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Himmel
Als Himmel (mhd. himel, ahd. himil „Decke“) bezeichnet man
- aus äußerer sinnlicher Sicht den Teil der scheinbaren Himmelskugel, der sich für einen irdischen Beobachter über dem Horizont zu wölben scheint, d.h.:
- der blaue Tageshimmel, durch den der Weltenäther sichtbar wird,
- das von der Erde aus durch die Atmosphäre mit Blick in Richtung des Weltall gesehene Panorama des nächtlichen Sternenhimmels (auch Sternhimmel, Fixsternhimmel oder gestirnter Himmel), das sich auf dem Hintergrund des Himmelsgewölbes oder Firmaments (von lat. firmamentum „Befestigungsmittel“, von firmare „befestigen“ bzw. firmus „fest“, als Übersetzung von hebr. רָקִ֫יעַ Rakia „Feste“, vgl. 1 Mos 1,6 LUT) entfaltet, das nach mittelalterlicher Auffassung auch als Kristallhimmel oder Primum Mobile bezeichnet (vgl. beispielsweise Dantes «Göttliche Komödie») wird. Unter optimalen Bedingungen sind etwa etwa 3000 bis 6000 Sterne mit freiem Auge sichtbar. Die zwölf auffälligsten, entlang der Ekliptik gelegenen Sternbilder repräsentieren den Tierkreis.
- aus geistiger Sicht die sog. Himmlische Welt (Niederes Devachan), in der Kabbala bezeichnet als Olam Atziluth, hebr. עולם אצילות Welt der Erhabenheit.
- zu Beginn der biblischen Schöpfungsgeschichte, wo die Scheidung von Himmel und Erde erfolgt, wird der Himmel als „Himmlisches Wasser“ (hebr. שמים Schamajim) von den irdischen Wassern getrennt. Nach Rudolf Steiner wird damit primär auf die Trennung der Erde (hebr. הָאָרֶץ ha-Aretz „Erde, Land“) von der Sonne hingewiesen.
Die Sternenschrift
Die Sternenschrift, die sich äußerlich am Sternenhimmel in den Konstellationen, in den Beziehungen der Planeten zueinander und zu den Zeichen des Tierkreises ausdrückt, spricht in mächtigen Inspirationen von den Geheimnissen der seelischen und geistigen Welt.
„Ich stelle mich in sternheller Nacht auf, beschaue mir den Sternenhimmel, lasse seinen Eindruck auf mich wirken. Und es verwandelt sich, wenn der Mensch dazu die Fähigkeit hat, das, was in den Formen der Sternbilder ist, was in den Bewegungen der Wandelsterne ist, es verwandelt sich wie in eine große Weltenschrift. Und liest man diese Weltenschrift, so kommt etwas heraus von der Art, wie ich es gestern auseinandergesetzt habe für das Mondengeheimnis. Diese Dinge sind durchaus zu lesen in der Weltenschrift, wenn einem die Sterne nicht mehr bloß sind das mathematisch und mechanisch Errechenbare, sondern wenn sie einem sind die Lettern der kosmischen Schrift.“ (Lit.: GA 233a, S. 162)
Literatur
- HIMMELSKUNDE. Texte aus der Geisteswissenschaft Rudolf Steiners zusammengestellt und bearbeitet von Dr. Ernst Hagemann, Vlg. Die Kommenden, Freiburg i. Br. 1980
- Elisabeth Vreede: Astronomie und Anthroposophie, 2. Auflage, Verlag am Goetheanum, Dornach 1980, ISBN 978-3723502501
- Joachim Schultz: Rhythmen der Sterne, 3. Auflage, Verlag am Goetheanum, Dornach 1985, ISBN 978-3723501795
- Hartmut Warm: Die Signatur der Sphären: Von der Ordnung im Sonnensystem, Verlag Keplerstern, 3. Auflage, 2011, ISBN 978-3935958059
- Walter Kraul: Erscheinungen am Sternenhimmel: Himmelsbeobachtungen leicht gemacht, Verlag Freies Geistesleben 2014, ISBN 978-3772519758
- Rudolf Steiner: Das Verhältnis der verschiedenen naturwissenschaftlichen Gebiete zur Astronomie, GA 323 (1997), ISBN 3-7274-3230-6 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
- Rudolf Steiner: Mysterienstätten des Mittelalters, GA 233a (1991), ISBN 3-7274-2335-8 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
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