Rede ist, wird auch berichtet, dass Menelaos' Leichnam in Therapne im sogenannten Menelaion bestattet wurde. Dies könnte darauf hindeuten, dass zumindest sein sterblicher Körper ein Begräbnis erhielt, während seine Seele in die Elysischen Gefilde aufstieg.
Nach Menelaos' Tod wurde Orestes sein Nachfolger als König, da man Menelaos' Söhne von seinen Nebenfrauen nicht als würdig empfand.
Siehe auch
Menelaos - Artikel in der deutschen Wikipedia
Quellen
- Bibliotheke des Apollodor 3,131–137; 5,15–16; 6,3–28; 7,1; 8,21–22; 9,1; 9,29
- Dares Phrygius, Der Fall Trojas 9; 10; 13; 14; 20; 21; 23; 30; 31; 35–37; 43
- Dictys Cretensis, Ephemeris belli Troiani 1,1; 1,3; 2,20; 4 22; 5–6 (komplett)
- Hesiod, Eoien 136,9; 175,1; 176,7; 194; 195e; 197,5; 198,5; 204,1; 204,48-55
- Homer, Ilias
- Homer, Odyssee 1,280; 3,141; 3,313; 4,1; 4,49; 4,76; 4,219; 8,499
- Hyginus Mythographus, Fabulae 78; 108; 114; 116; 118; 122; 123; 273
- Pausanias, Reisen in Griechenland 1,33,8; 2,13,3; 2,17,3; 2,18,6; 2,22,6; 3,1,5; 3,12,6; 3,14,6; 3,18,13; 3,18,16; 3,19,9; 3,22,2; 3,22,10; 4,1,4; 5,8,3; 5,18,3; 5,22,2; 6,25,3; 7,21,8; 8,23,4; 8,53,5; 10,16,4; 10,25,2–3; 10,26,3–8; 10,33,2
- Quintus von Smyrna, Posthomerica 4,563; 4,601; 5,478; 6,1; 6,35; 6,497; 7,200; 10,126; 11,96; 12,337; 13,322; 13,391; 13,423; 14,17; 14,160; 14,165; 14,178