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Sentimentalität
Sentimentalität (von franz. le sentiment „Gefühl, Stimmung“) ist eine vorübergehende oder auch andauernde Gemütsverfassung, die durch Rührung gekennzeichnet ist. Sie nimmt ihren äußeren Anlass zum Vorwand, um sich dann in sich selbst hineinzusteigern; also ein Schwelgen in meist wohligen, sehnsüchtigen, romantischen und leidenschaftlichen Gefühlen, aber auch Melancholie. Sentimentalität ist somit eine Form der emotionalen Selbststimulation ohne Handlungsantrieb. Dieser psychische Mechanismus kann zum Beispiel dazu verleiten, bestehende Belastungssituationen passiv zu ertragen oder Konflikte zu ignorieren, statt sie tatsächlich durchdenken oder angehen zu müssen.
Konstituierenden Charakter hat Sentimentalität in vielen Formen von Schlager, Trivialliteratur und Kitsch.
Verwechslungsmöglichkeit
Das abgeleitete Adjektiv sentimental ist nicht mit der ästhetischen Kategorie „sentimentalisch“ zu verwechseln, deren Gegenbegriff „naiv“ ist (vgl. Friedrich Schiller, Über naive und sentimentalische Dichtung, 1795).
Literatur
- Andreas Dorschel, 'Sentimentalität. Über eine Kategorie ästhetischer und moralischer Abwertung', Perspektiven der Philosophie. Neues Jahrbuch XXXI (2005), S. 11 – 22


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