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Quetzalcoatl

Aus AnthroWiki
Quetzalcoatl als Gott der Weisheit nach einer Abbildung im Codex Borbonicus.
Tlahuizcalpantecuhtli, vermutliche eine besondere Erscheinungsform des Quetzalcoatl, nach einer Darstellung im Codex Telleriano-Remensis.
Teotihuacán – Kopf der Federschlange
Der Quetzal-Vogel (Pharomachrus mocinno)

Quetzalcoatl (Nahuatl Quetzalcōātl = „Quetzalschlange“ bzw. „leuchtende Schwanzfederschlange“ oder einfach Federschlange bzw. gefiederte Schlange; Mayathan bzw. Itzá Kukulcán, Quiché Q'uq'umatz) ist eine synkretistische Gottheit mehrerer mesoamerikanischer Kulturen, darunter der Tolteken, der Azteken und der Maya.

Tlahuizcalpantecuhtli ([tɬaː.wis.kal.panˈteːkʷ.tɬi]; alternative Schreibweisen: Tlahuixcalpantecuhtli und Tlahuizcalpantecutli, Nahuatl: ‚Herr der Morgenröte‘ oder besser ‚Morgenstern-Herr‘) dürfte eine besondere Erscheinungsform des Quetzalcoatl gewesen sein. Er gilt als gefährlicher Gott, der durch Pfeilschüsse und Wurfspeere Unheil verbreitet. Nach der „Sonnenlegende“ versuchte er mit seinen Pfeilen die Sonne abzuschießen, verfehlte diese aber und traf sich selbst.

Gestalt

In den frühen Darstellungen wurde Quetzalcoatl zoomorph, d. h. als große Klapperschlange dargestellt, deren Körper mit den Federn des heiligen Quetzalvogels bedeckt ist – so auf der Stele 19 (um 900 v. Chr.) in der Olmeken-Stadt La Venta. In Teotihuacán wurde eine – später überbaute – Tempelpyramide, deren Fassade über und über mit den Darstellungen einer Federschlange bedeckt ist, nach ihm benannt. Die Fassade der Hauptpyramide von Xochicalco ist ebenfalls von Reliefs einer gefiederten Schlange überzogen.

Die Azteken sahen Quetzalcoatl auch als bärtigen und hellhäutigen Mann; dies bezieht sich wahrscheinlich auf den toltekischen König Ce Acatl, der als Priester des Gottes Quetzalcoatl dessen Namen annahm. In den aztekischen Codices ist er in abstrahiert-menschlicher Weise dargestellt; hier trägt er häufig einen sternförmigen Brustpanzer, der auf den Wandelstern Venus verweist.

Rudolf Steiner über Quetzalcoatl

Quetzalcoatl war laut Rudolf Steiner dem Mephistopheles aus Goethes Faust ähnliches Wesen, das nur im elementarischen Leib erschien und nicht wie oben angegeben mit den Venuskräften, sondern mit den Merkurkräften zusammenhing. Quetzalcoatl missbrauchte diese Kräfte, die eigentlich mit der Heilkunst zusammenhängen, um auf schwarzmagische Weise bösartige Krankheiten über die zu bringen, die er verderben wollte. Sein Gegenspieler war Tezcatlipoca.

„Quetsalkoatl war ein Wesen, von dem man sagen könnte, es war verwandt mit den Merkurkräften. Es sollte gesundend wirken. Die Heilkunst drüben, die sollte namentlich unter dem Einflüsse dieses Quetsalkoatl bewirkt werden. Solche Wesen werden von denjenigen, die sie durch Hellsehen wahrnehmen können, immer in der Weise beschrieben, daß man aus der Beschreibung den Eindruck der Realität schon haben kann. Wenn gerade Quetsalkoatl beschrieben wird als eine Erscheinung mit einem schlangenförmigen Körper, als grüne, grüngefiederte Schlange, so bezeugt das durchaus dem, der solche Dinge versteht, daß es sich um ein reales, aber nur im elementarischen Leibe erscheinendes Wesen handelte.“ (Lit.: GA 171, S. 102f)

„Aber die ahrimanischen Mächte versuchten, die Menschheit gewissermaßen - jetzt spreche ich das so, wie es Ahriman denkt - zu retten vor dem Gotte Tezkatlipoka. Und daher wurde dem Tezkatlipoka ein anderer Geist entgegengesetzt, der für die westliche Halbkugel viel Ähnlichkeit hat mit dem Geiste, den Goethe als Mephistopheles beschrieben hat. Es ist ein Verwandter von ihm. Er wurde dort bezeichnet mit einem Worte, das so ähnlich klang wie Quetsalkoatl. Quetsalkoatl war also ein Geist - wir müssen uns ihn in das andere Milieu hineinversetzt denken -, welcher für dieses andere Milieu eben ähnlich war dem viel seelischer auftretenden Mephistopheles. Dieser Geist Quetsalkoatl, der auch nie unmittelbar inkarniert erschien, der hatte zu seinem Symbolum etwas Ähnliches wie es auf der östlichen Halbkugel der Merkurstab war, und er war zugleich auf dieser westlichen Halbkugel der Geist, welcher durch gewisse magische Kräfte bösartige Krankheiten austeilen konnte, bösartige Krankheiten, die er über diejenigen bringen konnte, die er verderben wollte, weil er sie losmachen wollte von dem verhältnismäßig guten Gotte Tezkatlipoka. Durch solche Dinge wurden hier die scharfen Stöße vorbereitet, die von ahrimanischer Seite allmählich in die Welt der menschlichen Triebe hineingebohrt werden sollten.“ (Lit.: GA 171, S. 61)

Mythologie

Xochicalco – Tempel der Federschlange

Toltekische Mythologie

Bei den Tolteken wurde Quetzalcoatl als Haupt- und Schöpfergott verehrt. Der Morgenstern galt als sein Herz. Sein Bruder und Gegner war Tezcatlipoca.

Aztekische Mythologie

In der aztekischen Mythologie ist Quetzalcoatl der Gott des Windes, des Himmels, der Erde und ein Schöpfergott. Er symbolisiert den Ozean. In Teotihuacán wurde er früh als Naturgott verehrt (Tempel des Quetzalcoatl). Sein wichtigstes Heiligtum lag in Cholula. Er galt als Herrscher des zweiten Weltzeitalters.

Eine Überlieferung besagte, Quetzalcoatl hätte bei seiner Einschiffung und Abreise nach dem geheimnisvollen Tlapallan verkündet, dereinst über den Atlantischen Ozean mit seinem Gefolge zurückzukehren, um sein Reich wieder in Besitz zu nehmen. Dies wird als einer der Gründe angegeben, weshalb im 16. Jahrhundert der Herrscher Moctezuma II. den spanischen Eroberern unter Hernán Cortés nur zögerlich Widerstand entgegensetzte: Er habe nicht ausschließen können, es mit den Gesandten des Gottes zu tun zu haben[1]. In der neueren Forschung wird diese Erklärung als Geschichtsmythos[2] gedeutet, der auf spanische Rechtfertigungsabsichten zurückzuführen sei. Hernán Cortés hatte nämlich keine Erlaubnis, das Gebiet des heutigen Mexikos zu erobern, sondern sein Auftrag bestand in der Erkundung.[3] Da der Eroberer deshalb von einem spanischen Gericht angeklagt wurde, schrieb er einen Brief an den Kaiser, in dem er davon berichtete, dass die Azteken ihr Reich schon an ihn übergeben hätten, bevor es zu Kampfhandlungen kam, weil sie in Cortés einen erwarteten Herrscher gesehen hätten, der eines Tages wiederkommen würde. Damit konnte die Eroberung Mexikos als Niederschlagung eines aztekischen Aufstandes gedeutet werden[3] und Cortés so der sicheren Todesstrafe für die nicht autorisierte Eroberung entgehen.[4]

Maya-Mythen

Unter dem Namen Kukulcan wurde Quetzalcoatl bei den Maya verehrt. Die Quiché-Indianer im Hochland von Guatemala nannten ihn Q'uq'umatz; er wird an verschiedenen Stellen im Popol Vuh erwähnt.

Bilder

Literatur

Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
Freie Werkausgaben gibt es auf steiner.wiki, bdn-steiner.ru, archive.org und im Rudolf Steiner Online Archiv.
Eine textkritische Ausgabe grundlegender Schriften Rudolf Steiners bietet die Kritische Ausgabe (SKA) (Hrsg. Christian Clement): steinerkritischeausgabe.com
Die Rudolf Steiner Ausgaben basieren auf Klartextnachschriften, die dem gesprochenen Wort Rudolf Steiners so nah wie möglich kommen.
Hilfreiche Werkzeuge zur Orientierung in Steiners Gesamtwerk sind Christian Karls kostenlos online verfügbares Handbuch zum Werk Rudolf Steiners und Urs Schwendeners Nachschlagewerk Anthroposophie unter weitestgehender Verwendung des Originalwortlautes Rudolf Steiners.

Weblinks

Commons: Quetzalcoatl – Weitere Bilder oder Audiodateien zum Thema

Einzelnachweise

  1. William H. Prescott: Die Eroberung Mexikos. DBG, Berlin 1956; S. 68f
  2.  Camilla Townsend: Burying the White Gods: New Perspectives on the Conquest of Mexico. Nr. The American Historical Review 108, 3, 2003, S. 659–687.
  3. Hochspringen nach: 3,0 3,1  Roland Bernhard: Geschichtsmythen über Hispanoamerika. Entdeckung, Eroberung und Kolonisierung in deutschen und österreichischen Schulbüchern des 21. Jahrhunderts.. Vandenhoeck und Ruprecht, Göttingen 2013, ISBN 978-3-8471-0204-5, S. 151 (eingeschränkte Vorschau in der Google Buchsuche).
  4. Matthew Restall: Seven Myths of the Spanish Conquest. Oxford University Press, Oxford 2003, S. 7 ff. u.ö.; Daniel Grana-Behrens: Der Zerfall des aztekischen Staates in Zentralmexiko 1516–1521. In: John Emeka Akude et al. (Hrsg.): Politische Herrschaft jenseits des Staates. Zur Transformation von Legitimität in Geschichte und Gegenwart. Springer VS, Wiesbaden 2011, S. 83ff.; Roland Bernhard: Geschichtsmythen über Hispanoamerika. Entdeckung, Eroberung und Kolonisierung in deutschen und österreichischen Schulbüchern des 21. Jahrhunderts. Vandenhoeck und Ruprecht, Göttingen 2013, S. 120 ff.
Dieser Artikel basiert auf einer für AnthroWiki adaptierten Fassung des Artikels Quetzalcoatl aus der freien Enzyklopädie de.wikipedia.org und steht unter der Lizenz Creative Commons Attribution/Share Alike. In Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.