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Kama-Manas

Aus AnthroWiki

Kama-Manas (von skrt. काम Kāma „weltlicher Genuss, Verlangen“ und skrt. मनस् ManasDenken“) entspricht in der indisch-theosophischen Terminologie annähernd dem, was wir als Ego bezeichnen oder als das niedere Ich des Menschen, wie es in der Verstandesseele lebt.

Kama-Manas und Ich

Indem sich Manas, das höhere Selbst mit Kama, der astralen Wunsch- oder Begierdensubstanz, umhüllt, entsteht durch Kama-Manas das Ich des Menschen:

„Dem indischen Schüler wurde die Menschengestalt, das Urbild, im oberen Devachan klar wahrnehmbar. Dann umhüllte es sich im niederen Devachan mit einer astralischen Hülle, die in sich die Kräfte hatte, Liebe zu entwickeln. Die Liebe, den Eros, nannte man Kama. So bekommt Kama einen Sinn für die Erdentwickelung. Es kleidet sich das göttliche Wort, das Brahman, in Kama, und durch das Kama hindurch tönte dem Schüler das Urwort heraus. Kama war es, in das sich Manas kleidete, das war das Ich.“ (Lit.: GA 106, S. 58)

Kama-Manas dient zunehmend nur äußeren Bedürfnissen

Im Zuge der Entwicklung richtete sich Kama-Manas, die Verstandesseele, immer mehr darauf aus, bloß die niederen animalischen Bedürfnisse zu befriedigen. Diese Entwicklung begann schon in der Verfallszeit der ägyptischen Kultur:

„Was ihre chaldäischen Vorgänger auf himmlische Zusammenhänge beschränkten, das zogen die ägyptischen Weisen in den Dienst mehr und mehr irdisch werdender Angelegenheiten und animalischer Bedürfnisse; sie stellten die manasische Wesenheit in den Dienst der Materie. Eben das ist der Charakter der Verstandesseele, daß sie die manasische Weisheit benützt und damit äußere Bedürfnisse und Wünsche zu befriedigen sucht. Heute ist diese Entwickelung, die ägyptische Finsternis, die Manasverfinsterung, noch viel weiter gediehen. Kama Manas nennt man in der Theosophie eine solche Verbindung höheren Bewußtseins mit tierischen, irdischen, materiellen Zwecken. Eine Verunreinigung heiliger Dinge sahen die alten Religionen darin, wenn der Mensch sein höheres Geistesvermögen in den Dienst der niederen Naturbedürfnisse stellte. Die Bezeichnung Ägypten ist das Symbol für solchen Abfall; denn in Ägypten geschah es zuerst im großen Stile. Der Auszug (der Israeliten) ist zugleich der Auszug von Manas in die höhere Wirklichkeit.“ (Lit.: GA 94, S. 265)

Ahriman versucht das manasische Denken vom physischen Gehirn zu lösen und für sich zu gewinnen

Diese fortschreitende Entwicklung birgt große Gefahren in sich, denn Ahriman ist bestrebt, das auf die sinnliche Welt gerichtete kama-manasische Denken des Menschen vom Werkzeug des physischen Gehirns loszulösen und für sich zu gewinnen, um sein ahrimanisches Reich zu begründen. Diese Schatten und Schemen des von Ahriman geraubten Denkens sind für das elementarische Hellsehen als überall in der Welt herumhuschende Schatten sichtbar:

„Insoferne nun das menschliche Denken in der Sinneswelt lebt, ist es an das Gehirn gebunden, das der Vernichtung verfallen muß nach der allgemeinen Weltenordnung. Da hat Ahriman zu regulieren diesen Gang des menschlichen Gehirns nach der Vernichtung hin. Wenn er nun sein Gebiet überschreitet, dann bekommt er die Tendenz, die Intention, das Denken abzulösen von seinem sterblichen Instrument, dem Gehirn, es zu verselbständigen; loszureißen das physische Denken, das Denken, das auf die Sinneswelt gerichtet ist, von dem physischen Gehirn, in dessen Vernichtungsstrom dieses Denken sich hineinergießen sollte, wenn der Mensch durch die Pforte des Todes geht. Ahriman hat die Tendenz, wenn er den Menschen hineinläßt als physische Wesen in die Strömung des Todes, loszulösen von dieser Vernichtungsströmung das Denken. Das macht er das ganze Leben hindurch. Für die menschliche Seelenstimmung hat das zunächst, wenn der Mensch nicht praktischer Okkultist geworden ist, nur die Folge, daß er ein grobklotziger Materialist wird und nichts von der geistigen Welt wissen will. Er ist dazu gerade verlockt von Ahriman, den er nur nicht merkt. Für Ahriman steht die Sache aber so, indem es ihm gelingt, dieses Denken loszureißen von seiner als physisches Denken an das Gehirn gebundenen Grundlage, daß Ahriman mit diesem Denken herausschafft in die physische Welt Schatten und Schemen, und diese dann die physische Welt durchsetzen. Mit diesen Schatten und Schemen will sich Ahriman fortwährend ein besonderes ahrimanisches Reich begründen. Immer steht er auf der Lauer, vom menschlichen Denken, wenn dieses Denken hineingehen will in den Strom, in den der Mensch geht, wenn er die Pforte des Todes durchschreitet, so viel loszureißen, als es nur irgend geht zurückzuhalten das Denken und zu bevölkern die physische Welt mit Schatten und Schemen, die gebildet sind aus dem von seinem Mutterboden losgerissenen physischen menschlichen Denken. Okkult betrachtet, huschen, schädigend die Weltenordnung, diese Schatten und Schemen herum in der physischen Welt. Es sind die Produkte, die Ahriman auf diese Weise, wie geschildert worden ist, zustande bringt. Wir haben die richtige Stimmung Ahriman gegenüber, wenn wir ihn so schätzen, daß, wenn er seine gesetzmäßigen Impulse in unsere Seelen hereinkommen läßt, wir ein rechtmäßiges Verhältnis zur Sinneswelt haben. Wir müssen aber Wache halten, daß er uns nicht in dieser Weise verlockt, wie es nun angedeutet worden ist. Bequemer ist allerdings die Auskunft, welche die Menschen wählen, die da sagen: Nun, dann tilgen wir alle ahrimanischen Impulse aus unserer Seele. - Mit einem solchen Austilgen wird aber nichts anderes gewonnen, als daß man die andere Waagschale erst recht zum Sinken bringt. Und wem es wirklich gelingen würde, durch falsche Theorie die ahrimanischen Impulse aus der Seele auszutilgen, der würde dem luziferischen Impuls verfallen.

Dies zeigt sich ganz besonders dann, wenn die Menschen aus einer gewissen Scheu vor einem richtigen Verhältnis zu den ahrimanischen Gewalten die Sinneswelt verachten, die Freude und das richtige Verhältnis zur Sinneswelt in sich austilgen und, um nicht an der Sinneswelt zu hängen, alles Interesse an der Sinneswelt vertilgen. Dann kommt die falsche Askese. Und diese falsche Askese bietet die stärkste Handhabe zum Eingreifen wiederum der unrichtigen luziferischen Impulse.“ (Lit.: GA 147, S. 35f)

Kama-Manas, Geschlechtertrennung, Sündenfall und Tod

„Der Mythos vom Sündenfall schildert aber nichts anderes als das, was in der dritten Wurzelrasse, während der lemurischen Zeit, geschah: Da war der Übergang vom Ungeschlechtlichen zum Zweigeschlechtlichen. Kama-Manas und die Zweigeschlechtlichkeit des Menschen gehören zusammen; Kama-Manas tritt auf als der werktätige Verstand, das ist der eine Pol, der andere Pol ist die Zweigeschlechtlichkeit. Die Trennung in zwei Geschlechter und das Eintreten des Verstandes in Kama-Manas, das stellt der Sündenfall-Mythos der Bibel dar. Jede einzelne der Tatsachen muß lebendig gewesen sein bei denjenigen, welche diesen Mythos geschaffen haben. In hoher mythischer Sprache wurden die Tatsachen erzählt. In der Bibel sind sie etwas verzerrt wiedergegeben; für den Kenner ist es deutlich, wo der Inhalt dieses Mythos verzerrt ist und wie er ursprünglich gelautet haben muß.“ (Lit.: GA 88, S. 208)

„Solange der Menschengeist sich nicht verkörpert hat, solange gab es keinen Tod und auch nicht die heutige Fortpflanzung. Die Fortpflanzung bei den früheren Menschenrassen geschah auf eine andere Weise: Der eine Körper entließ den anderen. Es war eine Differenzierung ohne Befruchtung. Nicht Geburt und Tod gab es; es fand nur ein Anziehen und Abstoßen in Wahlverwandtschaft statt. Die Schlange, der Meister von Kama-Manas, konnte sagen: Erwerbt ihr euch Kama-Manas, eßt ihr von dem Baum, dann macht ihr eine Entwicklung durch. - Jener Planetengeist, der Jehova heißt und der die Menschheit früher allein geführt hat, der wußte, was geschah, wenn sich durch die Schlange Manas mit Kama vermischt. Wenn das geschah, dann mußten die Menschen auch sterben.“ (Lit.: GA 88, S. 209)

Literatur

Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
Freie Werkausgaben gibt es auf steiner.wiki, bdn-steiner.ru, archive.org und im Rudolf Steiner Online Archiv.
Eine textkritische Ausgabe grundlegender Schriften Rudolf Steiners bietet die Kritische Ausgabe (SKA) (Hrsg. Christian Clement): steinerkritischeausgabe.com
Die Rudolf Steiner Ausgaben basieren auf Klartextnachschriften, die dem gesprochenen Wort Rudolf Steiners so nah wie möglich kommen.
Hilfreiche Werkzeuge zur Orientierung in Steiners Gesamtwerk sind Christian Karls kostenlos online verfügbares Handbuch zum Werk Rudolf Steiners und Urs Schwendeners Nachschlagewerk Anthroposophie unter weitestgehender Verwendung des Originalwortlautes Rudolf Steiners.