Kuchen

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Ein frisch gebackener Kuchen aus einer Springform

Der Kuchen gehört zu den feinen Backwaren. Es handelt sich um ein zumeist süßes Backwerk. Man unterscheidet vor allem nach der Art der Herstellung Blechkuchen sowie Kuchen, die in einer Backform gebacken werden. Im Gegensatz zu einer Torte wird ein Belag oder eine Füllung nicht nach dem Backen zugesetzt, sondern mitgebacken. Umgangssprachlich wird diese Abtrennung nicht immer strikt gemacht, es werden also auch gewisse Kuchen als Torten bezeichnet (z.B. Quarktorte, Bündner Nusstorte, Linzer Torte). Zum Teil wird der Kuchen nach dem Backen glasiert. Herzhafte Kuchen sind Zwiebelkuchen, Flammkuchen, Speckkuchen und Quiche.

Allgemeines

Teekuchen mit Rosinen aus einer Kastenform

Der Kuchenteig besteht je nach Rezept aus Mehl, Zucker, Bindemittel (z. B. Ei) sowie Fett (Butter oder Margarine), einer Flüssigkeit (Milch, Wasser oder Fruchtsaft), Aromen (z. B. Backaroma) und einem Triebmittel (Backpulver oder Hefe), die miteinander vermengt werden. Wichtige Teigarten sind Hefeteig, Mürbeteig (Knetteig) und Rührteig.

Bäckereien und Konditoreien bieten Kuchen stückweise oder im Ganzen an. In Supermärkten gibt es von Großbäckereien hergestellte Kuchen.

Das Backen von Kuchen ist vor allem in Europa und Nordamerika traditionell verbreitet, während es auf anderen Kontinenten nur eine untergeordnete Rolle spielt; in Asien sind fast ausschließlich Reiskuchen bekannt. In China haben außerdem die Mondkuchen eine besondere Bedeutung.

In Europa wird Kuchen traditionell nachmittags zu Kaffee und Kuchen oder zum Sonntagskaffee verzehrt. Häufig wird Kuchen zu Geburtstagsfeiern oder zu besonderen Anlässen gebacken.

Verschiedene Gerichte oder Backwaren, die den Kuchenbegriff im Namen tragen, wie Pfannkuchen (Eierspeisen), auch der Berliner Pfannkuchen als Siedegebäck, Schmandkuchen oder die regional als Erdbeerkuchen bezeichnete Erdbeertorte, zählen nicht zu den Kuchen. Auch der Kalte Hund oder Kellerkuchen, der nicht im eigentlichen Sinne gebacken, aber meist als "Kuchen" serviert wird, ist demnach ein Dessert oder auch Süßspeise, ähnlich wie Tiramisu.

Geschichte

Im antiken Griechenland war plakous das Wort für Kuchen und hatte denselben Stamm wie das Wort für flach (verwandt mit Fladen[1]). Im Lateinischen wurde daraus placenta, was heute noch der Begriff für Mutterkuchen ist. Im zweiten Jahrhundert v. Chr. beschrieb Cato einen Kuchen, der dem modernen Käsekuchen ähnelte. Die Römer verwendeten in der Antike bereits Hefe zum Backen. Im Mittelalter war der verbreitetste Kuchen eine Art süßes Brot oder Früchtebrot. Feines Gebäck kam erst mit der Verbreitung feinen Zuckers seit dem 16. Jahrhundert auf; in diese Zeit fällt die Einführung des Biskuitteigs sowie von Schokolade und Vanille als neue Zutaten in Europa. Spätestens im 17. Jahrhundert wurden frühe Modelle der Springform zum Backen verwendet. Im 19. Jahrhundert kamen Speisesoda und Backpulver auf den Markt.[2]

Bekannte Kuchen

Ein Baumkuchen
   

Siehe auch

Weblinks

 Wiktionary: Kuchen – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Commons: Kuchen - Weitere Bilder oder Audiodateien zum Thema
 Wikibooks: Gebäck und Kuchen – Lern- und Lehrmaterialien

Einzelnachweise

  1. Annemarie Wurmbach: Kuchen - Fladen - Torte: Eine wort- und sachkundliche Untersuchungen. In: Zeitschrift für Volkskunde, Band 56, 1960, S. 20–40.
  2. Alan Eaton Davidson: Cake. In: Ders.: The Oxford Companion to Food. 2. Aufl. OUP, Oxford 2006, ISBN 978-0-19-967733-7, (EA Oxford 1999).


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